Die Psychologie von “Links”


Dieser Artikel als Podcast

Einleitung zu Teil 2

Im ersten Teil dieser Reihe haben wir das Profil eines Psychopathen skizziert, wie er über hunderte von Jahren alle wichtigen Schaltposten unserer gesellschaftlichen Institutionen eingenommen hat, und wie das System von Angst und Unterdrückung aussieht, das von diesem Psychopathen-Netzwerk aufgebaut wurde und über uns alle herrscht.

Über uns alle? Nicht ganz. Vor drei Jahren fing eine international agierende Gruppe an sichtbar zu werden, die innerhalb des Psychopathen-Systems im Stillen und über viele Jahre hinweg Macht und Stärke aufgebaut hat, aber nicht von ihm kontrolliert, korrumpiert und schon gar nicht gelähmt ist. Sie hat zum Gegenschlag ausgeholt, um das gesamte globale Psychopathen-Netz zu zerschlagen und Raum für etwas Neues, Gesundes zu schaffen. Dieser Plan und seine enormen Erfolge, die immer sichtbarer werden – obwohl die Haus-Presse der Psychopathen sie komplett ignoriert oder diffamiert – sollen den Menschen Hoffnung, Klarheit und freundschaftliches Engagement für menschliche Kultur und Freiheit vermitteln. Diese positiven und erhebenden Qualitäten werden in der Numerologie mit der Zahl 17 verbunden, die eben auch für Wahrheit steht. Der 17. Buchstabe im deutschen (und englischen) Alphabet ist das Q. Wo also seit drei Jahren immer häufiger ein „Q“ oder die 17 prominent auftauchen, machen sich dieser Impuls und diese Botschaft bemerkbar und ziehen all jene Menschen an, die darin ihre Hoffnung auf globale Gesundung und Befreiung wiedererkennen und in die Tat umgesetzt sehen. Und sie stoßen all jene ab und machen sie äußerst nervös, die im und vom Psychopathen-System leben – und diese haben guten Grund dazu.

Wir werden in Kürze eine historisch einzigartige und erstaunliche Befreiung vom weltweiten Psychopathen-Parasit erleben, die uns dann vor die immense Aufgabe stellt, eine neue Kultur aufzubauen – diesmal ohne Fremdsteuerung mit dem Ziel unserer Unterdrückung (und Üblerem), was wir nun seit 100 Jahren nicht mehr kennen. Wir werden die neue Freiheit nutzen müssen als Chance. Wenn die Hausreinigung der Institutionen und Organisationen beendet ist – das wird dieses Jahr und schon recht bald sein – liegt es an uns, etwas Neues aufzubauen, das unserem Wesen, unseren Talenten und Stärken und unserer Berufung entspricht. Ich glaube, dass diejenigen, die dann als Leitfiguren am meisten gebraucht werden, sich an diese Aufgabe erst noch gewöhnen müssen so wie der jugendlich-leichtsinnige Simba, der aus dem jahrelangen Exil plötzlich der König der Löwen sein soll.

Diese Artikel-Reihe ist keine Nachrichtensammlung der aktuellen Geschehnisse, sondern zielt darauf ab, einen Weg speziell für uns Deutsche zur Verantwortungsfähigkeit und einer neuen Kultur der Verantwortung aufzuzeigen. Damit adressiere ich vor allem diejenigen, die sich berufen fühlen, in irgendeiner Weise eine führende oder mitgestaltende Aufgabe in diesem Neuaufbau zu übernehmen – und unter diesen nur an diejenigen, die bereit sind, bei sich selbst anzufangen.

Zu dem Was und Wie dieses neuen Weges komme ich zum Ende dieser Reihe. In Vorbereitung dafür ist die erste Herausforderung – wie in Teil 1 von mir angestoßen – ein tieferes Verständnis der Situation zu entwickeln, in der wir uns befinden. Zweitens brauchen wir gewisse Einsichten über uns selbst und das geistig-kulturelle Milieu, das uns umgibt und uns geprägt hat, damit wir es transformieren können (nicht abschütteln, das ist nicht möglich) und daraus lernen. Das ist mehr als nur ein erneutes „Das darf nie wieder passieren!“. Es ist ein Lernen, das mit dem Griff an die eigene Nase beginnt und in der eigenen Verstrickung innerhalb des morbiden Systems die Lernaufgabe (und nicht nur das verachtenswerte Böse) sieht.

Mir geht es deshalb auch nicht um historische Aufklärung – diese betreiben mittlerweile schon viele bessere Autoren – sondern um psychologische Ausleuchtung, die meiner Ansicht nach in der alternativen Bericht-Szene bisher weitgehend fehlt und zuweilen zu grotesken und mit geradezu religiös anmutendem Eifer verfochtenen Erklärungsansätzen führt. Die Faktensammlungen werden immer reichhaltiger und auch das zusammenhängende Gesamtbild für immer mehr Menschen sichtbar. Aber im Umgang damit stehen viele mit ihrer Verwirrung allein und es fehlt ihnen das geistige Band, das eine Verbindung zwischen ihnen als Einzelne und den Möglichkeiten des Umgangs damit herstellt. Die Tastaturen laufen heiß in den Kommentarspalten der Diskussionsforen mit all ihren gegeneinander antretenden Vorschlägen, was jetzt zu tun sei. Und ich sage: Nichts. Aktionismus wird am allerwenigsten benötigt, wenn man gerade erst beginnt, aus dem Koma der Fremdbestimmung und Manipulation aufzuwachen. Die viel wichtigeren Fragen sind erstmal: Wo bin ich? Wer bin ich? Und: was will ich? Dann vielleicht: Wer ist da noch? Danach kann man dann anfangen, Pläne zu machen. Und danach, viel später also, kann man die Ärmel hochkrempeln – wenn das sinnvoll erscheint.

Wenn ich also mit dieser Artikel-Reihe bei dem ein oder anderen Leser eine erhöhte Neugier und Aufmerksamkeit für die psychischen Aspekte und die geistigen, menschlichen und kulturellen Zusammenhänge unserer bisherigen Situation wecken kann, dann habe ich schon alles erreicht, worum es mir im ersten Schritt geht. Ich meine, dass wir jetzt nichts so sehr brauchen, als besser Sehen und Verstehen zu lernen. Und das bezieht sich nicht nur auf „die da draußen“, sondern auch auf uns selbst und unsere Nächsten.

Vielleicht will ich’s aber auch nur ein für allemal für mich selbst klar kriegen in meinem Kopf. Fangen wir also an.

Einsichten

Im ersten Artikel dieser Reihe habe ich die Dynamik beschrieben, mit der Psychopathen eine alles kontrollierende Machtstruktur aufbauen müssen, weil sie nie ihre treibende Angst loswerden und deshalb nie genug Macht haben können. Die gefühllosen, maschinenartigen Strukturen, die sie aufbauen, beruhen auf dem Wechselspiel von Angst und Kontrolle, in dem sie einerseits die Menschen verunsichern, destabilisieren und traumatisieren und andererseits die von ihnen komplett kontrollierten Strukturen als Ersatz-Sicherheit, -Stabilität und „-Rettung“ anbieten und installieren.

In einem solchen Psychopathen-Angst-System leben wir derzeit und es durchzieht alle Bereiche unserer Gesellschaft. Diese lange Einleitung war notwendig, um zwei essentielle Dinge zu verstehen, denen wir uns bewusst sein müssen, um die Macht dieser Anti-Menschen und ihrer Angst-Systeme über uns zu brechen.

Das sogenannte Böse

Erstens: es handelt sich nicht um eine „Verschwörung“, sondern um eine Störung des menschlichen Geistes, um eine Krankheit. Das Machtsystem, das unsere Kultur und ihre Werte innerhalb von etwa zehn bis zwölf Generationen nahezu komplett zerfressen und vernichtet hat, ist eine Krankheit und Lähmung des menschlichen Geistes.

Wir können die Quelle solcher Krankheiten als „das Böse“, „den Teufel“, „Satan“, „Luzifer“, „Ahriman“, die „Unterwelt“ oder sonst wie bezeichnen, aber diese mytho-poetische, alttestamentliche Sprache ist irreführend und nicht mehr zeitgemäß, weil sie unser Denken in einem Weltbild arretiert, in dem diese „bösen“ Kräfte außerhalb und getrennt von uns sein sollen. Damit ist nicht nur unser Denken blockiert, sondern vor allem unsere Wahrnehmung beschränkt, was wiederum einer der Gründe dafür ist, warum wir diesem „Bösen“ so vielfach und naiv zum Opfer fallen. Wir begegnen dem sogenannten „Bösen“ nicht nur ganz real und konkret in unserem Alltag und müssen damit umgehen, sondern wir müssen auch einsehen, dass die darin wirkenden Kräfte Teil von uns sind und aus unserer Natur entstehen. Nur so können wir lernen, sie zu erkennen und zu begreifen als das, was sie wirklich sind. Und nur so können wir lernen, eine reife, verantwortliche Haltung ihnen gegenüber einzunehmen statt sie an übermenschliche Kräfte oder „irgendwen da draußen“ zu delegieren, wie das vielleicht der geistigen Entwicklung und religiösen Sprache des Mittelalters noch angemessen war.

Vor allem entspricht diese Schwarz-Weiß-Logik von Gut und Böse und ihre territoriale Aufteilung auf ein Innen (gut) und ein Außen (böse) oder ein Wir (gut) und ein Anderes (böse) gerade einmal der geistigen Entwicklungsstufe eines 4-jährigen Kindes, das sich nur so vor einer unverarbeitbaren Überwältigung schützen kann. Es kann seine junge und noch instabile eigene Identität nur aufrechterhalten, indem es alles Unangenehme, Aversive und Unverständliche nach außen projiziert und der Welt zuschreibt. Zur Not eben in Fantasiefiguren, die es sich vorstellt. Für ein Kind ist das gesund und richtig.

Wenn wir allerdings bei dieser kindlich-fantasievollen Abwehrstrategie stehen bleiben, hindert uns das daran, erwachsen und geistig reifer zu werden. Die heute dominierenden religiösen, „spirituellen“ und mytho-psychologischen Beruhigungs-Zentren sind überladen mit solchen Welterklärungsangeboten. Sie stehen uns beim Weiterwachsen ebenso im Wege wie die kleinkindliche Überzeugung, das Böse (sprich: das Unangenehme, Überfordernde, Angstmachende) dadurch loszuwerden, indem man es „wegmacht“. Man kann ein lästiges Insekt wegfuchteln oder den nervigen Wecker kaputtschlagen, aber schon bei „bösen Ideen“ (solchen, die wir lieber nicht hören wollen) hat es gar keinen Sinn, den Sprecher zu verprügeln oder ihm das Reden zu verbieten. Denn in der nicht-physischen Dimension ist die Wirkung plötzlich umgekehrt: man vergrößert die Wirkung und Macht des Ungewollten, je mehr man es bekämpft und damit abspaltet. Denn die Abspaltung ist das Böse. Mit der mechanischen Kategorisierung in Gut und Böse verstehen wir weder deren Hintergrundkräfte noch lernen wir, sie besser und schneller zu unterscheiden, wenn sie uns begegnen. Und darum geht es vor allen anderen Dingen: wir müssen lernen, das Aversive, Widernatürliche und Geistverneinende zu erkennen und zu durchschauen. Das sogenannte „Böse“, das sich in grauenhaft unmenschlichen Verhaltensweisen zeigen kann, kommt nicht aus irgendeiner weit entfernten „Hölle“, sondern ist eine extreme Abweichung vom Guten, Gesunden und Menschlichen, das wir sind. Nur insoweit wie wir das einsehen, können wir den Bezug zu uns selbst herstellen und eine Wirkkraft entwickeln, um das „Böse“ wieder zurück zu verwandeln in das ursprünglich Gesunde und Gute, aus dem es kommt, von dem es abgewichen ist, aber von dem es nie vollständig abgelöst wurde. Diese Wirkkraft beruht auf unserem Bewusstsein für diese Kräfte in uns. Wir werden auf diese Prinzipien von Integration, Heilung und Wachstum in den letzten Teilen dieser Artikel-Reihe zurückkommen, wenn es um die Entwicklung von Verantwortungsfähigkeit geht.

Das Bedürfnis, getäuscht zu werden

Zweitens: eine weitere elementare Erkenntnis, die ansteht, fordert von uns, dass wir über einen unserer größten Schatten springen: es gilt einzusehen, dass die Psychopathen, ihr System und „das Böse“ nur deswegen Macht über unser Leben haben, weil wir ihnen diese Macht geben. Das ist der schwierigere Teil an der Sache. Es ist leicht, die Machthaber zu verfluchen, zu hassen und vernichten zu wollen. Aber einzusehen, dass wir als Opfer auch ein Teil der Dynamik sind und durch unser Opfersein dazu beitragen, diese aufrecht zu erhalten, braucht erstens eine Menge Mut zur Selbsterkenntnis und zweitens die Unterscheidung zwischen Ohnmacht und Bewusstlosigkeit.

Wir können unser Bewusstsein erweitern, auch wenn wir ohnmächtig sind. Mit Bewusstsein können wir erkennen, dass Ohnmächtig-Sein ein situativer Zustand ist und keine Eigenschaft. Das heißt, ich bin immer nur in einer bestimmten Situation und in Bezug auf etwas Bestimmtes ohnmächtig. Wir können auch erkennen, dass „sich ohnmächtig fühlen“ nicht heißt, dass man auch ohnmächtig ist, sondern nur bedeutet, dass man dieses oder jenes nicht tun kann. Aber vielleicht kann man etwas anderes tun? Ohnmacht ist relativ. Wenn uns aber Bewusstsein fehlt, interpretieren wir Ohnmacht als absolut und diese Interpretation ist gefährlich. Denn dann entwickeln wir eine Identität der Ohnmacht. Wir bauen Ohnmacht in unser Selbstbild und unsere Lebensphilosophie ein. Wir beschreiben uns selbst als ohnmächtig und beschränken dadurch unser Selbstbewusstsein und unsere Wahrnehmung für Möglichkeiten und Freiheiten. Wir werden innerlich zu Sklaven.

Ein Sklave ist ein Mensch, der sich so sehr über Unfreiheit und Gefangenschaft definiert, dass er überzeugt ist, nur ein anderer könne seine Ketten lösen. Er braucht einen Master, um in die Freiheit zu kommen.

Zu einem Sklavensystem gehören immer auch diejenigen, die die Rolle der Sklaven übernehmen. Zu einer Täuschung und einem Betrug gehören immer auch die, die sich täuschen und betrügen lassen. Dass wir in unserem Weltbild und in allen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens getäuscht und manipuliert werden zeigt nicht nur, wie raffiniert die Machthaber sind, sondern vielmehr noch, wie groß das Bedürfnis vieler Menschen ist, getäuscht und manipuliert zu werden.

Ebenso zeigt die totalitäre Kontrolle, die uns überall umgibt und immer mehr einengt, wie groß das Bedürfnis danach ist, kontrolliert zu werden. Und die Untergrabung von Individualität, Meinungsfreiheit und Selbstbestimmung sind auch ein Zeichen dafür, dass wir lange Zeit davon befreit sein wollten – also kindlich bleiben wollten. Dadurch haben wir leider die falschen an die Macht gelassen. Die Tatsache, dass die Psychopathen ein komplett kriminelles und korruptes System aufziehen konnten, ohne von der Masse erkannt und durchschaut zu werden, ist auch ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Menschen dies nicht sehen und lieber in naiver Ahnungslosigkeit bleiben wollten. Es gibt eine Kraft in uns, die sich gegen Entwicklung und Reifung stemmt. Und wenn wir ihr nachgeben, dann – und nur dann – haben die geistig Gestörten und Kriminellen die Chance, die Macht über uns zu gewinnen.

Erst wenn unser Bedürfnis nach Wahrheit und individueller Freiheit größer ist als unsere Trägheit und Bequemlichkeit, können wir die Machenschaften der Gestörten durchschauen und die Macht wieder zurückerobern. Das klingt wie eine Selbstverständlichkeit, ist es aber keineswegs. Im Moment befinden wir uns in einer Übergangszeit, in der wir geradezu dazu gezwungen werden, die Macht und damit die Verantwortung (wieder) zu uns zu nehmen, weil die Macht des Kranken zuletzt so weit fortgeschritten war, dass wir als nächstes unsere essentielle Lebensgrundlage und die letzten Reste menschlicher Werte verloren hätten. Dann wäre das geistig-menschliche Potenzial, der menschliche Geist selbst, zerstört worden. Aber es gibt stärkere Kräfte, die dies verhindern und uns den Abgrund nur zeigen wollen, damit wir in unsere Verantwortung hineinwachsen. Das ist eine Lernerfahrung, die notwendig ist für geistige Reifung.

Wir müssen also uns selbst in die Untersuchung des Desasters mit hineinnehmen, um es zu verstehen und ändern zu können. Solange wir nur auf andere als „die Schuldigen“ zeigen, haben wir den Kern der Sache und unsere eigene Verwicklung damit noch nicht verstanden.

Nochmal anders formuliert: unser Hauptproblem heutzutage sind nicht die notorischen Lügner und Betrüger auf den öffentlichen Bühnen und dahinter – die könnten an einem einzigen Tag weggeräumt, verhaftet und ersetzt werden – sondern die riesige Masse, die diese Lügen glaubt und an ihnen festhalten will. Wir haben nicht bloß ein juristisches, sondern ein mentales und kulturelles Defizit. Bewusstsein ist stärker als mechanisches Vor-sich-hin-Leben, aber das gewohnte Mechanische ist bequemer und leichter. Gewohnheiten ändern, Umdenken und Verstehen ist anstrengend.

