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Wie uns ein Virus de-maskiert und hilft, heil zu werden

Ten days. Darkness. (…) The Great Awakening.
(Q-Post 88)

Das Wirkliche ist nicht das, was wir wahrnehmen und was uns sichtbar vor Augen steht, sondern das, was wirkt. Das aber, was wirkt, liegt im Unsichtbaren, im Geistigen. Um das Wirkliche „sehen“ zu können, muss ich also die Augen des Geistes öffnen.

Ich sehe besser bei Nacht. Im Dunklen erst kann ich die Heimat der Dinge finden. Und meine innere Heimat. So dunkel wie im Inneren eines Kerns, in dem schon alles vorhanden ist und der noch verschlossen unter der Erde liegt. Wenn die Sonne untergeht und meine Augen sich langsam an die Lichtruhe gewöhnen, öffnet sich der stille Raum bis hinauf zu den Sternen im großen Dunkel mit ihrem langen Atem.

Diejenigen aber, die ihre innere Heimat verloren haben, haben Angst vor der Finsternis, denn sie ist ihnen fremd. Vertraut ist ihnen nur das Beleuchtete: die Bildschirme mit den täglichen Nachrichten, die bunten Smartphone-Oberflächen und die ständige helle Aufregung. Das ist ihre Welt.

Wovor haben wir solche Angst? Vor Krankheit? Vor Tod? Nein, was uns Angst macht ist das Unbekannte, das Fremde. Aber nicht alles Fremde macht uns Angst, sondern das Fremde, das wir nicht greifen und kontrollieren können. Sieht man einen Kranken, ist er häufig der Ruhigste und Vertrauensvollste unter den Umstehenden. Ebenso ein Sterbender. Aber die Menschen um sie herum können vor lauter Angst und Aufregung gar nicht still sein und verbreiten ihren nervösen Aktionismus. Ärzte können das täglich professionell praktizieren und sich als Anführer der Ängstlichen zu Diensten stellen.

Wenn etwas Großes stirbt

Wenn so ein angstgesteuerter Aktionismus und aufgeregtes Durcheinander das Kollektiv ergreifen und im Minutentakt über alle Monitore flackern, dann können wir davon ausgehen, dass etwas Großes stirbt. Und die Menschen strampeln, weil sie keine Kontrolle haben. Weil sie kein Vertrauen haben. Weil sie nicht gelernt haben sich in etwas Größeres fallen zu lassen.

Und die Angst macht eng und krank. Also rennen die Menschen zum Arzt und ins Krankhaus. Ihre Lunge kommt in Atemnot, die Angst-Enge verhindert das volle Ein- und Ausatmen, sie müssen künstlich beatmet werden. Die Maschine atmet für sie, weil das Lebendige ihnen Angst macht.

Aber die Angst verhindert auch die Heilung. Heilung – wieder so etwas, das wir nicht kontrollieren können. Etwas, das wir deshalb im Medizin-Business abschaffen mussten. Sie zu nennen klingt immer unwissenschaftlich und ein wenig peinlich. Rational hingegen klingt es, Krankheiten „in den Griff zu bekommen“. Die Medizin als Dompteur der Natur. Die Pharma-Branche als Waffenhersteller für den Krieg gegen das Leben: Antibiotika, dubiose Impfstoffe und sonstige Zellgifte. Der Arzt als pharmazeutisch gedrillter Soldat an der Front gegen den Feind: gegen die Verkörperung des Bösen. Und wie verkörpert sich das Böse? Mikroskopisch. In einem „Virus“.

Was ist ein Virus? Eine Idee. Eine Theorie, die keiner ernsthaft wissenschaftlichen Prüfung standhält. Aber sie stellt eine Verbindung her zwischen Angst, Bildern und dem Bedürfnis, einen bekämpfbaren Feind und Bösewicht zu haben. Zu Deutsch: einen Schuldigen. Die „Virus“-Idee dient als Projektionsfläche für unsere tiefsitzenden Ängste und Abwehrmechanismen, die uns sagen: das Böse ist immer da draußen! So ein Virus als Produktion von Populär- und Pseudo-Wissenschaft erfüllt alle Bedürfnisse des Publikums nach einfachen Bildern und einem gemeinsamen Feind. Und so verneigt sich die ängstliche Glaubens-Gemeinde der Wissenschaftsfrommen vor den weißen Priestern aus den Bio-Laboren, lauscht den Predigten der Institute und legt sich gern freiwillig als heiliges Versuchskaninchen auf den Altar der Testungen.

Die Menschen gehen zum Arzt wie man ein Auto zum Kfz-Mechaniker bringt. Er soll mit ein paar klugen Handgriffen alles wieder „in Ordnung“ bringen. In was für eine Ordnung? In die gewohnte. Das bedeutet: reibungsloses Funktionieren. Etwas Höheres kennt der moderne Mensch kaum noch. Sein innigster Wunsch ist: normal zu funktionieren. Das ist also die Zwischenbilanz eines tausende von Jahren alten Christentums und 250 Jahre nach der Aufklärung: der Mensch möchte eine Maschine sein. Wir beneiden die Computer, diese von uns erschaffenen Super-Autisten, weil sie so logisch und so schmerzfrei sind. Ob wir deshalb die kleinen Götzen immer bei uns tragen müssen? Sind Smartphones nicht spiritueller als wir? Sie haben doch kein Ego und sind mit allen anderen (Geräten) verbunden in einer weltweiten Netzwerkgemeinschaft. Wir sind die sehnsuchtsvollen Anhänger, die von ihnen mitgenommen werden wollen.

Wohin? In das virtuelle Land „Körperlos und Gefühllos“. Das Streben nach Selbstvergessenheit besonders für alle, die sich selbst nie kannten. Ein Pseudo-Ausstieg bevor man überhaupt jemals eingestiegen ist.

Hauptsache die Illusion von „Alles unter meiner Kontrolle“ bleibt bestehen! Wie gesagt: wir haben nicht Angst vor dem Unsichtbaren. Wir haben Angst vor dem, was sich unserer Kontrolle entzieht. Wir spüren etwas und können es nicht greifen. Um unsere vage Ahnung herum, um die verschwommenen Konturen des Fremden in der Dunkelheit herum ranken sich dann unsere Fantasien und schüren unsere Ängste. Und unser Instinkt wehrt sich mit hitzigem Aufruhr und möchte kämpfen oder fliehen. Aber wie können wir vor unseren eigenen Chimären und Albträumen weglaufen? Wohin wir auch gehen, sie werden doch nur noch größer, je mehr wir uns fürchten. Das ist ein seltsames Feuer in uns, während um uns herum alles ruhig ist und die Vögel singen. Die Hölle – ein Produkt der Angst.

Das winzige Böse

Damit wir es auch alle glauben, werden wir über alle öffentlichen Kanäle informiert, dass der Widersacher auf Erden angekommen ist. Er wagt es, es mit unserem Götter-Network und unseren wissenschaftlich geprüften Kontrollsystemen aufzunehmen. Aus dem Nichts heraus betritt er die Bühne der Presseagenturen: ein Winzling, der überall hindurch dringen kann, weil er so klein ist, dass man ihn nicht einmal sehen kann. Aber dafür können wir ihn uns umso besser vorstellen. Es grassiert ein Bild, das unsere Fantasie befeuert und uns aufregt.

Dieses Virus-Bild ist wirklich, denn es wirkt. Die Idee des unsichtbaren, durchdringenden, parasitären, zerstörenden, rücksichtslosen, omnipräsenten, sich selbst vervielfältigenden Winzigen Bösen geht um und wirkt. Wenn auch nicht auf den Körper, der Millionen Jahre Evolution und Biointelligenz in sich trägt, so doch auf unsere Hirne. Unser mentales Immunsystem scheint sehr schwach und sehr anfällig zu sein. Oder sollen wir sagen: minderbemittelt?

Mit den Augen können wir zwar Wirkungen sehen, aber die Wirklichkeit des „Virus“ ist nur für das Auge des Geistes erkennbar. Denn die Wirklichkeit des Bildes formt sich aus den vergessenen und vernachlässigten Bestandteilen unserer Traumwelt, aus den weggeschobenen, abgelehnten, verfluchten und gefürchteten Bruchstücken unserer Wesensnatur, die sich nun in den Vordergrund drängeln und mitreden wollen:

Die wirklichen Gesichter des „Virus“

Was spiegelt uns dieser Übeltäter von uns selbst zurück? Was entlarvt er über uns im großen Stil, was wir sonst gerne unter den Teppich des Medienlärms kehren?

Welche Archetypen und Figuren können wir erkennen an dieser mächtigen auftauchenden Gestalt aus der kollektiven Psyche?

Der Luftvergifter

Seit hundert Jahren geistert die Angst vor der Luft-Vergiftung durch die moderne Welt. Vielleicht seitdem wir wissen, dass Kriege mit Giftgas geführt werden können? Was auch immer der Auslöser war, der kollektive Motiv-Fundus der Menschheit hat diese neue Maske der Angst weltweit herausgekramt: die Bedrohung, die in der Luft liegt. Der moderne Mensch hat gelernt, sich bis in seine Atemluft hinein verletzlich zu fühlen.

Und von Verletzlichkeit ist es nur ein kleiner Schritt zu Ohnmachtsgefühlen. Unsere sozialen Ängste greifen auf den Instinkt über und was wir am meisten und stetig brauchen – Luft zum Atmen – ist plötzlich der Willkür der Mächtigen und Bewaffneten unterworfen. Atmen und Luftinhalte werden eine militärische Angelegenheit. Die Zeit, in der die Luft nur zur Natur (und damit zu Gott) gehörte, ist endgültig vorbei. Nun ist auch die Luft manipulierbar geworden. Wer spricht hier anderes als der gute alte Teufel im schicken neuen Gewand – in einem weißen Arztkittel zum Beispiel?

Der Diabolus wirft uns in die Ambivalenz der Abhängigkeit: wir brauchen Luft und können nicht ohne sie leben, aber sie könnte vergiftet sein! Einerseits ist sie das Natürlichste des Lebens, andererseits haben wir Angst vor ihr und rufen nach künstlicher Medizintechnik und menschen-gemachten Chemiecocktails, um sie zu kontrollieren und „in den Griff zu bekommen“. Denn sie könnte etwas enthalten, das gegen mich ist. Jeder der die Botschaft aufgenommen hat, versteht bis in seine Lungenspitzen hinein: Atmen ist zu einem Risiko geworden – weltweit, für alle und den ganzen Tag.

Wir haben das langsam lernen müssen. Die FCKW-Lüge hat noch keiner so recht beachtet. Der Ozon-Schwindel griff auch nicht lange. Aber zuletzt war die Angst endlich reif geworden, so dass die Peri-Pubertären der Bevölkerung sich in ihrer Angst vor CO² verbünden und die Zeremonien der Irrationalität wieder einführen konnten. Die Neophyten der Klimahysterie ließen sich von ihren finanziell gut ausgestatteten NGO-Priestern die neuen Dionysien wöchentlich freitags einrichten. Der Tag der Venus wurde zum Tag des Pan. Denn Schönheit, Harmonie und Liebe sind überflüssig in Zeiten kollektiv-verordneter Panik.

Jetzt aber ist der Angst-Mythos für die gesamte Bevölkerung amtlich: die Luft kann sterbenskrank machen. Atmen kann tödlich sein und das Unsichtbare liegt nun für Hinz und Kunz permanent als potenziell Tödliches in der Luft. Die Frage im Alltags-Thriller, ob die Luft rein sei, führt direkt in die existenzielle Unsicherheit: ich weiß es nicht, mein Nächster weiß es auch nicht und die Tests der Ärzte sind so wenig valide wie spätrömische Orakel-Zeremonien. Welcher Priester, welches Orakel kann uns jetzt noch sagen, ob wir frei atmen können?

Der bedrohliche Winzling

Was uns da entwischt und aus der Unsichtbarkeit heraus bedroht, sind winzige Partikelchen, die wir nie gesehen haben. Früher hatten die Menschen Angst vor übermenschlichen Kräften, vor Riesen, Göttern und Titanen – also vor Kräften aus der Wirklichkeit, aus dem Geistigen, in dem Menschen früher ihre Heimat sahen. Der vollständig entgeisterte Materialist hat heute jedoch Angst vor der allerkleinsten Materie.

Oder sollen wir das biblische Zittern wieder lernen und die Ehrfurcht? Zumindest die Medien-Propheten des Angst-Kults geben uns guten Grund dazu, nun endlich das auszuleben, was uns schon lange verunsichert und erschrickt: dass wir kein Vertrauen mehr haben. Der Stoff „Vertrauen“ ist uns ausgegangen. Es hilft uns auch nicht, dass sich täglich neue Anwärter dafür bei uns bewerben: wir sind emotional pleite und „das Virus“ macht es bloß sichtbar.

Der Unruhestifter im Kontrollsystem

Für uns ist der Wahn normal geworden, wir könnten mit unseren Technologie-Spielzeugen und unserer „Wissenschaft“, die Natur in den Griff bekommen. Dabei tun wir nichts anderes, als an dem Ast herum zu sägen, auf dem wir sitzen, und an den Wurzeln herum zu schneiden, die uns ernähren. „Wissenschaft“ ist tatsächlich längst zu einer völlig verblendeten Religion des Kontrollwahns mutiert. Und ihr Lieblingszögling ist die „Medizin“. Die fanatischen Kulte, die unter ihrem Namen wirken, sind beseelt von Angst, Machtgier und Geltungsdrang. Dafür gehen sie über Leichen, nachdem sie Ethik und Moral schon geopfert haben.

Die Geister, die sie riefen und schufen, werden sie nun nicht mehr los, die schwarzen Zauberlinge. Und das „Virus“, mit dem sie alles unter ihre tödliche Kontrolle bekommen wollten, ist nun außer ihrer Kontrolle. Ein Schwarzmagier versteht nichts von Weißer Magie. Er erkennt sie erst, wenn es für ihn zu spät ist.

Statt eines real gefährlichen Virus kommt nun also ein Illusions-Virus daher, beendet das Illusionstheater und lässt die Kaiser und Kaiserinnen des Medienrummels ohne Kleidung defilieren – einer nach dem anderen auf ihrem Weg in die Bedeutungslosigkeit.

Der Masken-Bildner

Die Angst berät uns sorg-fältig: verdecke Mund und Nase! Also legen wir uns eine Stoffmaske übers Gesicht. Das öffentliche Leben ist offiziell Kriegs- und Seuchengebiet und wir sind nur temporär Überlebende. Ob nun als Alltags-Soldaten oder als pflichttreue Assistenten am OP-Tisch menschlicher Begegnungen: die Maske erlaubt uns, endlich gesichtslos und ohne Individualität aufzutreten und dabei sogar noch das Prädikat „gesundheitlich wertvoll“ nach außen zu tragen. Der auffällig Vermummte kann sich jetzt als gewissenhafter Schutzmann für sich selbst und die Gemeinschaft fühlen.

Durch diese für alle identisch aussehende „synthetische Ersatzpersönlichkeit“, hergestellt in China und Indien, können wir nun sprechen (per-sonare = „hindurch tönen“). Wollten wir nicht schon immer alle gleich sein?

Wir begegnen der Welt nur noch mit heruntergeklapptem Visier und sprechen nur noch hinterm Vorhang. Der Mundschutz ist auch Sichtschutz, durch den niemand mehr erkennen kann, ob ich gerade lächle oder mir auf die Lippen beiße. Die Virus-Maske erlaubt emotionslos zu scheinen. Cool eben.

Der furchterregende Straßenfeger

Auf diese Weise können wir unser lange aufgeschobenes und verstecktes Bedürfnis nach Nicht-Kontakt und Kommunikationslosigkeit endlich leben, insbesondere den Wunsch, dass die anderen doch bitte mal den Mund halten sollen. So ganz schamlos und selbstbewusst gelingt uns das zwar nicht, aber gerechtfertigt und entschuldigt sind wir. Denn das sonst auffällig unsoziale und irritierende Vermeiden von Kontakt ist jetzt soziale Norm und moralisches Vorbild. Sprachlosigkeit und Nichts-zu-sagen-Haben werden von der unbequemen Direktive zur bequemen Norm für den inneren Kontaktmuffel. Jede Sperrigkeit im Kontakt ist nun epidemiologisch verzeihlich.

Die Virus-Angst erlaubt uns, uns von anderen fernzuhalten, weil sie uns fremd sind. Das ist die Stunde der Sozialphobiker, der Autisten, Asperger und „Hochsensiblen“. Endlich sind die Prinzipien menschlicher Kommunikation und des Austauschs außer Kraft gesetzt. Was für eine Erleichterung!

Dieser flotte Straßenfeger schafft es: wo Menschen für gewöhnlich Neugier, Interesse und Anziehung erleben, dürfen jetzt die Gegenkräfte das Leben gestalten: Gleichgültigkeit, Kontaktscheu und Abstoßung. Man darf jetzt auch offen seine Aggressivität und Feindlichkeit ausleben, denn jetzt gilt man dadurch umso fürsorglicher und schutzbewusster. Als größte gemeinsame Nenner bleiben dabei Hilflosigkeit und Misstrauen und so können wir uns endlich wieder als Gemeinschaft fühlen: die Gemeinschaft der ausgelieferten Opfer.

All das sind wir immer schon, aber jetzt dürfen wir es ungehemmt ausleben und haben dabei sogar das Ordnungsamt auf unserer Seite. Die Atemschutzmaske sorgt dafür, dass wir unsere sozialen Masken fallen lassen. Und was da hervorkommt ist, dass wir viel mehr fremdeln, viel mehr Abstand bevorzugen (1,50 Meter mindestens!) und viel authentischer missgelaunt sind, als wir uns sonst zu zeigen trauen.

Und so erkennen sich die Glaubensbrüder und -schwestern der Angst schon von Weitem: die frommen Gutgläubigen, die Mundschutz tragen. Und noch höher stehen die bewundernswerten Märtyrer der Volksgesundheit mit dem besonders teuren Mund- und Nasenschutz. Da sind aber auch die Heiden ohne jeglichen erkennbaren Schutz und schließlich die schamlosen Ketzer, die sogar lächeln und fröhlich sind (und sich nicht an den Mindestabstand halten).

Erhellend ist, wie besonders gewissenhaft sich die Ökoanhänger und die Menschen der alternativen Lebensträume dem medizinischen Jüngsten Gericht beugen. Der wahre Gläubige möchte ein angstvolles Schaf bleiben und geführt werden von einer saftigen Lüge zur nächsten. „Und führe mich nicht in Erkenntnis, sondern belasse mich in meiner Naivität und erlöse mich vom Denken.“ Nur sie wissen, was den Zweiflern nicht zugänglich ist: dass „so etwas wie 1933 uns nie wieder passieren kann!“ Deshalb fordern sie auch noch strengere Gesetze und noch drakonischere Strafen gegen Abweichler. Das „Virus“ bringt alle auf Linie.

Bevor wir ein Ostern als Fest der Wiederauferstehung haben können, brauchen wir diesen Schwarzen Karneval und 10 Tage Aschermittwoch zur De-Maskierung und Enthüllung: in hässlichen Zeiten dürfen wir alle hässlich sein. Und so schreiten wir nun kollektiv durch die Asche unserer ausgebrannten Hybris und überspannten Entfremdung.

Der Regel-Junkie

Jedes Volk reagiert anders auf die ansteckende Angst und in den spontanen Erstreaktionen zeigt sich das Wesen der Völker in ungeschminkter und zuweilen grotesk verzerrter Form. Hier im Deutscheland ist die erste Reaktion der verzweifelte Ruf nach Regeln und Gesetzgebern. Denn daran scheint es nun am allermeisten zu mangeln. Die erste Frage ist deshalb: „Was soll ich tun?“. Gibt es denn niemanden, der Befehle erteilt und strenge Verkehrsregeln für die Menschen aufstellt, so dass man sich weiterhin im Gehorsam geborgen fühlen kann? Die erste Geste des dressierten Deutschen ist die der Verantwortungsabgabe. Doch dieses „Virus“ ist intelligent und trifft uns unvorbereitet. Niemand ist fähig, Verantwortung zu übernehmen, und niemand fühlt sich verantwortlich. Da bricht hier und da schon die Sehnsucht nach einem starken Führer hervor. Nur ganz verschämt, weil man’s uns doch verboten hat. Und die Impulsiven reagieren mit der Inversion ihres Wunsches nach Ordnung: gerade jetzt muss man dem Chaos und der Anarchie doch endlich eine Chance geben!

Not macht erfinderisch, aber Angst lähmt. Und hier in Angstland ist Lähmung die gewohnte Dauerreaktion auf jegliche Veränderung. Da wird nichts hinterfragt, geschweige denn Lösungen erfunden, sondern man bleibt bei der bewährten Strategie aus stiller Kapitulation und naivem Gehorsam.

Denn das ist eine besonders geliebte Idee der Deutschen: dass wir das Leben in den Griff bekommen, indem wir es einschränken. Wenn wir ganz still sind, die Luft anhalten, mit gerunzelter Stirn alle anderen zu Regeln und Disziplin ermahnen, vielleicht geht das Virus dann an uns vorüber ohne uns zu bemerken? Oder vielleicht bekommen wir von ihm sogar eine Auszeichnung für besonders gute Kollaboration? Vielleicht sollten wir den ein oder anderen Regelbrecher diesem Virus melden, dass er ihn doch bitte infizieren und abtransportieren möge? An den schnellen Bau von Konzentrationslagern für irgendwie „Infizierte“ und Auszusondernde sind wir schnell wieder gewöhnt.

Ganz sicher: wenn wir uns allen unterwerfen, die Kommandos rufen und eine Agenda haben, dann muss doch irgendwann ein (Oster-?) Wunder geschehen und wir werden vom großen Papa gerettet, oder nicht?

Was wir verpassen in unserer Angststarre ist das Leben selbst. Wir heben erstaunt und erschrocken den Kopf und fragen unseren Nachbarn: „Glaubst du noch an ein Leben vor dem Tod?“

Der Revolutionär

Was die französische Revolution und jede andere danach nicht erreichten, schafft das Virus jetzt in stiller Arbeit in wenigen Wochen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Die Freiheit von Ordnung und von den Regierenden. Die Gleichheit vor dem Infektionstest und die Brüderlichkeit in der Hilflosigkeit und Verwirrung. Dieser Virus eint die Menschen, weil er sich als Feind gegen alle Menschen zu wenden scheint.

