Dieser Blogbeitrag ist eine lose Sammlung von Gedanken und Ideen zu den Auf- und Abbewegungen menschlichen Bewusstseins sowohl im Kollektiv und allgemeinen Weltgeschehen als auch für den Einzelnen in seinem Ringen um inneres Wachstum und Reifung.
Diese Gedankengänge entstanden über die letzten Monate während der Arbeit am dritten Teil der Reihe „Möge das Wort mit Dir sein“ ein, konnten jedoch nicht Teil dieses Artikels werden und werden daher hier gewissermaßen als „aussortiertes Zusatzmaterial“ zu diesem dritten Teil veröffentlicht. Sie mögen aber auch ebenso gut für sich selbst stehen.
Themen der Sammlung (Überschriften):
Weltgeschichte – Menschengeschichten
- Die Menschen sehen und verstehen nichts von dem, was mit ihnen geschieht
- Gegen wen waren der 1. bis 3. Weltkrieg?
- Die Kraft hinter Weltgeschehen und Geschichte
- Die zwei Weltkriege als Schlachten gegen Bewusstsein
Der Rückzug von Geist aus der Gesellschaft
- Politik gibt es schon lange nicht mehr
- Demokratie als kollektive Borderline-Störung?
- Kommunistische Religionsderivate
- Was der Sozialismus eigentlich will
- Erst Missbrauch der Sprache, dann Sprachlosigkeit
- Sozial dressierte Differenzierungs-Tabus
- Weisheitslehren sterben mit ihren Lehrern
Umwälzungen
- Zum Beginn des Wassermannzeitalters
- Böses nur durch Unterdrückung des Guten
- Das Böse sehnt sich nach (Rückkehr zur) Wirklichkeit
- Kommt der Krieg von innen oder von außen?
- Steife Rufe nach Reife-Stufen
- „Aufwachen“ geht nur mit Boden unter den Füßen
Begriffs-Schimären und Pseudo-Disziplinen
- Pseudo-Wissenschaft als Mythen-Bildner
- Pseudo-Philosophie
- Zum Gerede von angeblicher „Kunst“
Psycho-Epistemologisches
- Philosophie ist keine Wissenschaft
- Gerechtigkeit nur durch den Einzelnen
Der eigentliche Aufwachprozess
- Realität – Wirklichkeit – Wahrheit
- Freiheit
- Der Wert der Religionen
- Gefühl muss durch Verstand erkannt und „gekrönt“ werden
Text-Auszug:
Die Menschen sehen und verstehen nichts von dem, was mit ihnen geschieht
Die Beziehung der Menschen zum Weltgeschehen ist in etwa äquivalent zu der Beziehung von Ameisen zu Waldarbeitern, die einen neuen breiten Weg für eine zukünftige Waldstraße bahnen, in deren Schneise der Ameisenhügel liegt.
In der Masse ahnen, wissen und verstehen sie von dem, was mit ihnen geschehen und warum es geschehen wird so viel wie eine Ameise von den Projekten des Forstbetriebes. Allerdings gibt es bei den Menschen schätzungsweise etwa einen unter einer Million, der ausreichend anders ist, um dies zu erkennen und über den fundamentalen Unterschied zu seinen millionen Artgenossen ins Staunen kommt. In diesen Einzelnen zeigt sich am deutlichsten, was den Menschen vom Tier unterscheidet.
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Das auffälligste Charakteristikum in der offensichtlichen Menschheitsgeschichte der letzten 300 bis 400 Jahre ist Naivität. Und zwar eine stetige Steigerung von Naivität über diesen Zeitraum hinweg in Kombination mit einer zunehmenden Blindheit für Zusammenhänge und wirkende Kräfte im Weltgeschehen. Bis in die heutige Zeit, in der die Naivität die Grenze ihrer Steigerungsfähigkeit längst überschritten hat und bereits gekippt ist in eine komatöse Irrationalität, die nicht mehr fähig ist, einen Realitätsbezug aufzubauen. Sie beweist sich im ungebremsten Absturz aller gesellschaftlichen und kulturellen Trägerstrukturen – institutionell und psychosozial – in die ahnungslose Selbstvernichtung.
Ein religiöser Mensch würde dies sicherlich als völlige Abkehr und Blindheit gegenüber „Gott“ bezeichnen, auf die immer der totale Fall, der Sturz zunächst in die „Hölle“ und dann in eine vollständige Vernichtung durch ein „Jüngstes Gericht“ folgen muss.