Und wenn wir nicht gefordert und herausgefordert werden, dann machen wir keine Anstrengungen, sondern verharren so lange wie möglich da, wo wir sind. Das Baby wird nicht geboren, weil es sich auf die neue Welt da draußen freut und endlich dort hinauswill, sondern weil es ihm zu eng wird in der Gebärmutter. Es hat keine Ahnung, was passieren wird, aber es beginnt zu kämpfen, erlebt dann eine Art Weltuntergang (die Wehen) und wird in etwas Neues, Unbekanntes gedrängt. Anders geht es nicht. Die Natur weiß das. Unsere Psyche ist jedoch supra-natürlich. Wenn wir psychisch nicht geboren, d.h. nicht erwachsen und reif werden, sondern uns an Altes klammern und immer nur „zurück“ wollen, dann kann die Natur nicht mehr helfen. Und wenn jetzt nicht Kultur hilft, werden wir regressiv statt progressiv. Es ist genau diese Tendenz, diese Trägheit, die von denen, die uns kontrollieren und benutzen wollen, gefördert und ausgenutzt wird, weil wir als herumwandelnde Kleinkinder viel leichter zu kontrollieren und – falls nötig – zu vernichten sind.

Diese Einleitung bringt uns zu einem zentralen Phänomen unserer Zeit, das uns als eines der dominantesten Behinderungen und Hemmnisse gegen Verantwortungsfähigkeit und Kultur begegnet:

Die Psychologie von Links

Die ursprüngliche politische Bedeutung von „Links“ und „Rechts“ in der französischen Nationalversammlung am Ende des 18. Jahrhunderts ist längst aufgehoben und ersetzt worden durch einen ganzen Wust beliebiger Gesinnungs-Dichotomien und Zuschreibungen, aus denen jeder sich heraussuchen kann, was ihm gerade gefällt. Das dazu passende mediale Kauderwelsch versucht uns mit allen Mitteln beizubringen, dass „Links“ immer irgendwie gut und richtig ist, während „Rechts“ als neues Synonym für alles Schlechte, Gefährliche, Böse, Unterdrückende usw. steht.

Vor über zweihundert Jahren wurden diese Bezeichnungen verwendet, um die Parteien der Deputierten in der französischen Nationalversammlung einzuteilen in einerseits die Veränderungswilligen bzw. Revolutionären (auf der linken Seite) und andererseits die eher Konservativen, die damals den Erhalt der Monarchie befürworteten (auf der rechten Seite).

Heute sollen wir gedankenlos glauben, dass die Nationalsozialisten unter Hitler und die Faschisten „rechts“ waren, obwohl der Sozialismus, die Ideen der Verstaatlichung und vor allem die der Gleichmachung aller Menschen typische Charakteristika von „Links“ sind. Die Verwirrung ist vollständig und beabsichtigt, denn wenn man den Menschen „Links“ als Ideologie aufoktroyieren will, um sie schwächen und besser steuern zu können, dann muss man alles offensichtlich Schlechte in einen anderen Topf werfen, den man dann „Rechts“ nennt.

Wir wollen in diesem Artikel die eigentlichen Beweggründe und damit die Psychologie hinter dem Phänomen „Links“ (und später dann auch „Rechts“) aufdecken und zu erkennen lernen.

Zunächst ist für unsere Untersuchung wichtig, dass jede Spaltung und Dichotomisierung bei gleichzeitigem Verhindern von Dialog und Synthese bzw. Zusammenarbeit, immer beide Seiten schwächt und Entwicklung blockiert. Wenn wir das einmal verstanden haben, dann ist es egal, wer wen wie nennt. Entscheidend ist: gibt es einen Dialog oder nicht? Heute tut man so, als wären Dialogunfähigkeit und die Ablehnung von Zusammenarbeit nicht nur löblich, sondern ganz selbstverständlich.

Wenn – wie damals in Frankreich – die Linken Veränderung für stetige Verbesserung wollen und die Rechten den Erhalt von dem, was sich bewährt hat, dann ist erst die Kombination aus beidem sinnvoll: schütze und erhalte das Gute und sorge von da aus immer weiter für Verbesserungen. Wenn ein Mensch beide Haltungen in sich trägt und bei täglichen Entscheidungen in einer Synthese kombiniert, dann nennen wir das: gesunder Menschenverstand. Politisch wird uns allerdings seit über 50 Jahren eine immer extremere Polarisierung dieser beiden Grundeinstellungen gegeneinander präsentiert – mit schwerwiegenden Folgen: alles Gute und Werthaltige wird zerstört oder vernachlässigt und Veränderungen sind stets so, dass die sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Verhältnisse immer prekärer werden (nur der „Elite“ der Machthaber und den Lobbyisten geht es immer besser dabei).

Mit anderen Worten: der gesunde Menschenverstand hat im Politischen und Kulturellen schon seit langem ausgesetzt. Eine Zusammenführung, ein gesundes Ausbalancieren, von „Links“ und „Rechts“ findet nicht statt. Stattdessen sind wir gelähmte Zuschauer von immer absurderen Partei-Spielen und Grabenkämpfen, in denen es nur noch darum geht, alle anderen Meinungen und Haltungen prinzipiell und gänzlich zu bekämpfen. Von Zusammenarbeit, Zuhören und Lernbereitschaft ist keine Spur. Das allein zeigt uns schon, mit wem wir es hier in der Regie wohl zu tun haben.

Jenseits der politischen Theaterbühne, auf der uns täglich die Komödie „Demokratie“ gespielt wird, bekommen die Darsteller von „Links“, „Rechts“, „Mitte“ usw. selbstverständlich ihre Skripte alle aus einer Hand und werden von einem Regisseur angeleitet. Sonst würde alles nicht so reibungslos, ergebnislos und volksverachtend über die Bühne gehen. Uns interessiert hier aber nicht die Mechanik der schein-politischen Dramaturgie, sondern die Psychologie hinter dem, was uns als Zuschauer in den Kopf „geschauert“ wird. Unsere echte Herausforderung besteht nicht darin, ein neues oder überarbeitetes Theaterstück (mit den gleichen Darstellern unter der gleichen Regie) zu inszenieren, sondern das Theater zu verlassen.

Das Stück „Demokratie“ wird als Endlos-Seifenoper gegeben mit dem Effekt, dass die Spaltung in „Lager“ und „Gruppierungen“ in den Köpfen der Menschen immer weiter vorangetrieben wird zu immer kleineren Splittergruppen, von denen sich dann jede immer massiver hinter ihren Meinungen und Wunschvorstellungen verbarrikadiert. Strategisches Ziel: niemand kann mehr den geringsten Einfluss auf das Gesamtsystem haben; niemand kann sich auch nur vorstellen, Einfluss zu haben. Solidarität wird ersetzt durch eine Ich-bezogene Anspruchshaltung und Stärke wird bekämpft. Dadurch wird verhindert, dass Solidarität und Stärke zusammenfinden. Darum geht es dem Kontrollsystem. So kommt man dann auf der Bühne am größten raus, wenn man sich als Vertreter einer geschundenen Minderheit inszenieren kann. Die Parole im Dauer-Schmu ist: „Der Schwächste ist der Stärkste!“ und „Das machtloseste Opfer hat die meiste Macht“. So ein Schwachsinn geht natürlich nur im Film, aber wenn die Menschen ihre Weltanschauungen aus dem Fernsehen übernehmen, dann muss die Realität draußen bleiben. Gut: dann kann man die Getäuschten in der Realität leichter kontrollieren und, wenn notwendig, auch gegeneinander aufhetzen.

Wieso ist das für Menschen überhaupt attraktiv? Um diese Frage beantworten zu können und damit unsere Situation besser zu verstehen, werden wir uns im Folgenden mit der sozialen und psychischen Bedeutung von „Links“ beschäftigen, um zu klären, was sich eigentlich hinter diesen Schablonen verbirgt.

Das „Links“-Motiv

Der rote Faden, der sich durch die geschichtlichen Selbstzeugnisse und Ansichten von „Links“ zieht, ist das Motiv der Kollektivierung. Kollektivierung von was? Oberflächlich betrachtet von Eigentum und materiellen Gütern, bei genauem Hinsehen aber vor allem von geistiger oder körperlicher Anstrengung. Letztere kann man nur kollektivieren, indem man sie de-individualisiert und über die Menschen als Masse (statt auf Einzelpersonen) verteilt – nach dem Gießkannenprinzip. Warum sollten Menschen das wollen? Z.B. weil sie sich davon versprechen, dass auch Identität und Verantwortung vergemeinschaftet werden und damit der Einzelne von der Aufgabe „befreit“ wird, sich persönlich und geistig zu entwickeln. Da man Identität und Verantwortung aber gar nicht kollektivieren kann, kann man sie nur marginalisieren und auflösen.

Hinter jedem Motiv, besonders wenn es als Appell oder Forderung auftritt, steht immer eine Erwartung oder ein Bedürfnis. Menschen, die sich „Links“ zuordnen, scheinen interessanterweise nicht gerne über Bedürfnisse hinter ihren Forderungen zu sprechen. Bedürfnisse sind nämlich stets etwas Persönliches und damit eine Sache des Einzelnen. Das widerspricht ihrer gewünschten Einschmelzung und Auflösung des Individuums in einer Kollektivmasse. Auch wenn Entpersönlichung und abstrakte Verallgemeinerung ein grundsätzliches Problem jeder Theorie und Ideologie sind, begegnen wir hier einem speziellen Kern-Aspekt der „linken“ Motivik: der Marginalisierung, Verneinung oder sogar Auflösung von allem, was an den Einzelnen, das Individuum und vor allem das Einzigartige oder Besondere erinnert.

Warum will „Links“ das Individuum und den Einzelnen auf alle möglichen Arten und Weisen abschaffen? Weil dies Merkmale einer fortgeschrittenen Entwicklungsstufe und sie nicht selbstverständlich, bequem und einfach zu erreichen sind. Es kostet Anstrengung. Individualisierung, Charakterentwicklung, Eigenständigkeit, Selbstsicherheit und Einzigartigkeit sind Ergebnisse anstrengender Reifeprozesse. Sie sind verbunden mit Spannung, Reibung, Verlusten, Unangenehmem und immer mit dem realen Risiko zu scheitern und den Anschluss zu verlieren. Mit anderen Worten: sie sind eine stetige Herausforderung von Stufe zu Stufe. Und diese kann jederzeit umschlagen in eine Überforderung, wenn wir z.B. nicht genug Unterstützung erfahren oder zu früh oder zu heftig mit Anforderungen konfrontiert sind, die wir nicht bewältigen können. Dann bleiben wir vor der zu hohen Stufe stehen und stagnieren auf der Reifestufe, die wir bereits erreicht haben.

Überforderung ist – unbewältigt – ein Trauma. Sie führt nicht nur dazu, dass wir stehen und stecken bleiben, sondern auch dazu, dass wir uns in passiver, hilfloser Manier zurücksehnen nach dem (früheren) Zustand der Forderungslosigkeit, nach Ruhe und Bequemlichkeit. Eine zentrale Traumareaktion ist stets die Vermeidung von allem, was uns an das Trauma erinnern könnte, um den damit verbundenen Schmerz zu vermeiden und auszublenden.

Die Sehnsucht nach der Verschmelzung mit dem großen Ganzen, das einen hält, versorgt, füttert und trägt, ist angemessen und richtig auf der Reifestufe eines Säuglings. Bereits mit dem Krabbeln beginnt (psychisch) jedoch schon die Konfrontation mit dem Gegenpol, der neu, aufregend, aber auch herausfordernd ist: das In-die-Welt-Gehen auf eigene Faust („aufs eigene Konto“, sagen die Spanier dazu), das dann ein paar Stufen weiter zur Selbst-Ständigkeit und schließlich zur Auto-Nomie („sich selbst benennen/bestimmen“) führt.

Je schwerer mir diese Verselbständigung (in Kindheit oder Jugend) fällt oder je weniger sie mir gelingt, desto mehr werde ich mich nach den „guten alten Zuständen“ der Verantwortungslosigkeit und anstrengungsfreien Geborgenheit sehnen, weil ich damit am meisten Wohlbefinden und Stimmigkeit verbinde. Denn das ist der natürliche Mechanismus unseres Nervensystems: wichtigstes Kriterium für alles ist und bleibt immer das Gefühl von Sicherheit (Ruhe, keine Aufregung, Entspannung) und Wohlbefinden (geborgen und versorgt sein). Und jeder verbindet etwas anderes damit je nach persönlicher Erfahrung.

Diese frühen biografischen, körperlich-psychischen Erfahrungen – das Angenehme wie das Unangenehme – sind die Grundlage für unseren Charakter, für unsere Weltanschauungen, Vorlieben und für unsere Lieblings-Theorien und ‑Ideologien. Diese Grundlagen sind tief emotional und meist unbewusst insofern, als dass sie auf non-verbalen Körpererfahrungen beruhen.

Die frühkindliche Perspektive

Um die Sehnsucht von „Links“ nach dem versorgenden, übergreifenden, immer-präsenten und vor allem möglichst mächtigen Wesen (oder „System“) zu verstehen, betrachten wir nun die entsprechende Phase der frühkindlichen Entwicklung einmal genauer.

Wir können die folgenden Zusammenfassungen mit zwei Brillen lesen: einmal als Beschreibung einer natürlichen Entwicklungsstufe des Kindes und einmal als eine Liste von Merkmalen jener Menschen, die in ihren psychischen, mentalen oder sozialen Fähigkeiten auf eben dieser Stufe steckengeblieben sind. In der zweiten Lesart werden vielleicht schon Parallelen zu Erscheinungsformen von „Links“ erkennbar.

Bedürftigkeit

Zu dieser Entwicklungsstufe gehören ganz charakteristisch: ein Selbsterleben als klein, schwach und vor allem bedürftig. Daraus ergibt sich ein ganz selbstverständliches Empfinden des Rechts auf Versorgung (mit Nahrung, Kontakt, Wärme, … allem Lebenselementaren). Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden, wird dies als „Rechtsbruch“, als Ungerechtigkeit erlebt. Es wird als „falsch“ im natürlichsten und tiefsten Sinne des Wortes empfunden und dieses Falschsein liegt in dem „da draußen“, bei den undefinierten Mächten, die dem Versorgungsanspruch gerecht werden müssten. Zusammen mit dem dann entstehenden Gefühl existenzieller Gefährdung, führt dies zu einer Generalmobilmachung aller Kräfte, um sich durch Schreien, Zornausbrüche und Aufstände lautstark bemerkbar zu machen.

Mangel an Ausdrucksfähigkeiten

Die generalisierte und richtungslose Grundaktivierung und Empörung bleiben in ihrem Ausdruck sehr simpel, denn es fehlen noch kommunikative und mentalisierende Kompetenzen. Es gibt auf dieser Entwicklungsstufe noch keine Möglichkeit, sich selbst und die anderen aus einer anderen Perspektive als der eigenen zu sehen. Nicht einmal die Möglichkeit einer anderen Perspektive ist vorstellbar. Das heißt, es gibt keine Fähigkeiten dazu, sich selbst, die eigene Situation oder den Kontext zu verstehen. Reaktionen auf die Welt sind noch reflexartig, instinktiv und stark affektiv aufgeladen, nicht mental oder strategisch.

Mangel an Differenzierungsvermögen

Ein Kind kann in den ersten zwei Lebensjahren noch keinen Unterschied machen zwischen Gleichheit, Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung. Es erlebt Mangel und Überforderung als Benachteiligung – im Verhältnis zu seinen Erwartungen und Bedürfnissen. Auf dieser Stufe sind Erwartungen und Bedürfnisse der Maßstab für alles und das Zentrum der (rudimentären) Identität. Das Kind kann sich als abhängiges und bedürftiges Wesen bei Frustration nur als hilfloses Opfer fühlen, das auf die Macht eines umfassenden Größeren angewiesen ist. Wenn also Gleichheit fehlt („Der andere hat mehr als ich!“), dann ist das auch eine Ungerechtigkeit, weil Gerechtigkeit und Richtigkeit nichts anderes bedeuten als die Gleichversorgung durch jene zuständige Versorgermacht.

Das Kind wird sie notfalls rabiat einfordern. Eine laute Forderung nach „Gerechtigkeit“ meint auf dieser Stufe nichts weiter als Gleichheit und Gleichbehandlung, sprich Gleichmachung, denn es soll ja nur der unangenehme Unterschied verschwinden.

Abstraktere Vorstellungen von Gerechtigkeit, Unterschiede in „Wertigkeit“ und „Berechtigungen“ können nicht verstanden werden und werden wie jeder nicht-einschätzbare, nicht-kontrollierbare Unterschied als bedrohlich erlebt.

Zur Not können die eigene Angst und Frustration auch dadurch gemildert werden, dass alle anderen ebenfalls frustriert werden. Dann ist beruhigende Gleichheit unmittelbar körperlich und affektiv spürbar und das primär ersehnte Gefühl von Zu- und Zusammengehörigkeit erreicht. „Ich bin nicht allein“ ist auf dieser Stufe das einzige Kriterium, um Angst und Gefühle von Unterlegenheit oder Schwäche abzusenken. Das Sitzen im gleichen Boot ist wichtiger als jeder andere Maßstab, denn dann fühle ich mich unmittelbar sicher. Komplexe Lösungen und Zukunftsgedanken kenne ich nicht. Gemeinsam leiden und untergehen ist besser als eine Separierung, auch wenn sie das ganze Boot retten würde. Ein Säugling hat keine existenzielle Angst vor irgendetwas, auch nicht vor dem Tod, sondern nur vor dem Alleingelassen-Werden.

