Wegweiser zur Arche für die Zeit der Sintflut


Vorgedanken

Wie vermittelt man Erkenntnisse und eine aus ihnen entstandene Sichtweise, die in einer anderen Bewusstseinslage entstanden sind als die des Empfängers?

Man begegnet da auf der rein inhaltlichen Ebene der Kommunikation oder Mitteilung einem unlösbaren Problem: dass nämlich alles noch so ausführlich Beschriebene und Erläuterte nur innerhalb eines gewissen Bewusstseinsrahmens sinnvoll dekodiert werden kann, wobei jedoch eben dieser Rahmen (fürs Erste) nicht vermittelbar ist. Dies führt in die Zwickmühle, dass man entweder eine möglichst authentische, d.h. mit dem eigenen Bewusstsein als Sender kongruente Darstellungsweise wählt, dann aber nicht verstanden wird oder dass man sich in der Darstellung bereits dem Bewusstsein des Empfängers anpasst, wodurch jedoch die Botschaft selbst verzerrt und eben nicht mehr so vermittelt wird, wie sie gemeint ist. Das Resultat ist in beiden Fällen das gleiche, nämlich Missverständnis oder Unverständnis. Im Fall des Ersteren kommt der Sender in die Gefahr, als verrückt ab- und ausgesondert zu werden, während er im Falle des Zweiteren durchaus gefeiert werden kann und dabei als einziger einsehen muss, dass er gefeiert wird, weil er falsch oder nicht verstanden wurde.

Das ist sehr unbefriedigend und bleibt zunächst eine unüberwindbare Hürde, solange die Wirkung von Mitteilungen nur auf inhaltlicher Ebene gesucht und zugelassen wird. Nun mag jedoch diese Hürde auch als Schutzwall betrachtet werden, der zumindest eine, wenn nicht beide Bewusstseinsrepräsentationen dieser merkwürdigen Begegnung davor schützt, ihre Grundstruktur zu verlieren, sprich ver-rückt zu werden.

Die größte Herausforderung für einen Autor als Botschafter stellen nicht jene Leser dar, die ihn bzw. die Botschaft nicht verstehen oder rundweg ablehnen, sondern jene, die verstehen wollen und zu früh dem Glauben verfallen, sie hätten bereits gänzlich und richtig verstanden. Wenn die Botschaft möglichst gut ankommen soll, dann müssen also vor allem die Fallen der Voreiligkeit und Oberflächlichkeit umgangen werden. Der geneigte Leser sollte dazu gebracht werden, sich dem Geschriebenen zu akkommodieren und es nicht bloß zu assimilieren.

Aufklärung als Türhüter des Bewusstseins

Transrationales Denken

Einige Menschen haben in den letzten Jahren angefangen zu erahnen, dass es sich bei der weltweiten Bewegung zum Abgrund der vollständigen (Selbst-) Vernichtung gar nicht bloß um ein politisches, also macht-dynamisches Geschehen handelt, wie es in den regen Aufdeckerkreisen vermittelt wird. In Ermangelung einer größer gefassten Denkdimension verfallen die zögerlichen Zweifler jedoch allzu schnell dazu, sich ein emotionales Stützkorsett aus kindlichen, mytho-religiösen Denkschablonen zu basteln, welche für sich genommen auch gar nicht falsch sind, jedoch das Streben nach Verständnis und Begreifen zurückbiegen auf eine prä-rationale, mystische Denkstufe – und damit Verständnis unmöglich machen.

Da sie die Dimension der Steuerungsmechanismen und ‑gesetze weltlicher Macht nicht kennen, können sie sich nur Steigerungen der ihnen vertrauten Machtstrukturen und Machtformen bis ins Unermessliche ausmalen. So bleibt die Suche nach Erkennen und Durchschauen an der institutionellen, sozial-systemischen Macht orientiert. Die derart imaginierte Stufenleiter der Weltführung und ihre angeblich verdeckenden Schleier können so nur über immer geheimere und verstecktere Machthaber bis hin zum Erz-Machthaber führen, der eben „irgendwie“ alles lenkt und steuert. So personifiziert wie das klingt bleibt es auch in der Vorstellung. Es muss immer ein „jemand“ sein, der „regiert“ und „einschreitet“. Dieses kindlich-bildliche Begreifen ist in einer gänzlich sinnesbezogenen Denkweise verhaftetet, die sich Wirkungen nur über konkrete Personen und zwischen konkreten Personen vorstellen kann. Und diese sind nunmal stets außerhalb des Betrachters und separat. Dieser Vorstellungseise zufolge reicht es, die kriminellen Personen alle zu verhaften, dann ist wieder alles in Ordnung.

So jedoch entsteht keine Begriffsbildung in Bezug auf das betrachtende und verarbeitende, letztlich denkende Subjekt. Diese wäre die nächsthöhere Verständnis-Dimension oberhalb der logisch-rationalen Ebene.