Gegen alle? Oh nein, dieser gescheite Revolutions-Virus ist tatsächlich unbestechlich und hat eine große Präferenz für die High Society, die Stars der Meinungsmache und die Häupter krimineller Netzwerke. Je weiter oben du in der Pyramide des Betrugs und der Menschenverachtung stehst, desto anfälliger bist du für diesen Mikro-Braveheart. Regierungschefs fallen, Könige und Königinnen fallen und sogar der Papst wird sterbenskrank und verabschiedet sich von seinen Schäfchen.

Und was wäre das Virus ohne seine Marketingabteilung? Die beste weltweit, wie es scheint, denn sie eroberte alle Zeitungen und Medien der Welt „im Sturm“. Und auch die Politiker hat sie gut im Griff: alle blasen in das gleiche Horn der Unvernunft: Es muss mehr Chaos geben! Wann hat die Welt zum letzten Mal wie aus einem Mund von nur einem Thema gesprochen? Dieser „Virus“ kommt wie ein Prometheus daher und möchte wohl die Menschen von ihren falschen Göttern befreien.

Der fieberhafte Erlöser ist für beide Seiten da: die Unterdrückten werden befreit von der Plage und dem Gift der Lüge und die Unterdrücker erhalten die Gnade, trotz ihrer Verbrechen an der Menschheit ohne eine öffentliche Bloßstellung sang- und klanglos in den Orkus zu verschwinden. Man sagt: „sie hatten ‚das Virus‘“ und die Gnade ist, ad hoc vergessen zu werden.

Der Nachrichten-Macher

Dieser Aktivisten-Virus macht, dass wir uns noch eifriger engagieren im Kult der Informationsflut und der Hörigkeit gegenüber den Nachrichten-Sendern: „Achtung, Achtung, hier spricht die Angst!“ Das Virus betritt als neuer Regierungssprecher die Pressekonferenz und verkündet die Botschaft: „Ihr habt noch nicht genug Angst. Ihr müsst euch mehr Mühe geben! Und helft auch euren Mitbürgern, dass sie in ihrer Angst nicht nachlassen.“ Es folgen Angst-Maßnahmen, Angst-Interviews, Angst-Talkshows, Angst-Dokus und abends dann die aktuelle Angst-Schau.

Der wohltrainierte Mensch als Empfangsstation des zentralen Sendeapparates möchte die Krone einer Schöpfung sein, aber er kennt den Schöpfer nicht, dem er blind vertraut: die Gremien der Rundfunk-Intendanten, die von den freundlichen Scharen der Geheimdienste handverlesen und stets unterstützt sind. Als Krone des neuen „braven Soldaten Schweig“ bekommt er eine Antenne auf den Kopf und das smarte Zepter in die Hand: damit er immer online und bestens in-formiert ist.

Der ätzende Natur-Botschafter

Nachdem wir nun jahrelang den Fantasien der Ent-Grenzung verfallen waren, überkommt uns in den letzten Tagen und Wochen eine seltsame Angst vor zu wenig Grenzen. Das ewige Pendel der Psyche schlägt in die andere Richtung aus und wer sich bisher weit aus dem Fenster gelehnt hat, der hofft jetzt auf einen weichen Boden oder verlässliche Staatskontrolle. Es geht um Gleichgewicht. Nach dem neurotisch-verblendeten Geschrei für allzeit offene Grenzen, Grenzauflösung und Grenzenlosigkeit, kommt nun das ebenso neurotische Zetern nach Grenzverstärkung und Quarantäne: der Mensch im Wahn kann seinem eigenen Immunsystem nicht mehr vertrauen.

Nach der Invasion kommt nun die Infiltration. Welcher Filter hilft uns noch, wo wir doch bis zuletzt keinerlei Grenzen und Beschränkungen für Fremde mehr wollten? Extreme machen immer krank und Angst. Ist das nicht sichtbar genug?

Nun sollen also das System und die anderen es regeln (wie immer): die Menschen sollen noch mehr Abstand halten, Gummihandschuhe tragen, Glasscheiben montieren und am besten gar keinen Kontakt mehr aufnehmen. Denn merke: kein Mensch ist illegal, aber jeder Mensch ist eine potenzielle Bedrohung, ein potenzieller Seuchenträger. Und das einzige was jetzt noch hilft, ist: mehr Plastik und Synthetik zwischen den Menschen. Das Pendel schlägt zurück auf der Suche nach der gesunden Mitte.

„Zurück zur Natur!“ Wollen wir das? Sie macht uns doch sehr misstrauisch! „Bitte Abstand halten“ ist die beste und bündigste Zusammenfassung der modernen Naturbeziehung. Die Lektion, die uns noch bevorsteht, ist, dass nicht wir zur Natur zurückmüssen, sondern dass wir die Natur wieder an uns herankommen lassenmüssen. Und während wir noch versuchen, unsere kleine Kontrollillusion zu erhalten und dafür jede Kreativität in Angst ersticken, erfindet die Natur wie schon seit Urzeiten spielerisch immer neue Partikel, Viren und Stoffe, um ihre größte und heilsamste Botschaft für uns zu erhalten: du bist sterblich.

Und die Kinder spielen derweil fröhlich im Garten, weil sie endlich lange Frühlingsferien haben.

Der große Wandler

Der „Virus“ ist Träger einer großen Wende: das Unterdrückte wird sichtbar, das bisher Versteckte kommt ans Licht, Dunkles wird ausgeleuchtet, die Reichen sind arm dran, die Mächtigen sind ohnmächtig, die „Wissenschaftler“ reden dummes Zeug, die „Alternativlosen“ stehen in der Sackgasse und die Berufs-Toleranten dulden keine Abweichungen mehr.

Aber auch: die Spinner von gestern werden zu den Aufgeklärten und Wissenden von morgen, die Skeptiker und Vorsichtigen erhalten Bestätigung und Gehör, Tabu-Themen werden zu Straßenthemen und alles Alternative wird zur Hauptströmung. Die bisher Hoffnungslosen schöpfen wieder große Hoffnung und viele ernste Gesichter der letzten Jahre werden plötzlich hell und fröhlich.

Nie war der Unterschied zwischen den Skeptikern und den Mitläufern so groß wie in diesen Tagen: während die einen mit leichtem Herzen und einem Strahlen im Gesicht durch die Reihen der Verängstigten und Gestressten gehen, finden die anderen nichts mehr, woran sie sich klammern und festhalten können. Alles wackelt und zerbröselt in ihren Händen. Kaum ist die Propaganda gegen den dümmlich-bösen Trump, gegen den kaltherzig-erzbösen Putin und für die Verschmelzung in der EU-Zentralregierung einmal still, kommen die Leute zur Besinnung und fragen sich, was sie selbst denn wissen, wollen und brauchen. Und was uns Menschen und den Kindern guttun würde. Aber die täglichen Fremdanweisungen des Systems fallen aus und der Ausnahmezustand bringt sie in desorientierte Starre.

Von den höchsten Posten purzeln die Mächtigen und haben nichts mehr zu melden außer ihren Abschied in die kosmische Quarantäne. Das Militär und seine Waffen werden gebraucht, um Sicherheit, Ruhe, Frieden und Wohlfahrt zu begründen. Die heliumgefüllten Aktienmärkte erholen sich schrittweise vom ungedeckten Falschgeld und nähern sich wieder dem Boden der Tatsachen. Die grenzenlosen Pseudowährungen knicken ein beim Anblick von echten goldgedeckten Währungen am Horizont, denen die Menschen wieder vertrauen können. Die heiligen, gekrönten und fotogenen Häupter müssen zur Beichte beim Militärtribunal und ihre Höllensünden gestehen, die mit Rücksicht auf die Nerven der Menschen besser weitgehend unveröffentlicht bleiben.

Nach vier Wochen viraler Medienhysterie wird die Welt eine andere sein. Dieser Virus kommt nicht bloß mit einem sanften Windhauch der Veränderung, sondern mit einem gewaltigen Sturm, der durch die Systeme fegt. Die große Reinigung findet unsichtbar statt, aber ihr Ergebnis wird sichtbar sein. Sobald die Angst abebbt, können wir uns auf den Weg der Genesung machen. Nach der Infektion kommt die große Rekonvaleszenz und Erholung. 

Wie wir wieder ganz zu uns kommen

In schwankender Zeit gilt es, das Seine zu behaupten.
(Goethe)

Das Virus ist wirklich. Für die Ängstlichen ist es eine wirkliche Gefahr, für die Eifrigen eine wirkliche Aufgabe, für die Strebsamen ist es eine wirkliche Prüfung und für die Gelassenen eine wirklich kolossale Geschichte.

Wirklichkeit ist das, was wirkt. Sie selbst ist unsichtbar und das wollen wir nicht wahrhaben, weil Unsichtbares uns Angst macht. Wir haben nicht gelernt, einen Bezug zum Unsichtbaren herzustellen. Wir sind Fremde in der geistigen Welt des Wirklichen, weil wir fixiert sind auf das, was wir sehen und anfassen können.

Ein altes Heilmittel für die Abkopplung von der geistigen Welt und damit von der eigenen Psyche ist die Klage.

Wir haben uns angewöhnt, uns zu beschweren, aber zu klagen ist etwas anderes: die Klage macht uns leicht, weil wir uns selbst und unserem eigenen Erleben Gewicht geben. Nur wenn wir uns auf dieses (Ge)Wichtige, das Schwere in uns, einlassen, können wir im Körperlichen leicht werden.

Wer nur über die Dinge Bescheid wissen und reden will, der hält sich mit Oberflächen auf und widmet sich dem Un(ge)wichtigen. Ohne Eigengewicht und mit allzuviel Luft im Kopf werden wir zu Spielbällen der Welt und verlieren den Boden unter den Füßen. Abgehoben tänzeln wir dann von Attraktion zu Attraktion, lassen uns von Durchsage zu Durchsage leiten und drehen uns im Kreis. Von der Lenkung zur Ablenkung ist es nur ein kleiner Schritt.

Darin ist keine Nahrung für die Seele, die in solcher Verwahrlosung jämmerlich wird und sich nur noch beschweren kann. Warum? Weil sie ernst genommen werden will. Aber mit einer beschwerten Seele oder einem lähmenden Stein im Herzen können wir nicht leicht sein und die feinen Zwischentöne hören. Vor lauter Belastung hören wir nicht hin, weil wir glauben, zum ablenkenden Lärm zu gehören statt zur Stille.

Wir können nichts erkennen in uns, wenn wir nicht gelernt haben, in der inneren Dunkelheit zu sehen. Wir glauben, dass das, was wir in dieser Dunkelheit in uns finden würden, nur schlecht, schmutzig und falsch sei. Deshalb wenden wir uns ab von diesem ganzen Terrain in uns. Wir wollen bloß nichts mit uns selbst zu tun haben! Also brauchen wir Ablenkung.

Und so einseitig leben wir schon seit Jahrzehnten und haben die neurotische Gewohnheit der Verleugnung und Abspaltung von Generation zu Generation weiter vervollkommnet. Während wir nur noch das Helle und Leuchtende duldeten und unseren Korridor der Intoleranz immer enger werden ließen, wuchs der Schatten im Unsichtbaren ins Unermessliche und rüstete sich für seine Wiederkehr. Wie sollen wir all das Vergessene, Verurteilte und Ausgeschlossene nun wieder zurückholen und integrieren?

Die Klage wieder lernen

„…und schweigend bringt ihn die ältere Klage bis an die Talschlucht,
wo es schimmert im Mondschein: die Quelle der Freude.

In Ehrfurcht nennt sie sie, sagt: – Bei den Menschen ist sie ein tragender Strom.“
(Aus: R.-M. Rilke: Duineser Elegie X)

Ich möchte einen Vorschlag machen, der zunächst nur den Einzelnen ansprechen soll, auch wenn er mit der Zeit auch Wellen ins Kollektiv schlagen könnte.

Es könnte sich lohnen, wenn wir wieder lernen zu klagen und zu beklagen. In früheren Kulturen war die Klage fester Bestandteil wichtiger Rituale und wegen ihrer heilenden und vergeistigenden Wirkung galt sie als Kunst und Medizin zugleich.

Wir haben diese Kunst verloren und müssen erneut lernen, unserem Inneren, unserem eigenen Erleben und unserer eigenen Sichtweise eine Stimme zu geben. Dafür müssen wir die Sinnlosigkeit von „objektiven Daten“, „Informationen“ und rationalen Verfahren erkennen, wenn es um den Kern unseres subjektiven Erlebens geht: das Wesentliche. Wir müssen dafür wieder lernen, das Echo der Welt in uns selbst zu hören. Dann entdecken wir nicht nur uns selbst in der Resonanz auf die Welt, sondern auch das, was uns heil und ganz macht. Denn wenn wir bei uns sind, haben wir keine Angst.

Was auch immer „da draußen“ passiert oder angeblich passiert, welche Bilder auch immer wir geliefert bekommen: das Entscheidende ist, welche Bedeutung es in uns hat. Deshalb hört ein guter Arzt seinen Patienten zu und schenkt ihren Klagen Gehör – weil sie darin zu sich selbst finden. Und darin liegt auch die Heilungskraft. Deshalb sind so viele Großmütter, Großväter, Eltern, Freunde und viele andere für uns bessere Ärzte als viele Profi-Mediziner in den überfüllten Praxen. Auch ein Tagebuch, aus dem man sich die eigenen Klagen laut vorliest, kann diese heilende Wirkung haben, wenn wir uns dabei in ein aufrichtiges Lauschen begeben.

Es geht eben nicht um eine schnelle, technische, wissenschaftliche Lösung, die aus der alten Angst kommt und diese Angst und Abspaltung nur weiter befördert, sondern um das innere Gleichgewicht. Ein gutes Immunsystem – auch ein Bild des Geistes – beruht auf innerer Harmonie. Dann kann man auch über äußere Medizin nachdenken.

Die Klage kommt aus der ganz persönlichen Hinwendung nach innen, zum eigenen Gefühl, so dass wir unser Inneres sehen und Ein-sicht gewinnen können. Sie ist sehr intim und betrifft doch alle Menschen umso mehr, je tiefer sie ist. Eine solche Klage könnte zum Beispiel sein:

„Ich habe Angst. Wenn ich aufschaue oder nachts aufwache, dann sehe ich wie alle, denen ich vertraute, blind und hohl sind. Wie Puppen sprechen sie auf den Bildschirmen Tag und Nacht und bewegen ihre Kiefer ruckartig und hart unter ihren leeren Augen. Ich verstehe nicht, was sie von mir wollen. Wer hat ihnen ihren Text gegeben? Andere ausgehöhlte Blinde? Eine endlose Kette von Halbtoten, die sich ins Neonlicht stellen, aber kein Licht in sich tragen. Was für eine Pyramide aus geistiger Asche und seelischer Leere türmt sich da vor mir auf!

All die bunten Bilder, die mich täglich verfolgen, ersticken meine eigenen Träume und Fantasien. Ach, meine Träume! Habe ich welche? Als ich ein Kind war… aber selbst meine Erinnerung ist jetzt so dünn, dass sie überall reißt und sich auflöst. Wohin ist die Kraft meiner Kindheit gegangen? Es gab eine Zeit, da war ich ein Königskind und wusste es ohne Zweifel. Alle Märchen handelten von mir und erinnerten mich an mich selbst und an meine große Zukunft.

Und nun ist all meine Zukunft weggeben, restlos investiert in Versicherungen und Werbeversprechen, die sich nun um mich herum als lauter Krimskrams manifestieren. Ein Leben voller Krimskrams.

Ich hätte so gerne eine Fackel aus Finsternis, dass ich wieder das Dunkle zurückholen kann in diese grelle, schattenlose Bilderwelt ohne Tiefe und Ausgang. Ich weiß, dass jeder echte Ausgang dunkel ist, aber ich finde die Dunkelheit nicht mehr.

Und du, der du mich erlösen wolltest, warum stirbst du vor mir am Kreuz? Du sagst, du seiest stark und hättest die größte aller Kräfte auf deiner Seite, aber jetzt, da ich dich brauche, bist du nicht greifbar, sondern löst dich auf vor mir mit der Geste von einem, der sich hin- und weggibt. Du schweigst, wenn ich dich frage? Meine schmerzhaftesten Fragen habe ich dir entgegen geschrien, aber du schaust mich nur still an. Und wenn ich dir von meinen Freuden erzählte, dann weintest du nur ein wenig. Warum ist deine letzte Botschaft immer die von einem, der an ein Kreuz genagelt ist?“

Es geht bei einer solchen Klage nicht um die Antwort oder Lösung, sondern um die Kontaktaufnahme mit dem Unstimmigen, Schmerzhaften, Unheilen.

Vertrauen lernen

Hello darkness, my old friend,
I’ve come to talk with you again.
 (Paul Simon, The Sound of Silence)

Zu keiner Zeit ist es wichtiger, uns auf uns selbst und unsere innere Stimme zu besinnen, als in Zeiten mächtiger kollektiver Veränderungen. In solchen Zeiten leben wir.

Mich auf mich zu besinnen, bedeutet nicht, mich misstrauisch zurückzuziehen und mich zu isolieren, sondern nach innen zu lauschen und die Anbindung an mich selbst und an das in mir zu finden, das so verlässlich ist wie die Schwerkraft. Dann finde ich mein Vertrauen wieder. Echtes Vertrauen beruht auf Selbstvertrauen. Aber Selbstvertrauen lernen wir nur dadurch, dass wir uns einmal jemandem anvertrauen konnten und uns gehört fühlten. Dazu kann die Klage dienen, weil sie hörbar macht, was uns in der Tiefe bewegt.

Leider sitzt in uns auch der Wahn sehr tief, dass wir im Zweifelsfall selbst am besten Bescheid wüssten und uns in der Not lieber auf nichts und niemanden verlassen. Deshalb strampelt der Ertrinkende auch dann noch wild um sich, wenn ein Rettungsschwimmer ihn an Land ziehen will. Wie häufig reißen wir so nicht nur uns selbst, sondern auch andere mit ins Unglück!

Wir alle schlafen besser, wenn wir wissen, dass die Männer, die geschworen haben, uns zu beschützen, da draußen ihre Arbeit intelligent und verlässlich machen. Das Gefühl von Sicherheit macht die Kinder ruhiger und die Frauen noch schöner. Und es gereicht den verantwortungsvollen Männern zu Ehren.

Vertrauen lernen bedeutet auch, sich helfen und retten zu lassen. Nicht aufzugeben, sondern sich schützen und hinaufziehen zu lassen. Sich nicht bloß auf die bekannten Werkzeuge, das geläufige Wissen und alte Gewohnheiten zu stützen, sondern sich aktiv mit dem zu verbünden, das neue, höhere und stärkere Kräfte anbietet. Dafür muss das Kleinliche, Enge, Gewohnte von uns sterben.

Vielleicht muss es sich von einem Virus angreifen und umwandeln lassen.

Das Heil der Finsternis

„Jetzt ist eure Stunde gekommen. Jetzt hat die Finsternis das Wort.“
(Christus in der Nacht auf Karfreitag;
Lukas 22,53)

Ganz bestimmt müssen wir uns dafür zuerst auf die Dunkelheit einlassen, auf das Nichtwissen und Nichtkönnen, die vielleicht 3 Tage in Ungewissheit, vielleicht die ganzen 7 Tage einer Karwoche oder vielleicht die 10 Tage dauert, die für eine derart virusgebannte (Welt-) Bevölkerung notwendig sein mögen. Die Dunkelheit ist die Vorbedingung für Transformation und sie umfasst das Gebot loszulassen.

In der Dunkelheit werden die Gegensätze vereint und zu einem neuen Ganzen verschmolzen. Was sich in der Welt des Lichts und des logischen Verstandes teilt in Ding und Schatten, Gut und Schlecht, Wollen und Ablehnen, Richtig und Falsch, Gesund und Krank, das liegt im Dunklen der Erde als ein Ursprung. Wenn wir bereit sind, durch das Dunkle zu gehen, durch Unwissenheit, Kummer, Depression, Mangel, Orientierungslosigkeit oder auch durch Angst, Zorn, Verzweiflung und Sucht, dann – und nur dann – können wir das Ganze des Lebens frei umfassen. Was sonst soll Freiheit auch sein?

Sonst bleiben wir immer in der Spaltung, die uns bequem ist, aber unvollständig macht. Alles von uns Ausgeklammerte und Weggeschobene kommt uns irgendwann als Schatten aus der Fremde wieder entgegen. Je länger wir es hinauzögern, desto heftiger und gewaltiger baut es sich vor uns auf. Das sehen wir an dem, was dieser „Virus“ mit uns macht. Je mehr wir uns einseitig als die Guten definiert haben und unsere Ängste mit Ideologien, Tabus und Aktionismus zuklebten, desto größer wächst der Schatten des Verdrängten um uns herum an und holt all diese Ängste mit ihren seltsam verzerrten Gesichtern in uns wieder hervor. Und so ernten wir stets die Feindschaft (Trennung), die wir gesät haben.

Wir können lernen, uns im Dunklen nicht mehr zu fürchten. Wir können darin unsere Heimat und unseren Ursprung wiedererkennen, so wie die Stille der Ursprung von Klang und Musik ist. Jeder kann lernen, sich dem eigenen Dunklen und Stillen zuzuwenden und auszusetzen. Und die eigenen Ängste, Tabus und Engstirnigkeiten willkommen zu heißen: „Sei gegrüßt, Dunkelheit, du meine alte Freundin. Ich wollte schon so lange einmal wieder mit dir sprechen…“

So verbinden wir uns wieder mit jenem Naturprinzip, das auch für die Psyche gilt: dass wir erst durch einen dunklen Geburtskanal hindurch müssen, bevor wir zu Ostern in ein neues Licht hineingeboren werden können. Nur so können wir Teil von der großen Genesungsbewegung werden, nach der wir uns so sehr sehnen und die uns aufnimmt und erhebt und heilt.

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Zur Lösung des deutschen Schuldkomplexes


Dieser Artikel als Podcast

Einleitung und Hinweise zum Lesen

In diesem vierten Teil werden wir uns einem neuen schwierigen Thema widmen: der Verknüpfung von unbewältigtem Trauma mit dem sogenannten „Schuldkomplex“ und welche Bedeutung dabei Ohnmacht, Scham und der Verlust des Selbstgefühls spielen. In diesem Artikel wird es also ziemlich psychologisch werden. Dabei werden wir uns den genannten Phänomenen so nähern, dass wir vom Verständnis ihrer Wirkung beim Einzelnen, die jeder von uns aus eigener Erfahrung kennt, zum Verständnis ihrer Wirkung auf ein Kollektiv und ein ganzes Volk kommen.

Auch wenn wir in dieser Artikel-Reihe einen langen Weg zu gehen haben, um zu unserem Ziel zu gelangen, verlieren wir es nicht aus den Augen: die Wiedergewinnung unserer Wesens-Kern-Kraft und die Entwicklung von Verantwortungsfähigkeit. Dafür braucht es etwas Ausdauer – wie für alles Neue und Tiefgehende.