Diese Reduzierung auf die rudimentärste konkret-materielle Ebene der Wahrnehmungsfähigkeit wird verstärkt durch das nächste Charakteristikum:

Realitätsmangel

Genauer gesagt: es fehlt eine rudimentäre, ich-bezogene mentale Verarbeitungsfähigkeit für körperliche und soziale Realität. Denn die inneren Landkarten zur Verarbeitung von Erfahrungen setzen sich noch überwiegend aus den eigenen instinktiven und affektiven Reaktionen zusammen. Das bedeutet: „die Welt ist so, wie ich sie empfinde“. Entscheidend für das „Verstehen“ der Welt sind auf dieser Stufe die inneren Reaktionen auf die Welt: Zufriedenheit, Wohlbefinden, Unwohlsein, Schmerz, Aufregung, Beruhigung usw.

„Denken“, innere Bilder und Ideen sind noch weitgehend abgekoppelt von der äußeren Wirklichkeit. Das „Verständnis“ der Welt ist eine unreflektierte und verschwommene Projektion von Bedürfnissen, Affekten und Hoffnungen in abstrakte Konstrukte und Weltanschauungen. „Die Welt“ und „die anderen“ sind vorerst noch subjektive Konstrukte, die das Kind sich mit hoffungsvollen Fantasien (später dann: Ideologien) zurecht imaginiert, um sie den eigenen Bedürfnissen und Kapazitäten anzupassen. Die innere Welt ist dabei stärker als die Wahrnehmung der Außenwelt. Objektive soziale und psychologische Gesetzmäßigkeiten, Grenzen oder Einschränkungen gibt es in dieser Körper-Ich-zentrierten Welt nicht. Wenn es im Kontakt mit der äußeren Welt Widerstand gibt, ist das ein Zeichen, dass diese „böse“ oder „falsch“ ist und mit Kraftaufwand (Gewalt) geändert werden muss. Die innere Hoffnung auf „Allmacht“ dient auch als Schutz vor:

Ohnmacht und Unterlegenheit

Das Kleinkind ist der realen Welt ausgeliefert und von ihr überfordert, wenn nicht stets ein Erwachsener dabei ist, der zwischen den beiden vermittelt. Ansonsten machen sich Angst und Überforderung breit.

Ohnmacht und das Erleben von Unterlegenheit können nur als angenehm und „richtig“ erlebt werden, wenn dabei alle Bedürfnisse erfüllt werden, also wenn es verlässlichen Schutz, Fürsorge und Versorgung von außen gibt. Ansonsten entstehen aus chronisch unerfüllten Bedürfnissen Forderungen und stress-geladene Dauer-Empörung gepaart mit dem Abdriften in Versorgungs-Wunschfantasien à la Schlaraffenland.

Das Bedürfnis nach Eingebettet-Sein und Zugehörigkeit

Eingebettet-Sein und Zugehörigkeit sind Basis und Voraussetzung für die später erst aufkommende Suche nach Selbständigkeit und Identität. Säugling und Kleinkind sind mit Wachstum und körperlicher Bewusstwerdung beschäftigt. Das ist tagesfüllendes Programm der ersten zwei Jahre. Dafür brauchen sie die sichere und versorgende Einbettung, Bindung genannt, und orientieren sich an allem, was unmittelbar als befriedigend und entlastend erlebt wird. Damit können sie dann gesichtslos (identitätslos) verschmelzen.

Das Bedürfnis, Teil eines größeren Ganzen (Familie, Stamm) zu sein, ist Voraussetzung dafür, sich sicher und geschützt zu fühlen. Identität hingegen fordert Separierung und wirkt deshalb auf dieser Stufe bedrohlich. Stattdessen identifiziert man sich als abhängiges Fragment einer Gruppe und fühlt sich gerade ohne Individualität in der diffusen „Gruppenidentität“ richtig, stark und mächtig. Dementsprechend müssen alle anderen Gruppen „falsch“ oder „schlecht“ sein, denn zu ihnen gibt es keine Zugehörigkeit und Bindung. Abgrenzung basiert also noch auf einer rudimentär-instinktiven Schwarz-Weiß-Logik: Eine Gruppe ist beruhigend („richtig“) oder fremd und angsteinflößend („falsch“).

Verantwortungslosigkeit

Ein Baby oder Kleinkind kann keine Verantwortung übernehmen. Das Wissen, Können und die Kraft, die für Verantwortung notwendig sind, erfährt das Kind als Kräfte, von denen es getragen wird, die von außen kommen und die noch ganz unpersönlich als „etwas Starkes“ wahrgenommen werden. Dieses größere, umfassendere Etwas gibt Halt und Sicherheit, während das Kind von Verantwortung nichts weiß. Verantwortung kann nur da sein, wo Macht und Kompetenz sind.

Geschlechtslosigkeit

Auf dieser Stufe sind Bewusstsein, Selbstempfinden und Verhalten geschlechtslos. Damit ist auch die Identität noch völlig unabhängig von Geschlechtlichkeit. Die biologisch reale und wichtige Polarität zwischen Männlich und Weiblich ist auf dieser Stufe (noch) bedeutungslos und kann nicht wahrgenommen werden. Eine Konfrontation mit dieser Polarität oder den damit verbundenen Energien und Verhaltensweisen stellt auf dieser Entwicklungsstufe eine massive Überforderung und Bedrohung der Integrität dar. Deshalb wird sich das Kind davor instinktiv und automatisch schützen.

Zurückgebliebene und die Sehnsucht nach der Mutter

Es ist nicht schwer zu erkennen, dass wir hier eine Perspektive wiedergeben, die sich entwicklungspsychologisch zusammenfassen lässt als das Bedürfnis oder die Sehnsucht nach der guten, voll-versorgenden Mutter.

Dieser Exkurs der entwicklungs-psychologischen Perspektive ist wichtig, um zu verstehen, was es bedeutet, auf dieser Stufe stehenzubleiben. Durch Mangel an Unterstützung, Förderung und Versorgung kann der Mensch in kindlichen Bedürfnissen, Ansichten und Bewältigungsstrategien stecken bleiben. Sein Nervensystem und seine Psyche werden dann solange nach dem Fehlenden suchen, bis es gefunden wird oder er einsieht, dass es nicht mehr notwendig ist. . Das Problem des Steckenbleibens auf einer so frühen Stufen wie der oben beschriebenen ist jedoch nicht nur die fixierte Kleinkindpsyche und ihre Sucht nach passiven, regressiven Versorgungszuständen, sondern die Tatsache, dass jede nachfolgende Entwicklung auf den frühen Stufen aufbaut. Je mehr also das Fundament der Entwicklung fehlt, desto geringer die Chancen, die Herausforderungen späterer Stufen zu bewältigen bzw. überhaupt zu lernen und zu reifen. Stattdessen wird eine solche Person in Konfliktsituationen immer auf bestehende kleinkindliche Strategien zurückgreifen, was dazu führt, dass die Welt zu einer permanenten Überforderung und quasi-Bedrohung wird. Dieser chronische Konflikt zwischen unreifer Person und überfordernder Welt führt zum chronisch frustrierten Bedürfnis nach regressivem Geschützt-Werden, das sich nur noch in Fantasien und Vorstellungen ausleben kann.

Damit haben wir die Verständnisgrundlage für das Phänomen „Links“. Es erscheint heute nahezu unverkleidet auf allen möglichen öffentlichen Bühnen als die neurotisch-verzerrte, aber ideologisch voll legitimierte Sehnsucht nach der nährenden Mama. An dieser Sehnsucht ist nichts falsch, sie ist vollkommen natürlich und lebensnotwendig für einen Säugling und ein Kleinkind, sie sollte nur nicht verwechselt werden mit irgendetwas, das mit Erwachsensein zu tun hat.

Aus diesen primären Prägungen und inneren Strukturen ergeben sich später, im Nachhinein all die verschiedenen Ideologien, Theorien, Utopien und Forderungen, die von ihren eigenen Quellen und Motiven nichts mehr wissen und nichts mehr wissen wollen. Wenn wir unsere frühkindlichen Konflikte nicht anders lösen und unseren Kern von Integrität nicht anders bewahren konnten, als dadurch, alles Unangenehme, Stressende und Schmerzhafte abzuspalten und nach draußen in die Welt zu projizieren, haben wir als Heranwachsende und für den Rest unseres Lebens das Problem, nun das Gefühl zu haben, ständig und überall vom Schlechten und Gefährlichen umgeben zu sein und das einzige Gute nur als winziges, ohnmächtiges und hilfsbedürftiges Potential in uns zu tragen. In welcher Farbschattierung von „Links“ wir dann landen, ist nur noch eine Frage der sonstigen biografischen Einflüsse. Wirklich lösen könnten wir die chronische Unzufriedenheit und Überlastung von der Welt wie sie ist nur dadurch, dass wir beginnen, uns auf uns selbst, unsere eigenen Emotionen und Bedürfnisse zu fokussieren – und genau das will der „Linke“ am wenigsten. Sein Blick ist auf die Bilder seiner eigenen Wunschfantasien und Träume fixiert und er glaubt, „in die Zukunft“ zu sehen. In Wirklichkeit schaut er permanent in die eigene frühe und verdrängte Vergangenheit, die dadurch in seiner Wahrnehmung zu seiner entsprechend ausweglosen Gegenwart wird.

Aus einer frühkindlichen Perspektive gesehen muss die komplexe soziale Welt eine Überforderung sein, umso mehr, wenn es keine oder eine zu wenig schützende, versorgende, beruhigende, einhüllende Kraft gibt, die den Kontakt mit der erwachsenen Realität abfedert, reduziert und vereinfacht. Dass uns genau diese (mütterlichen) Kräfte seit Jahrzehnten, vielleicht seit über hundert Jahren sukzessive immer mehr verloren gehen, ist nicht schwer zu erkennen. „Links“ und seine wachsende hypnotisch-anziehende Kraft auf die Massen – vor allem auf die jungen Generationen – sind nur zwei der offensichtlichsten Symptome aus diesem Mangel. Wir kommen auf die Aufgabe, die uns daraus für die Zukunft erwächst, in einem späteren Teil noch ausführlich zurück.

Zunächst wollen wir aber betrachten, was passiert, wenn diese fürsorgliche Kraft mehr und mehr fehlt. Dann entstehen aus der eintretenden Überforderung Schutzreflexe, die sich mit der Zeit in genau solchen Charakteristika chronifizieren können, wie wir sie im Auftreten von „Links“ wiedererkennen können. Diese werden wir im Folgenden betrachten.

Radikalismus und Extremismus

Wovon auch immer „Links“ spricht und andere überzeugen will: es klingt stets existenziell dringend und alarmierend. Wer ständig an der Kante des Überlebens existiert, der wird von permanentem instinktivem Stress im Stammhirn geleitet. Deshalb tritt „Links“ so schnell radikal, engstirnig, kompromiss- und rücksichtslos auf. Es gilt stets „alles oder nichts“, „jetzt sofort oder nie“, „dies oder der Untergang“, „wer nicht meiner Sache dient, der ist mein Feind“.

Mit dem Stammhirn kann man nicht diskutieren. Und einfühlen kann man sich auch nicht. Es geht immer nur ums Überleben und jede Reaktion hat gleich den Charakter von Überreaktion und Panik. Was gebraucht würde ist Beruhigung, aber diese fehlt „Links“ am allermeisten. „Links“ steht in seinem chronischen Zustand von Bedroht-Sein ohne Ausnahme in Opposition zu Ruhe, Gelassenheit, Vertrauen und Zuversicht. „Links“ ist die Ideologie von Stress.

Hang zum Kollektivismus

Im Kollektivismus werden Identität, Verantwortung und Bestimmung auf ein diffuses „Wir“ übertragen, das eine seltsam doppelschneidige Natur hat: es schließt jeden mit ein und gleichzeitig jeden Einzelnen, der für sich steht, aus. Diese Doppelbödigkeit ist gewollt, denn durch die Ablehnung des Einzelnen wird jeder von der eigenständigen und anstrengenden Begegnung mit der Welt entlastet. Wenn alles allen gehört und auch jede Herausforderung oder Schwierigkeit immer auf ein anonymes „Wir“ verteilt werden, kann jeder sich zurücklehnen und unendlich entlastet fühlen. „Ich mache nichts. Wir müssen es machen.“ „Wir“ ist definiert als „Egal-wer-nur-nicht-ich“, also niemand Spezifisches, also im Grunde niemand. Die Postanschrift für jegliche An- und Aufforderung ist stets „Unbekannt“ und so müssen viele reale Anforderungen unbeantwortet bleiben. Obwohl diese „Entlastung“ reine Augenwischerei ist, wird sie als „Befreiung“ erlebt, weil sie jegliche persönlichen Anforderungen massiv reduziert oder sogar grundsätzlich abprallen lässt. Kollektivismus ist das theoretische Teflon gegen Verantwortungsbewusstsein. Doch diese Idee vom Kollektiv macht Sinn als Ausdruck der Sehnsucht nach einem druckfreien, anspruchsfreien Nichts-tun-Müssen und Nicht-kompetent-sein-Müssen, das der Entwicklungsstufe der ersten Lebensmonate entspricht. Dorthin zurück zu wollen heißt, Geborgenheit und Versorgung ohne eigene Investitionen zu erwarten. Es bedeutet, so angenommen werden zu wollen, wie man ist und an irgendeine Veränderung oder Entwicklung nicht denken zu müssen.

Um sich vor der Überlastung der realen Welt der Über-6-Monate-Alten zu schützen gibt es grundsätzlich zwei Wege: entweder man entwickelt Kompetenzen oder man muss die eigene Inkompetenz und Abhängigkeit als Maßstab für alle und alles setzen. „Links“-ideologisierter Kollektivismus wählt den zweiten Weg und propagiert Inkompetenz und Entwicklungslähmung als Bedingungen für Wohlbefinden.

Da jedoch durch den erwünschten Mangel an Kompetenz die realen Anforderungen und Herausforderungen immer größer und überwältigender werden und keine versorgende Übermutter sich dieser passiven Säuglingswesen annimmt, kann aus dieser Wunschfantasie nie Wirklichkeit werden. Die Leerstelle für den anonymen, mächtigen Verantwortungsträger und General-Entlaster wird dann von Kräften und Menschen besetzt, die sich „Links“ nie wirklich gewünscht hat und die dessen irreale Ideen in ein System der Unterdrückung umwandeln.

Richtungsloser Zorn

Eine häufige Auffälligkeit bei ambitionierten Vertretern von „Links“ ist ihr latenter Zorn und ihre leicht entzündbare Tendenz zu Zornesausbrüchen. Zorn ist keine Emotion, sondern eine prä-emotionale, instinktive Reaktion auf die Gefährdung der eigenen Integrität. Integrität meint Intaktheit und Unverletztheit des Organismus – sowohl körperlich als auch psychisch. Die basale, affektive Schutzreaktion von Zorn besteht vor allem aus einer starken Aktivierung (Erregung) und Bereitschaft zum Kampf gegen eine Bedrohung. Im Gegensatz zu Wut ist Zorn deshalb keine soziale, interaktive Reaktion, die etwas signalisieren soll, sondern eine extreme Mobilisierung von Kampfenergien ohne Richtung, die eine unmittelbare Bekämpfung oder Befreiung ermöglichen soll. Dafür muss sich ein Wesen schon stark in die Ecke gedrängt fühlen.

Unsere Integrität ist immer dann bedroht, wenn wir nicht so sein können, wie wir unserem Wesen oder unserer Natur nach sind. Wenn man einem Baby eine gewisse Zeit lang den Kopf festhält, wird es irgendwann sehr zornig und hoch aktiviert sein, um seinen Kopf mit viel Kraftaufwand zu befreien und wieder bewegen zu können. Sobald das Köpfchen frei ist, hört der Zorn auf. Eine viel tiefergehende Verletzung der Integrität entsteht durch Missachtung oder sogar Demütigung. Ein Kleinkind kann seine Integrität und damit seine Würde nur so weit aufrechterhalten, wie es sich von anderen so gesehen fühlt, wie es sich selbst wahrnimmt. Das ist für ein Kind notwendige Bedingung für gesunde Entwicklung. Nicht gesehen zu werden, erzeugt Zorn, weil das bedeutet, anders sein zu müssen als es ist, um gesehen zu werden. Daher liegt unter jeder Entfremdung immer auch Zorn. Sie sieht manchmal aus wie Wut, ist aber viel unpersönlicher und generalisierter.

Zorn an sich ist nicht zerstörerisch, sondern nur Energie für Aktion. Und zwar für solche Aktionen, die die eigene Würde und Integrität wiederherstellen sollen. Die Integrität kann bedroht oder verletzt werden, wenn eine Grenze überschritten, ein Bedürfnis missachtet oder eine Äußerung unterdrückt wird. Wenn dann mein sichtbarer Zorn schon den anderen zum Zittern bringt, dann nehme ich ihm damit die Macht, meine Integrität weiter zu bedrohen – ich fühle mich stärker und überlegen. Allerdings ist dieses Machtgefühl dann von der Demonstration von Zorn oder Groll abhängig und ebenso werde ich das Gefühl meiner Würde nur in der Gegen-Drohung und Empörung spüren können. Eben dies passiert bei Menschen, die chronisch Missachtung, Demütigung, Unterlegenheit und Fremdbestimmung erfahren und internalisiert haben. Ihr Gefühl von Würde erreichen sie nur im Zustand basal-instinktiver Mobilmachung, weil es sich jenseits dieser rudimentären Stufe nicht entwickeln konnte.

Diese chronische Verteidigungs-Aktivierung ist ohne Ziel und Richtung und kann deshalb auf alles und jeden gelenkt werden, solange sie sich nur irgendwie abreagieren kann. Bevorzugt sind es aber diejenigen, die ein Minderwertigkeits- oder Unterlegenheitsgefühl auslösen. Das kann also jeder sein, der mehr hat, mehr kann, mehr weiß, mehr bekommt oder mehr beachtet wird. Deshalb hat „Links“ historisch gesehen und logisch immer eine große Affinität zu unkontrollierter Gewalt und Chaos, denn darin erleben sich die Ohnmächtigen und Gedemütigten doch einmal als mächtig und ungebremst. Sie kämpfen nicht für etwas, sondern brauchen nur irgendeine Rechtfertigung zum Zuschlagen, Zerstören und Abfackeln. So ein Zerstörungs-Delirium befreit vorübergehend von der Erniedrigung im Angesicht der (sozialen) Realität am Rande der Gesellschaft. „Ich zerstöre, also bin ich.“ ist die Kurzformel der motivierenden Kräfte, die wie wildgewordene Verdauungssäuren alles zerlegen in der Hoffnung, es dadurch überwinden und unterwerfen zu können.