Es ist unmöglich, aus eigener Kraft auf diese andere Verständnisstufe zu wechseln. Man muss vielmehr zu ihr hinauf gestoßen werden. Denn zunächst erscheint im Übergang zu ihr alles unverständlicher, wirrer, unübersichtlicher und hoffnungsloser als zuvor, als man sein Denken noch in die übernommenen Formen eines allgemeinen Konsens betten konnte, dessen Prämissen passiv geglaubt aber nie überprüft wurden.

Warum sollte sich ein rationaler Figuren- und Ereignisanalytiker auf ein derart horrendes Verlust-Szenario einlassen? Er wird es nur in dem Maße wagen, wie ihm bereits ein Licht aufgegangen ist, dass alles noch so sauber Rationale und „Wissenschaftliche“ nicht ausreicht, um besser zu verstehen, und dass das Denken in reiner Objekt-Rationalität ihn aufgrund seiner Begrenzungen im Unverständnis gefangen hält.

[…]

Der durchgebrannte Vortäufer (und Darth Vader)

Übung macht den Meister. Und die Übung meistert die Macht. Ansonsten übt sich die Macht zum Meister, was leider das Gewöhnlichste geworden ist.

So kommt es, dass der Vortäufer nicht nur die ein wenig wassertauft, die zu ihm kommen, sondern wie durch einen Kurzschluss sich selbst übersteigert und alle, die nicht seinen Taufsprüchen folgen, tadelt und verflucht. Auch der originale Mythos erzählt über ihn, dass er den Kopf verlor. Und erläutert ohne Zweifel, dass „kein Größerer aufgestanden ist“ als er, das aber auch „der Kleinste im Reich der Himmel größer ist als er.“ Mit anderen Worten: dieser bleibt außen vor, was das höhere (oder für uns: innere) Reich angeht. Die Türen des Himmels sind dieser Täuferstufe verschlossen. Die Geschichte lässt vermuten, dass er selbst das nie wirklich erkannt hat. Sein kniehohes Wasser und seine Vorhersagen blieben sein Horizont.

Wer nur Wasser zum Taufen hat, der sollte die Hände vom Feuer lassen. Aber Feuer brennen trotzdem, nur verwechselt man das Feuer der brodelnden Emotionen allzu leicht mit dem Feuer des Geistes. Dann haben wir einen Othello, der aus der philisterhaften Überzeugung seiner ganz besonderen Rechtschaffenheit und aus seinem Zwang nach Reinheit und Ordnung am Ende sogar seine geliebte Frau (seine intuitive, rezeptive Seite) umbringt und nicht bemerkt, dass er dabei bloß auf seine eigenen Wahngebilde (aus unreflektierter Eifersucht, Misstrauen und Minderwertigkeitsgefühlen) hereinfällt. Auf so etwas muss man vorbereitet sein. Man muss die eigenen Wahngebilde und instinktiven Tendenzen kennen, bevor man sich vor den Karren der eigenen Überzeugung und Vorwärtskräfte spannen lässt. Sonst dient der noch so gebildete Verstand nur den basalen Trieben nach Selbsterhalt und koppelt sich von allen Verbindungen und Bezügen ab.

Dann kann aus dem „einen Gott“ der „heiligen Aufklärungsschrift“ ein Kampf der einzigen Guten gegen den Rest der Welt werden. Dann zählt nur das, „was Gott uns gesagt hat“, denn „es ist ja ganz klar geschrieben“ – wer es nicht genau so versteht, wie der überzeugte Prophet mit dem zornigen Schwert, der muss böse sein, also ein Gegner Gottes. Und was hat dieser Gott ihm gesagt, was er tun soll? Erst sollte er nur taufen, aber dann hörte er plötzlich Stimmen, dass er „die Gegner Gottes“ vernichten soll. Und „alle die nicht auf meiner Seite sind, sind gegen mich“. Dieses Schwarz-Weiß-Denken kommt nicht aus dem Verstand, sondern aus prä-rationalen, sogar prä-sozialen, primitiven emotionalen Schutzreflexen, die das Denken unterwerfen, wenn es nicht von höherer Intelligenz gestützt wird. Es unterwirft sich ganz schnell, wenn dies die einzige Chance ist, das Bild der eigenen Besonderheit (oder Auserwähltheit) zu wahren. Das ist der neuronale Kurzschluss, der zur Verdrehung der inneren Hierarchie führt.