Diesen Weg gedanklich mit- und nachzuvollziehen ist bereits eine wichtige Vorbereitung für unser Ziel. Wir dürfen also vor allem nicht der Ungeduld verfallen, die uns zu intellektueller Voreiligkeit und damit zu Oberflächlichkeit und Missverständnissen verführt. Diese Texte sind keine reinen Informationssammlungen, die man zwischendurch aufnimmt wie die aktuellen Nachrichten. Sie sind so geschrieben, dass sie neben dem intellektuellen Verstehen und Umdenken auch ein emotionales und persönliches Verstehen ermöglichen, so dass sie nicht nur Wissen und kategorisierendes Denken ansprechen, sondern auch die Wahrnehmung und das Selbstgespür. Diese innere Verschiebung und Erweiterung ist eher langsam, bildet aber dafür eine umso stabilere und verlässlichere Basis für echte Veränderungen und Stärke.

Wer diese Texte für eine solche Perspektivenerweiterung und neue Erkenntnisfähigkeit nutzen möchte, sollte sie betont langsam und mehrfach lesen und vor allem auch eigene innere Reaktionen beim Lesen beachten. Abschnitte, die Unverständnis, Irritation oder Widerwillen auslösen, sollten als besonders wichtig betrachtet werden. Ebenso Inhalte, die einem beim wiederholtem Lesen ganz neu vorkommen, weil man sie vielleicht beim ersten Durchsehen ignoriert hat.

So mancher Leser wird feststellen, dass er für das ein oder andere hier Beschriebene keine gewohnte Schublade parat hat und dann vielleicht unruhig oder irritiert dazu neigt, es gleich in die große Sammelschublade für „Alles-Andere“ zu stecken, die irgendwo ganz hinten im Dunklen bleibt und beschriftet ist mit „Versteh ich nicht“, „Blödsinn“ oder „Ist mir egal“. Dann gilt es aufmerksam zu sein! Ebenso skeptisch und behutsam sollte der veränderungsbereite Leser sein mit allzu schnellen Reaktionen von Zustimmung in der Art von „Das kenn ich schon!“ oder „Das sage ich auch immer!“. Wahrscheinlich wird er sonst das Neue und Unbekannte in all seinen Nuancen und Differenzierungen übersehen. Auch die euphorisch-assoziative Themenaddition in Form von „Ja, ja, und außerdem… und übrigens… und auch…!“ ist verdächtig, eine Selbstablenkung zu sein. Beide Reaktionsweisen sind eine Form von mentalem Selbstschutz, den wir für die Entwicklung von mehr Verantwortungsfähigkeit – vor allem für mehr Wahrnehmungsfähigkeit – absenken müssen.

Diese Texte sollenkonstruktiv beunruhigen und für deine gewohnten Sicht- und Denkweisen eine positive Bedrohung darstellen. Wenn du keinerlei Beunruhigung beim Lesen dieser Texte bemerkst, hast du guten Grund dich zu fragen, ob du sie denn wirklich gelesen hast oder ob du in die Falle der selbstbestätigenden Projektion getappt bist, die eine der sichersten Schutzschilder gegen mentale Entwicklung ist.

Aktuell erleben wir einen enormen Strukturwandel, der uns Freiheiten und Möglichkeiten geben wird, von denen die meisten bisher nicht einmal mehr wagten zu träumen. Aber dieser Strukturwandel verändert erstmal nur die äußeren, die politischen, wirtschaftlichen und institutionellen Bedingungen, in denen wir leben. Das garantiert noch nicht, dass auch wir uns verändern. Diese Aufgabe liegt noch vor uns und in unseren Händen. Viele Menschen werden nur langsam und nur durch die konkrete Erfahrung mit den neuen Strukturen und Bedingungen des Lebens lernen. Das Misstrauen und die alten Programmierungen, dass es „doch wieder nur so wird wie früher“ oder „noch schlimmer“, dass „die da oben uns immer unterdrücken werden“ und „wir sowieso keine Chance haben“ sitzen ebenso tief wie die Unwissenheit und Verwirrung. Dies alles hat die Fähigkeiten vieler Menschen, das Neue zu erkennen, wenn es denn da ist, weitgehend betäubt. Wer lange im Dunklen war, braucht Zeit, um sich an das Tageslicht zu gewöhnen.

Deshalb braucht es auch solche unter uns, die das Neue vorzeitig erkennen und verstehen, mit aufbauen und für andere übersetzen können. Dafür ist es notwendig zu verstehen, was den Wechsel für uns und andere so schwer macht und wie wir die Rückkehr zu Vertrauen und gesundem Selbstbewusstsein unterstützen können. An solche Mitgestalter wenden sich diese Artikel in erster Linie.

Du kannst diese Text-Reihe nutzen, um deine Sichtweise und Verarbeitung deiner Umwelt, der täglichen Informationsflut und vor allem der riesigen Veränderungen, die wir aktuell durchwandern, zu erweitern und deine innere Klarheit und Stabilität zu fördern. Unser Fokus liegt dabei darauf, uns selbst in diesem Übergang vom alten Gewohnten zum besseren Neuen besser zu verstehen, empathisch zu begleiten und in unserer Wesenskraft wieder zu entdecken.

Rekapitulation: das unzerstörbare Böse

Wir haben in den vorhergehenden Teilen 1-3 gesehen, dass „das Böse“ die Degeneration des Guten und Gesunden ist. Die Wurzel dessen, was wir „böse“ oder „krank“ nennen, ist das Gute und Gesunde. Erst wenn wir einen Teil vom Ganzen und Richtigen leugnen und abtrennen, kreieren wir das Krankmachende. Das Böse oder Kranke entsteht durch Trennung.

Die extreme Abweichung vom Gesunden wirkt zerstörend, aber durch die Auseinandersetzung mit ihr können wir auch die Kraft und Stabilität des Guten fördern. Durch diese Auseinandersetzung mit dem „Bösen“ – besser: dem Kranken, dem Unnatürlichen – wachsen unser Bewusstsein, unsere Wahrnehmungsfähigkeit und unser Gewissen, d.h. also vor allem unsere psychische und geistige Integrationsfähigkeit. Und um die geht es in dieser Textreihe, speziell in dieser zweiten Abteilung der Reihe, die helfen soll, uns den Hindernissen und Herausforderungen bewusst zu werden, mit denen wir alle hier und heute zu tun haben, sobald wir Verantwortungsfähigkeit entwickeln wollen.

Da wir diese Verantwortungsfähigkeit im ganz großen Stil verloren haben, müssen wir sie erst wiederentdecken. Dafür müssen wir vor allem Verantwortungslosigkeit und ihre Effekte verstehen, um nicht erneut Gefahr zu laufen, irgendetwas „Verantwortung“ zu nennen, das in Wirklichkeit Unwissenheit, Lähmung und Bequemlichkeit ist. Und von abgehobener Selbstgefälligkeit befreien wir uns am leichtesten, indem wir dem Schlamassel unserer jetzigen Lage ins Gesicht blicken und verstehen, wie es dazu kommen konnte. Denn wir sind nicht nur die Erben des Desasters, sondern auch die von Ohnmacht, Orientierungslosigkeit und ideologischer Verblendung. Und letztere müssen wir als erstes aufheben.

Wie zerstört man aber das Böse? Gar nicht. Man kann es nur vom Thron der Macht über uns stürzen. Wie das? Indem man es ans Licht bringt und sichtbar macht. Wenn alle sehen können, wie das Böse wirkt und was es anrichtet, dann können sie wahrnehmen und fühlen, was falsch und krank daran ist. So nimmt man ihm seine Macht. Dann kann man auch über Heilmittel sprechen, wie man wieder zum Guten und Gesunden zurückkommt. Aber vorher muss das Kranke sichtbar gemacht werden. Es muss exponiert werden, so dass es eine Reaktion auslöst. Nur diese Reaktion auf das Erkennen des Bösen kann Heilung und Regeneration initiieren. Sonst bleiben die Degeneration und die Tendenz zur Zerrüttung der Kräfte erhalten und erschaffen wieder neues Krankes.

Wir haben dem Bösen und Degenerierten eine fast absolute Macht über unsere Kultur gegeben, indem wir es verdrängt haben. Wir haben Angst davor und verstärken es genau dadurch. Deshalb heißt es im neuen Testament mehrfach: „Fürchtet euch nicht!“, denn es ist das Fürchten (die Angst), die das Böse durch Abspaltung und Trennung erzeugt und verstärkt. Wir werden im letzten Teil dieser Artikelreihe dazu kommen, wie wir Angst durch Integration und Verbindung überwinden können. Wegreden oder wegdenken kann man sie nicht.

Wir müssen uns als nächstes also das krankmachende Phänomen von Trennung und Abspaltung näher ansehen.

Macht und Realitätskontakt

Das Hauptproblem unserer Zeit ist die wachsende Kluft zwischen ungeprüften Annahmen und gesunder Wahrnehmung und zwischenGlauben und Realität. Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung lebt in einer hermetisch abgedichteten Illusionsblase, die mit der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Realität hierzulande und international so gut wie nichts mehr zu tun hat, die durch und durch unlogisch und absurd ist und die nur von täglich neu stimulierten Emotionen und Ablenkungen aufrecht erhalten werden kann. Abgesehen von der kleinen Welt des eigenen Alltags aus Arbeiten-Gehen, Einkaufen und ab und zu Urlaubsreisen, wissen die wenigsten Deutschen etwas über die Wirklichkeit, das politische System und die Welt, in der sie leben. Sie leben in einer Traumwelt made by Medienbildern, Hörensagen, Wünschen und politisch vorgekauten Einheitsmeinungen, absichtlich vorgesetzt von Wesen, von denen sie nichts ahnen, und aufrecht- und zusammengehalten durch Angst.

Der klinische Begriff für solch einen Realitätsverlust ist Psychose. Eine Psychose kann schrecklich albtraumartig sein, aber sie kann auch wie eine in Watte gepackte Traumwelt erlebt werden, in der man süßlich abgekoppelt vor sich hin taumelt. Das Problem einer Psychose ist wie bei krankhafter Sucht, dass das Ich darin keine Macht hat, irgendetwas zu ändern. Dafür bräuchte man Realitätskontakt. In der Psychose ist das Ich der Illusions- und Traumwelt ohnmächtig ausgeliefert. Deshalb sind für Entwicklung und Ermächtigung die Anbindung an die Realität und an Fakten sowie die direkte Wahrnehmung essentiell. Und diese Rückkehr zur Wirklichkeit kann unangenehm sein, wenn man gerade noch von rosaroten Wunschtraumwolken umhüllt war. So wie wir nach einem Unfall erst dann die Schmerzen im Körper spüren, wenn der Schock nachlässt, so spüren wir auch die realen Auswirkungen auf uns und um uns herum erst, wenn wir aus der Wolke der Ideologie und der blinden Wunschwelt herauskommen.

Diese beide Arten von Einbildung beruhen ebenso wie der post-traumatische Schockzustand auf einer Betäubung des Nervensystems und damit der Wahrnehmung, insbesondere der Selbstwahrnehmung. Je weniger wir über unsere fünf Sinne wahrnehmen, desto mehr füllt das Gehirn die Lücken mit eigenem Material auf: mit Assoziationen, Erinnerungen, Projektionen und verzerrten Wunsch- oder Angstbildern. Ab einem gewissen Punkt der Dauer-Betäubung imaginieren wir mehr als wir wahrnehmen – dieser Zustand nennt sich neurotisch. Die Neurose entsteht durch Anhäufung von Überforderungen, die der Organismus nicht mehr lösen und das Gehirn nicht mehr integrieren kann. Wir schalten dann innerlich ab und bleiben im Zustand einer selbsterzeugten Lähmung und Duldungsstarre stecken.

Warum betrifft uns das so sehr?

Nach den angehäuften, ungelösten und unverarbeiteten Traumatisierungen der Deutschen in den letzten 120 Jahren sind wir wohl das „Volk der Lähmung und Duldungsstarre“ schlechthin geworden. Unsere Selbstwahrnehmung ist beinahe komplett durch Bilder und Indoktrinationen ersetzt worden. Während so gut wie jeder Mensch auf der Welt eine gute Meinung von den Deutschen hat, haben wir gelernt, uns selbst zu hassen. Diese perverse Gehirnverdrehung brachte uns soweit, uns selbst abschaffen zu wollen. So etwas funktioniert nur mit einer traumatisierten Psyche. In einem solchen Zustand können wir nicht auf irgendeine Art Selbsterkenntnis warten, es braucht Hilfe von außen. Auch die sich so frei wähnende Generation Y und die heutige Jugend sind Träger dieser Post-Trauma-Psyche und um ihr hyperaktives Inneres herum sozial und leistungsmäßig gelähmter als sie wissen.

Keine Sorge: kein Schuldkomplex

Eine der wirksamsten Indoktrinationen in die deutschen Gehirne ist seit 70 Jahren der sogenannte „Schuldkomplex“, den wir angeblich haben oder haben sollen. Diese tägliche Einflüsterung auf allen Kanälen und für alle Altersstufen soll sicherstellen, dass wir gelähmt und irreal bleiben, uns selbst verleugnen und stets offen sind für die Fremdsteuerung, mit denen die Psychopathen ihr die das Kontrollsystem über uns aufrechterhalten. Ihre einzige Möglichkeit uns zu steuern ist es, unsere Psyche zu verwirren und uns von unserem Wesenskern abzulenken. Deshalb wollen wir uns diese vielzitierte Idee von „deutscher Schuld“ einmal genauer anschauen.

In hunderten von Schreibstuben und auf vielen Podien wird immer wieder behauptet, die Deutschen hätten also diesen „Schuldkomplex“. Das ist ein Irrtum und ein Trick zugleich, der uns glauben lässt, ein Problem zu haben, das wir in Wirklichkeit gar nicht haben und deshalb auch nicht lösen können; gleichzeitig hält es uns davon ab zu sehen, was unser eigentliches Problem ist, so dass wir das dann ebenfalls nicht lösen können.

Auf diesen „Trick“ ist die (katholische) Kirche vor langer Zeit schon gekommen und verdrehte die metaphysische und spirituelle Erkenntnis von der existenziellen „Sünde“ (aus den Urtexten richtig übersetzt als „das Fehlen“, „nicht vorhanden sein“, „ein Ziel verfehlen“ oder „vom richtigen Weg abweichen“) in die Idee von „Schuld“, die man irgendwie abbezahlen müsste. Und an wen wohl? Nun ja, die Geschichte kennen wir. Da geht es um Macht, nicht um spirituelles Wachstum. Wenigen ist jedoch bewusst, dass wir heute immernoch im gleichen Gedankenkonstrukt gefangen sind, nur eben in einer psychologisch raffinierteren Variante davon. Wir sollen glauben, dass etwas mit uns falsch ist und wir es wiedergutmachen sollen.

Wir müssen zu den originalen Hinweisen der Weisen und Inspirierten zurückkehren und unsere „Sünde“ verstehen als das Leben in der Polarität, in deren Verkörperung natürlich immer die andere Hälfte fehlt und in der wir das Ganzsein verfehlen müssen. Das ist richtig so. Und da ist nichts, das sich durch physische oder finanzielle Buß-Gymnastik abarbeiten ließe. Es ist eine Forderung an unseren Geist, die Ganzheit, unser Ganzsein – also das Heilsein – in der unvollständigen polaren Welt der Erfahrung wiederzuentdecken. Es geht um Selbsterkenntnis, nicht um Macht und selbstverleugnende Unterwerfung.

Schuld ist ein mentales Konstrukt

Wir sind es gewohnt, von „Schuldgefühlen“ zu sprechen. Schuld ist aber kein Gefühl, sondern ein komplexes neokortikales Konstrukt aus Emotionen, Intentionen, gehemmten Impulsen, Erinnerungen, Gedanken und moralischen Bewertungen. Das Empfinden von Schuld ist immer an eine Handlungsintention gebunden, die noch nicht ausgeführt wurde. Das kann man daran erkennen, dass kleine Kinder erst Schuld empfinden können, wenn sie auch alt genug sind, Handlungsintentionen zu haben und im Kopf zu behalten.

Wenn ich mir von einem Freund Geld leihe, dann „schulde ich ihm etwas“, und zwar solange, bis ich es ihm zurückgebe. Erst der Akt des Zurückgebens löst die Handlungsabsicht „im Hinterkopf“ und damit die Spannung in mir, mit der ich sie aufrechterhalten habe. Dieses Erinnern und Festhalten funktioniert über winzige Anspannungen in der Muskulatur, die gehalten werden, so dass tatsächlich ein körperliches Empfinden entstehen kann von „unter Spannung stehen“ oder sogar „eingeengt sein“. Die Erfahrung hat fast jeder schon mal in der ein oder anderen Weise gemacht: je mehr Schulden ich habe oder je mehr ich „noch zu erledigen“ habe, desto mehr Spannungen schränken meine Bewegungsfähigkeit und Flexibilität sowohl muskulär als auch psychisch ein. Daher kommt das Gefühl, dass „etwas schwer auf einem lastet“ oder „einen erdrückt“. Es ist ein realer, physischer Druck durch Spannung im Körper. Und diese Wahrnehmung von gehaltenen Muskelspannungen nennen wir „Schuldgefühle“.

Schuld ist dabei ein soziales Phänomen, das heißt, sie beruht stets auf einer Beziehung und dem Verständnis von Ausgleich. „Jemandem etwas schulden“ bedeutet, dass ich ihm gegenüber noch etwas tun muss, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Die wichtige Betonung liegt auf dem Tun! Im eher abstrakten Sinne meinen wir das Gleiche, wenn wir jemanden für „schuldig“ halten. Wir spüren oder denken, dass diese Person etwas tun muss, um ein vorhandenes Ungleichgewicht, eine Ungerechtigkeit oder eine Grenzüberschreitung wiedergutzumachen. Sie muss „bezahlen“. Im einfachsten, alltäglichen Fall ent-schuldigen wir uns, indem wir „um Entschuldigung bitten“, damit eine Grenzüberschreitung durch diese Geste der Ergebenheit oder Demut wieder ausgeglichen wird. Diese Regulierung funktioniert nur, wenn der andere die Entschuldigung auch annimmt. Ansonsten ist die Ent-Schuldigung nicht vollständig und eine gewisse Spannung bleibt bestehen. Dann fühlen wir uns weiterhin „schuldig“. Manche Menschen tragen solche Spannungen seit ihrer Kindheit chronisch mit sich, weil sie nie aufgelöst wurden.

Schuld an sich kann auch eine ganz emotionslose Angelegenheit sein. Ich kann meinem Freund Geld schuldig bleiben ohne dabei viel zu fühlen. Das hängt viel von meinem Gewissen, von meinen verinnerlichten Werten und Moralmaßstäben, von meiner Empathiefähigkeit und meinen sozialen Kompetenzen ab. Solange ich nicht das Empfinden eines Ungleichgewichts oder einer gestörten Ordnung habe, werde ich keine Schuld bei mir sehen, selbst wenn andere das tun. Das dürfte ein häufiger Grund für endlose Rechtsstreitigkeiten sein, die eigentlich Rechts-Empfindungs-Streitigkeiten heißen müssten. Wenn wir etwas als ungerecht empfinden, dann entscheidet unsere Vorstellung, wen wir als schuldig sehen: nämlich den, der aus unserer Sicht noch etwas tun muss, um eine Sache in Ordnung zu bringen.

Was uns belastet

Das alles ist aber nicht das Problem von uns Deutschen. Wir haben keine authentischen, genuinen Intentionen, etwas wiedergutmachen zu müssen. Das wird uns nur seit hundert Jahren eingeredet und wir glauben es, weil wir zweifellos sehr sensibel für Ungleichgewichte und Ungerechtigkeiten sind und stets bereit sind, uns für die Wiederherstellung von Balance und Gerechtigkeit einzusetzen – sogar bis hin zur Selbstaufopferung. Dieser Ausgleichsdrang ist ein authentischer Teil unseres Wesens, aber nicht Folge einer Schuld oder einer Grenzüberschreitung, die wir wiedergutmachen wollen. Wir fühlen uns nicht schuldig, sondern belastet. Und dieses chronische Belastungsgefühl interpretiert man uns als „Schuldkomplex“. Seine Ursachen liegen jedoch in etwas ganz anderem, im Grunde genau im Gegenteil von Schuld, nämlich in ungelösten Traumata, die wir eben nicht verschuldet haben.

Gerade deshalb aber neigen wir dazu, lieber die „Schuldkomplex“-Theorie zu glauben. Denn Schuld ist ja etwas, was man durch Aktion und Handeln abarbeiten kann, ein Trauma hingegen nicht. Das ist der Grund, warum wir es seit drei Generationen als Entlastung empfinden, uns selbst immer wieder in einen absurden Schuldkomplex hineinzureden, sogar mit sprichwörtlich deutschem Eifer die Drohpredigt von „ewiger“, „unbegrenzter“ oder „nie zu begleichender“ Schuld immer wieder neu auflegen.

Es hilft uns, weiterhin wegzuschauen, wie es kurz nach 1945 überlebensnotwendig und dann per Order von ganz oben und über internationalen Druck verordnet wurde. Wegschauen und Nicht-hinschauen-Dürfen wurde sogar gesetzlich verankert. Ich weiß von keinem anderen westlichen Land, dass die Aufarbeitung und wissenschaftliche Untersuchung seiner eigenen Vergangenheit per Gesetz verbietet und selbst das Aussprechen von wissenschaftlichen Hypothesen oder Fragestellungen drakonisch bestraft. In wessen Interesse könnte es denn sein, uns unter solche Gesetze zu stellen?

Achten Sie auf die Wahnsignale!

Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen! Wie würde ein (gesundes) Kind wohl reagieren, wenn die Eltern ihm zu einem ganz bestimmten Thema alle Fragen und Aussagen strengstens verbieten würden? Es würde sofort wissen, dass bei den Eltern etwas nicht stimmt und dass dieses Thema hoch brisant ist. Was passiert dann mit diesem Thema im Kopf des Kindes? Es wird zu einer fixen Idee. Es wächst unter dem machtvollen Tabu der Eltern zu einer Besessenheit voller Fantasien, Ängsten, Projektionen und Ahnungen heran. Das Sprech- und Frageverbot lähmt außerdem das Denken, so dass Differenzierung, Erforschung und Klärung unmöglich werden. Dafür bräuchte das Kind nämlich Dialog und Austausch. Stattdessen würde es nun anfangen, seine natürlichen Fragen und kindlichen Vorstellungen zurückzuhalten und mit Emotionen und anderen unverarbeiteten Themen zu überfrachten. Aus dem unterdrückten Wissensimpuls wird eine Wahnidee voller Einbildungen und verworrener Assoziationen – kurz: ein Komplex.