Warum reagiert „Links“ so unmittelbar und unverhältnismäßig auf jegliche Andersartigkeit mit Zorn? Weil Identität und soziale Selbstsicherheit äußerst fragil sind bei Menschen, bei denen diese auf einer durchlöcherten und wackeligen Integrität stehen, was dazu führt, dass sie auf die kleinste Verunsicherung oder Frustration bereits mit Zorn und Angriff reagieren. Sie erleben jede Abweichung sofort als Demütigung und Angriff auf ihr Existenzrecht. Zusätzlich wird die unablässige innere Selbstverunsicherung als Signal interpretiert, dass die Welt bedrohlich ist, also dass sie ständig bekämpft werden muss. Wenn sich aus dieser affektiven Grundkonstitution dann eine persönliche Haltung und Weltanschauung entwickelt, dann entsteht ein weiteres Charakteristikum von „Links“, nämlich:

Hass und Anti-Haltung

Hass ist kein Gefühl, sondern ein Gedankenkonstrukt, dass eher dazu dient, Emotionen und affektive Impulse mental zu kontrollieren und zurückzuhalten. Auf jemanden wütend sein kann man nur einige Stunden, vielleicht auch Tage, aber Gefühle sind sehr volatil und verfliegen ganz schnell. Hass hingegen kann man über Jahre und sogar ein ganzes Leben aufrechterhalten und sogar schüren, weil man dafür erstens Wut und Zorn unterdrücken und gleichzeitig immer wieder erinnern und anstacheln muss. Hassen kann man nur, wenn man sich immer wieder an das erinnert, was einen verletzt hat. Hass verschiebt die Wut des Unterlegenen oder Ohnmächtigen in den Bereich der Fantasie und Vorstellungen. Deshalb ist er mehr mental als emotional.

Wer sich nicht wirklich auseinandersetzen und konfrontieren kann, der kann sich eine starke Identität in der Fantasie zurechtlegen, in der er alle anderen besiegt und vernichtet. Diese Ersatz-Identität, die nicht auf Erfahrung und Begegnung, sondern auf Illusionen und Vermeidung beruht, kann nur aufrechterhalten werden, indem man sich eine grundsätzliche Anti-Haltung zulegt und zumindest mental gegen alles ist. Das ist eine Art mentale Abgrenzungsprothese für denjenigen, der nie gelernt hat, konstruktive Grenzen im Kontakt mit anderen auszuhandeln und aufrecht zu halten. Mit anderen Worten: wer nicht wirklich „Nein“ sagen kann, der kann sich immer noch in eine Lebensphilosophie flüchten, in der er in seinem Kopf zu allem und immer „Nein“ sagt. Das ist die Position des ewigen Widerstands und der Opposition gegen alles Reale. Gut kann immer nur das sein, was (noch) nicht ist: Fantasien von zukünftiger Bedürfnis-Erfüllung, Hoffnungen auf ideelle Zustände und Fiktionen vom „Besseren“ und „Guten“ – also immer nur das Irreale. Nur die Begegnung mit der Realität, vor allem mit der Überlegenheit anderer Menschen und Lebenshaltungen, macht den Wunschfantasien ernste Konkurrenz, weshalb diese umso mehr gehasst und marginalisiert werden müssen.

Illusionismus – Abkopplung von der Realität

Aus einer chronischen Überforderung durch die Wirklichkeit entsteht eine Trennung zwischen angenehmen Ideen und Theorien einerseits und unangenehmen Erfahrungen andererseits. Diese Abspaltung von Realitätswahrnehmung und mentalen Konstrukten ist ein Schutz- und Abwehrmechanismus und einer der offensichtlichsten Eigenschaften von „Links“. Wenn ein Mensch kontinuierlich Überforderung und Missachtung erfährt, dann kann er seine Bedürfnisse, positiven Gefühle und Würde nur noch in den Bereich der Imagination und Zukunftsbilder hinüberretten. So wie ein leidendes Kind sich in eine schmerzfreie Bilderwelt flüchtet, so kann auch ein Erwachsener in einer Prägung stecken bleiben, in der die reale Welt schrecklich ist und nur seine Vorstellungen schön sind. Je stärker die Verdrängung der realen Erfahrung, desto diffuser und vager die Vorstellungen der Rettung. „Links“ tritt stets mit solchen Zukunftsprojektionen auf: „Jetzt geht es euch schlecht, aber in der Zukunft wird es das Paradies für euch sein“. Das Problem von „Links“ ist nur, dass es das Gute immer nur in der Zukunft (Vorstellung) gibt und nie jetzt. Realitätsverbundene Menschen können damit nach einiger Zeit nichts mehr anfangen. Im Club bleiben dann nur diejenigen, die sowieso mit der Wirklichkeit auf Kriegsfuß stehen und gerne im Kollektiv träumen möchten.

„Links“ bleibt konsequent dabei: „Wenn die Theorie nicht zur Realität passt, dann ist die Realität falsch, niemals die Theorie“. Warum? Weil die Theorie der emotionale Schutz vor Minderwertigkeitsgefühlen, Ohnmacht und Frustration ist. Also ein mentales Betäubungsmittel.

Dadurch wird „Links“ durch und durch anti-organisch und anti-natürlich. Es hat kein Verständnis für das gesunde Tempo und den richtigen Rhythmus von Entwicklungsprozessen. Alles muss sofort gemacht werden und da sein. Und das geht eben nur mit Gewalt. Statt Veränderung gibt es Revolution, statt Bewegung gibt es Chaos und statt Wachstum gibt es Überwerfung. Ein Grundzug von „Links“ ist seine Ungeduld, weil es kein Vertrauen in irgendetwas hat, sondern sich nur die künstliche, selbstgemachte Verbesserung und Manipulation anhand der eigenen Ideen vorstellen kann. „Links“ muss stets alles manipulieren und zurechtbiegen – auch sich selbst.

Wir dürfen uns nicht verwirren lassen, dass „Links“ sich auch mit ökologischen und pseudo-naturschützenden Ideologien schmückt und heutzutage ganz „grün“ daherkommt. Das ist bloß Tarnung. Seine Protagonisten haben keinen schützenden oder wertschätzenden Bezug zur Natur – weder in sich selbst noch um sich herum. Wo auch immer sie eingreifen, zerstören sie Natur, weil ihnen ihre Konzepte und Ideen stets wichtiger sind als natürliche Zusammenhänge. Sie bauen Windräder, die Vögel und Bienen in Massen umbringen, legen neue Radwege an, für die massenweise alte Bäume gefällt werden müssen, und richten 30er-Zonen auf Hauptverkehrsstraßen ein, wodurch die Abgasbelastung um ein Vielfaches steigt. Für „Links“ sind „ökologisch“, „Umweltschutz“ und „Naturnähe“ nur ein weiterer Teil von Marketing und Bauernfängerei. Und zwar über den einzigen Hebel, den sie haben: ihre erfundene Moral des besseren Menschen und ihre Appelle an das von ihnen bestimmte Gewissen. Denn diese Konstrukte können sie ohne Realitätsbezug aus Idealvorstellungen und Wünschen zusammenschustern. Es bleibt alles emotionale Manipulation und moralische Erpressung, wie das im Übrigen auch Kinder mit ihren Eltern probieren.

Sprachverwirrung und -verdrehung

In seiner mentalen Welt der Wunsch- und Bedürfnisprojektionen erfindet „Links“ seine eigene Sprache, in der nicht nur Worte von ihrer realen Bedeutung und überhaupt jeder spezifischen Bedeutung abgekoppelt werden, sondern auch Semantik, Grammatik und Sprachstruktur aufgelöst werden. (Man nannte die ersten Versuche dazu z.B. „Rechtschreibreform“ – eine programmatische Degeneration von Schrift-Kultur zugunsten der Inkompetenten und Überforderten). „Links“ abbiegen heißt also, sich von den Gesetzmäßigkeiten der Erfahrungswelt möglichst komplett abzutrennen. Hat man dies einmal erreicht, kann man in der eigenen Fantasiewelt machen was man will und der Welt dann die innere Strukturlosigkeit als „neue Kultur“ verkaufen. Bei „Links‘“ ist das nicht das lustige Pippi-Langstrumpf-Spiel, als das es manchmal dargestellt wird, sondern existenzieller Selbstschutz. Auch die Sprache wird nicht „irgendwie“ verändert, sondern so, dass sie nicht mehr an die überfordernde Realität erinnert, sondern die illusorische Wunschwelt aufrechterhält. Das ist nicht selten genau das Gegenteil von der unbeliebten Wirklichkeit: der sogenannte „Anti-Faschismus“ ist real faschistisch gesinnt, die „Toleranz-Demonstrationen“ sind real Ausdruck von Intoleranz, die in der „Solidarität gegen x“ real nur eine Komplizenschaft ist; „bunt“ ist real der eintönige Farbton von „alles in einen Topf“, die „Freiheit“ darin entpuppt sich als sehr enger Käfig und die „Demokratie“ als Diktatur mit Schaufensterpuppen. Wenn es von „Familien“- oder „Kinderschutz“ spricht, sind real soziale Zerrüttung, staatliche Bevormundung und forcierte Auflösung gemeint. Ebenso ist „Friedenspolitik“ das Etikett für reale Kriegshandlungen. Wenn „Links“ mit Versprechen um die Ecke kommt, können wir sicher sein, dass real das Gegenteil dabei herauskommen wird.

Wer es gewohnt ist, Worte und Konzepte mit einer gewissen Redlichkeit und Kohärenz zu benutzen, der kann gar nicht nachvollziehen, dass Menschen Begriffe und Konzepte derart austauschbar und beliebig nur als Manipulationsmittel und sinnlose Sprechblasen ohne Aufrichtigkeit benutzen können. „Links“ ist es egal, ob es konsistent, verlässlich, ehrlich, integer und anständig ist, solange es nur irgendwie den gewünschten Effekt hat. Natürlich erzeugt das nur Chaos und kann nicht funktionieren, weil „Links“ auf diese Weise jede Kommunikation, jede gemeinsame Ausrichtung und jede Interaktion ad absurdum führt. Denn „Links“ zerstört damit jede Basis von Vertrauen, weil es Vertrauen nicht kennt und nicht aufbauen kann. Es tastet sich nur linkisch und planlos immer weiter vorwärts durch Versuch und Irrtum, Belohnung und Bestrafung. Und es fühlt sich in der Verwirrung, im geistigen Chaos und in der Verwahrlosung recht wohl und zuhause, weil diese Zustände so vertraut sind und am wenigsten überfordern. Das schafft ein paradoxes Gefühl von Sicherheit in realer Unsicherheit.

Verbohrtheit und Lernunfähigkeit

Aus diesem Zustand von Abspaltung und Betäubung entsteht die zuweilen frappierende Unfähigkeit von „Links“ durch Fakten, sprich durch Erfahrung und Beobachtung, zu lernen. Daher die Verbohrtheit und der wahrlich blinde Fundamentalismus, der sich über jegliche Wirklichkeit und Gesetzmäßigkeit hinwegsetzt. Naturgesetze und Logik haben bei Hardcore-Vertretern von „Links“ nicht die geringste Chance, weil die emotionale Überforderung bereits eine vollständige Auslastung erzeugt. Neurobiologisch gesprochen: der Neokortex ist komplett ausgelastet mit der Aufgabe, Unstimmigkeiten und traumatische Emotionen zu unterdrücken und in Schach zu halten, so dass Denken, Erinnern und Lernen unmöglich sind. Wir haben es hier mit dermaßen überforderten Kindern zu tun, dass nur noch basale soziale und affektive Funktionen stabil sind, solange sie nicht in eine Umgebung kommen, in der sich ihr Nervensystem beruhigen und aus dem Schockzustand herauskommen kann.

Pseudo-Solidarität mit den Schwachen

Da stärkere, kompetentere Menschen in denen mit Integritäts-Defiziten Unterlegenheitsgefühle, Zorn und Hass auslösen, müssen sich die Abgehängten zu den anderen Abgehängten begeben. Diese gezwungene „Freundschaft“ verhält sich wie Staubmäuse: sie sammeln sich einfach von selbst in irgendwelchen dunklen Ecken. In der selbstgefälligen Fantasiesprache von „Links“ heißt das dann „Solidarität“. Das ist es nicht wirklich, weil Solidarität auf gemeinsamen Werten und das engagierte Eintreten dafür beruht. Was „Links“ meint ist eine Art Deal: „Gib mir das Gefühl von Zugehörigkeit und Bedeutung, dann bestätige ich dich auch.“ Man verbindet sich nicht mit Gleichgesinnten, sondern mit Auch-Empörten, die ebenfalls keine Richtung, aber umso mehr Grund zum Schreien und Revoltieren haben. Das spendet dem brüchigen und schwachen Identitätsgefühl des Einzelnen Trost und eine Ersatz-Identität in der Gruppe.

Deshalb ist „Links“ notorisch auf der Suche nach Minderheiten und Schwachen. Nicht, weil es diesen wirklich helfen will, sondern weil es sie zur Aufrechterhaltung der identitätsstiftenden Empörung und als Rechtfertigung für seine chronische Aufständigkeit braucht. Wer das Lebensgefühl einer schlechten, chancenlosen Welt schon früh verinnerlicht hat, der kann auch später nur darauf bauen, als das größte Opfer, als die ärmste Minderheit oder als der benachteiligste Geschädigte Aufmerksamkeit (Medien) und Zuwendung (Versorgung durch das System) zu bekommen. Aus der Opfersicht sind alle Menschen mit Kraft und Erfolg Täter und damit schuldig. Das heißt, sie schulden ihnen als den Abgehängten etwas. Den Erfolgreichen und Zufriedenen muss man von „Links“ also ständig eine Art soziale Kontoüberziehung einreden, nicht nur damit ihr Gewissen sie zur Abgabe zwingt, sondern vor allem, damit sich die Abgehängten zumindest moralisch überlegen fühlen können: „Wir können nichts, aber wir sind das Gewissen der Gesellschaft und der Erfolgreichen!“

Machtbesessenheit und Kontrolle

Die Angst vor den Kompetenteren und Stärkeren führt dazu, dass „Links“ stets fasziniert ist von Systemen der Kontrolle, Überwachung und vollständigen Bestimmung der Menschen. Diese Kontrolle soll immer so installiert werden, dass Entwicklung, Leistung, Selbstbestimmung und geistige Freiheit gehemmt werden. Man kann die Systemkonstruktionen von „Links“ als technokratische Großprojektionen von Mutter-Kind-Abhängigkeitsbeziehungen verstehen, wobei jedoch ihre abstrakten und entmenschlichten Macht-Maschinerien in der Praxis immer ganz schnell zu Perversionen mütterlicher Überkontrolle und Kastrationen von Lebendigkeit führen. Warum ist das so? Weil „Links“-Orientierte in ihren eigenen Systemen immer nur die Versorgten und Empfänger sein wollen, nicht aber die Verantwortungsträger. Dadurch kreieren sie immer ein Macht-Vakuum, das zwar in ihrer Fantasie stets von einer nicht näher definierten, alles-versorgenden Beschützerkraft ausgefüllt wird, in der Wirklichkeit jedoch nur von machtbesessenen Betrügern ausgenutzt wird, denn nur sie versprechen das Unmögliche, das „Links“ hören und glauben möchte.

Das führt dazu, dass „Links“ die eigenen Ohnmachtserfahrungen, die es mit aller Gewalt unterdrücken und „abschaffen“ will, letztlich immer wieder aufs Neue reinszeniert und sich nicht nur selbst, sondern am liebsten gleich die ganze Menschheit den perversesten Machthabern als Opfer ausliefert. „Links“ wird so – konsequent ausgeführt – immer ein Programm des Widerstands gegen jede Herausforderung, also gegen das Leben selbst – bis zur Selbstvernichtung.

Variationen davon innerhalb von „Links“ findet man nur in den ideologischen Rechtfertigungen und theoretischen Konstrukten, mit denen der jeweilige Bedarf an Selbstbetrug und Unterdrückung gerechtfertigt wird. Das Motiv bleibt stets das gleiche.

Anti-Spiritualität und Geist-Feindlichkeit

Durch die Fixierung auf eine frühe, existenzielle Entwicklungsstufe und in der Frustration ihrer Grundbedürfnisse bleibt „Links“ immerfort mit dem Konkreten, Materiellen, mit den greifbarsten Umständen beschäftigt. Die Anpassung der alltäglichsten Umstände an die eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse wird zu einer monomanischen Besessenheit. Zu Geist und Spiritualität gibt es in diesem puren Materialismus keinen Zugang und keinen Bezug, außer dass sie als Unbekannte, Unberechenbare und damit Störende bekämpft und abgeschafft werden müssen. Religion ist für Links höchstens „Opium fürs Volk“: ein kontrollierbares Betäubungsmittel im Dienste der Massenmanipulation.