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Dass die Naivität auch heute noch eine unserer größten Schwächen ist, lässt sich z.B. auch daran ablesen, dass man selbst von den mutigsten Aufklärern neben der Darstellung der schrecklichsten Kriminalität und der größten psychischen Zerrüttung immer wieder romantisch-mystische Bilderchen mit Aufschriften findet, die etwa propagieren, das Böse müsse gar nicht bekämpft werden, weil es sich von selbst zerstöre; es genüge völlig, ihm dabei ruhig und in gemütlich meditativer Haltung zuzusehen.
Daran lässt sich zum einen ablesen, dass solche „Aufklärer“ selber noch nicht weitergekommen sind, als irgendwelche ihnen zugeflossene Informationen weiterzugeben und weiterzuverteilen.
Der eigentliche Clou der relevanten Informationen der letzten sechs Jahre, also der Kern der frohen Botschaften, nämlich dass jemand (wer und wie viele auch immer) aufgestanden ist und sich dem Bösen entgegenstellt hat, scheint noch nicht auf den tieferen Ebenen des Verstehens angekommen zu sein. Auch die auf allen Kanälen der Weltbeschallung und ‑manipulation durchgegebene Generaloffenbarung, was mit uns passiert wäre, wenn wir „das Böse einfach hätten machen lassen“ – zum Beispiel im Gefühl moralischer Überlegenheit darauf wartend, dass „es sich selbst zerstört“ – ist offensichtlich selbst bei den Frontkämpfern der Besserinformierten noch nicht bis zu den eingefleischten mystisch-naiven Grundüberzeugungen eines romantischen Wunschdenkens vorgedrungen. Die Blase ist noch nicht geplatzt.
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Es lässt sich außerdem auch daran ablesen, wie sehr der Mangel an zusammenhängendem und verbindendem Denken ein Hauptfaktor für Naivität ist. Dass das Böse an irgendeinem schrecklichen Ende – das dann ein Ende für alle wäre – auch noch seine eigenen Grundlagen zerstört, ist natürlich theoretisch richtig und meta-physisch leicht zu begründen. Aber scheinbar leiden auch die Menschen, die „etwas Besseres schon sehen können“ noch unter einem massiven Neglect ihrer realen Lebensbedingungen und physischen Notwendigkeiten.
Das größte Problem der Menschheit auf diesem Planeten, das sie hier bis an den Rand der vollkommenen Auslöschung brachte, war ja, dass sie dem Bösen erst zu wenig, dann nichts mehr entgegenstellte und ihm schließlich nichts mehr entgegenstellen konnte. Dieser Menschheit während ihrer Rettung in allerletzter Minute noch zuzurufen, dass das Böse sich doch von selbst zerstöre und man sich deshalb am besten ruhig zurücklehne, ist entweder Symptom einer vollkommen abgekoppelten Naivität in einem weltpolitischen Komazustand, geschmackloser Zynismus oder vielleicht auch bloß eine sehr gewöhnliche, nur mystisch ein wenig verbrämte Feigheit.
Nun leben wir aber ja in einer Zeit der konsequentesten Zwangsaufklärung, die allen Menschen bewusst macht, dass das Böse, bevor es selbst zerfallen könnte, alles andere ebenfalls einäschert, und dass das Schlimmste, was uns in den letzten 150 Jahren begegnet ist, falsch verstandener, auf Angst und Lähmung basierender Pazifismus ist. Und der sitzt selbst den mutigsten Aufklärern immer noch tief in den Knochen, das heißt tief in ihren realitätsabgewandten Überzeugungen.
(…)
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Die zwei Weltkriege als Schlachten gegen Bewusstsein
Das, was die Menschen in früheren Zeiten als „Beschwichtigung der Götter“ veranstalteten, würden wir heute wohl weitaus treffender als „Betäubung durch Traumatisierung“ bezeichnen. Die „Götter“, die da „beschwichtigt“ wurden und für die „geopfert“ wurde, waren nämlich womöglich die noch amorphen neokortikalen Kräfte, die den Menschen zu einem selbständig denkenden Individuen zu formen streben und dafür gegen jeglichen sozialen Zwang und gegen jede unterdrückende Institution anzukämpfen bereit waren.