Das funktioniert nur durch die Macht, die Eltern über Kinder haben, denn das Kind ist von ihnen abhängig. Sonst könnte es einfach mit den Schultern zucken, die Eltern für beschränkt halten und sich selbst woanders ausführlich aufklären. Da es nun aber die Eltern braucht und ihr Glaubenssystem verinnerlicht, wird es das Tabu ebenso verinnerlichen und sogar mit aller Emotionalität seiner eigenen Verwirrung und Verzweiflung in die Welt tragen: „Darüber darf man nicht sprechen!“ oder „XY zu denken ist böse und muss vernichtet werden.“ Dann haben wir erst kleine Gedankenpolizisten, die, wenn sie groß sind, zu ausgewachsenen Meinungsfaschisten werden, die all ihre Macht dazu nutzen, ihre fixierten Vorstellungen von Gutsein und Verboten (die in Wirklichkeit eins zu eins von den Eltern übernommen wurden) der Welt ebenso radikal aufzuoktroyieren wie es ihnen angetan wurde. Ihre Haltung beruht dabei nicht auf Verständnis, sondern auf emotional hoch aufgeladener Besessenheit, mit der sie die Verletzung ihres ursprünglichen Impulses und ihrer natürlichen Neugier verdrängen. Die emotionale Überflutung einerseits und die rationale Verdrängung andererseits machen sie blind für jegliche intellektuell redliche Auseinandersetzung (die ja tabuisiert und blockiert worden ist). Dann haben wir die Meinungs-Soldaten, die mit faschistischen Methoden gegen Faschismus kämpfen, ohne Rücksicht auf andere die Umwelt retten, ohne Wissen die Welt erklären und ohne Perspektive die Zukunft bestimmen wollen – ohne den Widerspruch und die innere Spaltung zu bemerken. Die Produktion solcher Tabuisierungs- und Abstumpfungs-Klone funktioniert aber nur in einem existenziellen Abhängigkeitsverhältnis wie zwischen Eltern und Kindern, Lehrern und Schülern oder eben Regierungsgewalt und Bevölkerung. Und genau in einem solchen existenziellen Abhängigkeitsverhältnis waren 1945 und die Jahre danach die Deutschen gegenüber den Siegermächten – wer auch immer genau dahintersteckte.

Damit sind wir nun nicht nur bei der Unterdrückung der Meinungsfreiheit, sondern vielmehr bei der Unterdrückung von freiem Denken und historischer Aufarbeitung durch die Tabuisierung unserer eigenen Vergangenheit. Wir haben es hier mit psychologischer Kriegsführung zu tun, die wir durchschauen müssen, um dagegen immun zu werden. Während die meisten Menschen heute glauben, der Krieg gegen die Deutschen bzw. gegen Deutschland sei 1945 beendet worden, ist bei genauerer Betrachtung festzustellen, dass der Kriegszustand nach wie vor anhält und sich nur von den territorialen Graben- und Luftkämpfen verlagert hat auf das Gebiet der psychologischen Zersetzung. Diese hat so gut funktioniert, dass wir heute z.B. mit vollkommener Passivität zusehen und sogar mit Begeisterung dabei mitwirken, dass unsere Landesgrenzen aufgelöst und unsere Gesetze aufgehoben werden, um das Land einer Invasion gleich mit „Flüchtlingen“ zu fluten.

Unser kollektives Stockholm-Syndrom

Während ich diese Zeilen schreibe, Mitte März 2020, läuft in ganz Europa und weltweit die größte Geiselbefreiung der Geschichte an. Die Menschen werden in einer global koordinierten Militäroperation, die mit einer bewundernswerten Präzision und Intelligenz durchgeführt wird, von den Psychopathen und ihren unterdrückenden Machtsystemen befreit.

Wenn aber Geiseln über längere Zeit mit ihren Geiselnehmern zusammengelebt haben (im Falle von uns Deutschen sind das über 70 Jahre, das sind über drei Generationen!), dann entwickeln sie das „Stockholm-Syndrom“: eine instinktive Schutzreaktion, die es dem Opfer ermöglicht, mit jemandem zusammenzuleben, der eine permanente existenzielle Bedrohung und Gefahr darstellt, weil er die komplette Macht über es hat.

Mit dem Dauerstress dieser Bedrohung kann das Nervensystem des Opfers nur umgehen, indem es alle Kampf- und Fluchtmechanismen – also jegliche starke Aktivierung – abschaltet und das innere System der Selbstbehauptung und der instinktiven Selbstverteidigung kollabieren lässt. Dies ermöglicht es dem Opfer dann, sich an seinen Unterdrücker so anzupassen, dass es ihn psychisch nicht mehr als Bedrohung wahrnimmt, sondern als Bindungsperson. Das ist ein instinktives Verhalten zum Selbstschutz: Unser Stammhirn kann in solch einer ausweglosen Lage automatisch umschalten auf ein kleinkindliches Bindungsverhalten, was von außen zwar völlig absurd wirkt, als Selbstrettungsmaßnahme aber Sinn hat: durch das freundliche und zugewandte Verhalten gegenüber dem Geiselnehmer soll die Chance zum Überleben erhöht werden, weil Bindungssignale dessen Empathiefähigkeit und Beschützerinstinkt aktivieren könnten. Damit das auch funktioniert und nicht als Manipulation oder Täuschung erscheint, erlebt das Opfer die Bindung tatsächlich und empfindet seinen Unterdrücker trotz aller Bedrohung als Freund. So kann tatsächlich eine Art Bindung entstehen, allerdings nur unter der Bedingung, dass das Opfer sein Selbstgespür und seine emotionale Integrität, also seine Selbstbestimmung, komplett aufgibt.

Es handelt sich hierbei um eine Überlebensfunktion des Autonomen Nervensystems, nicht um eine emotionale oder mentale Entscheidung. Obwohl es sich wie eine Beziehung anfühlt, ist es bloß eine extreme instinktive Anpassungsreaktion, die Beziehung und Bindung nur simuliert. Man kann das zuweilen bei schwer traumatisierten Kindern z.B. aus Kriegsgebieten beobachten, dass sie jeden Fremden kontaktieren und anlächeln als wäre er ihr Vater oder ihre Mutter. Solange dieses Programm in ihnen läuft, sind sie jedoch nicht beziehungs- und bindungsfähig, denn dafür müsste das Stammhirn seine Dominanz wieder aufgeben und den komplexeren, emotionalen und sozialen Hirnstrukturen (die zur Stufe der Säugetiere gehören) wieder mehr Kontrolle überlassen. Diese würden dann wieder Scheu vor Fremden und eine emotionale Bindung an wirklich sichere Personen ermöglichen. Solange das nicht passiert, weil z.B. die Situation der Geiselnahme, Bedrohung und Kontrolle unausweichlich ist, funktioniert das Gehirn auf Reptilien-Niveau und hält die emotionale und mentale Intelligenz gelähmt.

Wenn sich nun die Menschen eines ganzen Volkes aufgrund von traumatisierender Gewalt und permanenter Unterdrückung, Täuschung, Kontrolle und Ausbeutung in dieser Art „Stockholm-Zustand“ befinden, dann können sie sich selbst nicht nur nicht von ihren Unterdrückern befreien, sondern sie werden sich eventuell sogar gegen ihre eigene Befreiung wehren. Denn durch die schützende Anpassung an die steuernde Gewalt haben die Menschen angefangen, sich mit ihr zu identifizieren, obwohl sie von ihr unterdrückt werden.

Das heißt, die Menschen haben ihre Selbstwahrnehmung, ihre Integrität und ihre Selbstbestimmung zu einem großen Teil aufgegeben, um zu überleben, und verschmelzen mit ihrem Feind, seinen Intentionen und seiner Perspektive zu einer Pseudo-Einheit. Man fühlt sich zugehörig in einer Art psychischem Koma und kann sich eine Abgrenzung und Trennung – geschweige denn Befreiung – gar nicht mehr vorstellen.

Eine Geisel mit Stockholm-Syndrom verteidigt deshalb zuweilen sogar ihre Geiselnehmer gegen die Befreier, weil sie nicht mehr für sich selbst einsteht und agiert, sondern für diese verschmolzene Identität mit dem Täter. Diese Selbstlähmung hat wie gesagt nichts mit Gefühlen oder einer Willensentscheidung zu tun, sondern kommt aus dem Instinkt. Wir können diesen Zustand nur durch konsequente Rettung und Hilfe von außen überwinden. Auch danach braucht es noch einige Zeit, bis die Realität der Befreiung vom Nervensystem verarbeitet werden kann und Selbstwahrnehmung, Selbstbestimmung und Selbstbehauptung Schritt für Schritt zurückkehren.

Wir brauchen also mehr als nur eine strukturelle, politische und institutionelle Befreiung. Wir brauchen Zeit und Hilfe, um uns selbst wieder zu finden; um aus der gesellschaftlichen und kulturellen Schocklähmung aufzuwachen und die mittlerweile so tiefsitzende Identifikation mit dem Unterdrückungssystem aufzulösen, das darauf ausgerichtet war, uns auszunutzen und schließlich zu vernichten. Wie schwierig es ist, diesen Gedanken überhaupt einmal anzunehmen, ist ein Gradmesser dafür, wie sehr wir noch in der Fremd-Indentifikation stecken.

Der Weg zu einer neuen Identifikation mit unserem wahren Wesen und unserer Bestimmung fängt damit gerade erst an. Wir werden auf diese Herausforderung und die damit verbundenen Aufgaben und Verantwortungen später zurückkommen. Als nächstes wollen wir jedoch noch genauer die Auswirkungen der ungelösten Traumatisierung auf uns betrachten und wie diese mit einem Pseudo-Schuldkomplex zusammenhängen.

Posttraumatische Belastungsstörung als Normalzustand

Die schwierige Lage, in der wir uns befinden, ist, dass bei uns die Aufarbeitung des Traumas, das die Menschen in Deutschland im ersten und vor allem am Ende des zweiten Weltkriegs erlebt haben, tabuisiert wurde.

Da hier kein Raum für umfassende geschichtliche Aufklärung ist, sei jedem Interessierten nur empfohlen, sich diesem Thema einmal unter dem Aspekt der Traumatisierung der deutschen Bevölkerung zu nähern. Stichworte dazu seien die kriegs- und völkerrechtswidrige Behandlung deutscher gefangener Soldaten, die systematische Vergewaltigung von Frauen, die unnötige Zerstörung von Kulturgütern und Städten, die brutalen Angriffe gegen die Zivilbevölkerung usw.  Wer sein Geschichtsbewusstsein in diese Richtung erweitern will, braucht nicht nur den Mut, seine Denktabus und ‑konditionierungen zu überwinden, sondern vor allem auch starke Nerven. Immerhin sprechen wir hier von unseren eigenen Vorfahren, unseren Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern, und von dem, was sie erlebt haben.

Ich mag an dieser Stelle nur einmal auf das hinweisen, was der Oberste General der amerikanischen Truppen in Europa, General Patton,  am Ende des zweiten Weltkriegs sagte: „Ich habe große Achtung für die deutschen Soldaten. In Wirklichkeit sind die Deutschen das einzige anständige in Europa lebende Volk.“ Und das war 1945! (Kurz darauf hatte Patton einen „Unfall“ und wurde außer Dienst gestellt). Wir haben viel aufzuholen, um zu verstehen, was er damit meinte und was damals wirklich geschah. Vor allem müssen wir den Gedanken zulassen, dass das, was unsere Geschichtsbücher, Lehrer, Zeitungen und Hollywood-Filme uns seit 70 Jahren weismachen wollen, durch und durch mit Lügen und Verdrehungen durchsetzt sein könnte – denn sie alle sind fabriziert und kontrolliert von denen, die die Macht übernommen haben.

Wirkung von Tabus

Wenn ein Trauma und seine Aufarbeitung tabuisiert werden, führt dies zu einer Intensivierung der posttraumatischen Belastungsstörungen und die Traumaauswirkungen werden von Generation zu Generation fixiert. Unsere Vulnerabilität und Empfänglichkeit für Fremdsteuerung durch die Traumata von 1945 haben dazu geführt, dass wir selbstzerstörerisches Gedankengut und selbstverleugnende Ideologien so tief verinnerlicht haben, dass wir sie heute kaum noch reflektieren können – zum großen Erstaunen und unter wachsender Fassungslosigkeit der restlichen Weltbevölkerung.

Zu unserem installierten Denkrepertoire gehören zentral solch mechanisch verinnerlichten Selbstverständlichkeiten wie, dass alle Menschen der Welt traumatisiert wurden, die Deutschen aber nicht, oder dass die Deutschen kein Recht hätten, ihre Traumatisierung zu benennen und aufzuarbeiten; dass „die Deutschen die Schuld an allem tragen“; dass sie die Bösen sind und ergo die Siegermächte die Guten; dass deshalb alles „Deutsche“ vernichtet und abgeschafft werden muss usw. Diese Denkparolen sind so simpel und billig, dass sie für einen denkenden Erwachsenen eigentlich hoch peinlich sein müssten. Aber im traumatisierten Zustand glaubt und befolgt man alles, nur um zu überleben und in Sicherheit zu kommen.

Diese Überzeugungen und Denkweisen bleiben nach dem traumatischen Erlebnis bestehen, solange das Trauma nicht verarbeitet ist, d.h. solange die Wirkungen der dadurch aktivierten Selbstschutz-Reflexe nicht wieder aufgehoben werden. Dies ist in Deutschland nie vollständig geschehen. Heute leben wir in der fatalen Folge, dass weder das Trauma noch die Denkweise aus dem Trauma aufgelöst wurden, sondern mit Nachdruck von Generation zu Generation weitergegeben werden und damit eben auch die emotionale Lähmung und die mentale Abhängigkeit konstant erhalten bleiben, die uns psychisch und kulturell in eine Geiselhaft nehmen wie wohl kein anderes Volk auf der Welt. So entwickelte sich bei uns eine immer einseitigere und fanatischere konformistische Denkkultur – besser: Anti-Denk-Kultur – auf der Basis von Angst und Vermeidung, deren groteske Auswüchse wir heute z.B. in den medialen Inszenierungen freitäglicher Kinderkreuzzüge sehen können und deren Fahnenstange vielleicht bei den verwahrlosten Gewaltmobs endet, die sich „linksautonom“ nennen und antifantastische Parolen ausgeben.

Gerade bei den jüngeren Generationen mischen sich Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit auf eine selbstzerstörerische Weise mit konstanter Unruhe, diffuser Überaktivierung und richtungsloser Dauerempörung. Jeder geschulte Psychiater würde hierin sofort die typischen Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung erkennen.

Von der Ohnmacht zum Trauma-Komplex

An dieser Stelle kommen wir zum Ausgangsthema „Schuld und Schuldgefühle“ zurück. Denn gerade für Menschen, die chronisch unter Belastung stehen, die sie nicht bewältigen können, kann ein Schuldkomplex eine wichtige psychische Entlastung darstellen, weil er die Illusion einer Lösung (also die Idee von einer Wiedergutmachung), aufrecht erhält, wobei die darunter liegenden eigentlichen traumatischen Belastungen nicht gesehen und gefühlt werden müssen.

Die eigentliche innere Belastung durch das Trauma kann so aber nicht „abgearbeitet“ oder „abgezahlt“ werden – sie  müsste aufgearbeitet und integriert werden. Das wäre jedoch mit Schmerz verbunden. Um diesen Schmerz zu verdrängen, erschafft unser Gehirn z.B. Schuldgefühle als ein mentales Ausweichmanöver. Denn wer sich schuldig fühlt, kann sich grundsätzlich noch handlungsfähig und mitbestimmend fühlen, sich also eine gewisse Machtposition einbilden und seine Aufmerksamkeit weg von der Vergangenheit in eine ferne Zukunft richten. Wer aber seine Handlungsunfähigkeit einsehen muss, der muss sich dem Gefühl der Ohnmacht stellen.

Und hier liegt der Knackpunkt, um den sich unsere volksweite posttraumatische Belastungsstörung und Verwirrung dreht: wir können, dürfen und wollen bis heute nicht unsere Ohnmacht und unsere Auslieferung wahrhaben. Wir sind bis heute nicht bereit – und werden auch aktiv davon abgehalten – wahrzunehmen, was mit uns gemacht wurde. Die ewige Leier von den Deutschen als alleinige Täter und Verursacher – was nachweislich historisch falsch und absurd ist – dient einem doppelten Zweck: unsere Unterdrücker halten uns damit in der psychischen Zwangsjacke und verhindern unsere Souveränität und wir selbst machen mit, weil das der einzige psychische Schutz ist, den wir haben, gegen die schmerzhafte Wahrheit des damals Erlebten und der seitdem fortdauernden Ohnmacht und Unterdrückung. Letztere verlagerten sich vom territorialen Krieg auf die wirtschaftliche Ausbeutung, Erschöpfung und die systematische Verblödung der Bevölkerung, so dass man unser Land zuletzt mit fremden Massen aus anderen Kulturen fluten konnte.

Wir bevorzugen es bis heute, uns in die absurde Rolle des Täters hinein zu imaginieren, der gleichzeitig aber auch Opfer ist – Opfer seiner selbst, seines bösen (deutschen) Charakters, so redet man uns ein. Wir haben also die schizophrene Doppelposition, Opfer und Täter in einem zu sein, so dass wir auch Empörte und Schuldige, Bestrafende und Bestrafte gleichzeitig sein können und uns nun selbst verfolgen bis ins hundertste Glied. All diese Fantasien von Täterschaft und ihre aktive Leugnung der geschichtlich realen Sachverhalte werden von Generation zu Generation mit leichten Variationen weitergegeben, weil sie uns helfen, uns vor uns selbst zu drücken, zu erniedrigen und zu verleugnen.

Die perverse Macht-Illusion des Masochisten besteht darin, dass er sich von niemandem entlasten lässt, sondern den verborgenen Stolz in sich trägt, alle anderen an Selbsterniedrigung zu übertreffen. Aber wir müssen das durchschauen: es ist nur ein Schutz gegen das Bewusstsein von der (real erlebten) Ohnmacht sowie des Schmerzes, die uns der letzten Illusion von Selbstermächtigung berauben würden. Denn auch die Rolle des selbstlosen Helfers ist nur aufgesetzt und Abwehr.

Denn Ohnmacht in Verbindung mit Schmerz ist eine der schlimmsten Erfahrungen für die menschliche Psyche und die Basis fast aller Traumata. Die Psyche kann sich vor der Überwältigung durch solche Erlebnisse schützen, indem sie die Ohnmacht nicht wahrnimmt und stattdessen Fantasien von Fluchtmöglichkeiten, Handlungsfähigkeit oder Errettung kreiert. Es ist z.B. ein bekanntes Phänomen, dass Kinder – aber auch Erwachsene – belastende und unverarbeitete Erlebnisse wie z.B. den Tod einer nahen Person versuchen zu bewältigen, indem sie sich selbst für schuldig am Geschehen halten. Ihre Erklärungen sind dabei oft höchst eigenartig und abstrus, aber der Schuldkomplex schützt sie vor der emotionalen Überlastung durch Ohnmacht. Der daraus resultierende Mangel an logischen Erklärungen und die wachsenden Widersprüche machen ihnen natürlich zu schaffen. Da sie aber den emotionalen Überwältigungsschutz nicht loslassen können, ist ihr Gehirn dann gezwungen, immer neue und kompliziertere Rechtfertigungen für das Schuldkonstrukt zu finden und sie immer häufiger zu repetieren. Sie suchen geradezu verzweifelt nach Gründen und Begründungen, warum sie die Schuld am Geschehenen tragen, auch wenn dies gänzlich absurd ist. Gerade bei Opfern von Gewalt und Missbrauch ist diese Selbst-Beschuldigung ein häufiges und für Außenstehende verstörendes Phänomen, weil es den Verlust von Einsichtsfähigkeit und Realitätssinn so offensichtlich macht.

Wenn man nun einem solchen Opfer von Gewalt nicht hilft, seine Emotionen zu verarbeiten und dadurch langsam wieder realitätsfähig zu werden, dann entsteht eine Trauma-Identität: ein Selbstbild, das sich auf der verzerrten und blockierten Wahrnehmung eines überfordernden Erlebnisses aufbaut. Die Trauma-Identität besteht aus einer Reihe von Selbst-Definitionen, die nicht real sind, sondern nur dazu dienen, das Trauma und alles damit Verbundene auszublenden oder zu umgehen. Es ist die psychische Leugnung des real Erlebten und damit der eigenen Wahrnehmung und authentischen Identität.

Dadurch entsteht eine innere Zerrissenheit, denn die Trauma-Identität trennt alle eigenen Eigenschaften, Erinnerungen und Emotionen ab, die mit dem Trauma in Verbindung stehen. Wenn ich zum Beispiel vor dem Trauma gerne Orangen gegessen habe und Orangen zum Zeitpunkt des Erlebnisses irgendeine Rolle spielten, dann werde ich danach vielleicht nicht nur allergisch gegen Orangen sein, sondern womöglich auch steif und fest behaupten, dass ich Orangen gar nicht mag und noch nie gemocht habe. Vielleicht werde ich sogar eine Kampagne gegen Orangen starten und alle anderen davon zu überzeugen versuchen, dass Orangen grundsätzlich schlecht sind und abgeschafft werden sollten. Das gleiche gilt auch für Emotionen wie z.B. Stolz. Wenn das Trauma eine Verbindung zu Stolz hat, dann werde ich danach vielleicht Stolz und jegliche Erinnerung daran vermeiden oder sogar verurteilen.

Auf diese Weise können die Erfahrungen nicht integriert werden und es entsteht ein Trauma-Komplex, der unter allen Umständen vermieden werden muss. Mit anderen Worten: es entsteht ein psychisches Tabu und ein innerer „verbotener Raum“, die nicht berührt werden dürfen. Ein Teil unserer Persönlichkeit wird betäubt, so dass wir Teile unseres Empfindens, Fühlens, Erinnerns, Denkens und Handelns verlieren.

Nicht Schuld, sondern Scham

Solche Desintegration und Fragmentierung erzeugen aber nicht Schuldgefühle, sondern Scham. Die Grundemotion Scham entsteht immer dann, wenn unser Organismus oder Nervensystem etwas nicht integrieren kann. Als soziales Phänomen ist uns das bekannt und am meisten bewusst: wenn wir etwas tun, das in einem gewissen Kontext nicht „richtig“ ist oder „sich nicht gehört“, dann schämen wir uns, weil dieses Verhalten in die Gruppe oder Situation nicht integrierbar ist. Das Gefühl von Scham zeigt, dass uns Integration wichtig ist und dass wir mitfühlen können. Wir schämen uns zum Beispiel auch, wenn wir die Grenze von jemandem aus Versehen überschreiten. Signale von Scham zeigen anderen, dass wir eine Grenzüberschreitung oder ein Fehlverhalten als solche erkennen können, was Voraussetzung für soziale Wiedereinbindung und Vertrauen ist.