Alles Transpersonale, das den Mittelpunkt jeder Spiritualität und Metaphysik bildet, wird von „Links“ ersetzt durch Un-Persönliches, nämlich das Kollektiv. Persönliches und Individuelles wird nicht erhöht, sondern bekämpft, denn auf dieser prä-personalen, körperverhafteten Stufe gibt es noch nicht einmal persönliches Bewusstsein. So wie „über-sich-Hinauswachsen“ missverstanden wird als „sich- Auflösen“ in der Masse, wird Bewusstseinserweiterung missverstanden als Bewusstseinsauflösung im Kollektiv-Delirium und in der Verschmelzung mit dem Anonymen, Namenlosen, Gesichtslosen. Auf der Suche nach dem Ursprünglichen, Guten kennt „Links“ nichts anderes als die Rückkehr zu formlosem, sinnlosem Material, d.h. ins Chaos. Seine Bestrebungen gehen immer nur nach unten, in Richtung Zerfall, Zerrüttung und Geistlosigkeit und das Ergebnis seiner Bemühungen ist deshalb immer Bedeutungslosigkeit, Belanglosigkeit und Verwirrung.

Asexualität und Geschlechtsverwirrung

Ein extremes Beispiel für das gewaltsame Festhalten an einer kleinkindlichen Entwicklungsstufe ist der derzeitige Kampf gegen die Realität der biologischen Geschlechtlichkeit. Geschlechterpolarität und Geschlechtsidentität sind Herausforderungen, die jeden überfordern, dem schon grundlegende Fähigkeiten der Identitätsbildung, Selbstsicherheit und Lebensbewältigung fehlen. Auch hier liegt die Generallösung von „Links“ wieder darin, die Welt an die eigenen Defizite anzupassen und damit jede Entwicklungsherausforderung aufzulösen. Dementsprechend muss die Welt also vom Druck der sexuellen Identität und Positionierung befreit werden. Und noch einen Schritt weiter: auch die eigene Abkopplung von der körperlichen Wirklichkeit (meist als Traumareaktion) und die daraus entstehende Desorientierung und Überforderung müssen der Welt als „Programm“ aufoktroyiert werden: alles, was an die faktische, körperlich-biologische Wirklichkeit erinnert, muss verwischt und aufgelöst werden, weil Wirklichkeit an sich schon als zu bedingt und zu einengend erlebt wird. Einmal abgekoppelt kann man dann mit Worten und Konzepten frei jonglieren. „Geschlecht“ ist nichts weiter als ein mentales Konstrukt, das für den körper-befreiten (sprich: dissoziierten) Menschen frei wählbar und austauschbar ist. Wer „Geschlecht“ nicht wahrnehmen kann oder nicht wahrhaben darf, der kann es sich nur ausdenken. Der Nachteil ist, dass eine solche Identität nur auf austauschbaren Vorstellungen beruht und es keine Sicherheit geben kann außer die der sozialen Bestätigung. Dann brauche ich ständig eine Bestätigung von außen für mein selbst erfundenes „Geschlecht“ oder meine Identität der Geschlechts-Ablehnung. Etwas eigenes habe ich jedoch nie.

Der natürliche, rudimentär-instinktive Impuls zur Sexualität bleibt im Körper dennoch vorhanden, nur dass er dann psychisch nicht integriert werden kann und deshalb in abgespaltener, neurotisch-pervertierter Form zutage tritt. Auf den dafür extra geschaffenen, sozial isolierten Plattformen und Marktplätzen kann man die daraus entstehenden, emotional verwirrten und empathielosen Impulse dann ausleben wie man will. Es ist für einen gesunden Menschen unvorstellbar, zu was solche Menschen fähig sind, wenn sie ihr Trauma und ihre Hemmungslosigkeit mit politischer oder sozialer Macht über andere verbinden und ausleben. Was sie auf bunten Straßenparaden als „neue Kultur“ verkaufen und was sie in Lehrbüchern für Kinder verbreiten ist noch verhältnismäßig harmlos im Vergleich zu den systematischen Machenschaften, die unter „Verbrechen an der Menschheit“ einzuordnen sind. Die extremsten Exzesse der psychischen Perversion sexueller Energie und ihrer Verknüpfung mit Gewalt und Traumatisierung sind denjenigen bestens bekannt, die einmal hinter die Abschirmungen des „Satanismus“ geblickt haben. Der wiederum hat sich über Hollywood und die Musikindustrie bereits unterschwellig einen Weg in die Gemüter von Kindern und Jugendlichen gebahnt. Sodom und Gomorrha sind Stätten der vollkommenen Verwirrung. „Gottlosigkeit“ ist in letzter Instanz der Verlust der Verbindung zur Wirklichkeit unserer Natur, unseres Körpers und unseres Wesens. Und wo kein richtender Engel mit dem Feuer erscheint, da kommt doch immer noch die Natur mit ihren Gesetzen und beendet die Fortpflanzungsfähigkeit durch die psychische, soziale und schließlich physische Degeneration.

Kinder an die Macht?

Es ist leicht zu erkennen, dass „Links“, wenn es sich formend und bestimmend manifestiert, zur schnellen Degeneration von Kultur und Gesellschaft auf allen Ebenen führt. Weder Kleinkinder, noch Kinder, noch Jugendliche sind dafür reif, gesellschaftsbestimmende Entscheidungen zu treffen oder Vorgaben zu machen. Es ist ihnen psycho-sozial nicht möglich – egal, ob sie selbst das einsehen oder nicht (Einsicht ist bereits ein Zeichen von Reife). Die Destruktivität und „Bösartigkeit“ der Entwicklungsstufe „Links“ entstehen nicht bloß aus dem erheblichen Mangel an Reife und Entwicklung – und damit an Verantwortungsbewusstsein und -fähigkeit – sondern nur, wenn diese kombiniert werden mit (politischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, moralischer) Macht. Ohne Macht sind sie ebenso harmlos, wie sie bedürftig, orientierungslos und abhängig sind. Wir müssen also bewusst darin werden, wem oder was wir Macht geben und zugestehen. Darauf kommen wir später als wichtige Lernaufgabe für uns zurück.

Zunächst soll dieser Punkt nochmals betont werden: so „krank“ und asozial die oben aufgezählten Charakteristika in der Welt der Erwachsenen auch wirken und so zerstörerisch und widernatürlich sie in der Gestaltung alles Sozialen und Politischen auch sind – sie sind keine Vergiftungen aus menschenfremden Sphären oder irgendwelche „böse Entitäten“, die wie Viren in uns eindringen; sondern es sind die Auswirkungen und Symptome von psychischer Entwicklungsstagnation, die deshalb so grotesk wirken, weil sie prä-personal und prä-sozial sind, sich aber im Personalen und Sozialen äußern. Das Kranke entsteht durch die Abweichung, die zu einer immer größeren Dysbalance mit sich selbst und der Umwelt führt.

Dies mag vorerst nur nach einer theoretischen Nuancierung klingen, aber es hat enorme Auswirkungen auf die Frage, was wir daraus lernen und vor allem, wie wir mit dem Phänomen „Links“ umgehen können. Dazu werde ich im letzten Teil dieser Reihe kommen.

Fassen wir in Bezug auf die „Linken“ nochmal zusammen. Der Kern ihres Grundmotives ist gleichzeitig ihr größter blinder Fleck: der Mangel in Bezug auf nährendes, mütterliches Geborgensein. Dieser Mangel an Mütterlichkeit zieht sich motivisch als roter Faden durch alles, was als „Links“ daherkommt. Es ist ein typischer, in verschiedenen Variationen wiedererkennbarer Versuch, mit diesem Mangel fertig zu werden, indem er zusammen mit den daraus entstandenen Emotionen und dem Kampf ums Überleben als psychisches Gesamtpaket in die (soziale und politische) Welt hineinprojiziert wird.

Die Projektion nach außen dient einer der Hauptmotive von „Links“: Eigenverantwortung abgeben. Man kann alle Ansätze von „Links“ – die theoretischen, die sozialen, die pädagogischen, die ideologischen, die organisatorischen – als spezifischen Versuch beschreiben, dem Einzelnen Verantwortung zu nehmen. Wenn ich keine Verantwortung für meinen Lebensstandard übernehmen will, dann fordere ich eine Gesellschaft, in der alle den gleichen Lebensstandard bekommen. Wenn ich keine Verantwortung für Erfolg und Misserfolg übernehmen will, dann fordere ich ein System ohne Maßstäbe. Ohne Verantwortung für meine Emotionen werde ich ein System verlangen, dass nichts Unangenehmes in mir auslöst (ansonsten ist es falsch). Keine Verantwortung für Kinder, Mitarbeiter oder Schutzbefohlene übernehmen wollen heißt dann, dass ich jede meiner Handlungen durch etwas Unpersönliches, von mir Losgelöstes rechtfertigen möchte. Es bedeutet, dass ich mir eine Lebensphilosophie zurecht schneidern muss, in der immer „das System“, „das Kollektiv“ oder einfach „die anderen“ („Links“ sagt: „wir alle“) sich kümmern und alles richten sollen, während ich meinen Impulsen, meiner Bequemlichkeit und meinen unmittelbaren Bedürfnissen folgen kann. Dafür wehre ich mich dagegen, verantwortlich gemacht zu werden, also muss ich mich gegen jede Art von Hierarchie, ja gegen jede Art von Organisation, Verlässlichkeit und Pflichtgefühl wehren. All das muss weg. „Es soll alles anders werden, aber ich will so bleiben wie ich bin! Die Welt soll so sein, dass ich’s bequem habe und nicht gefordert werde.“ So spricht „Links“ und setzt damit den eigenen Überforderungszustand als Maßstab für die Welt.

Die Folge davon ist, dass keine Anstrengungen mehr unternommen werden, dass es keinen konstanten Einsatz mehr für Erhalt und Verbesserung gibt, dass nichts mehr organisiert und geleitet wird (niemand möchte geleitet werden, alle wollen ihren Impulsen folgen) und dass sich also „Links“ nicht mehr verlässlich kümmert. Das Ergebnis sind die…

Hauptsymptome von „Links“: Verwahrlosung und chronische Negativität

Wie auch immer „Links“ sich kundtut, es wirkt stets verwahrlost. Intellektuell verwahrlost in unsauberen, emotional aufgeputschten Pseudo-Argumenten. Emotional verwahrlost im Mangel an Geduld und Empathie für andere und einer Neigung zu affektiver Überspanntheit und aggressiven Ausfällen. Motivational verwahrlost in der „Null-Bock“-Haltung und dem willenlosen Nachplappern von Kollektiv-Forderungen nach mehr Bequemlichkeit und Entlastung. Kulturell und sozial verwahrlost im Mangel an Sinn für Ästhetik und Ordnung und im entsprechend chaotischen Leben in gesellschaftlichen Randbereichen (man schaue sich die Protagonisten und ihre „Lagerstätten“ der sogenannten „links-autonomen“ Szene und ähnlichem an, deren Zustand Bände spricht über Achtlosigkeit, Vernachlässigung und Lieblosigkeit). Persönlich verwahrlost im Mangel an Selbstreflexion, Kritikfähigkeit und Selbstkontrolle (Disziplin) – eigentlich eine Verwahrlosung des Selbstwertgefühls.

Das zweite Hauptmerkmal von „Links“ ist eine konstante Negativität. Vertreter von „Links“ können sehr unterschiedliche Standpunkte vertreten, aber sie wirken immer frustriert, empört und gegen etwas. Sie sind nur für etwas, wenn es eine Anti-Bewegung darstellt: Opposition, Revolution, Demonstration, Tumult, Straßenschlachten und Widerstand – sei es körperlich, emotional oder intellektuell. Ihr emotionales Erlebensspektrum scheint tatsächlich beschränkt zu sein auf Aversionen. Vergeblich wartet man bei „Links“ auf eine kleinste Äußerung von z.B. Freude, Heiterkeit, Leichtigkeit, Dankbarkeit, Verspieltheit, Humor oder Anziehung. Niemals aber wird man Stolz bei ihnen erleben. Ganz im Gegenteil haben wir es meistens mit physisch oder metaphorisch irgendwie weggeduckten, vermummt-versteckten, „No-future“-Gestalten zu tun, die sich nur mit zwei Dingen beschäftigen: was ihnen fehlt und wie sie Rache üben können.

Vielleicht lässt sich „Links“ psychologisch am einfachsten und treffendsten definieren als die Lebenseinstellung und Weltanschauung chronischer Negativität.

So offenbart es sich jedenfalls unter dem bunten Mantel großartiger Theorien und Revolutionsideen in seiner Wesensart stets hungrig-suchend statt satt und großzügig, mehr verzweifelt als willensstark, frustriert statt optimistisch, mehr als Opfer denn als Täter, mehr abgehängt als vorausgehend, mehr abstrakt-abgehoben als konkret-zupackend, mehr monologisch-ausschweifend als dialogisch-lösungsorientiert, mehr jammernd-klagend als kraftvoll-optimistisch, mehr schwarz-weiß als differenziert und eher gewaltbereit als friedensstiftend.

Ich bin mit alledem so wortreich und ausführlich, damit unsere Wahrnehmung sich für diese Grundstimmung und emotionale Einfärbung öffnet. Denn diese gilt es zu erkennen und zu adressieren. Alles andere ist nur Oberflächenfärbung und bedarf keiner Auseinandersetzung, wenn wir weiterkommen wollen. Mir geht es darum, den Tonfall und Duktus zu identifizieren, damit wir uns nicht mehr von noch so ausgefeilten Theoriekonstrukten ablenken lassen. Motiv und Motivation sind entscheidend und diese müssen erkannt werden – ganz besonders dort, wo sie aufwendig verschleiert und verklärt werden.

Wenn wir einmal fähig sind, das Grundmotiv jeder Ausdrucksform von „Links“ heraushören zu können – und darum geht es in diesem Artikel – dann wird es uns immer leichter fallen, all die unausgesprochenen Fantasie-Annahmen und die unreflektierten, axiomatischen „Wenn-danns“ zu erkennen, mit denen es seine utopischen, zuckersüßen Luftschlösser baut. Die eigentliche Überschrift „linker“ Versprechen lautet stets: „Ich habe einen Traum. (Mehr habe ich nicht.)“ Die Umsetzungsversuche dieser Träume beruhen alle auf der tragischen und allzu menschlichen Verwechslung von Wunsch und Wirklichkeit verbunden mit Ungeduld, Überspanntheit und Ignoranz der realen Umstände und Gesetzmäßigkeiten. Der medizinische Begriff für diesen Zustand ist chronischer Stress mit dissoziativer Störung. Deshalb führt „Links“, je mehr es die Führung übernimmt, umso schneller ins Desaster.

Jedes „linke“ System, das jemals ausprobiert wurde, hat ein riesiges Loch in seiner Mitte, das tatsächlich primär ein psychisches Loch ist. Ein Mangel an Real-Sein und Substanz. Wenn dieses Loch nicht glücklicherweise von konstruktiven, werterhaltenden (nicht-linken) Bemühungen und Fähigkeiten gefüllt wird, wird es sofort automatisch und blind von noch pathologischeren Kräften korrumpiert und ausgenutzt, die weder mütterlich noch konstruktiv sind. Denn in der realen Welt sind die „linken“ Ansätze ohne eigene Kraft, ohne autonome Willensstärke und ohne Immunsystem. Deshalb werden sie so schnell korrumpiert von Kräften, meist von psychopathischen Mono- und Megalomanen, die sich die Schwäche und die Sehnsucht von „Links“ nach Macht und Selbstbestätigung zu Nutze machen (Siehe dazu auch Teil 1 dieser Reihe).

Was dann „Links“ so durchsetzungsstark gemacht hat sind nicht seine hervorragenden Konzepte und Utopien, sondern Gier, Machtversessenheit, Angst und Hass – sprich: Rücksichtslosigkeit und Radikalismus. Im Denken, im Fühlen und im Handeln. Die Psychopathen verwandeln die luftigen und löcherigen Systeme und Fabrikate von „Links“ in kürzester Zeit in jene menschenfeindlichen, geistlosen Monster, wie wir sie seit Anfang des letzten Jahrhunderts weltweit erleiden und mit ansehen müssen. Bis heute.

Ohne diesen Einfluss primitiver destruktiver Kräfte außerhalb von „Links“ scheitern die „Linken“ ansonsten schon viel früher schlichtweg an ihrer Irrealität und ihrem Mangel an Befähigung. Je mehr sie in der mentalen Welt ideologisierter Wunschfantasien leben, desto mehr verachten sie das, was sie am meisten bräuchten: Kompetenz und die Auseinandersetzung mit der Realität. Solche Anstrengungen meiden sie geflissentlich zu Gunsten ihrer maßstabslosen und bequemen Selbstgefälligkeit.

„Links“ ist unbrauchbar

Aus all dem folgt, dass „Links“ für sich genommen politisch und gesellschaftlich unbrauchbar weil substanzlos ist. Es ist ein psychologischer, genauer gesagt ein entwicklungs-psychologischer Rückstand und muss als solcher verstanden werden. Sozial taucht es in allen möglichen Variationen und „Farben“ auf: wir hatten es schon in rot, in braun, neuerdings in grün und immer gern in schwarz – farblos. Da es kein eigenes Gesicht hat, zeigt es sich in wechselnden Masken, doch der Tonfall darunter bleibt der gleiche. Politisch und historisch lässt sich seine Bedeutung in einem Satz zusammenfassen: „Links“ ist die beste psychologische Massenvernichtungswaffe von Psychopathen gegen gesunde Völker und die Menschheit. Und wir müssen sie durchschauen, um gegen sie gefeit zu sein.

„Links“ wird nur dann wirksam – und dann auch gleich bedrohlich für Gesellschaft und friedliches Zusammenleben – wenn es als naive Zorn-Masse und als desorientiertes Empörungs-Kollektiv von steuernden Soziopathen und Psychopathen gegen Ordnung, Kultur und menschliche Entwicklung eingesetzt wird. „Links“ ist das ausreichend unreife und ohnmächtige, psychisch-soziale Material, das am leichtesten und effektivsten missbraucht werden kann. Daraus entstehen, wie schon erwähnt, die totalitären, faschistischen und repressiven Regimes, wie wir sie bis heute noch haben und die „Links“ im Nachhinein immer „gar nicht wollte“. Seltsamerweise läuft in der Realisierung „linker“ Fantasien immer etwas ganz und gar schief.