Diese nach Bewusstsein strebenden Kräfte kann man durch nichts so effektiv lahmlegen wie durch handfeste existenzielle Traumata, die ganze Kollektive über mehrere Generationen hinweg in eine bodenlose Ohnmacht und Orientierungslosigkeit reißen.
Eine zeitgemäße „Kulturgeschichte der Religionen“ müsste so gesehen dann eine nüchterne aber bis ins Mark erschütternde Beschreibung der Kämpfe von Individuierungs-Kräften und Kollektiv-Kräften gegeneinander sein, welche auch zu beschreiben wären als die Kämpfe von rationaler Aufklärung gegen grenzenlose Brutalität.
Auch die zwei Weltkriege, die eigentlich nur Fieberspitzen eines einzigen chronischen Kriegszustands seit nahezu 150 Jahren sind, sind wahrscheinlich als kollektive Massenpsychosen nur verständlich, wenn man sie als Ausdruck der Kollektiv-Kräfte gegen die der Individuation betrachtet. Und das dürfte auch leicht nachzuweisen sein, denn wer waren die größten Opfer dieser „Kriege“, die vielleicht nichts anderes als moderne, technologisch und medial hochgerüstete Beschwichtigungsrituale für das Stammhirn und seine tiefen, primitiven Ängste vor Reflexion, Durchblick und Bewusstsein waren?
Nun, all jene Individuen, Völker und Kulturen, die dem eigenständigen Denken und dem Bewusstsein für die Macht des Geistes gefährlich nahe gekommen waren.
Die offiziell „besiegten“ Länder waren Deutschland und Japan. Man schaue sich nur an, wo diese Länder kulturell und politisch standen (sowohl vor dem Ersten als auch vor dem Zweiten Weltkrieg).
Die eigentlichen Hauptopfer des zweiten Weltkrieges waren das autonome (nicht-reaktive, nicht programmierte) Denken und das Streben nach Individualität. Man werfe einen Blick auf die deutsche Literatur vor und noch während des Zweiten Weltkrieges im Vergleich zu alldem, was seitdem „produziert“ und gepriesen wird.
Das Opfer ist bis heute nicht wieder aufgestanden.
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Aus dieser Sicht des Kampfes um und gegen neokortikales Bewusstsein ist auch viel schneller ersichtlich, warum die Botschaften und die Kernideen des Christentums eine so herausragende Rolle spielen und warum diese tatsächlich nirgendwo tiefer involviert sind in diesen Krieg als im Kampf von Kirche gegen Christentum.
Der eigentliche Kreuzzug ist der, der uns noch bevorsteht (bzw. den wir gerade in seiner Offenbarung erleben), nämlich der, der alles Kirchliche als die Institutionalisierung archaisch-politischer Kollektivierung und Anti-Individuation gegen jegliche freie Entwicklung des Denkens besiegt und vernichtet. Dies muss ein Kreuzzug sein, der vom vernunftbasierten Denken selbst angeführt wird.
Dann werden wir die „Götter“ nie wieder „besänftigen“ müssen, sondern werden sie uns zu Diensten machen, um die Leitidee des Monotheismus zu begreifen.
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(…)
Pseudo-Wissenschaft als Mythen-Bildner
Welche Funktion die sogenannte „Wissenschaft“ in unserer modernen Kultur hat, zeigt sich am deutlichsten in ihren bekanntesten „Superhits“: dem Mythos von den Atomwaffen, dem Mythos von Viren und dem Mythos von Krebs.
Alle diese drei großen „wissenschaftlichen“ Fiktionen funktionieren nur als Mythen, weil sie den latenten Ängsten der Menschen vor Zerstörung ein Konsens-Narrativ und eine Projektionsfläche für ihre Angstreaktionen (Kampf, Flucht und Totstellen) geben. Was sie gemeinsam haben, ist, dass sie eine unsichtbare Welt oder Dimension des Ultra-Kleinen heraufbeschwören, die so wie die „Welt der Götter“ in jeder heidnischen oder schamanistischen Kultur für den Normalsterblichen unsichtbar ist.