Psychopathen können sich nicht schämen, weil ihre emotionale Funktion degeneriert ist. Deshalb können sie auch nicht sozial integriert werden. Im Tierreich werden psychopathische Tiere instinktiv aus dem Rudel ausgestoßen, weil sie das Leben des ganzen Rudels durch ihre Rücksichtslosigkeit gefährden. Wir Menschen aber haben auch die Fähigkeit, unsere Wahrnehmung für psychopathisches Verhalten zu betäuben, so dass wir pseudo-soziale Beziehungen mit Asozialen aufbauen können. Darauf kommen wir später beim Thema Verantwortungsfähigkeit zurück.

Scham als Signal für fehlende Integration funktioniert ebenso inner-psychisch. Wenn ich ein Gefühl oder Erlebnis nicht verstehen und verarbeiten kann, dann wird sich Scham darum herum legen, die anzeigt, dass „ich mich selbst nicht verstehe“, „ich mir ein Rätsel bin“ oder „unsicher über mich selbst bin“. Wenn wir etwas psychisch nicht integrieren können, fühlen wir in Bezug darauf mehr oder weniger Scham solange, bis es integriert wird.

Scham ist außerdem gekoppelt mit einer motorischen Deaktivierung, einer Art „Kollabieren auf Knopfdruck“, was auch sinnvoll ist, denn das Gefühl von Scham weist stets auf etwas Unstimmiges, Unpassendes oder Nicht-Integres hin und sollte daher das Engagement in diese Richtung erstmal stoppen. Das ist z.B. notwendig, damit Eltern ihre Kinder auch aus größerer Entfernung von gefährlichen Handlungen abhalten können. Wenn die Mutter das kleine Kind in scharfem Ton stoppt, damit es nicht auf die Straße rennt, dann kollabiert das Kind in dem Moment muskulär zu seinem eigenen Schutz: es bleibt stehen und rührt sich nicht.

Danach braucht das abrupt gestoppte Kind an der Straße jedoch Kontakt, Tröstung und eine Erklärung, um den heftigen Stopp-Impuls, den Kollaps und den Schreck zu verarbeiten und daraus zu lernen, statt in seiner Schreckreaktion stecken zu bleiben und in Zukunft immer Angst und Unsicherheit an Straßen zu erleben. Leider haben wir in unserer Kultur diesen gesunden Umgang mit Scham verlernt. Scham braucht zur Integration immer Hilfe von außen. Ohne Integration und Auflösung der Scham bleibt die Assoziation der situativen Umstände mit Scham und Lähmung erhalten und generalisiert sich zu einer grundsätzlichen Haltung von Unsicherheit und Gehemmtheit.

Wir können heute vor allem in Deutschland eine Menge derart kollabierter Menschen sehen, die kaum noch Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit in sich tragen. Nach meiner Einschätzung sind Männer davon weit mehr betroffen als Frauen, wofür es im System auch leicht zu identifizierende Gründe gibt, aber diese Unterscheidung können wir hier nicht weiter ausführen. Den wenigsten Menschen ist klar, dass solche selbstunsicheren Menschen massiv beschämt wurden und in ihrer Schamreaktion stecken geblieben sind. Scham an sich ist eine gesunde und natürlich-notwendige Emotion. Nicht gesund und natürlich ist jedoch, darin stecken und desintegriert zu bleiben. Es braucht Kultur und Unterstützung von außen, um aus Schamerleben eine gesunde und selbstbewusste Integrität aufzubauen.

Weiße und rote Scham

Da wir nun die Grundzüge und Funktion von Scham als natürliche Emotion skizziert haben, müssen wir jetzt noch eine wichtige Differenzierung einführen, die bedeutsam ist für das Erkennen und Lösen eines Scham-Komplexes.

Zuvor sei angemerkt, dass ich das Verständnis von Scham, wie ich es hier erkläre, bisher noch in keiner psychologischen Literatur so gefunden habe – wenn auch fast alle Aspekte, die ich hier zusammenfüge, irgendwo schon einzeln erwähnt sind. Mir scheint Scham die am wenigsten verstandene, am meisten ignorierte und damit geheimnisvollste Emotion unserer Zeit zu sein, was meine Vermutung, dass sie grundsätzlich tabuisiert und verdrängt wird, bestätigt. Dieser blinde Fleck unseres gesellschaftlichen Bewusstseins spiegelt sich dementsprechend auch in Wissenschaft, Forschung und Literatur wider.

Der Grund dafür könnte darin liegen, dass wir die Kulturtechniken verloren haben, die notwendig sind, um Scham zu bewältigen und konstruktiv zu nutzen. Dafür braucht es nämlich empathische Zuwendung und ein Gefühl für Kohärenz und Gleichgewicht im Kontakt und im sozialen Gefüge. Es braucht ein Gefühl für Zugehörigkeit zu einem größeren Gemeinsamen und Resonanzfähigkeit, die sensibel genug ist, um Scham zu erkennen und darauf adäquat einzugehen.

Der richtige Umgang zur Auflösung von Scham ist stets: Integration. Das kann durch die Bestätigung der Zugehörigkeit zur Gruppe sein oder, wenn es um eine persönliche Scham geht, durch das Teilen des Gefühls, so dass es etwas Gemeinsames wird und dadurch integriert werden kann. Aus der Intention einer psychischen und sozialen Wiedereingliederung heraus hat auch ein einfacher Satz wie „Du brauchst dich dafür nicht zu schämen“ Sinn und Wirkung. Damit darf aber eben nicht eine Marginalisierung der Scham oder des Themas oder irgendeine Art von übergehender Bevormundung gemeint sein, sondern es muss als authentisches Signal der Anerkennung verstanden werden: „Gerade weil du dich schämst, kannst du dich zu uns zugehörig fühlen. Weil wir daran sehen können, dass du sensibel, empathisch, gruppenbezogen und veränderungsfähig bist.“

Sichtbares Schamverhalten ist ein Signal dafür, dass der Betroffene das Unpassende spürt und unter dem Mangel an Integration oder Passung leidet. Ein Psychopath oder Anti-Sozialer schämt sich nicht. Sein Verhalten und er selbst sind schamlos. Deshalb ist er auch nicht integrationsfähig.

Um adäquat mit Scham umgehen zu können, brauchen wir nun noch eine zusätzliche Differenzierung in rote Scham und weiße Scham. Rote Scham ist der emotionale Zustand, der uns ganz augenscheinlich rot werden lässt, weil ein Aspekt von uns nicht zu unserem aktuellen oder gewohnten Selbstbild passt oder weil wir etwas an uns selbst nicht verstehen können. Dafür reichen schon ganz kleine alltägliche Auslöser wie das Herausfallen von Sachen aus der Tasche im Bus, ein plötzliches Stolpern oder dass man jemanden in einer Wartschlange übersehen und sich aus Versehen vor ihn gestellt hat. Diese Situationen lösen Scham aus, weil uns plötzlich bewusst wird, dass wir etwas getan haben, das nicht unseren Werten, Normen oder Erwartungen an uns selbst entspricht.

Daran können wir sehen, wie essentiell wichtig Scham für die Sozialisierung ist, denn ohne dieses Gefühl würden wir unpassendes oder andere schädigendes Verhalten nie bereuen und korrigieren. In solchen Momenten reagieren wir automatisch mit einer Entschuldigungsgeste, um uns dadurch sozial wieder zu re-integrieren. Das funktioniert natürlich nur, insoweit wir dann auch eine akzeptierende Antwort bekommen.

Rote Scham tritt auch dann auf, wenn wir neue Eigenschaften an uns entdecken oder entwickeln. Deshalb ist sie in der Pubertät so extrem präsent und bräuchte umso mehr unterstützende und integrierende Resonanz, denn in der Pubertät verändern wir uns so rasch und entdecken so viele neue Aspekte, dass wir sie so schnell gar nicht in unser bisheriges Selbstverständnis integrieren können. Und das erzeugt rote Scham, die anhält bis wir das Neue an uns „verstehen“ und als zu uns gehörig betrachten und fühlen können.

Weil diese notwendige Integration in unserer Kultur zum Beispiel besonders in Bezug auf Sexualität und Aggressivität oder auch in Bezug auf Stolz und Trauer viel zu wenig unterstützt wird, sind dies die am meisten schambesetzten und tabuisierten Themen, bei denen sogar Erwachsene noch „rot werden“ oder unsicher und irritiert sind (auch wenn sie gelernt haben, sich das nicht einzugestehen und es sich nicht anmerken zu lassen ). Sie konnten diese Eigenschaften nie wirklich integrieren. Die Scham verschwindet sofort spurlos, wenn sie einen Weg finden, ihre Impulse, Gefühle, Fantasien oder Wünsche als natürlichen Teil von sich anzunehmen.

Dementsprechend ist rote Scham also ein Signal dafür, dass wir etwas besser integrieren – und das heißt oft: verstehen – müssen. Der richtige Umgang mit roter Scham ist, dabei zu helfen. Vor allem Verständnis für sich selbst vermittelt zu bekommen, ist häufig sehr ent-lastend, weil es eben ent-schämend ist.

Etwas anderes ist dagegen weiße Scham und der Umgang damit. Weiße Scham ist jener Zustand, bei dem wir „weiß im Gesicht werden“, weil das Blut sich nach innen zurückzieht, wir „am liebsten im Boden versinken“ oder „uns vor allen verstecken würden“. Wir können sie auch existenzielle Scham nennen. Sie tritt dann auf, wenn wir uns mit etwas, das wir nicht integrieren können, so sehr identifizieren, dass wir nicht mehr zwischen uns selbst und dem verstörenden Aspekt unterscheiden können. Das Gefühl von Unstimmigkeit und Abweichung oder sogar Falschheit überträgt sich auf unser ganzes Selbstgefühl, so dass wir uns in unserem Kern falsch und unpassend empfinden. Dann haben wir es mit einer Art Schockzustand zu tun (deshalb das weiße, blutleere Gesicht), weil wir etwas erleben, das unsere eigene Identität, also uns selbst, in Frage stellt. Das heißt, wir fühlen uns in uns selbst nicht mehr integrierbar und verlieren dadurch unsere (gewohnte) Integrität – es fühlt sich an wie ein Zerfallen oder sich-Auflösen.

Wenn Scham blockiert wird

Um aus diesem Zustand wieder herauszufinden, müssen wir uns zunächst erst einmal sicher fühlen und uns selbst wieder spüren können. Erst dann sind wir fähig, ein neues Verständnis von uns selbst und für die beschämend-bestürzende Erkenntnis aufzubauen. Der Umgang mit weißer Scham fordert deshalb zunächst Beruhigung, Schutz, Geborgenheit und Unterstützung.

Sowohl rote als auch weiße Scham lähmen das eigene Verhalten und bringen uns in einen Zustand der Verunsicherung. Bei der weißen Scham jedoch ist diese Lähmung so existenziell, dass so gut wie alle unsere sozialen Fähigkeiten, Erfahrungen, Selbstbilder und Stärken außer Reichweite geraten und wir leicht den Boden unter den Füßen verlieren. Wenn wir keine Hilfe von außen bekommen, was leider in unserer momentanen Kultur eher die Norm als die Ausnahme ist, dann bleibt uns nur die Möglichkeit, die unbewältigte Scham zu verdrängen, indem wir sie betäuben.

Das weitreichende Problem dabei ist, dass wir damit nicht nur zusätzlich den des-integrierten Aspekt betäuben, sondern auch mehr und mehr unsere Fähigkeit uns zu schämen verlieren. Wir werden schamlos und skrupellos durch den Mangel an emotionaler Bewältigung. Denn wir können das Abweichen von unseren eigenen Werten und unserer inneren natürlichen Ethik nicht mehr bemerken, weil unser emotionales Warnsystem blockiert ist. Wir werden blind für Scham und können sie auch bei anderen nicht mehr wahrnehmen. So entsteht ein kultureller Teufelskreis der Vernachlässigung und Ignoranz, den wir nur mit einem Kraftakt der inneren Umorientierung beenden können.

Der Verlust an Scham-Fähigkeit und Scham-Gefühl führt dazu, dass wir unsere Integrationsfähigkeit verlieren. In der Folge zersplittern und desintegrieren wir immer mehr- sowohl sozial als auch psychisch. Und heutzutage befindet sich unsere Gesellschaft bereits in einem fortgeschrittenen Stadium dieses Zerfalls.

Komplementäre Kräfte: Scham und Stolz

Ein weiteres Symptom desselben Zerfalls ist unsere schwindende Fähigkeit, Stolz zu empfinden und auszuhalten. Denn Stolz ist die komplementäre Emotion zu Scham. Während Scham das psychische Signal dafür ist, dass etwas nicht in Ordnung oder nicht integriert ist, signalisiert Stolz das Gegenteil, nämlich dass ein Verhalten oder eine Eigenschaft sehr erwünscht, vorbildlich, wertvoll oder besonders gut integrierbar ist.

Scham sorgt dafür, dass wir im Gewohnten gestoppt werden und im Extremfall sogar am liebsten unsichtbar werden wollen, und genau dadurch ermöglicht sie uns, uns zu verändern, Neues zu lernen und sozialer zu werden. Stolz sorgt im Gegensatz dazu dafür, dass wir sichtbarer werden, er bestärkt unser Selbstbewusstsein. Ein gut integrierter Mensch strahlt daher von Natur aus einen inneren Stolz aus, der nicht auf Leistung oder dem Vergleich mit anderen beruht, sondern in der eigenen Integrität und Übereinstimmung mit eigenen Werten wurzelt. Ein anderes Wort für diese Integrität ist Würde.

Stolz und Scham halten uns im Gleichgewicht.

Stolz und Scham sind also zwei Emotionen, die sich komplementär gegenüberstehen und auf diese Weise unsere Integrationsfähigkeit regulieren. Sie halten uns in der Mitte zwischen zu großer Selbstsicherheit und zu großem Selbstzweifel. Wir brauchen beide Emotionen je nach Situation mal mehr und mal weniger. Im gesunden Menschen wie auch in einer gesunden Gemeinschaft halten sich diese beiden Pole gegenseitig im Gleichgewicht und ermöglichen soziales Lernen und Entwicklung.

Wir Deutschen leben jedoch seit langer Zeit schon in der extremen emotionalen Schieflage, dass wir einerseits ersticken an unausgesprochener Scham und unbewältigter Beschämung und andererseits alles ablehnen, was uns an Stolz auch nur erinnert. Dieses emotionale Ungleichgewicht macht uns krank und beraubt uns der Möglichkeit der Entwicklung und der Wahrnehmung unserer natürlichen Würde.

Wenn Menschen ihre natürliche Würde und ihre Identität genommen werden, dann kollabieren sie innerlich oder reagieren mit instinktivem, richtungslosem Zorn. Entweder sie geben sich selbst auf und passen sich an oder sie werden zu ziellosen Umstürzlern, die chronisch frustriert und aggressiv gegen alles sind, wie ich es in Teil 2 über die Psychologie von „Links“  schon beschrieben habe. Diese beiden Extremreaktionen auf Würdeverlust stehen sich in Deutschland immer fremder und bedrohlicher gegenüber: die große Masse an resignierten Mitläufern inklusive der rückratlosen Opportunisten auf der einen und die empörten Weltverbesserer inklusive der aggressiven Wüstlinge auf der anderen Seite. In vielen Menschen kämpfen diese beiden Reaktionen sogar innerlich gegeneinander an.

Zusammenfassung

Fassen wir zusammen: Unter dem vermeintlichen „Schuldkomplex“ der Deutschen liegt in Wirklichkeit etwas ganz anderes und emotional viel Herausfordernderes: ein Scham-Komplex.

Dieser wurde bei uns fixiert: zunächst durch die Tabuisierung unserer Geschichte, wie „wir“ (als Volk) sie tatsächlich erlebt haben, und anschließend durch den Zwang, von Kind an und täglich Lügen und Betrug als unsere „wahre“ Geschichte verinnerlichen zu müssen. Damit haben wir ein Doppel-Trauma: die existenziellen Traumatisierungen der beiden Weltkriege plus das fortdauernde Verbot der Verarbeitung und die gewaltsame Unterdrückung der Wahrheit.

Diese Konstellation löst aufgrund der fehlenden Integration eine Menge ungelöste und weitervererbte Scham aus, die ebenfalls nicht bewältigt und gesehen werden kann, so dass wir uns (gerne) eine „Schuld“ einreden und einreden lassen, die unsere eigentliche emotionale Überforderung zudeckt und überspielt. Diese Deckelungen und Verhüllungen unserer wahren Geschichte, Reaktionen und Empfindungen müssen wir nun Schicht um Schicht wieder ent-decken und freilegen. Das haben wir noch vor uns.

Das belastendste Problem, in dem wir seit Generationen leben, sind nicht die traumatischen Erlebnisse selbst, sondern die Auswirkungen der instinktiven Schutzreflexe, die wir nun bereits in der fünften Generation leben, weil die Traumata nicht verarbeitet und nicht aufgelöst wurden.

Ohne Auflösung führt jedes Trauma zu einer wachsenden Abspaltung von der Realität, so dass unser Bewusstsein und unser Denken in Illusionsblasen und Träumen (Ideologien) gefangen bleiben. Deshalb sind wir so leicht täuschbar und lenkbar. Vermutlich ist keine Nation auf der Welt aktuell so abgekoppelt von der Realität und deshalb so fremdgesteuert wie wir Deutschen. Und die jüngeren Generationen unserer Gemeinschaft sind tatsächlich noch weiter weg von der Wirklichkeit als die älteren.

Um aus dieser chronischen Volkslähmung der Scham herauszukommen, müssen wir die Freiheit und den Raum finden, unsere historische und die daraus gewachsene aktuelle Realität zu erforschen. Nur so können wir wieder Zugriff bekommen auf gesundes Selbst-Bewusstsein – in beiden Bedeutungen des Wortes – und gesunden Stolz, die uns beide noch so kläglich fehlen.

Neue Freiheit und neuen Raum werden wir bald dafür haben. Dann müssen wir beginnen, sie zu nutzen.

Unsere Herausforderung

Warum ist das alles so wichtig?

Weil wir gerade die Befreiung vom unterdrückenden und lähmenden System miterleben. Weil wir jetzt aus der 100-jährigen psychischen Geiselhaft befreit werden. Dabei werden wir strukturell, wirtschaftlich und politisch befreit. Aber die psychische Befreiung, Verarbeitung und Regeneration sind dann immer noch die wichtigsten Aufgaben, die uns bevorstehen.

Dieser Artikel hat ausführlich erklärt, warum wir für diesen Prozess des Aufwachens und der Gesundung vor allem wieder ein Gespür für Scham und vorallem den gesunden Umgang mit Scham entwickeln müssen. Nur so können wir zu Integrität und unserer wahren Wesens-Identität zurückkehren und stürzen nicht wieder in Lähmung und Selbsterniedrigung ab, woraus dann erneut jene fatale Anfälligkeit für Schuld-Illusionen entsteht. Das ist eine große, vielleicht unsere größte Lernaufgabe als Volk, denn immerhin haben wir diese Fähigkeiten nun bereits über viele Generationen vergessen.

Wir werden deshalb mit viel Scham zu tun haben, worin aber auch eine große Chance zur Entwicklung und Selbsterkenntnis liegt!

All die Menschen, die die Simulationen von „souveränem Staat“, „Demokratie“, „freier Presse“, „unabhängigen Medien“, „freier Wirtschaft“, „unabhängigem Rechtssystem“, „Meinungsfreiheit“, „Friedensmissionen“, „Europäischer Union“, „Fridays for Future“ oder „stabiler Geldwährung“ bisher verinnerlicht hatten, werden nun verarbeiten müssen, dass sie in allem, wirklich in allem, nach Strich und Faden getäuscht wurden. Sie müssen verstehen, wie es dazu kam und dass das nicht ihre Schuld ist. Dass sie keine Wahl hatten und dass wir alle in diesem Boot sitzen. Dass sie jetzt nicht mehr gelähmt und hilflos sind, sondern lernen können, was wirklich passiert ist, wer wir wirklich sind, was unsere Aufgabe ist und was unser Weg.

Dabei sind die neu zu lernenden Fakten und Erklärungen gar nicht die größte Herausforderung. Die gewaltigste Herausforderung sind die emotional aufgeladenen falschen und destruktiven Überzeugungen, mit denen die Menschen Stabilität und Verlässlichkeit verknüpfen, weil sie nicht anderes kennen. Die Bedürfnisse dahinter sind essentiell wichtig und das erste, um das wir uns kümmern müssen.

Und es wird viel Neues geben! Bevor die Menschen das Neue lernen und verstehen können, müssen sie sich ausreichend sicher und in Stabilität fühlen. Die Sicherheit und Wohlfahrt des Volkes wird das vorrangig Wichtige sein.

Die Menschen werden zunächst erschüttert sein, wenn sie feststellen müssen, in welchem Ausmaß sie getäuscht wurden. Denn die bisherigen Simulationen und Lügen der Psychopathen, in denen sie sich stets als die guten Retter, Aufklärer und Friedensstifter inszeniert haben, waren nahezu perfekt und konnten nur von einzelnen durchschaut werden, die sich aber nicht bemerkbar machen konnten, weil auch alle großen Kommunikationskanäle der Gesellschaft von den Psychopathen kontrolliert wurden.

Die Menschen werden es vor allem emotional verarbeiten müssen, dass viele Stars und gelobte Vorbilder, die sie bislang anhimmelten, skrupellose Verbrecher der übelsten Sorte sind. Dass z.B. jener immer freundlich lächelnde und eloquente Friedensnobelpreisträger nicht nur ein Landesverräter ist, sondern eine gewissenlose Marionette, mit der der Club Internationaler Angstmacher das korrupteste und kriminellste Netzwerk der Geschichte steuerte, um die Menschheit zu vernichten. Und dass ausgerechnet der angeblich so widerliche, egozentrische, dumme, frauen- und was-sonst-noch-feindliche neue Präsident der USA plötzlich der Chef der Retter- und Befreier-Truppen ist. Dass ausgerechnet unter ihm die Befreiung diesmal echt, ehrlich und vollständig sein wird. Das wirft unsere gesamte mediale Programmierung der letzten vier Jahre komplett über den Haufen.