Die Träumer von „Links“ bemerken den Betrug und Verrat – wenn überhaupt – erst, wenn es viel zu spät ist. Sie haben und hatten auch keine Chance, etwas dagegen zu tun, weil sie den Kräften, die sich ihrer bedienen nichts entgegenzusetzen haben. Sie haben dafür wie oben beschrieben kein Immunsystem, zu wenig Realitätskompetenz, keine eigene Werte-Zentrierung und keine kohäsive Zielorientierung. Und was tun sie? Sie reagieren mit neuen Luftschlössern und herbei-phantasierten Versprechen. Sie können nicht anders als die emotional aufgeladenen Theoriebastler und Wort-Illusionisten, die sie sind und stets in Opposition zur Wirklichkeit stehen.

Besonders aber im ängstlichen Hass gegen „Rechts“.

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Wie wir nach 100 Jahren Lektionen
jetzt in die Verantwortung kommen


Gesamter Artikel als Podcast

17 Jahre lang habe ich mich nun Schritt für Schritt daran gewöhnt, dass wir grundsätzlich nichts glauben dürfen. An jeder Ecke wird uns allerhand Unsinn und Falschwissen angedreht – aus welchen Gründen auch immer. Daher ist meine wichtigste Bitte an dich als Leser, dass du nichts glaubst von dem, was ich schreibe. Nimm es als Anregung zum Selber-Denken, Nachprüfen und Ausprobieren. Glauben statt Wissen bringt überhaupt nichts und ist immer falsch.

Ich fing damals an zu verstehen, dass viele wichtige, sogar lebenswichtige und angeblich „wissenschaftliche“ Sachverhalte in Wirklichkeit ganz anders sind als uns in der Schule erzählt wird und – viel wichtiger – als sie von der Allgemeinheit inklusive der sogenannten „Fachleute“ und „Forscher“ als „richtig“ geschluckt, akzeptiert und wiedergegeben werden – ohne jeden Zweifel. Später wurde mir dann immer klarer, dass im Grunde alles falsch ist, was unser Weltbild und -verständnis ausmacht.

Ich meine das wörtlich und exakt so: die Menschen in der westlichen Welt leben in einem Weltbild, das so gut wie keine Verbindung mehr zur Realität hat. Und in die Realität, die ich damit meine, schließe ich auch die Realität unserer menschlichen Natur, unserer Psyche und unseres Geistes mit ein; also unser reales, echtes Potenzial als Menschen und unsere wahre, authentische Identität. Wir leben vor uns hin ohne das geringste Wissen darüber. Wir haben keinen Zugang zu uns selbst, wie wir wirklich sind und worum es in unserem Leben geht. Stattdessen glauben wir Dinge, die vollkommen falsch, erfunden und erlogen sind und halten das für Wissen. Wir beschäftigen uns damit, reden darüber, treffen Entscheidungen daraus, haben Sorgen und Hoffnungen und machen alle möglichen emotionalen Achterbahnfahrten durch– ganz besonders aber haben wir permanent und latent Angst.

Denn das falsche Pseudo-Wissen ist so gestaltet, dass es uns in der Welt nicht nur chronisch verunsichert und orientierungslos, sondern bedroht, wertlos und hilflos fühlen lässt. Und wir haben nichts anderes im Kopf. Dadurch ergibt sich eine enorme Abspaltung und Trennung zwischen Wirklichkeit – zu der unser Körper sowie unser echter Wesenskern gehören – und unseren Vorstellungen, Gedanken und Weltanschauungen, in denen unser Bewusstsein mental gefangen ist. Diese Spaltung läuft nicht nur durch jeden von uns, sondern auch durch jede Gruppe, Institution, Organisation und die ganze Gesellschaft. Es gibt ein steuerndes (oft kaum bekanntes, unsichtbares) „Oben“, an dem sich alle und alles ausrichten, und ein ausgeliefertes, unwissendes, hilflos mitlaufendes „Unten“. Die Trennung zwischen „Oben“ und „Unten“ führt zum Realitätsverlust von beiden.

Manche haben eine Ahnung von dem Wirklichen, das sie ja sind und in sich tragen, treffen dann aber auf ihrer Suche nach echtem Wissen sehr schnell auf einen der freundlich lächelnden Vertreter von ‚FFF‘ (Falschwissen, Fremdbestimmung & Fehlleitung), der sie mit ein paar Scheinwahrheiten und Glückskeksen einfängt und in eine der Verwirrungs-Richtungen leitet, die speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Sucher zurechtgeschnitten sind. Vom Yoga-Retreat über „spirituelle Kartensets“ bis zur Aufklärung über Ufos oder lieber Aktionen für „Klimaschutz“ zum Selbermachen ist alles dabei, was uns beschäftigen und ablenken kann – von uns selbst. Stets werden ein paar Krümel echtes Wissen mit einer abstrusen und klebrigen Ideen-Pampe verrührt, die bestenfalls noch von einem wirklich Wissenden richtig aufgeschlüsselt werden könnte. Aber sie ist wertlos.

Wenn Wissen Macht ist, dann sind falsches Wissen und Unwissen Ohnmacht. Darum geht es in der Artikel-Reihe, die ich hiermit eröffne: um Wege in die Selbst-Ermächtigung und die Ablösung aus der Ohnmacht für uns Menschen in der westlichen Welt.

Auf in die Zukunft! – worum es hier geht

17 Jahre gehe ich schon der Frage nach, was hier eigentlich los ist und vor allem: was wir anders machen können. Und ich bin zu Antworten gekommen, die ich nirgendwo so ausgesprochen fand. Das hat mich lange gewundert. Jetzt scheint es angezeigt zu sein, sie aufzuschreiben und in die Welt zu schicken. Mögen sie dort ihre eigenen Wege finden.

Wer etwas verändern, mitmachen und anfangen möchte, der muss beim „Ich“ starten und jedes „Wir“ beiseite lassen. Das kann schon ein erster schwieriger Schritt sein. Aber es gibt Antworten und es gibt Auswege. Sie sind nur gut versteckt und leicht zu übersehen. Dafür spreche ich den Einzelnen an. Der Einzelne kann alles verändern.

Dies ist der erste Artikel und damit der Beginn einer Artikel-Reihe, die etwas anderes will als eine weitere Analyse unserer Misere, eine weitere historische Aufklärung, „wie es wirklich war“ oder eine weitere resignierte Klage über den allgemeinen Verfall zu bieten. Denn das Moratorium unserer echten Wesensentfaltung, in dem wir solchen Zeitvertreiben frönten, ist vorbei! Zuletzt haben die jungen Orientierungslosen die alte Hoffnungslosigkeit als Freitags-Ferienprogramm lautstark auf den Punkt gebracht: „Wir haben keine Zukunft!“ und „Es hat eh alles keinen Zweck mehr!“ – sie sind das Endprodukt von jahrzehntelanger Wesenslähmung – die jetzt zu Ende ist.

Die Zukunfts-Amnesie ist nun vorbei, denn die gewohnten Gefängnistore werden gerade von außen geöffnet und wir stehen mitten drin im blendenden Gegenlicht gewaltiger Veränderungen, die uns vorgesetzt werden als neue Tatsachen. Oder besser: als Zerschlagung des miefigen und chaotischen Gefängnisses namens „freiheitliche demokratische Grundordnung“ mit all ihren lähmenden und wesens-entkräftenden Begleiterscheinungen, die uns über Jahrzehnte im geistigen Koma hielten. Jetzt bekommen wir Zukunft und müssen lernen, unsere grüblerisch-prokrastinierende Pseudo-Beschäftigung mit unserer „Vergangenheit“, die nur eine Geschichte zur Selbstbeschämung war, hinter uns zu lassen und an die frische Luft zu kommen.

Geistiger Krieg

Wir befinden uns in einem geistigen Kampf, der entscheidet, ob die positiven Entwicklungskräfte die Oberhand gewinnen, die Individualität, Einzigartigkeit und Freiheit fördern, oder ob wir noch weiter unter die Dominanz der Entgeisterung gelangen, die jeden Menschen nur als Teil einer Masse, eines Systems und einer Struktur behandelt. Und dadurch Entwicklung unmöglich macht.

Viele glauben, wir leben im Frieden, weil sie keine Bomben hören und keine Soldaten sehen. Tatsächlich leben wir in der fast vollständigen geistigen Sklaverei und Unterdrückung. Der Krieg ist weder gewonnen noch beendet. Dieser Krieg gegen das Individuum ist in Wirklichkeit ein Krieg gegen den Geist und gegen menschliches Potenzial. Diese Unterdrückung findet in den Behandlungsräumen der Medizin, auf den Marktplätzen der Wirtschaft, in den Unterrichtsräumen unserer Bildungsstätten, an den Tischen der Politik und im Rampenlicht der Medien statt. Also in jedem Bereich unserer Gesellschaft. Wer will noch sagen, dass er sich da raushält oder nicht mitmacht? Wer möchte da noch den toleranten Pazifisten mimen? Wer anderes als die Betäubten und Unterworfenen?

Sich selbst als Einzelner zu betrachten ist bereits eine Entscheidung, auf welcher Seite man steht. Sich selbst als Einzelnen zu reflektieren ist eine Kriegserklärung an die Ströme der Kollektivierung und Vereinnahmung. Sich als Einzelner zu positionieren ist schon der Kampf gegen Totalität, Fremdbestimmung und Auflösung in der gesichtslosen Masse.

Friedenszeiten werden für uns erst beginnen, wenn wir wieder Soldaten sehen können. Denn eines, was wir wieder einsehen und lernen müssen ist, dass Werte und Gutes aktiv geschützt und verteidigt werden müssen.

Für uns steht es dabei als erste Aufgabe an, geistig mitzukommen und psychisch
nachzureifen, um dem Neuen gewachsen zu sein. Das geht zunächst nur einige von uns an, die die Führung und die langsame „Übersetzung“ für die anderen leisten. Denn ihre zweite Aufgabe wird dann sein, Verantwortung und Führung zu übernehmen. Zwei Muskeln, die wir nun schon seit drei Generationen nur noch spärlich im engen Gefängnishof der „Wirtschaft“ betätigen konnten, die aber weitgehend atrophiert sind.

Solch eine Führung kann in kürzester Zeit eine geistige und ethische Infrastruktur aufbauen – zuerst in uns selbst und dann äußerlich und ganz konkret sichtbar in der Gemeinschaft. Sie wird aufgebaut aus Verantwortungsbewusstsein und individueller Freiheit. Unser Leben kann dann wieder durch solch eine gesunde Infrastruktur fließen, geordnet werden und sich entfalten. Sonst haben wir den Kräften der Regression und Zerstörung nichts entgegenzusetzen.

Wir müssen dafür eine Menge alter Gewohnheiten und verklebter Bequemlichkeiten loswerden. Wir werden eine Freiheit an die Hand bekommen, für die wir erst noch kompetent werden müssen.

Dieser Text soll Inspirationen und Hinweise zu solch einer Infrastruktur geben. Er soll greifbar machen, was wir einsehen und verstehen und wie wir uns umstellen müssen, um dem Neuen nicht nur gewachsen zu sein, sondern vielmehr selbst daran zu wachsen und eine neue Welt von Entfaltung und geistiger Entwicklung aufzubauen und zu erhalten.

Es wird einige bittere Pillen zu schlucken geben, denn wir werden Dinge sehen und erkennen müssen, die wir bisher vermieden haben zu sehen. Aber das gehört zum Erwachsenwerden dazu: zu erkennen, dass wir Verantwortung tragen müssen für das, was passiert und auch für das, was passiert ist. Aber Verantwortung ist nicht Schuld, dazu kommen wir später noch.

Die schlechte Nachricht zum Bevorstehenden ist: es wird anstrengend und viele werden sich ziemlich strecken müssen; viele werden Schwierigkeiten haben, mitzukommen. Die gute Nachricht ist: wir müssen nur unser eigentliches Wesen freilegen und die Kraft unserer eigenen Anlagen und Talente wiederentdecken. Das wird eine Menge Freude und Wohlfahrt mit sich bringen, die wir gar nicht mehr für möglich gehalten haben in unseren Dämmerzellen. Anstrengung und Belohnung gehen Hand in Hand. Wir müssen nicht die Welt retten, sondern nur uns selbst. Wir müssen nichts zurückerobern außer uns selbst. Die nun anstehende Einsicht, dass kein Kollektiv in der Welt entfremdeter und fremdbestimmter ist als wir, sowie die anstehenden realen Herausforderungen unserer eigenen Genesung werden uns ausreichend Demut und Bescheidenheit lehren und uns gleichzeitig von falscher Scham und Minderwertigkeitskomplexen befreien. Auch das geht Hand in Hand.

Wir können jetzt nicht mehr dem mentalen Kurzschluss verfallen, dass wir bereits diejenigen seien, an denen die Welt zu genesen hat. Dieses lichtbringende Wesen ist noch zu weit weg von uns, um für uns in Reichweite zu sein, geschweige denn verkörpert zu werden. Aber der Ruf danach ist vorhanden. Auf ihn gilt es zu antworten. So kommen wir Schritt für Schritt in Verantwortung.

Aufbau dieser Artikel-Reihe

Aufgrund der Länge werde ich den ganzen Text in einzelne Artikel unterteilen, die der Reihe nach erscheinen werden und auch für sich selbst stehen. Die Artikel folgen der Gliederung in drei Abteilungen.

In Abteilung 1 geht es um die Situation, in der wir uns befinden und von wo aus wir also anfangen müssen. Wir müssen einen Blick für das kulturelle und gesellschaftliche Trümmerfeld bekommen, in dem wir uns bewegen.

Abteilung 2 widmet sich den Erkenntnissen, die wir brauchen, um unsere Situation zu verstehen und einen neuen Standpunkt außerhalb von ihr zu begründen.

Es wird in dieser Abteilung um die wichtigsten Hemmnisse für unser Wesen und unseren Geist gehen, die wir erkennen und durchschauen müssen: (1.) das Phänomen „Links“, (2.) der angebliche, sogenannte „Schuldkomplex“, (3.) die zerstörerische Dynamik von „Geld“, (4.) die Borniertheit der akademischen Welt und der sogenannten „Elite“, (5.) die Verwirrung durch Pseudo-Spiritualität und (6.) Angst als tiefsitzende Blockade von Lebensenergie und Steuerelement des kranken Systems.

In Abteilung 3 kommen wir dann zu den konkreten Herausforderungen und Aufgaben, die sich für uns daraus ergeben, und wie wir uns gemeinsam und jeder einzelne für sich konkret darauf vorbereiten können. Ich erkläre, wie wir Verantwortungsfähigkeit und Führungsstärke entwickeln können, indem wir bessere Landkarten des menschlichen Geistes erstellen, eine gesunde Ego-Entwicklung fördern, unsere Wahrnehmung verfeinern und die wichtigsten Antagonisten von Angst stärken.

Im Moment schreibe ich noch an den einzelnen Teilen. Sollte sich im Laufe des Schreibens etwas im Aufbau ändern, aktualisiere und ergänze ich das hier in der Übersicht. (Aktualisierung 22.08.20: während aktuell Teil 7 über das Problem der “akademischen Bildung” und der Pseudo-Spiritualität entsteht, ist auch der Gesamtumfang der Reihe nun absehbar: sie wird insgesamt aus neun Teilen bestehen, von denen sich die ersten sieben den Hauptproblemen und Hindernissen im Status quo und die letzten beiden der Zukunft und unserem Potenzial zur Entwicklung von Verantwortungsfähigkeit sowie deren praktischen Anforderungen widmen wird. Es ist gut möglich, dass die gesamte 9-teilige Reihe bis zum 3.11.20 fertig wird.)

Bereit? Legen wir los…

Trümmerhaufen, vor denen wir stehen

Vor uns liegen große Aufgaben. Wie 1945 stehen wir vor einem riesigen Trümmerhaufen, wo wir bis gestern noch unsere Heimat und unser Tagesgeschäft hatten und uns sicher fühlten. Doch diesmal ist der Trümmerhaufen ein geistiger: zersplittert und zerfasert liegen vor uns die leblosen Reste von Verstand, Moral, Herzlichkeit und sozialer Intelligenz. Diesmal sind wir selbst die Ruinen. Unser Innenleben, unsere Herzen und unsere Kraft für Glaube, Liebe und Hoffnung sind zerrissen und durchlöchert. Diesmal ist unsere Gesellschaft das gekenterte Wrack und unsere Werte, unsere sozialen Fähigkeiten und unser menschliches Potenzial liegen zertreten und verdreckt am Boden.

Dieses desaströse Ergebnis eines langen Krieges ist jetzt, im Februar 2020, nur für eine kleine Minderheit deutlich erkennbar, für die Mehrheit aber bereits fühlbar als ein Empfinden von „So geht es nicht weiter“ und „Das alles hier hat keine Zukunft“. Die meisten Menschen in Deutschen Landen sind sich nicht bewusst, dass wir seit Jahrzehnten im Krieg sind, oder besser gesagt, dass dieser Krieg seit über hundert Jahren ununterbrochen geführt wird. Sie sind gerade deswegen Opfer dieses Krieges und in einer schlimmeren Lage als jemals ein geschundenes Volk, denn sie (er-) kennen nicht einmal mehr ihre Feinde, so blind sind sie geworden; sie sind unfähig, die Bedrohung zu orten, unter der sie leben, und sind damit ihren Feinden auf Gedeih und Verderb ausgeliefert wie eine Herde verirrter Schafe.