So hat der moderne Heide seine „wissenschaftlichen“ Begründungen für seine Ängste vor irgendeinem Unsichtbaren, Unberechenbaren und Unkontrollierbaren. Die sogenannte „Wissenschaft“ hat dem modernen Menschen die wichtigsten drei Schablonen geliefert, um seine chronische Angst vor seinem eigenen Zerfall, vor seiner inneren Zerstörungswut und vor seiner zunehmenden Fragmentierung in eine kollektiv gleichgeschaltete Konsens-Fiktion zu kanalisieren. Dem Instinkt sind der Konsens und die Herdenzugehörigkeit wichtiger als der Realitätsbezug – auch dann, wenn der allgemeine Konsens tödlich ist. Und der Instinkt herrscht überall dort, wo Ängste nicht reflektiert, wo ihre Reflexe nicht analysiert und wo über ihre Halluzinationen nicht nachgedacht wird.
Auf diese Weise werden die „Gemeinschaft“ und alles „soziale Zusammenwirken“ eingeschworen auf basale Urängste und psychotische Realitätsabspaltungen, gegen deren Schimären und Fiktionen man dann „gemeinsam kämpfen“ und sich vereinigen kann.
Es gibt natürlich noch eine Vielzahl von kleineren Sub-Mythen, die den modernen Heidenkult ausmachen, wie z.B. den Mythos „AIDS“, den vom Ozonloch und neuerdings den Mythos der geheimnisvoll-mystischen, unerklärbaren und unberechenbaren „Klima- Erwärmung“. Letztere ist insofern neu und interessant, als dass dieser Mythos die Unsichtbarkeit ins Übergroße, Umfassende und Globale transponiert. Der Mensch des beginnenden 21. Jahrhunderts hat nun also nicht mehr nur Angst vor winzigen und kleinsten Teilchen, sondern nun auch vor zu viel Energie, zu viel Wärme, also vor dem, was Atmosphäre und so etwas wie eine existenzielle Kollektiv-Stimmung erzeugt.
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(…)
Der eigentliche Aufwachprozess
Zum „Großen Aufwachen“:
Eine Kernfrage, um die alle Theorien und Ansätze im Halo dieser Strömung kreisen, ist doch diese: „Was ist das Größte im ganzen Land?“
Nun, in der machtpolitischen Welt ist es das „Great Awakening“, aber hinter den sieben Brillen bei den sieben unscheinbaren, unbeachteten Eigenheiten des Menschenwesens, da ist Schneewittchen, und das ist tausendmal schöner.
…
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Version 01.09.2024 (vorläufig, teil-lektoriert)
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Was für ein gewaltiger Gedanke, Kunstwerke nur als die abgesonderte Schlacke eines inneren Bewusstseinsentwicklungs-Prozesses zu sehen.
Die Vorstellung, wie die Verkaufsanimateure dieser Kunstwelt euphorisch vibrierend mit begeisterungsgeweiteteten Augen die hinterlassenen …häufchen aus dem geistigen Verdauungsprozess eines anderen bestaunen und als des Menschen höchstwertige Errungenschaft mit Ohhh’s und Ahhh’s quittieren, hat mich äußerst amüsiert.
Wärmsten Dank dafür.
Gut möglich, dass „Schlacke“ an dieser Stelle nur meine überspitzte Auslegung des mit „Nebenprodukt“ bezeichneten eigentlich gemeinten ist. Aber wenigstens für die aktuelle Artisanenszene scheinen viele der derzeit unter dem zum Beliebigkeitscontainer verkommenen Hüllbegriff „Kunst“ dargebotenen infantilen Erbärmlichkeiten durchaus treffend beschrieben zu sein.
Lieber Philipp, danke für deine wertvolle Arbeit. Ich genieße deine Zeilen. Es ist so wunderschön und wichtig, dass wir das Große und Ganze vor uns haben.
Dennoch treibt mich eine Frage immer wieder…
Werden die Ärzte, Lehrer, Politiker wirklich zur Verantwortung gezogen? Hab erst heute wieder die Aufforderung zur Gentherapie gelesen. Es muss ein Ende haben.
Hochachtungvoll
Alice
Hallo Philipp,
vielen Dank für Deine Gedanken zum aktuellen Weltgeschehen. Die Demokratie als Borderlinestörung ist schon ein interessanter Vergleich. Bei all den Esoterikern und Akademikern um mich rum, ist Deine Art zu schreiben, wenn auch manchmal schwierig für mich zu lesen, am bodenständigsten.
Viele Grüße aus Berlin
Bettina