Wir müssen auch verarbeiten lernen, dass die Gruppen und Darsteller, die am lautesten gegen Nazis oder „gegen Rechts“ polemisierten und gerne ganz allgemein von Frieden und Umweltschutz faselten, selbst bis zum Kinn in Korruption, Kriegstreiberei, Menschenhandel und faschistischen Methoden der Unterdrückung involviert sind. Dass Organisationen, denen wir unsere Kinder anvertraut haben, Handlanger und Organisatoren der schändlichsten Vergehen an Kindern waren.

Auf all diese Etikettenschwindel und Masken hereingefallen zu sein, wird für viele Menschen tief beschämend sein und sie fassungslos machen. Wir werden eine Menge Orientierungslosigkeit, Lähmung, Irritation und den ganzen Cocktail damit aufschäumender, vielleicht schon lange aufgestauter Emotionen erleben. Da wird den Menschen schwindelig werden. Es wird also Zeit brauchen, all das anzuerkennen und zu integrieren. Es braucht Zeit, die langanhaltende, tiefsitzende Indoktrination von „Links“ loszuwerden, die bereits bei den Kleinkindern anfing und alle Institutionen, alle Medien, alle öffentlichen Ämter und alle Bildungsformen durchseuchte. Wir werden unsere Wahrnehmung komplett umstellen müssen, so dass wir unserer Intuition wieder vertrauen können. Vor allem werden wir unsere Vergangenheit komplett neu lernen müssen, bevor wir gesund in die Zukunft gehen können.

Natürlich wird es uns demnächst, vom ersten Tag der Befreiung an, objektiv besser gehen. Wir werden mehr Sicherheit, mehr Stabilität, mehr Transparenz, mehr Möglichkeiten, mehr Geld und in allem mehr Menschlichkeit und menschlichen Maßstab erleben. Aber bis unsere Psyche dies aufnehmen und nutzen kann, bis wir uns im Neuen auch besser fühlen, wird einige Zeit vergehen, in der wir übergangsweise von außen gestützt werden müssen. Ich würde dafür grob geschätzt zwei Jahren veranschlagen, bis wir – als ganzes Volk – beginnen können, auf eigenen Füßen zu stehen.

Das bedeutet auch, dass wir uns selbst wieder ernst nehmen und unseren wahren Werten folgen müssen, statt auf emotionalisierte Aktionsprogramme und Ideologie-Shows hereinzufallen. Wir müssen wieder lernen, bei uns selbst anzufangen, statt selbstvergessen von der Rettung der Welt zu tstolzräumen. Und wir haben jetzt Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vor uns, in denen wir uns in erster Linie um uns selbst kümmern müssen. Wir selbst sind der Trümmerhaufen, also sind wir selbst auch die Baustelle.

Wir Deutschen haben hohe Idealvorstellungen. Und je höher die Idealvorstellungen und moralischen Werte, desto sensibler wird man für Scham, weil man dann seine hohen Maßstäbe so viel schneller verfehlen und essentieller an ihnen scheitern kann. Wir müssen lernen und verstehen, dass unsere Scham uns also auch zeigt, wie großherzig und wie tief mitfühlend wir wirklich sind.

Die Scham wirklich zu bewältigen heißt, das Neue, Verstörende und Irritierende zu verstehen und zu integrieren ohne sich lähmen zu lassen. Wir können dann auch erstmal ruhig vorsichtig und schüchtern sein, dann aber ohne blockiert zu sein.

Für uns bedeutet das jetzt vor allem, unsere Geschichte und unsere jetzige Lage im Ganzen zu verstehen, bevor wir wieder agieren und Neues aufbauen. Erst wenn wir diese Herausforderung weit genug bewältigt haben, können wir uns unserer neuen Zukunft zuwenden. Denn sie gehört uns schon, aber wir begreifen sie noch nicht.

Zur Fortsetzung mit Teil 5 hier klicken.

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Aus aktuellem Anlass zu deiner Beruhigung

Aktualisierte Version vom 26. März 2020

Dieser Artikel als Podcast inkl. 3-Ebenen-Meditation ab 23:00

Grund zur Freude

Dieser Artikel erklärt dir, warum du vor „Corona“ und vor dem, was gerade in Deutschland und weltweit passiert, gar keine Angst zu haben brauchst, sondern dich viel mehr freuen kannst. Denn jetzt werden Dinge realisiert und neue Strukturen für unser Zusammenleben geschaffen, auf die die meisten Menschen schon seit Jahren sehnlichst warten.

Die Perspektiven und Erklärungen, die ich hier geben werde, sollen dir ein umfassendes Verständnis der Situation ermöglichen, so dass du aktuelle Nachrichten und Veränderungen einordnen kannst und verstehst, worum es hier eigentlich geht. Vor allem soll dir der Artikel die Chance geben, deine Sichtweise auf die Dinge so zu verändern, dass du keine Angst mehr hast. Denn Angst, Unsicherheit und Desorientierung schwächen uns und sind keine Hilfe.

Seit zwei Tagen scheint hier die Sonne und haben wir Temperaturen so angenehm wie sonst im Mai, die Vögel geben ein lebendiges Frühlingskonzert und streiten sich um Territorien oder Balzpartner und die Kinder spielen im Garten, quieken und krähen ganz ausgelassen und freuen sich über die unerwarteten Ferien. Das ist ein kleiner Ausblick auf das, was uns bald erwartet und unser Leben wieder mehr prägen wird: Natürlichkeit, Menschlichkeit und Anbindung an das Wesentliche.

Es dürfte wohl jedem reflektierenden Menschen klar sein, dass sich dafür aber in dem System und der Gesellschaftsordnung, in denen wir bislang leben, nicht bloß hier und da ein wenig ändern müsste, sondern dass dafür unser gesamtes gesellschaftliches, politisches und wirtschaftliches System grundsätzlich umgestellt werden muss. Man kann sagen: das, was bisher oben war, muss ganz nach unten oder ganz weg, und das, was lange Zeit verdrängt und unterdrückt wurde, muss endlich wieder sichtbar gemacht und nach oben gehoben werden.

Das ist ein großer, ja ein riesiger Wechsel. Und die meisten Menschen spüren diese Veränderung auch schon, ohne sie genau benennen zu können: „Irgendetwas Großes passiert da gerade“, „Hinter den aktuellen Geschehnissen steckt viel mehr als es scheint“, „Hier geht es um etwas ganz anderes als um einen Virus“.

Was wirklich hinter „Corona“ steckt

Wie ermöglicht man einen so großen Wandel, ohne dass dabei alles in die Brüche geht, die Menschen in panische Angst und Verzweiflung fallen und dann Verwirrung und Chaos ausbrechen? Man braucht dafür einen kontrollierten Übergang und der muss sehr gut geplant sein. Man muss für alle möglichen Eventualitäten vorsorgen und alle Aspekte des menschlichen Lebens in einem großen Zusammenhang sehen und verstehen – also sowohl Politik, Geopolitik, Wirtschaft und internationale Beziehungen, als auch Psychologie, die Wirkung von Medien und die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Menschen.

Im Grunde muss dieser Plan für den großen Wechsel drei Dinge enthalten:

  1. Die Menschen darauf vorbereiten, so dass sie aktiv mitmachen und mithelfen können.
  2. Die Kontrollierenden und Machthaber des alten Systems inklusive ihre Helfer, Soldaten und Bediensteten entfernen.
  3. Die Basis für das Neue soweit vorbereiten, dass direkt neue Strukturen, Prozesse und Hilfsmittel eingesetzt und genutzt werden können. Denn es soll keine orientierungslosen Übergangszeiten geben, in denen Kraft und Fokus verloren gehen würden.

Also nochmal die Frage: wie ermöglicht man diese enorme Veränderung fast aller Systeme, die den Menschen vertraut sind, zu etwas Neuem, Besseren, ohne dabei Schaden anzurichten? Wie führt man ein komplettes Update des ganzen Betriebssystems durch, während der Computer benutzt wird, mit nur einem ganz kurzen Ausfall und Neustart, die kaum stören?

Du kennst die Antwort schon, nicht wahr? Weil wir es gerade alle erleben. Aber ich will dir noch ein paar Fragen anbieten, die dir den Hintergrund des Plans uns des bevorstehenden Wandels geben:

  • Wie erzwingt man die Freigabe sehr guter, aber bisher unterdrückter Heilmittel?
  • Wie löst man den weltweiten und sehr mächtigen Einfluss der Pharma-Industrie auf?
  • Wie erklärt man den wirtschaftlichen Zusammenbruch, ohne aufzudecken, dass man die großen Konzernmonopole zerschlägt?
  • Wie vertreibt man all das schlechte, manipulative und wertlose Geld aus den Aktienmärkten?
  • Wie bringt man alle Völker unabhängig von Rasse, Klasse, politischer Zugehörigkeit dazu zusammenzuarbeiten?
  • Wie rechtfertigt man, dass man den Zentralbanken die Kontrolle über die Wirtschaft und die Bankensysteme entzieht?
  • Wie verhindert man Massenkollateralschäden?
  • Wie schränkt man Reisen und Verkehr ein, um sicherzustellen, dass die gefährlichen alten Machthaber und ihre Helfer nicht entkommen können?
  • Wie beschlagnahmt man Beweise und Eigentum der großen Kriminellen ohne dass sich die Medien oder die Öffentlichkeit einmischen?
  • Wie erreicht man das alles, ohne Massenpanik?
    (Nachtrag 21.03.: Antworten auf diese Fragen gibt H.-J. Müller in diesem gleichzeitig erstellten Video. Schöner “Zufall”!)

Diese Fragen sind nicht von mir, sondern kommen von einem anonymen Kommentator im Diskussionsforum, in dem auch die Informationsquelle „Q“ schreibt. Wir wissen nicht, wer hinter „Q“ steht, aber wir wissen dass diese Quelle sowohl mit den obersten Rängen des US-Militärs als auch mit dem amerikanischen Präsidenten in Verbindung steht, weltweit vernetzt ist und für die Menschheit arbeitet, nicht bloß für ein Land oder eine Interessengruppe. Seit Ende 2017 informiert sie auf der anonymen Internetplattform “8kun” (bzw. vorher „8chan“) Menschen über das, was aktuell hinter den Kulissen passiert und was kommen wird. Sie ist mittlerweile weltweit in vieler Munde und begeistert Menschen, die ebenso echten Frieden, echte Freiheit und menschliche Entwicklung wollen. (Mehr zu „Q“ siehe unten bei den Lesetipps.)

Lass uns zu den oben aufgelisteten Fragen noch folgende hinzufügen, um das Bild vollständig zu machen:

  • Wie sorgt man dafür, dass Kinder und Familien sicher sind, wenn große Militäroperationen anstehen und Terroranschläge geplant sind?
  • Wie kann man plausibel rechtfertigen, dass der Verkehr für einige Zeit lahmgelegt wird, dass Grenzen geschlossen werden und die Menschen in ihrem Land und zuhause bleiben?
  • Wie erklärt man das plötzliche Verschwinden vieler Politiker, einflussreicher Geschäftsmänner und prominenter Hollywoodstars von den öffentlichen Bühnen ohne dass ihre Familien Schaden in der Öffentlichkeit nehmen?
  • Wie kann man den Menschen deutlich vor Augen führen, dass ihre sogenannte „Regierung“ aus inkompetenten, unwissenden und hilflosen Marionetten besteht, die irgendwelche gelernten Texte sprechen und gegen die Bevölkerung agieren?
  • Wie beweist man durch Erfahrung und für alle sichtbar, dass es diese „Regierung“ überhaupt nicht braucht und wir sogar ohne sie viel besser (und freier) leben?
  • Wie bringt man die Menschen dazu, aus dem Hamsterrad auszusteigen und den Stressmodus zu verlassen, um zur Ruhe zu kommen und dann neue große Informationen aufnehmen zu können?
  • Wie kann man etwas vollkommen Neues Schritt-für-Schritt so einführen, dass die Menschen es annehmen und miteinander darüber sprechen können?
  • Wie bringt man die Menschen dazu, zu kooperieren und mitzuhelfen, auch wenn sie noch gar nicht verstehen, worum es wirklich geht?

Die Antwort auf all die aufgezählten Fragen kennst du schon: Corona. All diese Dinge werden möglich, indem man einen Virus erfindet, der real überhaupt nicht gefährlich ist. Man erzeugt aber über die Medien eine große Virus-Hysterie, damit die Leute die Geschichte glauben, obwohl der Virus harmloser ist als eine übliche Grippe. Man begründet mit dieser „Bedrohung“ den Einsatz von Militär, die Einschränkung des öffentlichen Lebens und alle möglichen Sperrungen und Verbote.

Corona soll nur als Deckmantel funktionieren und wir sind nicht gefährdet. Zur Beruhigung der Corona-Angst:

  • Ernstzunehmende Virologen entwarnen schon längst mit wissenschaftlichen Fakten, z.B. hier zusammengefasst und erklären, dass jede normale Grippe schlimmer ist als dieser „Covid-19“. Siehe auch (a) dieses Video von Dr. Wolfgang Wodarg, (b) diesen guten und besonnenen Beitrag oder (c) diesen Hinweis-Artikel.
  • Abseits vom Medienspektakel und „Hörensagen“ kennt kaum jemand Menschen, die wirklich an diesem Virus erkrankt sind (vgl. diese Umfrage hier). Das Ansteckendste an der Sache scheinen die Idee vom Virus und die Angst zu sein.
  • Die Corona-Tests können zu 80% falsch liegen, das heißt, vier von fünf „positiv“ getesteten Personen haben ihn gar nicht (weitere Infos hier). Das erklärt die angeblich hohen Zahlen in den Stastiken. Denken wir daran: das Narrativ der Medien soll funktionieren, nicht der Virus.

Wenn du Grippesymptome hast, leg dich ins Bett, ruh dich aus und werde wieder gesund. Lass dich von Nahestehenden pflegen, meide in der Zeit die Nachrichten und kümmere dich um dein Wohlbefinden und deine Genesung.

Es funktioniert

Wenn die Menschen zuhause bleiben und keine Veranstaltungen mit vielen Menschen mehr stattfinden, dann können (a) Terroristen und Schläfer nicht mehr viel anrichten und (b) das Militär und die Polizei die notwendigen Zugriffe und Verhaftungen schnell und effizient durchführen. Die Zivilbevölkerung ist dann sicher, obwohl die Zielpersonen sich in zivilen Lebensbereichen verstecken. Die Kinder sind zuhause, die Eltern ebenfalls und das öffentliche Leben wird bis auf das Notwendigste heruntergefahren – dadurch entsteht Sicherheit.

Nicht vor dem harmlosen Virus, sondern vor dem Krieg und vor terroristischer Gewalt, die hier in einem letzten Gefecht beendet werden. Die Anführer von Mafiabanden und Clans, Leiter hoch-krimineller Netzwerke, korrupte Politiker, Richter, Manager usw. zu verhaften, ist dabei sicher nicht die gefährlichste Aufgabe. Besonders riskant ist es, Terrorzellen, unterirdische Waffenlager und versteckte radikale ISIS-Kämpfer mitten in Großstädten und umgeben von Unwissenden und Unschuldigen auszuheben.

Das ist Sache des Militärs. Und wir haben gerade das stärkste Militär der Welt vor Ort – hier in Europa und vor allem in Deutschland – um genau das zu tun. Es kam zunächst unter dem Deckmantel einer „europäischen Übung“ mit dem vielversprechenden Namen „Defender 2020“ und wurde dann von einem Tag auf den anderen ersetzt durch einen realen Einsatz vom SHAEF (Oberkommando der allierten Streikräfte in Nordwest- und Mitteleuropa seit 1944, mehr z.B. in diesem Telegram-Post (und folgende)). Da Deutschland seit 1945 Besatzungszone der Alliierten ist, ist das völkerrechtlich abgesichert. Die gute Nachricht, die viele erstaunen wird und die dazu gehört, ist: die Amerikaner, die Russen, die Chinesen und die Briten arbeiten hier Hand in Hand zusammen und für die gleiche gute Sache.

Also, die erste Pflicht in solchen Zeiten ist: Ruhe bewahren.

Dazu gehört auch, den Anweisungen der Ordnungskräfte zu folgen, die über Medien, Polizeidurchgaben usw. an uns gerichtet werden. Sie alle stehen schon seit längerem unter dem Befehl der Besatzungskräfte, die es diesmal wirklich gut mit uns meinen. Sie wollen Weltfrieden und Wohlfahrt für alle. Auch unsere Regierung steht – wie im Grundgesetz festgelegt – unter dem Befehl der Besatzungsmächte – und das sind die Alliierten.

Der Weg in eine neue Freiheit

Wir werden in diesen Wochen vom Status der Besatzung befreit, an den die meisten gar nicht mehr denken. Aber er ist real und völkerrechtlich korrekt. Deutschland ist seit 1945 Besatzungszone und steht unter Kriegsrecht, weil es nie einen offiziellen Frieden gab. Die Details dazu sind hier nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass wir jetzt Frieden bekommen und dadurch wieder ein souveränes Land und damit ein souveränes Volk werden können.

Aktuell werden weltweit alle Grenzen geschlossen, um in einer konzertierten Aktion innerhalb von ca. zwei Wochen alle Protagonisten des kriminellen Weltbeherrscher-Netzwerkes einzukassieren und ihre Söldner-Truppen zu entwaffnen.

Damit endet nun auch endlich der psychologische Krieg gegen uns und die 70-jährigen Simulationen von „Demokratie“, „freier Wirtschaft“, „unabhängigen Medien“, „unabhängigem Rechtssystem“, „Meinungsfreiheit“, „Europäischer Union“, „stabiler EU-Geldwährung“ usw. (Siehe dazu auch meine älteren Artikel „Der letzte Akt der Demokratie“, „Wacht auf, Ihr Dichter und Denker!“ und „Für die Rückkehr zu einer Solidarität der Stärke“).

Wir werden Zeit brauchen, um uns an den neuen Zustand und das Aufwachen aus der Täuschung und der Unterdrückung zu gewöhnen. Das ist ok. Reiben wir uns die Augen, schauen wir uns erstaunt um und schütteln wir Schritt für Schritt die alten Indoktrinationen und unsere misstrauischen Schutzreflexe ab. Das ist alles menschlich und keiner zwingt dich. Der Übergang wird natürlich holprig werden, aber je ruhiger und gelassener wir es angehen, desto besser können wir auch mitgehen.

Damit das funktioniert:

Informier dich!

Deine zweite Pflicht in der aktuellen Situation ist es, dich zu informieren. Und das heißt in diesem Falle: deinen Geist für Informationen, Wissen und Verstehen zu öffnen, die für dich evtl. völlig neu sind. Diese Sache ist zu wichtig und geht dich viel zu sehr direkt an, als dass du sie bloß mit gewohnten Abwehrreflexen wegschieben kannst. Versuch solche Kurzschluss-Reaktionen wie „Ach das ist doch alles Blödsinn!“, „Das sind nur Verschwörungstheorien“, „Das glaube ich alles nicht“, „Denen da oben kann man sowieso nie trauen“, „Die wollen uns wieder nur täuschen“ oder auch „Das habe ich ja schon immer gesagt“ bewusst beiseite zu stellen und dich dem Neuen zu widmen. Je früher du dich auf das einstellst, was jetzt kommt und auf jeden Fall kommen wird, desto leichter wird der Übergang für dich und deine Nächsten um dich herum werden. Denn nur so kannst du verstehen, dass alles gut ist, sehr gut sogar, und dass du keine Angst zu haben brauchst. Vielleicht kannst du dann sogar anderen helfen, besser zu verstehen und zu vertrauen. Wie immer gilt: hilf erst dir selbst und dann den anderen.

Die Massenmedien, und dazu zählen alle Fernsehsender, alle größeren Zeitungen, alle gängigen Online-Nachrichtenseiten und die großen Internet-Plattformen wie youtube und facebook, gehören zum alten System, das jetzt komplett beendet und ersetzt wird. Du musst dich also leider auch langsam an den Gedanken gewöhnen, dass du bisher gar nicht oder völlig falsch informiert und manipuliert wurdest. Das ist nicht deine Schuld, es gab kaum Möglichkeiten, dem zu entkommen. Schon den Kindern erzählt man in der Schule das Falsche und nimmt ihnen die Fähigkeit, Lüge von Wahrheit zu unterscheiden. Die Lehrer sind auch schon mit dem Falschen aufgewachsen und kennen die wahren Zusammenhänge nicht mehr.

Das ist auch eine Sache, die sich jetzt ändern wird. Und weil wir ursprünglich alle von Natur aus spüren konnten, wenn jemand lügt und manipuliert, werden es die Kinder, die diesem natürlichen Zustand noch am nächsten sind, damit am leichtesten haben. Wir Erwachsenen müssen uns diese Fähigkeit erst wieder zurückerobern.

Also sei skeptisch und hör auf deine Intuition (nicht auf die gewohnten Glaubenssätze in deinem Kopf und nicht auf die Angst). Es geht nicht darum, das, was du hier liest, blind zu glauben, sondern nur darum, dass du anfängst, es als Möglichkeit in Betracht zu ziehen und die Welt um dich daraufhin wach und aufmerksam zu beobachten. Stell dir immer wieder die Frage: „Was ist richtig?“ und prüfe Informationen auf ihre Plausibilität.