Denn dieser Krieg ist seit 75 Jahren im Wesentlichen kein materieller mehr, in dem es um Territorium, Gold oder Wirtschaftsmacht geht, sondern ein psychischer, in dem es um Macht und geistige Kontrolle geht und der daher auf Bewusstsein gerichtet ist. Bewusstsein ist das, was wir – als Potenzial – überhaupt noch übrig haben. Über alles andere haben wir bereits jegliche Kontrolle verloren und werden kontrolliert. Es würde die meisten innerlich schock-gefrieren lassen, wenn sie sehen könnten, wie kurz vor dem Ende jeglicher Menschlichkeit wir bis vor kurzem standen – und was das bedeutet hätte. Diejenigen, die am lautesten demonstrieren und zur Revolution aufrufen, haben keine Ahnung, was wirklich vor sich geht und mit welchem Gegner sie es zu tun haben. Ihre Naivität schützt sie vor der Wirklichkeit, in der sie hoffnungslos verstrickt und gefangen sind. Alle Demonstrationen und Aufstände werden von der Gefängnisleitung überwacht und genehmigt, oft sogar organisiert.

Es geht also um Bewusstsein. Bewusstsein ist die kostbarste Währung im Universum. Und es gibt Kräfte, auf die Bewusstsein so wirkt wie Sonnenlicht auf einen Vampir: tödlich. Diese Rumpelstilzchen leben davon, dass man sie nicht „beim Namen nennen kann“, d.h. dass man sie nicht als das erkennt, was sie sind. Sie müssen demnach dafür sorgen, dass Bewusstsein (Licht) auf einem geringen Niveau gehalten wird.

Damit das alles nicht nach Bilderbuch-Verschwörung oder Science-Fiction-Thriller klingt, will ich ganz deutlich machen, dass es sich hier um psychische Kräfte handelt, die zur Natur des Menschseins gehören und die also in uns allen wirken. Es geht nicht um einen Mister X, der à la James Bond irgendwo in einem Bunker sitzt und versucht, die Weltherrschaft an sich zu reißen, sondern um etwas viel Umfassenderes und Subtileres, nämlich den Widerstreit zwischen unbewussten und bewussten Kräften im Menschen. Das heißt also in jedem von uns – auch in dir.

Falls du nicht weißt, wovon hier die Rede ist oder schon deine Schublade „Blödsinn“ aufziehst, ist das kein Beweis, dass es diesen Krieg nicht gibt. Es könnte sogar im Gegenteil ein Hinweis darauf sein, dass du in diesem Krieg zu den bisherigen Opfern gehörst. Denn Unwissenheit kann ein Zeichen für Mangel an Bewusstsein sein. Desinteresse, Mangel an Neugier, Vorurteile, Vermeidung und alle Arten der kognitiven Dissonanzreduktion (s. dazu weiter unten) sind ein ganz sicheres Zeichen für niedriges Bewusstsein.

Dieser Artikel ist für diejenigen geschrieben, die auf die Seite der Bewusstseinsentwicklung wechseln oder anderen helfen wollen, aus der Bewusstseinsblockade heraus auf die andere Seite zu gelangen; und für die, die sich berufen fühlen, aus eigener Initiative am Aufräumen des geistigen Chaos oder am Wiederaufbau von Kultur und (Selbst-)Bewusstsein mitzuwirken. Für sie soll das Folgende Hinweise und Denkanstöße geben, um Holzwege, die ein oder andere Sackgasse und Sich-im-Kreis-Drehen zu vermeiden.

Bewusstseinsentwicklung

Bewusstseinsentwicklung ist ein sehr fragiler Prozess. Er hängt wie alle lebendigen Entwicklungsprozesse vom Milieu, also von der Umgebung ab. Ein Kind, das in einer Umgebung von achtsamen, aufrichtigen und mental wachen Erwachsenen aufwächst, wird ein anderes Bewusstsein entwickeln als ein Kind, das von Unachtsamkeit, neurotisch-egozentrischem Verhalten oder emotionaler und mentaler Dumpfheit umgeben ist.

Das moderne Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) ist keine Krankheit von Kindern, sondern ihre natürliche Reaktion auf ein Aufmerksamkeits-Defizit der Umgebung. Genauer gesagt ist es die Reaktion auf ein Resonanz-Defizit. Kinder brauchen Resonanz, um sich sicher zu fühlen, eine stabile Integrität und schließlich eine resiliente und lernfähige Psyche zu entwickeln. Resonanz heißt, dass das Kind bemerkt, dass die wichtigen Erwachsenen auf seine Signale so eingehen, dass es sich stimmig und passend anfühlt. Durch diesen „Dialog“ zwischen sendendem Kind und zurücksendenden, das Kind spiegelnden Erwachsenen entsteht das Bewusstsein des Kindes. (Selbst-) Bewusstsein ist ein innerer Dialog, der zunächst gelernt wird durch diese reale Beziehungserfahrung, dieses synchronisierte Hin-und-her von Signalen.

Die Humanistische Psychologie und ihre Schwester, die New-Age-Pseudo-Spiritualität verstehen das nicht. Sie gehen davon aus, dass wir Bewusstsein und „unser Selbst“ in uns finden, ganz so wie ein Pflaumenbaum im Pflaumenkern steckt, den man nur hervorholen muss. Diese Analogie aus dem Pflanzenreich wird dem Menschen nicht gerecht, weil vegetatives Wachstum nicht zu (individuellem) Bewusstsein führt. Menschliches Bewusstsein ist supra-vegetativ und sogar supra-animalisch.

Unser Gehirn ist also darauf ausgelegt, Bewusstsein für uns selbst durch den Kontakt mit anderen zu entwickeln. Das Kind lernt sich selbst nur durch die Augen und die Reaktionen der Mutter und des Vaters (also durch die Bindungspersonen) kennen. Das gleiche Phänomen können wir später im Leben wieder erleben, wenn wir verliebt sind: wir „sehen den Himmel in den Augen des anderen“ oder „finden uns selbst in den Augen des anderen wieder“. Das ist im wörtlichen Sinne richtig. Es ist das Phänomen, dass wir plötzlich jemanden vor uns haben, in dessen Art, wie er uns anschaut, wir erkennen können, dass dieser andere uns sieht – und zwar einen tiefen Teil in uns, den wir sonst nicht gesehen fühlen. Deshalb fühlen wir uns „erkannt“.

Das Ganze geht sogar noch einen Schritt weiter: wir sehen dann nicht nur, wie der andere uns sieht, sondern auch das gegenseitige Sich-gesehen-Fühlen. Diese Verschachtelung nennen wir Intimität oder „tiefe Verbindung“ und sie beruht auf der phantastischen Fähigkeit unseres Gehirns, subtilste Schwankungen in der gegenseitigen Synchronisierung (z.B. im Ausdruck von Emotionen und deren Beantwortung) zu registrieren und daraus abzulesen, ob der andere fühlt, was wir fühlen, und ob er fühlt, dass wir ihn fühlen. Wer z.B. letzteres nicht gelernt hat, der muss immer nachfragen: „Liebst Du mich noch?“. Diese Frage kommt uns seltsam vor, wenn wir davon ausgehen, dass man das doch fühlen kann. Aber das muss unser Gehirn eben erst über viele Jahre und tausende von guten Mikro-Erfahrungen lernen. Vor allem aber muss es dafür häufig genug die reale Erfahrung gemacht haben geliebt, d.h. gesehen und gespiegelt, zu werden.

Interessant für unser Thema sind nun drei Aspekte dieser Entwicklungsdynamik: Erstens können wir unser Selbstbild nur aus dem heraus entwickeln, was wir (in den ersten drei Lebensjahren) von außen gespiegelt bekommen haben. Das ist der Grund, warum die meisten von uns sich selbst im großen Ganzen so sehen, wie die Eltern sie als Kleinkinder gesehen haben. Wir wundern uns, warum wir mit uns selbst so ungeduldig sind, uns minderwertig oder nicht liebenswert fühlen, davon überzeugt sind, dass etwas mit uns nicht stimmt, uns etwas fehlt oder wir nie etwas gut genug machen – nun, diese Selbstbilder hat unser Gehirn kreiert, indem es die Blicke und Reaktionen unserer Eltern aufgesaugt hat. Wenn wir auf die Welt kommen, weiß unser Gehirn nichts über uns selbst. Wir lernen uns erst durch andere kennen.

Der zweite interessante Aspekt ist, dass man dieses Gefühl, „wirklich gesehen zu sein“ nicht manipulieren kann. Die Wahrnehmung des Gehirns für die Unterschiede zwischen „echt“ („wirklich gesehen werden“) und „unecht“ („nicht wirklich gesehen werden“) ist so fein und so komplex-umfassend, dass sie sich durch kein noch so raffiniertes und trainiertes Verhalten täuschen lässt. Solange wir diesen Unterschied wahrnehmen können, wissen wir immer sofort – innerhalb von Sekunden – ob jemand uns sieht und uns meint oder ob er nur so tut.

Der dritte wichtige Aspekt ist, dass die Erfahrung “sich gesehen fühlen“ die Grundlage für Empathie, also Einfühlungsvermögen, ist. Denn nur durch die Spiegelung im anderen lernt mein Gehirn, dass mein Gegenüber auch Gefühle hat (so wie ich), Gedanken (so wie ich), Intentionen (so wie ich), Bedürfnisse und Wünsche (so wie ich) usw. Diese Fähigkeit, den anderen als psychisches, fühlendes Wesen wahrzunehmen und darin eine verbindende Gemeinsamkeit („Brüderlichkeit“) zu spüren, nennt man in der Psychologie Mentalisierung. Und diese Mentalisierung ist die Grundlage für Selbst-Empathie, also der Fähigkeit, eigene Emotionen und Gefühle wahrnehmen, benennen und regulieren zu können. Wir sind zuerst empathisch mit anderen und dann daraus empathisch mit uns selbst.

Entwicklungsstörungen: kein Selbst, keine Fühlen

Ich beschreibe hier das Ideal der Entwicklung. Die meisten Menschen auf unserem Planeten entwickeln diese Mentalisierung nur rudimentär. Ihr Verhalten wird üblicherweise durch Gewohnheiten und Angst vor Strafe, d.h. vor schlechtem Gewissen, gesteuert. Auch wenn es „empathisch“ aussieht, kann es durchaus bloß das sein, was sie gelernt haben, „was man eben tut“. Durch sehr frühe, vorgeburtliche oder Säuglings-Traumata kann die gegenseitige Signal-Synchronisierung gestört und damit die Basis von Empathie blockiert werden. Solche Menschen müssen sich dann bereits als Kleinkind in einer Welt orientieren, mit der sie kaum über eigene Impulse und Signale in Kontakt gehen können. Deshalb verkümmern diese Signale dann und diese Menschen verlieren dementsprechend ihre Fähigkeit sich einzufühlen und sich selbst zu fühlen.

Da, wo ein gesundes Kind zunächst ein körperliches, dann emotionales und später mentales Selbst entwickelt, ist bei diesen Menschen dann im Extremfall – nichts. Das ist schwer vorstellbar und im Kontakt, wenn man diese Leere in so einem Menschen bemerkt, äußerst unheimlich und erschreckend. Denn da ist tatsächlich niemand. Wir haben den Eindruck, mit einer sprechenden Hülle zu tun zu haben, die äußerlich zwar wie ein Mensch aussieht, aber keine echte Resonanz auf Signale von Menschlichkeit (Gefühle, Intentionen, Stimmungen) zeigt. Solche „selbstlosen“ Menschen werden je nach ihren sonstigen Funktionsfähigkeiten als autistisch, Borderline oder psychopathisch bezeichnet. Dies sind jedoch bloß unterschiedliche Stufen, wie gut derjenige eine Person oder Persönlichkeit simulieren und damit im sozialen Leben irgendwie funktionieren kann. Solche Menschen fallen zuweilen in unseren unpersönlichen Systemen und Organisationen gar nicht besonders auf, sie können darin sogar sehr erfolgreich sein.

Eine echte Beziehung jedoch ist mit so einem Menschen nicht möglich, denn dafür müsste es in ihm ein Selbst geben, an das man andocken kann. Solche Menschen können Beziehungen, soziales Verhalten, sogar Gefühle usw. simulieren, indem sie mühsam und akribisch lernen, das Verhalten von fühlenden und sozialen Menschen zu imitieren. Sie sind in einem permanenten Modus von „So-tun-als-ob“ und kennen es auch nicht anders.

Ihr konstantes Problem dabei ist, dass sie die fühlenden und sozial verbundenen Menschen um sich herum nicht verstehen können. Diese sprechen eine Sprache, die sie nicht dekodieren können und die vor allem keinen Sinn zu machen scheint, denn ihr eigener Antrieb ist prä-emotional und rein instinktiv: Überleben und das eigene Sicherheits-Empfinden sicherstellen und vergrößern.

Fühlende Menschen tun Dinge, die aus dieser kalten emotionslosen Sicht, die rein vom Stammhirn aus gesteuert wird, nicht nur sinnlos, sondern fatal erscheinen. Sie lachen z.B. heiter über einen Witz oder lächeln, wenn sie eine befreundete Person wiedersehen; sie geben Geld für etwas so Sinnloses wie Musikkonzerte aus oder gehen stundenlang mit jemandem Hand-in-Hand am Strand spazieren; sie schauen sich alte Fotosammlungen an, vergessen die Zeit über einem Liebesroman oder treffen sich in kleinen Gruppen und sprechen darüber, wie es ihnen geht. Vor allem aber haben fühlende Menschen Dinge, die für Psychopathen überhaupt nicht greifbar und verständlich sind: ein Gewissen, Empathie und Sinn für Solidarität.

Das Problem für Psychopathen ist nun, dass fühlende Menschen nicht berechenbar und deshalb schwer kontrollierbar sind. Das versetzt sie ständig in Alarmbereitschaft, weil sie sich dauernd durch dieses Ungewisse bedroht fühlen. Was ist also automatisch ihr Bestreben? Sie versuchen, die anderen Menschen berechenbarer zu machen. Und das funktioniert nur, indem sie deren Fühlen soweit wie möglich reduzieren und sie dazu zwingen, ebenfalls nur auf Stammhirn-Niveau zu funktionieren. Und dafür gibt es viele Möglichkeiten, die der erfolgreiche Psychopath von heute über Generationen und Jahrhunderte von Versuch-und-Irrtum entwickelt und verfeinert hat.

Versetzen wir uns zum besseren Verständnis als nächstes einmal in einen Psychopathen.

Crashkurs: Bewusstsein und Kultur zerstören

Wenn ich ein Psychopath bin, stehe ich chronisch unter Angst. Angst entsteht überall dort, wo in uns der natürliche Fluss von Impulsen, Gefühlen und Entfaltung unterbrochen ist. Die Blockade der emotionalen Entwicklung durch schwere Traumata, mit denen der Körper nur durch eine komplette Abspaltung des Fühlens fertig werden kann, sorgt dafür, dass ich chronisch unter Angst stehe und dadurch permanent zu zwei Dingen getrieben werde: zur Suche nach mehr Sicherheit und mehr Kontrolle. Letzteres zeigt sich dann zwischenmenschlich in meiner Besessenheit von Macht und Machtgewinn. Etwas anderes interessiert mich nicht wirklich. Allerdings werde ich mit keiner noch so großen Macht, Kontrolle und körperlichen Sicherheit jemals zufrieden sein, denn die Angst in meinem System wird dadurch gar nicht weniger.

Fühlende, soziale Menschen rufen aufgrund ihrer Unberechenbarkeit besonders viel Angst in mir hervor. Am liebsten würde ich sie alle vernichten, aber das ist ungünstig, denn ich brauche sie für verschiedene Zwecke meines Selbsterhalts und zum Ausleben meiner Gier nach Macht. Mein Verstand ist scharf wie ein Messer und ebenso meine Beobachtungsfähigkeiten und mein Gedächtnis. Denn Gefühle, Gewissen, Moralvorstellungen oder Mitgefühl habe ich nicht, so dass sie meine kalte Klarheit und Zielgerichtetheit nicht beeinflussen können, wie sie es bei gesunden Menschen tun. Ich arbeite nur mit meinem Verstand und dem Instinkt des Stammhirns. Ich bin wie ein Reptil mit brillantem menschlichem Verstand, der durch kein Gefühl getrübt oder eingeschränkt wird. Mir fehlen bloß Fühlen, Herz und soziales Bewusstsein. Aber das kann ich lernen, durch Verhalten zu simulieren. Die meisten bemerken den Unterschied eh nicht.

Wie bringe ich nun aber die fühlenden, emotional bewussten Menschen unter meine Kontrolle? Ich muss immer wieder zwei Dinge erreichen: erstens muss ich sie so traumatisieren, dass ihr Fühlen abgeschaltet ist, und muss dann dafür sorgen, dass sie es nicht wieder zurückgewinnen, sondern stattdessen nach meiner Pfeife tanzen, d.h. sich an dem orientieren, was ich ihnen vorgebe. Das ist leicht erreicht, indem ich ihr Empfinden von Sicherheit mit meinen Vorgaben verknüpfe. Ich biete ihnen also nach jedem Trauma meine bevorzugte Variante von Sicherheit an, dann werden sie alles annehmen und meine Kontrolle nicht nur akzeptieren, sondern sich sogar an sie klammern und sie mit Zähnen und Klauen verteidigen.

Da mein System äußerlich, physisch und politisch für mehr Sicherheit sorgt, werden sie ihm mehr vertrauen als ihrem eigenen Gefühl und ihrer Intuition. Alles, was dann noch aus ihrem Gefühl aufsteigt, erleben sie als verwirrend verunsichernd, so dass sie sich umso fester an mein Sicherheitssystem klammern. Das habe ich fest im Geld verankert, so dass die Menschen längst reflexartig „Geld“ mit „Sicherheit“ gleichstellen. Geld gibt ihnen ein Sicherheitsgefühl, wovon sie immer mehr brauchen, weil ich das System immer wieder destabilisiere und die Menschen verunsichere.