Zum Einlesen, Anschauen und Verstehen

  • Eine ganz frische und gute Einführung ganz im Sinne dieses Artikels, auch für Einsteiger findest du hier auf connective.event (Lese-Empfehlung!) und mit vielen Hintergrund-Informationen auch hier (Text + Video).
  • In den Medien tauchen in Artikeln zum Thema „Corona“ auffällig häufig die Zahlen 17, und 22 auf (manchmal auch als 170, als 1.7, 2200 usw.). Diese Zahlen stehen für die Kräfte, die hinter dem Plan zur Befreiung und hinter dem großen Wechsel stehen, den sie „Das große Erwachen“ nennen. Sie benutzen auch den Großbuchstaben Q als Erkennungskürzel (das ist der 17. Buchstabe im Alphabet). Wenn das alles neu für dich ist, solltest du dich hier in diesem ausführlichen Q-bezogenen Blog beginnen zu informieren. Dort gibt es auch massenweise Links zum Weiterrecherchieren und Vertiefen nach Lust und Laune und einen Telegram-Kanal für Aktuelles.
  • Einen leicht verdaulichen Überblick über wichtige Veränderungen findest du auf Christas Sternenlichter Blog.
  • Tägliche Aufklärung zur Gesamtlage und dem, was kommen wird, gibt in ruhiger, sortierter und sehr tiefgehend informierter Weise Hans-Joachim Müller. Gute Einführungstexte von Müller findest du hier: Teil 1 und Teil 2. Im Übrigen über H.-J. Müllers VK-Seite und seinen Telegram Kanal. Er will ab heute (20.3.) oder morgen auch täglich abends Nachrichten sprechen.
  • Alle Videos von Ewiger Bund (youtube-Kanal) klären hervorragend und familienfreundlich über unsere wahre Geschichte und das authentische Wesen der Deutschen und des ursprünglichen Kaiserreichs auf. Der beste Einstieg in das Lernen über uns selbst als Volk und das Lösen 100-jähriger Falschprogrammierung. Meine Empfehlung: alle Videos ansehen!
  • Ich selbst schreibe gerade hier im Blog Catwise an einer mehrteiligen Artikel-Reihe über die psychologischen Aspekte unserer Situation, warum wir so entfremdet sind von unserem Wesenkern und wie wir wieder in die Verantwortung kommen. Zur Genesung deutscher Wesens-Kern-Kraft: Teil 1. Teile 2-4 dann als Link jeweils am Ende eines Artikels.
  • Das, was nun weltweit kommen soll, ist eine vollkommen neue Organisation der (Finanz-)Wirtschaft, der politischen Souveränität und der Ressourcenverteilung auf diesem Planeten. Es geht um weltweiten Frieden, Wohlstand, Schutz, Freiheit und Auflösung des Schuldensystems. Das mag für viele utopisch klingen, aber wir müssen aufpassen, dass wir unsere gelernte Paranoia und unseren depressiven Pessimismus nicht über unser Denken stellen. Die Dinge verändern sich und wir können mehr oder weniger darauf vorbereitet sein. Die wichtigsten Punkte dieser Veränderungen findest du unter dem Stichwort NESARA oder GESARA im Internet.
    Deutsche Übersetzungen dazu sind leider noch rar (neu 25.3.: Jetzt gibt es diesen sehr guten Artikel hier dazu, deshalb andere Links hier gestrichen). Du findest eine weitere Einführung mit Hintergrundinfos hier (bezahlfrei aktuell leider nur noch über den Google-Cache). Recherchiere kritisch! Es geht um die Grundidee, die wir bereits in der Verwirklichung sehen. Die Webseite www.nesara.org z.B. hat nichts damit zu tun und könnte eine Desinformationsseite sein.
  • Weitere gute Kanäle zum besseren Verstehen des Neuen sind:
    – Ausführliche Erklärungen zum aktuellen Geschehen auf Catherines Youtube-Kanal
    – Die wichtigsten youtube-Kanäle von Aufklärenden gesammelt im Quarantäne TV
    Akademie Engelsburg (youtube)

Was tun?

Ruhe und Wissen stärken dein Immunsystem gegen den Systemvirus Angst. Nutze diese Zeit (traditionell die Fasten- und Besinnungszeit vor Ostern!) für Ruhe und Sammlung. Verbring Zeit mit deiner Familie, mit Menschen, die dir lieb sind oder für dich alleine – was auch immer dir Kraft gibt. Sammle deine Energien für den Wandel, der uns allen bevorsteht und für deine Gesundheit.

Update 18.05.20: Kleine Handreichung für ruhige und freie Sicht im Systemwechsel (auf catwise.de)

Mach dir keine Sorgen um Gesundheit und Sicherheit. Für beides ist längst gesorgt und nur deine innere Unsicherheit kann dir schaden.

Sei kein Schaf. Mach dir über Geld keine Sorgen. Das bisherige Sklaven- und Hamsterradsystem, in dem das Geld Wunder oh Wunder immer knapper wurde obwohl es sich gigantisch vermehrte und in dem wir bis zu 70% vom Verdienten dem „Staat“ als Steuern zahlen mussten, endet hier. Good-bye! Ebenso das weltweite Spinnennetz der Kriminellen, die dieses „Steuer-Geld“ für ihre Machenschaften, Korruption und Kontrolle benutzten. Du wirst in Zukunft genug Geld haben – ob du arbeitest oder nicht. Du wirst frei sein zu wählen, ob, was und wie viel du gerne und freiwillig arbeiten möchtest. Ich hoffe, diese guten Botschaften schockieren dich nicht allzu sehr. Alles wird sich mit der Zeit zeigen.

Zentrier dich. Verlangsame ganz bewusst dein Tempo in allem, was du tust und wie du dich bewegst. Das mag am Anfang ungewohnt sein, nach etwas Eingewöhnung wird es Wunder wirken. Zur Selbst-Balancierung ist es außerdem eine der besten Übungen, dich für 5-15 Minuten frei in Zeitlupe zu bewegen. Lass dabei ruhige Musik spielen, die dich unterstützt, dich langsam und intuitiv zu bewegen. Der Körper zentriert sich dann selbst. Oder du sitzt einfach still und achtest auf deinen Atem und spürst deinen Körper, so wie er ist. Ich hänge unten eine Audio-Datei an mit einer 17-minütigen „Meditation“ zur Verbindung von Kopf, Herz und Bauch, die einigen schon gut geholfen hat.

(Ergänzung 24.3.:) Geh an die neue frische Luft! Seit Sonntag, dem 22.3., ist unsere Luft so sauber und klar wie seit 30 Jahren nicht mehr. Keine Chemtrails mehr in ganz Deutschland (fb-postings dazu). Es ist wunderbar!

Zu Ostern wird es ziemlich sicher bereits erste große Entlastungen geben. Im Mai wird die neue Zukunft schon sichtbare Formen annehmen und ganz neue Kräfte freisetzen.

Bis dahin: lass es dir gut gehen, bewahre Ruhe und freu dich auf das Kommende!

Aufrufe: 38.752

3-Ebenen-Meditation zur Verbindung von Bauch, Herz und Kopf.

Die Psychologie von „Rechts“


Dieser Artikel als Podcast

Einleitung zu Teil 3

Dies ist der dritte Teil einer Artikel-Reihe darüber, wie wir Verantwortungsfähigkeit entwickeln können. Wohlgemerkt: die Fähigkeit zur Verantwortung. Denn wenn die einmal wiederhergestellt ist, dann kommt die Verantwortung ganz von selbst. Andersherum macht es keinen Sinn: es bringt nichts, nach Verantwortung zu rufen und sie einzufordern, solange die Fähigkeit dazu fehlt.

Um unsere Verantwortungsfähigkeit wieder zu entdecken, müssen wir zuerst einmal unsere derzeitige verantwortungs-gelähmte Situation verstehen. Verantwortung hat etwas mit antworten zu tun. Deshalb müssen wir in diesen ersten Teilen der Textreihe einen Blick dafür entwickeln, worauf wir nun eigentlich zu antworten (und nicht zu reagieren) haben, bevor wir uns den neuen Wegen und Möglichkeiten der Entwicklung und Rückeroberung von Verantwortlichkeit zuwenden können. Das wird dann Inhalt der letzten Teile sein.

In den beiden vorhergehenden Teilen dieser Reihe haben wir uns dafür die zwei wichtigsten Phänomene von blockierter und degenerierter menschlicher Entwicklung angeschaut: den Psychopathen als Ergebnis schwerer, ungelöster Traumatisierungen, der keine Fähigkeit mehr zum Fühlen und zu Empathie hat, und das pseudo-politische Phänomen „Links“ als Ergebnis früher psychischer Entwicklungshemmungen und -defizite, die zu emotionaler, mentaler und sozialer Verwahrlosung, Abhängigkeit und Degeneration führen. In beiden Fällen haben wir es mit – zum Teil extremen – Abweichungen von der gesunden Entwicklung zu tun, die durch gewisse Einflüsse auf den Menschen erzeugt werden. Diese Einflüsse sind Bestandteil der Kultur, die einen Menschen umgibt. Deshalb ist die Entwicklung von Kultur der entscheidende Aspekt für einen Ausweg aus dieser Misere der epidemischen Degeneration. Auf diesen Aspekt zielt diese Artikel-Reihe ab.

In Teil 2 habe ich bereits darauf hingewiesen, dass wir die Abweichungen vom gesunden, integrierten Menschsein als „böse“ bezeichnen können, dabei aber nicht aus dem Auge verlieren dürfen, dass dieses „Böse“ eine Krankheit und Entartung vom ursprünglich Guten ist. Wenn wir diesen Zusammenhang nicht erkennen oder nicht wahrhaben wollen, dann bleiben wir im simplen Schubladen-Denken stecken und verstehen nichts. Wir bleiben dann wirkungslos, weil wir die Verbindung zu uns selbst und unserer ursprünglichen Kraft nicht herstellen, sondern weiter in der mental konstruierten Trennung leben, die eben genau die Ursache unserer 100-jährigen Hilflosigkeit ist: die Trennung von „Gut“ und „Böse“ als separate Entitäten, die sich angeblich bekriegen. Tun sie nicht. Sie hängen voneinander ab und sind nicht gleichwertig: das Gute ist nämlich die Grundlage für das sogenannte Böse. Deshalb kann man Letzteres zu Ersterem zurückführen. So wie man einen Krankheitszustand zu einem Zustand von Gesundheit zurückführen kann. Wir kommen darauf zurück.

Fassen wir noch einmal zusammen aus den ersten beiden Teilen: die instinktiv und angst-gesteuerten Psychopathen streben ausschließlich nach Macht über alles und jeden. Chronisch im Überlebensmodus des Stammhirns gefangen, funktionieren sie nur noch als gefühllose Maschinen ohne Ethik, Werte und Menschlichkeit. Solange niemand sie auf ihrer Maschinenebene stoppt, ist es Teil ihrer Machtstrategie, so viele der gesunden Menschen zu schwächen wie möglich, indem sie deren gesunde Entwicklung möglichst früh, also schon bei Kindern und sogar Kleinkindern, stören und blockieren. So produzieren sie immer mehr „linke“ Menschen, die hilflos und abhängig in den Fängen ihres Kontrollsystems hängen und sich sogar daran festhalten, um einen letzten Rest an Sicherheitsgefühl zu behalten.

So ergibt sich aus den Psychopathen an den Schaltstellen und aus allen Parias von „Links“ als Masse kontrollierter Systemlinge eine groteske Anti-Kultur, die Geist und Menschlichkeit zerstört. Würde die Welt nur noch aus diesen zwei Gruppen bestehen, würde sie innerhalb weniger Tage im puren Chaos untergehen und die Menschheit vernichten, weil beide nur in und von der Zerstörung leben können. Diesen beiden zerstörerischen Kräften im Menschen müssen wir uns stellen: der mechanischen Zerstörung von Leben und Lebendigkeit durch Angst (Psychopath) und der Lähmung und Degeneration durch Entwicklungshemmung und Kulturlosigkeit („Links“).

Mir geht es in diesen ausführlichen Beschreibungen der ersten Teile darum, verständlich zu machen, dass wir den gefühllosesten Psychopathen die Macht über unser Leben und Zusammenleben überlassen haben, indem wir auf unsere eigene verzichtet haben. Erst mit diesem Wissen können wir dann nämlich die Macht zurücknehmen und aus unserer Wesenskraft heraus wieder eine Kultur entwickeln, in der Menschen und vor allem Kinder sich geistig, emotional und sozial gesund und frei entwickeln können. Das Phänomen „Links“ verschwindet dann von selbst und wird durch persönliche Fähigkeiten, Charakterstärke und Selbständigkeit ersetzt.

Diese Aspekte sind natürlich der größte Feind des degenerierten Angst-Systems und werden von ihm mit allen Mitteln bekämpft. Und damit kommen wir zur Antithese des bisher Dargestellten:

Die Psychologie von „Rechts“

Nach detaillierter Analyse des Phänomens „Links“ müssen wir nun noch schauen, was es denn mit „Rechts“ auf sich hat. Eine erste Schwierigkeit dabei ist, dass uns „Rechts“ seit über 70 Jahren von medial gehypten und gesteuerten Wortführern im Sinne maximaler Verwirrung vordefiniert wird.

Z.B. wird uns eingebläut, dass Hitler und die Nazis „rechts“ waren. Wie bitte? Die Nationssozialisten und Faschisten waren rechts? Jaja, das sollen wir glauben. Tatsächlich beruhte das Nazi-System auf „Links“-Ideen und -Motiven, aber um erfolgreich zu sein und an die Macht zu kommen, mussten sie sich von rücksichtlosen und kaltschnäuzigen Psychopathen kapern (d.h. sich mit sehr viel Geld finanzieren) lassen. Natürlich war es umgekehrt: die Machtgierigen haben sich eine „linke“ Masse herangezogen, indoktriniert und instrumentalisiert, um per Masse und Gewalt Intelligenz und Werte zu vernichten. Und seit dem (gewollten und geplanten) Zusammenbruch des letzten werte-basierten Systems wird uns von eben diesen die Parole ausgegeben, die Nazis seien „rechts“.

Merke: die Bösen, die Übeltäter und die Für-schuldig-Erklärten sind „Rechts“, ergo muss „Links“ gut sein. Für jemanden, der lieber nicht so gern selbständig denkt oder es nicht kann, ist das eine ausreichend (einfache) Welterklärung, nach der man sich richten kann.

In der ursprünglichen politischen Verwendung der Begriffe bezeichnete „Rechts“ die konservativen Kräfte, die den Prinzipien der Monarchie zusprachen. Später, im 20. Jahrhundert stand „Rechts“ primär für die Prinzipien der freien Marktwirtschaft und damit in Opposition zu den Ideen der Verstaatlichung und Kollektivierung von Wirtschaft und Eigentum, das von „Links“ angestrebt wurde. Sozialismus und Faschismus sind daher per definitionem totalitäre Umsetzungen von „Links“-Vorstellungen.

Hierarchien der Verantwortung

Was wir als roten Faden durch „Rechts“ erkennen können ist die Betonung des Erhalts von Ordnung und die Bevorzugung einer hierarchischen Ordnung der Verantwortung. Dieser Zusatz ist essentiell: die Hierarchie steht nicht nur für Macht, sondern immer auch und primär für Verantwortung. Das ist der Unterschied zu den „Links“-destruktiven Psychopathen-Systemen, die zwar auch ganz viel Macht und Hierarchien aufbauen, dabei aber „Verantwortung“ nicht können und nicht kennen. Deshalb verstecken sie sich und wollen nicht gesehen werden. Je mächtiger, desto unsichtbarer, unerreichbarer und unverantwortlicher.

Verantwortung bedeutet, ein Gesicht zu haben und zu zeigen, denn Verantwortung kann immer nur der Einzelne übernehmen, der sich zeigt. Das liegt schlichtweg jenseits der emotionalen und psychischen Reifestufe von „Links“. Natürlich wollen sie nicht, dass wir das verstehen. Wir sollen denken: „,Rechts‘ gleich ‚Hierarchie‘ gleich ‚Einer-hat-die-Macht‘ gleich ‚Machtmissbrauch‘“, kurz: „‚Rechts‘ ist Machtmissbrauch, ergo schlecht.“ Dafür wird uns Hitler tagaus-tagein in allen Unterrichtsfächern, im Fernsehen, in Zeitungen, im Kino usw. als einleuchtend böses Beispiel präsentiert.

Das Verantwortungsprinzip von „Rechts“ ist untrennbar mit Integrität und Kompetenz verknüpft. Daran erkennen wir bereits, dass sich eine „rechte“ Haltung entwicklungs-psychologisch gesehen auf eine höhere Reifestufe gründet. Es muss sich um eine Stufe handeln, auf der Individualität und eigene Identität bereits als höhere Werte, als Fundament von Zusammenleben und Kultur wahrgenommen werden – und nicht mehr als Überforderung oder Bedrohung.

Wir haben es hier nicht mehr mit der Reifestufe eines Kleinkindes zu tun, wie wir es in der Analyse von „Links“ gesehen haben, sondern mit einem Schulkind, etwa ab dem 8. Lebensjahr. Denn erst in diesem Alter kann das Kind seinen Selbstbezug und seinen Gruppenbezug miteinander balancieren und die eigenen Fähigkeiten mit dem Gefühl von Zugehörigkeit zu einer Gruppe (z.B. Schulklasse, Fußballmannschaft etc.) verbinden. Es kann sich nun für eine Gruppe und ihre Ziele einsetzen, ohne sich selbst aufzugeben oder die eigene Identität zu verlieren. Das ist der große Unterschied zur Verschmelzung mit einer Gruppe bei „Links“, in der die eigene Identität ersetzt wird durch Zugehörigkeit und Selbstauflösung.

Das Alpha-Prinzip

Das reifere Schulkind kann in der Gruppe und in sozial konstruktiver Weise seine Einzigartigkeit hervorheben. Hervorragend in einer Gruppe oder aus der Masse kann nur derjenige sein, der ein besonderes Talent, besondere Kompetenzen oder gesteigerte Leistungsfähigkeit zeigt. Daraus leitet sich das Alpha-Prinzip ab: der Alpha einer Gruppe ist derjenige, der in Bezug auf die Gruppenfunktion die stärksten Fähigkeiten mitbringt. Im Schachclub ist der beste Schachspieler der Alpha. Im Tanzclub ist der beste Tänzer der Alpha (alle wollen mit ihm tanzen oder sehen zu ihm hin). In der Militär-Kompanie ebenso wie in einem (gesunden) Unternehmen ist der mit den besten Führungsfähigkeiten der Alpha. In einem sozialen Gefüge ist der mit der größten Verantwortungsfähigkeit der Alpha, so wie der Alpha-Wolf im Wolfsrudel. Es ist nicht der stärkste Wolf, sondern der, der am meisten Empathie- mit Durchsetzungsfähigkeit hat. Wölfe finden das prima, weil es ihr Überleben sichert.

Wir Menschen leben nicht in einem beständigen Rudel und benötigen deshalb unterschiedliche Alphas, weil die unterschiedlichen Gruppen und Kontexte, in denen wir uns bewegen, jeweils unterschiedliche Anforderungen stellen. Jede Situation, jeder Kontext und jede gemeinschaftliche Aufgabe benötigt einen entsprechenden Alpha, der jeweils der Bestgeeignetste ist, um diese Gruppe zu führen, und sie beisammen, stark, leistungsfähig und gesund zu halten.

Solidarität der Stärke

Gruppen, Organisationen, Gemeinschaften oder Länder mit Strukturen nach dem Alpha-Prinzip sind deshalb um ein Vielfaches stärker und robuster als mit jeder anderen Gruppenstruktur. Das liegt daran, dass sie auf der Solidarität der Stärke aufbauen und nicht auf der Pseudo-Solidarität mit den Schwächsten und Minderheiten, die ihr Kapital nur aus dem Opfersein schlagen kann und stets auf die stärkeren anderen (und deren schlechtes Gewissen) angewiesen ist. Der Opfer-Kult schwächt eine Gruppe und zerreibt sie. Solidarität der Stärke steigert die Fähigkeiten, die Stabilität und die Effektivität der Gruppe.

Es ist erstaunlich, was in Deutschland in wenigen Jahren ab 1933 in Sachen Leistungsfähigkeit, Autarkie und Selbstbewusstsein erreicht wurde. Weil eine Solidarität der Stärke (wieder) entstand. Wir dürfen so etwas natürlich gar nicht denken, geschweige denn aussprechen, weil man uns verboten hat, überhaupt noch etwas Positives in unserer Vergangenheit zu finden. Vor allem aber wurde die echte Solidarität selbst tabuisiert. Wir dürfen die natürliche Notwendigkeit von Hierarchien gar nicht mehr anerkennen. Es gilt als unmodern, unmodisch, altbacken, was auch immer. Warum wohl? Warum schwärmen heute alle jüngeren Generationen (vor allem die nach 1980 Geborenen) im Chor mit den Bestseller-Autoren und den akademischen Trittbrettfahrern von „hierarchielosen Organisationen“, „flachen Strukturen“, „Teamwork“, „Selbststeuerung“ usw. und wollen partout von Hierarchie und Alpha-Prinzipien nichts mehr hören und wissen? Wer hat unsere Unwissenheit mit soviel unreflektierter Antipathie geimpft gegen gesunde Leistungsstrukturen und Rangordnungen? Ja, sogar gegen Leistung selbst? Ganz bestimmt niemand, der uns stark machen will. Solidarität soll heute nur noch heißen: „Das beste ist, wenn wir gemeinsam schwach und inkompetent sind, uns von niemandem etwas sagen lassen und herumdilettieren wie in der Spielecke im Kindergarten. Und wenn wir Hunger haben, schreien wir nach den anderen, von denen wir sonst nichts wissen wollen“. Woran erinnert und das nochmal?

Erlaubt ist offiziell seit 1945 in Deutschland: Opfer sein, so laut wie möglich nach Hilfe von oben schreien und sich ansonsten im Hamsterrad für „das System“ verausgaben. Verpflichtend dabei ist: zu denken, dass solche Errungenschaften und Leistungen wie in den 1930ern nur unter Opferung von Kultur, Freiheit, Moral, Integrität und Menschlichkeit möglich sind. Ist das tatsächlich so? Wir machen diese Denkvorgaben, diese intellektuellen Tabus und diese verordnete Verblödung so lange mit bis… wir sie eben nicht mehr mitmachen.

Das väterliche Element

Wenn wir in der prägenden Entwicklungsphase für Solidarität und Leistung (etwa 8 bis 14 Jahre) zu wenig gefördert, gehemmt oder sehr autoritär gedrillt werden, dann entstehen jene Versionen von „Rechts“, in denen die Suche nach oder sogar die Abhängigkeit von einem „starken Führer“ chronisch fixiert und zur Basis einer ganzen Lebensphilosophie werden. Dann geht es immer darum, anerkannt, geführt und gefördert zu werden. Wir erkennen darin zum einen die natürliche Sichtweise des Kindes, das vom Erwachsenen Unterstützung braucht und erwartet, und zum anderen das Vater-Prinzip. Das Element des Väterlichen (das natürlich auch von einer Frau und Mutter gelebt werden kann) steht für die Förderung durch Herausforderung, Ermutigung und Anerkennung. Es ist das Komplementär zum mütterlichen Element von Geborgenheit, Einbettung, Versorgung und Raumgebung, wie wir es im 2. Teil schon umrissen hatten. Beide Elemente haben nichts mit dem Geschlecht zu tun. Ein Mann kann beide ebenso in sich tragen und vermitteln wie eine Frau. Allerdings gibt es biologische Parameter, die den Ausdruck des einen oder anderen Prinzips jeweils erleichtern oder erschweren.

Beide Prinzipien werden gebraucht: in den ersten Lebensmonaten vor allem das mütterliche, dann mit zunehmendem Alter des Kindes die Ergänzung vom väterlichen, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, je mehr das Kind sich mit der Welt auseinandersetzt und in der Welt wirkt. Das Bedürfnis nach führendem Vater-Prinzip wächst in der Kindheitsentwicklung mit dem Beginn der Krabbelphase erst langsam an und zielt auf Selbständigkeit und Selbstwirksamkeit ab. Dazu gehören auch: Selbstbewusstsein, Selbstbehauptung, Selbstkompetenz, Selbstpositionierung. Parallel dazu bedeuten diese Fähigkeiten auch die Ablösung aus dem Mutterfeld, um mehr und mehr Autonomie und Selbst-Abgrenzung zu finden. Dieser Prozess dauert insgesamt ca. 20 Jahre – wenn es gut läuft. Und er ist so fragil, dass er immer in Gefahr ist, unterbrochen zu werden, so dass man auf einer Stufe stehen bleibt und alle weiteren Reifestufen nur noch als Überforderung und Selbst-Bedrohung erlebt.

Wir können z.B. in der Rückwärtsorientierung zum Mütterlichen steckenbleiben, wenn das unterstützende Vater-Prinzip fehlt. Dann erleben wir die Herausforderungen von Separation, von Eigenständigkeit, von offener Welterkundung und von Konfrontation mit dem Unbekannten als überwältigende Bedrohung und werden einen Charakter und eine Lebensphilosophie entwickeln, die uns davor schützen und all das von uns fernhalten. Je nachdem, ob das Väterliche als abwesend, schwächlich, überfordernd oder sogar gefährlich erlebt wird, entwickeln sich unterschiedliche psychische Defensivmechanismen dagegen, die sich irgendwo einfinden zwischen hoffnungsvoller Sehnsucht und radikaler Angst und Ablehnung. Dann fehlt allerdings auch die Unterstützung der progressiven Kräfte in uns und wir begegnen jeder Herausforderung mit regressiven Reaktionen: zurück in die Sicherheit, Passivität und Anspruchslosigkeit im Mutter-Raum.

Mit anderen Worten: wir müssen das Vater-Prinzip positiv erlebt haben oder zumindest unser Bedürfnis danach positiv wahrnehmen können, um ein positives Verhältnis zu machtvoller Führung zu bekommen. Ansonsten misstrauen wir jeglicher führenden und fordernden Macht oder bekämpfen sie sogar. Positive Führung beruht auf dem Prinzip des alten lateinischen Sponsorings, in dem der Ältere den Jüngeren großzügig fördert und sich für dessen Entwicklung verantwortlich fühlt. Dafür muss eine hohe persönliche Reifestufe erreicht sein, die durch die Phasen des Egoismus komplett hindurch gegangen ist, um zu einem eigenen, authentisch-verinnerlichten Altruismus zu gelangen. Durch die Verneinung von Egoismus, Individualisierung und Besonderheit, wie sie von „Links“ gewünscht wird, ist Altruismus nicht erreichbar, sondern höchstens fremdgesteuerte, willenlose Selbstlosigkeit. Jemand, der kein Ego hat, kann es auch nicht zurücknehmen. Jemand, der kein starkes Ich hat, kann sich auch nicht zur Verfügung stellen. Gesunder Altruismus beruht auf gesundem Egoismus und die Reihenfolge der Entwicklung muss dafür eingehalten sein. Wer zu früh im Altruismus gefördert wird und zu wenig Unterstützung für Egoismus bekommt, der bleibt unselbständig, bedürftig und abhängig. Aus dieser Position kann er dann auch niemand anderen stark machen, sondern immer nur weitere Abhängigkeiten herstellen.

Die Hierarchie von Förderung und Treue

Positive väterliche Führung erzeugt auf natürliche Weise ein Echo von Dankbarkeit, Loyalität, Selbstbewusstsein, Stolz und Verantwortungsbewusstsein. Durch ein Sponsor-Verhältnis zwischen Förderern und Geförderten entsteht eine natürliche Hierarchie dieser Merkmale, in der verantwortliche Fürsorge von oben nach unten und dankbare Loyalität zurück nach oben fließen.

Echte Autorität, Stolz und Solidarität in den gemeinsamen Werten machen eine solche hierarchische Ordnung widerstandsfähig und leistungsfähig – in jedem menschlichen Feld. Wir hören diese Begriffe auch von „Rechts“, während sie von „Links“ scheinbar abgelehnt und verhöhnt, in Wirklichkeit jedoch gar nicht verstanden und deshalb gehasst werden.

Menschen lernen und entwickeln sich dadurch, dass sie die Dynamiken und Strukturen, die sie erleben, als psychische Struktur und Dynamik in sich selbst verinnerlichen. Wir werden, was wir erleben. Dieses Verinnerlichen findet vor allem in der Kindheit statt und kristallisiert sich dann in dem, was wir „Charakter“ oder „Persönlichkeit“ nennen. Dabei lernt und verinnerlicht das Kind unterschiedliche Aspekte seiner Erfahrung und seiner Umwelt je nach der Entwicklungsphase, in der es sich gerade befindet. Ein Zweijähriges achtet zum Beispiel nicht auf Meinungen und reagiert auch nicht auf Nuancen in den sozialen Geschlechterrollen. Ein sechsjähriges Kind hingegen saugt beides in sich auf wie ein Schwamm und bildet daraus sein Verständnis der sozialen Welt. Dafür ist es bei Weitem nicht mehr so sensibel dafür, ob es mal für zwei Stunden alleingelassen wird.

Wenn wir in einer hierarchischen Ordnung aufwachsen und leben, verinnerlichen wir diese Ordnung in uns. Wenn wir im Chaos leben, wird unser Innenleben entsprechend chaotisch. Dann fühlen wir uns im Chaos mehr zuhause als in der Ordnung, auch wenn es uns darin schlecht geht. Wenn wir in Vernachlässigung aufwachsen, dann verinnerlichen wir diese und vernachlässigen uns und unser Inneres selbst. Mit so einer Prägung später im Leben etwas Neues zu lernen, ist dann sehr mühsam, weil unser Nervensystem eher am Gewohnten festhält als sich dem Besseren zu öffnen.

In dem Maße, in dem Menschen eine klare, verlässliche Ordnung verinnerlicht haben, sind sie sortierter, entscheidungsfähiger, unabhängiger und damit leistungsstärker. Das ist eine alltags-psychologische Binsenweisheit. Solche Menschen können schlichtweg mehr erreichen. Den Unzufriedenen, die diese Ordnung nicht in sich tragen und dafür keine Anstrengung machen wollen, bleiben zwei Energiequellen für Aggression und Gegenbehauptung: Neid und Hass. Mit dem Neid werden sie nach „Gerechtigkeit“ schreien und haben wollen, was andere sich erarbeitet haben, ohne dafür etwas tun zu müssen. Der Hass wird sie jegliche Ordnung, Erfolg und Stärke bekämpfen lassen, damit sie ihre reale Unterlegenheit nicht sehen müssen.

Deshalb werden sie auch stets gegen „Rechts“ kämpfen, solange man ihnen sagt, dass das der Inbegriff dieser Werte und Stärken ist. Das sollte uns bekannt vorkommen und es geht darum, die Beweggründe hinter diesem Verhalten zu erkennen. Dieses Fordern und Beanspruchen, ohne selbst zu geben, funktioniert nur solange andere die Ordnung aufrechterhalten, denn im Chaos der Hungrigen und Inkompetenten könnte man niemanden mehr bekämpfen, keine großen Reden mehr schwingen und keine Empörungs-Aufführungen mehr veranstalten – man ginge einfach zugrunde.

Extremes „Rechts“ und falscher Führerkult

Auch in der Entwicklungsstufe von Gruppensolidarität und in der Ausrichtung auf eine führende Alpha-Figur kann man stecken bleiben. Das kann passieren, wenn Kinder und Jugendliche entweder einen hyper-dominanten und autoritären Vater über sich haben oder wenn die Vaterrolle so schwach und autoritätslos vertreten ist, dass das Kind sein Bedürfnis nach einem fördernden Mentor nur in übertriebene Wunschfantasien und Hoffnungen projizieren kann.

Erstere Variante fanden wir noch vorherrschend in der preußischen Erziehung am Anfang des letzten Jahrhunderts, das die Menschen gegenüber dem Vaterelement unterwürfig machte und blind für den Unterschied zwischen echter und aufgesetzter Autorität. Nur so konnten sie einem irren Fanatiker wie Hitler zujubeln, wie Alice Miller es so akkurat herausgearbeitet hat.

Der bedeutungs- und wirkungslose Vater ist die typische und prägende Variante seit den 1970ern, in denen der Feminismus die Deutungshoheit erobert hatte und nicht nur Vaterschaft, sondern im Grunde jede Männlichkeit mit korruptem Patriarchat gleichgesetzt und zum Abschuss freigegeben hatte. Die Väter duckten sich weg und verschwanden in ihrem Job, hinter der Zeitung, in der Garage, im Sport oder zuweilen in gesprächsoffenen Männergruppen. Wenn ihre Söhne und Töchter dann alt genug waren, sich für außerordentliche Leistungen zu interessieren, bemühten sich viele Väter darum, gute „Kumpels“ und fordernde „Coaches“ zu werden. Aber die Kinder wollen nicht gefordert werden, sondern gefördert! Sie sehnen sich danach, in ihren eigenen Talenten gesehen und unterstützt zu werden. Stattdessen lernten sie, dass sie gute Noten, Sportmedaillen oder den „richtigen“ Berufswunsch vorlegen mussten, um überhaupt irgendeine Anerkennung vom Vater zu erhalten. Wenn sie aber die Erfahrung machten, dass es „nie gut genug ist“, dass Vater so oder so kein Interesse an ihnen hat, dann konnte es eben passieren, dass sie in der Suche nach dem Vater und Führenden stecken blieben.

Da aber jegliche politische Ideologisierung dieser Vatersuche seit 1945 völlig verpönt und tabuisiert war, konnte man – außer in einigen bedeutungslosen karnevalesken Neo-Nazi-Garagen-Inszenierungen – nur in der Wirtschaft die Hierarchie und patriarchale Förderung finden, für die man sich allerdings in die Manege von Leistungs-, Karriere- und oft skrupellosem Konkurrenz-Kampf werfen musste. Ansonsten blieb für die feinsinnigeren Vater-Sucher noch die anstrengungsfreie und konsumfreundliche Welt der Gurus und pseudo-religiösen Personen-Kulte, für die der New-Age-Markt seit den 68ern ein immer größeres Angebot lieferte. Oder man blieb im Dorf und blieb in der Kirche mit ihren patres und Pastoren.

Darin erkennen wir eine Extremisierung, sprich Entwicklungsblockade von „Rechts“ durch ein grundlegendes Vater-Defizit, die nur deshalb so schwer zu identifizieren ist, weil das Vater-Prinzip von Verantwortung, Förderung und Loayalität und jede Suche danach aus dem öffentlichen und politischen Feld komplett verbannt und tabuisiert wurde. Abgesehen von ein paar strategisch aufgestellten Abschuss-Attrappen und von oben gesteuerten Bauernfängern gehört die Leitung alleine „Links“, das mit sich selbst redet und „Demokratie“, „Parteien“ und „Volksvertretung“ vorgaukelt.

Die Suche nach Hier-archie (göttlicher Ordnung), Führung, Sinn und emotional eigentlich nach Anerkennung, Selbstfindung und Selbstpositionierung in der Gesellschaft wurde dermaßen ent-politisiert und de-sozialisiert, dass sie nur noch als Selbstverwirklichung jeder-für-sich oder – noch aggressiver – ich-gegen-die-anderen gelebt werden konnte.

Wirklich „rechts-radikal“ sind darin diejenigen geworden, die selbst dann noch an einem Mentor, Vorgesetzten, Vorbild, Priester, Lehrer oder sonst einer Vaterfigur festhalten, wenn er oder sie ihnen bereits schadet, ihre Entwicklung blockiert, ihre Identität zersetzt, ihren Willen und ihre Talente übergeht oder sie sogar missbraucht. Wenn die selbstgewählte Ersatz-Vaterfigur also gegen ihre Natur und ihre Werte agiert und sie im blinden Gehorsam Moral, Eigenständigkeit und Verantwortung aufgeben. Krank daran ist, dass der falsche Vater aus dem Mündel eine Maschine macht, keinen aufrichtigen Menschen. Das Bedürfnis nach einem Leitenden wird fehlgeleitet in die Hörigkeit, naive Gefolgschaft und Selbstaufgabe.

So entstehen jene kranken Hierarchien von Pflicht statt Verantwortung, von Kontrolle statt Vertrauen und von Angst statt Loyalität, die nicht frei und solidarisch machen, sondern unterwürfig und abhängig. Also jene Strukturen aus Selbstunsicherheit und Missbrauch, wie sie in den letzten Jahren immer mehr in allen möglichen Bereichen der Gesellschaft aufgedeckt wurden: in der Kirche, in „Glaubensgemeinschaften“, bei Ärzten und Therapeuten und ihren Patienten, bei selbsternannten „Heilern“ und ihren Anhängern und überall, wo Menschen in Abhängigkeitsbeziehungen miteinander arbeiten. Besonders zu nennen ist dabei das unüberschaubare Netzwerk der Bruderschaften, Logen, Orden und Geheimbünde, die strengst hierarchisch strukturiert und kontrolliert sind. Diese lichtscheuen Macht-Zirkel nach dem Ponzi-Schema funktionieren nur mit Menschen, die einen authentisch fördernden Vater nie hatten. Sie suchen ihr Leben lang das Protektorat des Mächtigeren, um ein Stück vom Macht- und Kontroll-Kuchen zu erlangen. Und sie gehen dafür – wörtlich – über Leichen.

Oh, wir glauben, wir hätten die Nazi-Zeit mit ihren Vater-Projektionen und ihren dunklen Unterdrückungsstrukturen überwunden! Fest die Augen zugedrückt, Kinder, damit ihr nicht seht, was ihr nicht sehen wollt: diese Strukturen haben sich nur ins Unsichtbare hinter die Kulissen zurückgezogen, um von dort noch verheerender und giftiger zu wirken. Wir haben nichts davon überwunden, sondern nur aus dem Blick verdrängt. Dadurch sind die pervertierten Kräfte von „Rechts“ nur umso wirkmächtiger geworden. Weder geistig noch emotional oder sozial haben wir auch nur begonnen, diese Kräfte zu integrieren und zu heilen.

Deswegen besteht der Anfang zu etwas wirklich Neuem und zu Genesung darin, hinzuschauen und all das bloß eifrig Weggeschobene und frenetisch Weggewünschte ans Licht zu holen. Wie sonst könnten wir – blind – jemals Verantwortung lernen?

Zusammenfassung

Jetzt können wir zusammenfassen: „Links“ sucht eine (Er)Lösung und „das Gute“ im Mutter-Prinzip während „Rechts“ auf das Vater- und das Alpha-Prinzip ausgerichtet ist. Der Einfluss des väterlichen Elements folgt entwicklungspsychologisch auf den des mütterlichen, d.h. es wird erst in einer fortgeschrittenen Phase bedeutsam. Dieses spätere, väterliche Element fördert die Polarität und Begegnung in der Abgrenzung und schließt das vorhergehende Mutterprinzip in sich mit ein. Es kann dafür eine integrierende Verantwortung übernehmen. Das Väterliche umschließt das Mütterliche und erhält es.

„Links“ möchte Verantwortung und das Persönliche loswerden, weil es sich nach Entlastung und Verschmelzung sehnt. „Rechts“ will und fordert Verantwortungsübernahme des Einzelnen, der Person. Das sind verschiedene Entwicklungsstufen: der Säugling, das Kleinkind einerseits und das Schulkind und der Jugendliche andererseits.

Wir können sagen, dass jeder von uns einmal „Links“ war und dem etwa ab dem dritten Lebensjahr entwachsen ist – die einen mehr, die anderen weniger –, um eine höhere Reifestufe zu erlangen, die aber natürlich die frühere Stufe umfasst, auf ihr aufbaut und sie erweitert. Was wir als politische oder gesellschaftliche Haltung „rechts“ nennen, ist die höhere Entwicklungsstufe, die die Sicht von „Links“ überwunden hat.

Wir sehen an dieser Analyse aber auch, wie unsinnig und irreführend diese Bezeichnungen von „Links“ und „Rechts“ und jede Art solcher Dichotomien sind. Um die Phänomene hinter diesen Bezeichnungen zu verstehen, müssen wir die natürliche Abfolge und Dynamik von Reifestufen und das potentielle Stehenbleiben auf einer Stufe verstehen. Das Gerede von „Links“, „Rechts“ und „Mitte“ ist dann vollkommen überflüssig. Dieses spaltende, pseudo-objektive Vokabular sollten wir genauso überwinden wie die frühen Entwicklungsstufen selbst.

Nichts an diesen Stufen ist pathologisch. Falsch ist nur, kindliche Perspektiven mit Meinungen, politischen Interessen oder diskussionsfähigen Weltanschauungen zu verwechseln. Bedürfnisse, Emotionen, Wünsche oder Fantasien sind keine Meinungen und schon gar keine gesellschaftlich relevanten Standpunkte. Auch nicht, wenn sie als theoretische Traktate, wortreiche Ideologien, Parteien oder „Politiker“ auftreten. Ein Mensch mit der Haltung eines Kleinkindes braucht keine Diskussionsplattform oder Machtposition, sondern Entwicklungshilfe und Betreuung.

Pathologisch wird das Ganze aber, wenn solche Menschen Macht über andere, über Systeme und vor allem über Gewalt bekommen und damit das notwendige Regulativ verlieren. In diesem Zustand leben wir gesellschaftlich und politisch seit über hundert Jahren. Gesunde, weiterentwickelte, verantwortungsfähige Menschen müssen das Regulativ wieder übernehmen. Das steht nun an.

Wo wir jetzt stehen und was als Nächstes kommt

Wir erleben gerade den Anbruch einer neuen Epoche, in der das väterliche Element wieder in gesunder Weise hervorkommt und wirksam wird. Ohne dass die meisten es hätten benennen können, sehnen sich die Menschen schon seit Jahrzehnten immer dringender danach. Der Zerfall unserer Werte und Kultur lässt sich ganz leicht mit dem sukzessiven Verlust der maskulinen Kraft der Werterhaltung und des Schutzes erklären.

Eine der politisch ausgeschlachteten Reaktionen auf den Verlust von Väterlichkeit war der Feminismus, der es aber nie geschafft hat, sich von seiner Destruktivität und seinem Hass zu lösen, die aus der Enttäuschung über diesen Mangel an Vaterkraft entsprungen sind. Aus dieser verzweifelten und aussichtslosen Revolte der Frauen, die sich in dieser Strömung bestärkt fühlten, wurden nur ein hilfloser Kampf gegen Männer, eine kompensatorische Maskulinisierung der Frauen am Allgemeinen (besser: Neutralisierung und Verleugnung von Weiblichkeit) und damit eine zusätzliche Spaltung der Gesellschaft zwischen Männern und Frauen und sogar Jungen und Mädchen. Das hat uns alle noch weiter geschwächt.

Noch verheerender wirkte sich das Vakuum von Vaterkraft jedoch auf die Jungen und Männer aus. Ohne positive Identifikations-Figuren wurden sie immer mehr in die paradoxe Lage gedrängt, für den Kampf gegen alles Männliche am meisten belohnt zu werden. Also für die Selbstverleugnung. Dieses gesellschaftliche Double-bind hat deutliche Spuren hinterlassen: wir sehen immer mehr erwachsene „Männer“, die das Männliche mehr ablehnen als suchen, ohne es überhaupt zu kennen geschweige denn zu verstehen. Sie sind gezwungen, in einer prä-pubertären Anti-Haltung zu verharren und erwachsen-Sein zu spielen, indem sie gegen alles sind – besonders gegen alles, was nach maskuliner Kraft und Verantwortlichkeit aussieht. Dadurch bleiben sie – bestenfalls – Jungen oder – schlimmer noch – geschlechtslose Unentschiedene, die in einen aussichtslosen Kampf gegen ihre eigene Entfaltung verheddert sind. So waren wir kurz davor, Männlichkeit komplett abzuschaffen. Derart widernatürlich sind wir bereits geworden.

Die davon geprägten Generationen (etwa ab Jahrgang 1980) werden es sicher nicht leicht haben, sich an neue gesunde Zustände zu gewöhnen, die so gar nicht den ihnen eingepflanzten Ideologien entsprechen.

Ich schreibe dies am ersten März 2020. In den nächsten Tagen und Wochen werden wir auf deutschem Boden real und greifbar erleben, wie es ist, wenn verantwortliche Männlichkeit auf die gesellschaftliche Bühne zurückkehrt und für Recht und Gesundheit sorgt wie Odysseus mit Pfeil und Bogen bei seiner Rückkehr zu seiner treuen Penelope. Den ungebetenen Freiern und korrupten Schmarotzern, die sich gegen jedes Recht und jede Moral überall breit gemacht haben, wird dabei kurzerhand der Prozess gemacht – im juristisch korrekten Sinne des Wortes und mit militärischer Bestimmtheit. Wir werden durch direkte Erfahrung wieder verstehen, warum wir die männliche Kraft der Abgrenzung und der Verteidigung brauchen, damit Werte und Integrität erhalten bzw. wieder aufgerichtet werden können; und auch warum Kampfbereitschaft und Militär notwendige Teile unseres gesellschaftlichen Immunsystems sind. Das wollen die selbsternannten „Pazifisten“ und Anti-Patriarchaten natürlich nicht wahr haben, sondern lieber weiter selbstgefällig und marihuana-verqualmt die bequeme Versklavung, phlegmatische Unterwerfung und lustlose Verblödung aufrechterhalten, die sie als „Frieden“ propagieren.

Wir haben enorme Veränderungen vor uns. Wir stehen bereits mitten drin in ihren Anfängen. Das Kranke und Degenerierte, das wir gewohnt sind „oben“ und als „Führung“ zu sehen, wird komplett fortgeräumt werden müssen und einen Platz zugewiesen bekommen, der unseren natürlichen und gesunden Werten entspricht. Das sind die Werte, die unsere menschliche Entwicklung und das Individuum in seiner Entfaltung fördern und unterstützen. Diese Werte brauchen maskulinen Schutz und beherzte Umsetzung.

Während wir so von den feindlichen, parasitären Elementen befreit werden, kommen wir langsam zur Besinnung und zu mehr und mehr Ermutigung, diese Chance zur Gesundung zu nutzen, mitzugestalten und zu erhalten.

Im nächsten Artikel wird es um die Verwirrungen und die hinderlichen emotionalen sowie mentalen Angewohnheiten gehen, die wir dafür abschütteln müssen, bevor wir befähigt sein können – und andere befähigen können – Führung und Verantwortung zu übernehmen.

Für die Fortsetzung mit Teil 4 hier klicken.

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