Aus diesem immer engeren Teufelskreis kommen sie nicht mehr heraus, solange niemand ihnen das Vertrauen in ihre eigene Wahrnehmung und ihre innere Sicherheit wieder zugänglich macht. Die natürliche Neigung zum Gesunden, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, habe ich in früheren Zeiten dadurch kontrolliert, dass ich die Lebensverhältnisse immer mal wieder ins Chaos bringe. Ich habe dafür (und nur deshalb) Revolutionen, Wirtschaftseinbrüche, Crashs und Kriege organisiert. Später kamen die technischen Möglichkeiten für künstliche „Naturkatastrophen“ hinzu, da ließ ich die Menschen durch Erdbeben, Flutwellen oder Tornados ins Chaos stürzen. Das ist heute in der westlichen Welt kaum noch nötig. Die Menschen haben keinen Kontakt mehr zu ihrem eigenen, inneren Sicherheits-Zentrum sind daher komplett abhängig von äußeren Umständen und dabei sogar noch extrem instabil – also ganz leicht zu lenken. Für akute Fälle habe ich die Schlägertrupps der völlig Desorientierten als ‚Antifa‘ organisiert, ansonsten erledigen kleine Terroristengruppen die Einschüchterungs- und Vernichtungsjobs unter der Leitung der Geheimdienste. Für den Durchschnittsbürger reichen allerdings meine frei erfundenen Zeitungsmeldungen und emotional aufgebauschten Tagesthemen.

Sobald ich genug Menschen in dieses System von Angst und Kontrolle verwickelt habe, wird daraus ein Selbstläufer. Die Versklavten werden von sich aus immer neue Sklaven heranziehen. Dann können wir anfangen, die Gesellschaft und Kultur nach meinen Angst- und Kontroll-Prinzipien umzubauen, mit dem Ziel, dass Mitgefühl und menschliches Selbstbewusstsein erst gar nicht mehr entstehen können. Wir wollen sie möglichst früh im Keim ersticken.

Der Zwang in die Regression

Der entscheidende Mechanismus dafür ist, dass wir die Menschen immer mehr daran hindern, ihrer natürlichen Entwicklung (Progression), also ihrer biologisch-seelisch-geistigen Entfaltung zu folgen. Wir zwingen sie immer mehr in die Regression, d.h. ins Verharren und Steckenbleiben auf frühen Entwicklungsstufen. Dafür müssen wir sie nur ausreichend und früh genug traumatisieren, denn ein Trauma führt dazu, dass die Entwicklung gestoppt wird.

Zunächst müssen wir die gesunde sexuelle Entwicklung verhindern, denn in der Sexualität liegt die größte Freiheits- und Bewusstseinskraft des Menschen. Ein sexuell freier Mensch ist geistig nicht mehr manipulierbar. Die Energie der Sexualität (Kreativität) ist das einzige auf dem Planeten, das jeglicher weltlichen Macht überlegen ist. Wenn (politische, intellektuelle) Macht gegen Sexualität antritt, verliert Macht immer und Sexualität gewinnt. Zumindest auf lange Sicht. Wir können sie also nicht zerstören, aber wir können sie so fragmentieren und verwirren, dass sie sich nicht mehr entfalten kann. Das machen wir so: zuerst tabuisieren wir Sexualität bis die Menschen verinnerlichen, sie sei „schlecht“ und „böse“. Dadurch spalten wir die instinktive Energie vom Herzen ab (Prinzip: (zer)teile und herrsche). Dann sorgen wir dafür, dass Jugendliche und Kinder immer früher von der herzlosen Sexenergie überschwemmt, überaktiviert und am besten traumatisiert werden. Sie werden dann kaum jemals wieder eine Chance haben, ein gesundes Selbstbewusstsein und geistige Integrität zu erlangen.

Von da aus müssen wir die Menschen nur auf immer früheren Entwicklungsstufen blockieren und stoppen.

Statt gesunder Solidarität der Stärke, fördern wir schon bei Schulkindern unter permanentem Leistungsdruck die Spaltung in einerseits Solidarität mit den Schwächsten und anderseits isolierte Einzelkämpfer. So sind beide leicht zu kontrollieren. Dann zerstören wir die Fähigkeit der vorhergehenden Entwicklungsstufe, sich eine eigene und neue Meinung aus Informationen und im Dialog zu bilden, indem wir immer nur eine Meinung als richtig gelten lassen und jede Form von Diskurs unterbinden. Dann widmen wir uns der Stufe der Vorschulkinder und verwirren die Bewusstwerdung der natürlichen Geschlechtsidentität. Wir reden den Menschen ein, es gäbe viel mehr als zwei Geschlechter, die sowieso nur ein theoretisches Konstrukt ohne physische Realität seien. Das funktioniert tatsächlich, wenn man das Denken und Glauben der Menschen möglichst früh von ihrer Biologie und körperlichen Selbstwahrnehmung abkoppelt. In dem Alter können Kinder Realität und Fantasie noch nicht gut auseinanderhalten. Das ist wunderbar, denn ab jetzt können wir ihnen jede Fantasie, jede Ideologie, jedes noch so absurde Glaubenssystem und jegliche Idee als „Wahrheit“ und „Wirklichkeit“ verkaufen. Ihre Realität besteht aus unseren Ideen und ihre Fantasie ersticken wir durch eine Überfülle an Bildern, Fernsehen, Computerspiele und permanenter Stimulierung. Dann haben wir sie schon ganz früh willenlos unter unserer Kontrolle und sie haben so gut wie keine Möglichkeit, da jemals wieder raus zu kommen.

Grafik: Auswirkungen von Entwicklungssblockaden je nach Altersstufe und psychischer Entwicklung von der Geburt bis in die Pubertät

Wir haben dann eine Gesellschaft von geistig 3- bis 4-Jährigen, die sich für erwachsen halten, aber in jede Richtung steuerbar sind, in der wir sie haben wollen. Wofür wir Kinder und kindliche Menschen außerdem noch brauchen, dazu komme ich weiter unten noch.

Quantität statt Qualität

Damit das mit der kompletten Kontrolle von Kultur und Gesellschaft auch wirklich funktioniert, erfinden wir möglichst früh schon ein Geldsystem, das alle Wertvorstellungen und Lebensbereiche der Menschen vereinnahmt, so dass auch die Menschen von unserem selbsterfundenen, selbstproduzierten Geld abhängig werden. Wir koppeln jede menschliche Tätigkeit an dieses Geld, vor allem alles Geistige, also insbesondere Bildung, Wissenschaft und Kunst. Nach ein paar Generationen sind die meisten Menschen so Geld-hypnotisiert, dass sie „von allem den Preis kennen, und von nichts mehr den Wert“. Und wir bestimmen die Preise! Alles Wertlose und Geistlose machen wir teuer und erstrebenswert und alles geistig Wertvolle unerreichbar oder unattraktiv. Wir sorgen zum Beispiel dafür, dass die gesammelten Werke von Goethe für fünf Euro und die Bibel (unsere Version der Bibel, wohlgemerkt!) sogar kostenlos zu haben sind – was nichts kostet, kann auch nichts wert sein, nicht wahr? Und wenn jede Musik, jeder Film, jeder Text mit einem Maus-Klick erreichbar sind, dann lässt sich keiner mehr wirklich auf irgendetwas ein und sie sind wirkungslos. Wir zerstören Qualität und Wertschätzung durch Quantität und Übersättigung. Und was uns wirklich gefährlich werden könnte, tabuisieren oder verbieten wir.

Außerdem: Wer über das Geld bestimmt, kontrolliert die Politik und damit die Nationen. Das funktioniert, weil wir nur korrupte und steuerbare Personen nach oben lassen. Wir gründen ein Zentralbankensystem, das wir kontrollieren können und von dem alle Regierungen der Welt abhängig sind. Von dort aus können wir Politiker, Medien und Wirtschaft nach unseren Interessen ganz einfach steuern. Wer unsere Agenda vorantreibt, wird mit Geld überschüttet, wer gegen uns arbeitet, dem entziehen wir alle monetären Mittel.

Dadurch kommen mit der Zeit die unmoralischsten, rücksichtslosesten und perversesten Menschen nach oben in immer höhere Machtpositionen und die gesündesten bleiben ganz unten auf der Ebene gesellschaftlicher Bedeutungslosigkeit.

Schließlich, wenn alles geldabhängig geworden ist und niemand mehr mit Moral und Anstand auf einem Machtposten sitzt, lassen wir das Geld immer knapper werden, so dass die Menschen immer mehr arbeiten müssen um einen immer niedrigeren Lebensstandard zu halten. Das unterstützt auch den permanenten Stresszustand, den wir brauchen, damit niemand Zeit und Ruhe findet, über unser krankes und sinnloses System nachzudenken. Als graue Herren ist es unsere Lebensaufgabe, den Menschen ihre Lebenszeit wegzunehmen, damit sie uns dienen. Die Leute schlucken unsere Parolen, weil sie unter Stress stehen und nicht mehr denken können. „Zeit ist Geld“ sagen wir ihnen. Das ist natürlich Unsinn, aber die Leute glauben es uns. Und wir benutzen für unsere Zwecke das einzige, was ihnen gehört: ihre Lebenszeit.

Wir können ihnen das Blaue vom Himmel erzählen und sie geben es sogar eins zu eins an ihre Kinder weiter. Wir erfinden also eine Geschichte, die unsere Spuren unsichtbar macht und den Menschen jegliches Selbstvertrauen, das Vertrauen in ihre eigene Wahrnehmung und jeglichen Gedanken an Freiheit nimmt. Daraus machen wir die Geschichtsbücher für die Schulen. Wir erfinden Krankheiten, die wir durch Gifte hervorrufen, und dann die passende „Medizin“ dazu, mit der wir die Menschen nach Belieben weiter schwächen und töten können, z.B. durch Impfstoffe oder Chemotherapien. Wir erfinden eine „Psychologie“, die von der Psyche der Menschen völlig ablenkt und den Menschen einredet, sie seien im Grunde nur konditionierte Ratten oder Instinkt-Maschinen, die von außen (also von uns) kontrolliert („kultiviert“) werden müssen. Wir erfinden eine „Genetik“, die die Idee von Geist und Bewusstsein auslöscht. Wir erfinden eine „Spiritualität“, die wir „New Age“ nennen und die die Fähigkeit, sich an echte Spiritualität anzubinden, komplett lähmt. Die New Age-Psychologie und Pseudo-Esoterik funktioniert nach den Prinzipien des Marktplatzes: wer am lautesten schreit oder die neueste Attraktion anbietet, der verkauft am meisten. Und die „spirituelle“ Kundschaft frönt ihres Konsumrausches: täglich frische Erlösungsversprechen – alle mit Anti-Anstrengungs-Garantie. Und keiner bemerkt den Widerspruch und den Betrug.

Die „Sucher“ verlieren sich in diesem Überangebot immer neuer Packungen, auf denen „Entwicklung“ und „Erkenntnis“ drauf steht, in denen aber nur wertloses Verpackungsmaterial und ansonsten Verwicklung und Regression enthalten sind.

Damit haben wir dann auch diejenigen beschäftigt, die trotz unserer „Kultur“ noch Herzqualitäten und eine Intuition für Freiheit in sich tragen. Wir schütten sie mit halbwahren Botschaften aus Channelings, Engelkarten-Sets, Druiden-Märchen oder UFO-Rettungen zu, mit denen sie so sehr beschäftigt sind, dass sie die Bedeutungslosigkeit nicht mehr bemerken. Oh, und wir fördern auch die neuen Borderline-Propheten: all diese Kindmenschen zwischen 14-24, die kein gesundes Ich-Bewusstsein entwickeln konnten und stattdessen ihren andächtigen Zuhörern verkünden, was für Stimmen sie hören. Diese Kinder-Propheten sind bloß „tönende Erze oder klingende Schellen“ (1. Kor, 13:1) und für uns leicht für unsere Agenda zu nutzen. Sie können nicht den geringsten Widerstand leisten und funktionieren, vor allem bei den naiveren Menschen in der Bevölkerung, als sentimentale Hoffnungsträger. Sie verstehen nichts. Sie arbeiten für uns.

Angst als Nahrung

Und jetzt kommen wir noch zu einem besonderen Schmankerl. Als Psychopath kann ich meine Angst wie gesagt trotz all der Kontrolle und Macht nicht loswerden. Ich kann sie nur manchmal ausblenden, indem ich mich in Trancen versetze, in denen ich die Anspannung, das Getriebensein und das Gefühl, bedroht zu werden, mal für ein paar Stunden oder Tage schlichtweg nicht wahrnehme. Deswegen bin ich hochgradig daran interessiert, Techniken zur Herstellung starker Drogen zu entwickeln. Da die wirksamsten Drogen vom menschlichen Körper in Form von Neurotransmittern und Hormonen produziert werden, sind z.B. Blutkonserven für mich sehr interessant, vor allem Blutkonserven von Menschen, die diese Neurotransmitter und Hormone besonders intensiv produziert haben, denn meine eigene Trauma-Konstitution kann nur durch sehr starke Drogen übertönt werden. Dafür braucht es Hormone von stark gestressten Menschen. Sie müssen unter möglichst starker Angst stehen – z.B. aus einer akuten Traumareaktion.

Das Zuführen dieser Stoffe löst in mir ein Hochgefühl von Allmacht und Unsterblichkeit aus. In Wirklichkeit pusten sie nur meinen Verstand weg und versenken mein Bewusstsein ins Stammhirn. Aber diese Trips sind nun mal das Höchste, was ich kenne. Und auch wenn sie mein Nervensystem immer mehr zerrütten und mich fahrig werden lassen, will ich immer mehr davon. Ich bin von diesen Drogenstoffen abhängig und da ich weder Mitgefühl noch ein Gewissen kenne, macht es mir auch nichts aus, Menschen, vor allem Kinder, als Produktionsmaschinen meiner Lieblingsdroge zu halten und sie als solche zu handeln. Menschenhandel ist für mich ohnehin ein Handel wie jeder andere auch.

Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Sadist. Ich habe keine Freude daran, Menschen oder Kinder zu quälen oder zu töten. Freude kenne ich ohnehin nicht. Das „höchste Gefühl“, das ich empfinden kann ist eine vorübergehende Erleichterung, wenn ich mich instinktiv sicher fühle. Es geht mir um die Macht, mit der ich Leben zerstören kann. Es geht mir um das Delirium, in das ich mich versetze, indem ich gegen die Natur des Menschseins handle. Das setzt mich unter den Einfluss extremer psychoaktiver Substanzen. Und für alles andere bin ich zu abgestumpft.

Natürlich muss ich das alles geheim halten. Ich streue nur immer mal wieder Halbwahrheiten ins Volk, damit die Schnüffelnasen auf die falschen Fährten gelockt werden. Ich sorge dafür, dass die Menschen alles, was auf meine Machenschaften hinweisen könnte, als lächerlich, abstrus und irrig von sich weisen ohne jemals darüber nachzudenken. Vergesst nicht: ich bin nicht allein. Wir sind Tausende!

Das was die Menschen so gutgläubig naiv „Staat“, „Regierung“ und „Demokratie“ nennen, ist die von uns aufgebaute Gesamtorganisation, mit der wir die Masse der Menschen (leider nie wirklich alle!) in einem Land täuschen, lähmen und kontrollieren können, so dass wir unter dem Deckmantel von „Politik“ unsere gesetzlosen Geschäfte und Machtzeremonien ganz ungestört durchführen können. Wir sitzen an allen Schaltstellen der Legislative, der Exekutive und der Judikative, der Wirtschaft, der Bildung, der Forschung, der Medien und des „Kulturbetriebs“. Das ganze Konstrukt ist streng hierarchisch aufgebaut durch die Belohnung mit Macht und die Kontrolle über Angst und Erpressung. Es gibt darin nicht mehr den geringsten Raum für individuelle, persönliche Entscheidungen oder den Einfluss von gesunden, ethischen Menschen. Wir Psychopathen sind hoch allergisch gegen solche Menschen und erkennen sie schon aus der Ferne. Die lassen wir niemals auch nur in die Nähe unserer Machtzentren. Uns eint und verbindet unsere Unmenschlichkeit. Wir sind Maschinen und unsere Systeme sind Maschinen und wir wollen alles zu Maschinen machen. Die italienische Mafia ist ein niedlicher Kindergarten im Vergleich zu unserem System.

Damit das ganz klar ist: wir machen keine „Verschwörungen“. Dieses Wort soll nur Verwirrung stiften und jegliche Erkenntnis über unsere wahren Machtstrukturen ins Lächerliche ziehen. „Verschwörungen“ – das sind abenteuerliche und überschaubare Einzelaktionen innerhalb einer Grundordnung. Das haben wir schon lange nicht mehr nötig. Wir sind längst das System der bestimmenden und umfassenden Ordnung! Über die Stufe der Verschwörungen sind wir schon seit über 150 Jahren hinaus. Was wir seit über 100 Jahren immer mehr ausweiten sind unsere ungehemmten Machenschaften. Deshalb lassen wir keine „Machenschaftstheorie“ publik werden. Im zweiten Weltkrieg haben wir die letzte ernstzunehmende Gegenkraft gegen uns komplett gelähmt und unter unsere Kontrolle gebracht – die Deutschen. Seitdem gibt es keine Verschwörungen mehr von uns, denn jetzt gehört uns das ganze System und jeder Winkel im System. Wir haben schon lange die komplette und totalitäre globale Kontrolle.

Ja, wir hatten bis 2016 fast alle Führungsfiguren von Regierungen, Militär, Geheimdiensten, Polizei, Justiz, Medien und Kirche unter unsere Kontrolle gebracht und machten uns schon gar keine Sorgen mehr. Wir waren sicher, die Macht über die Menschen der Welt auf ewig zu haben. Aber dann kamen die, die wir nicht kontrollieren konnten…

Fortsetzung folgt (hier klicken).

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