Nur ein Sith [ein böser Geist] kennt nichts als Extreme“ sagt Obi-Wan Kenobi zum jungen Anakin – kurz darauf wird der doppelt traumatisierte und verbissene Kämpfer zum bekannten Darth Vader – einer gefühllosen Maschine, die nur noch für ihren „Gott“ kämpft. Sie will „Kontrolle und Ordnung“ und so den Frieden mit Gewalt erzwingen. Sie sieht gar nicht, dass sie alles ins Chaos stürzt und das Leben zerstört. Anakins eingebildete Rechtschaffenheit beruht auf Angst, die er nie im Stande war zu sehen. „Ich hatte nie Angst“ ist ein Satz, der einen zu tief erschauern lassen sollte, besonders wenn ein Mann mit Macht ihn ausspricht. Und dann sollte man laufen, so schnell man kann – es sei denn man ist Jedi und kann ihn köpfen.

Nicht die Worte, die jemand spricht, zeigen sein Wesen und seinen Stellenwert, sondern die Art wie und wann er sie spricht, also allgemeiner gesagt: was er tut.

Der Zwangsaufklärer als Geisterfahrer

Traumatisierte Menschen neigen zu Wahnideen, die sie nicht mehr von der Realität unterscheiden können. Sie klammern sich an sie, weil sie ihnen einmal in einem außerordentlichen Moment das Gefühl für ihre Integrität gerettet haben. Das können wirre Albträume, aber auch hoch stilisierte religiöse Ideen sein. Ihre inneren Stimmen, Konzepte und Bilder sind ihnen – gekoppelt an ihr Überlebensgefühl – von da an wichtiger als die Wahrnehmung der Realität – vor allem die Wahrnehmung anderer Menschen und deren Wahrnehmung. Und so manövrieren sie sich selbst immer mehr in Bedrängnis, so dass sie immer mehr gegen Tatsachen und Komplexität kämpfen müssen, um ihre inneren Bilder und Stimmen zu bewahren. Nur so schützt sich ihre Psyche vor dem Zusammenbruch ihres fundamentschwachen Aufbaus. Und so kommen sie als Märtyrer oder größenwahnsinnige Erretter aus ihrer Dunkelheit hervor und kennen keine Rücksicht mehr. Ihr Gott diktiert ihnen, was zu tun ist, aber sie finden nie heraus, was das für Stimmen sind, die sie als ihren „Gott“ anbeten und der Welt immer rigider aufdrängen. Hüte man sich vor solchen Predigern! Was sie sagen, mag Richtiges enthalten, aber was sie repräsentieren ist lebensfeindlich und gegen den Geist. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

„Ihr seid alle verblendet!“ ruft der Geisterfahrer allen entgegenkommenden Autos zu und wird jedesmal zorniger. Was solcher Verbohrtheit zum Aufwachen aus der selbstgestrickten Traumlandschaft fehlt, ist der Dialog und der Kontakt mit dem Fluss der realen Welt. Der Täufer tauft, aber wer tauft den Täufer? Der Fluss vielleicht?

Aufwachen bedeutet enttäuscht zu werden. Großes Aufwachen fordert große Enttäuschung. Ultimatives Aufwachen ist die ultimative Desillusionierung. Wer sich Aufwachen als Optimierung des Wohlbefindens oder als Festigung der eigenen Überzeugungen und Weltbetrachtungen ausmalt, der ist – geistig gesehen – als Geisterfahrer unterwegs. Als wie ein Geist ohne Geist.

Interessant ist: womöglich gibt es auch in der Aufklärungsszene mehr Geisterfahrer als Richtigfahrer. Das erzeugt dann einen neuen Hauptstrom für sich in die tatsächlich falsche Richtung, so dass sich die wenigen Richtigfahrer in diesem Strom wie Geisterfahrer fühlen. Deshalb ist es gut, sich weder medial, noch sozial oder statistisch zu orientieren, da kann man leicht auf die falsche Bahn geraten.

Bipolares Denken

Die brennend Entschlossenen sind nicht immer auch die Aufgeschlossenen. Wer sich ent-schließen lässt bevor er aufgeschlossen wurde, der bleibt sich selbst verschlossen und in einem einzigen Zimmer des großen Hauses eingeschlossen.

Seine Urteile beruhen dann auf sehr einfachen Kategorien, „Schubladen“, in die er alles einordnet. Im fortgeschrittenen Stadium des Wahnsinns gibt es dann nur noch zwei Kategorien: „Gut“ und „Böse“, „Richtig“ und „Falsch“, „Göttlich“ oder „Satanisch“. Es ist keine Beurteilung auf der Basis von Wahrnehmung, sondern auf der Basis von Einbildung und vorgefertigter Schemata: das psychisch Innere stülpt sich – ungeschlacht und bizarr – über alle Wahrnehmung und bleibt selbst unbetrachtet im Dunkeln.

Die deutlichsten Erkennungsmerkmale dieses Zustands sind zum einen die Primitivität in seinen Denkschablonen und Prämissen, die unverschämt wirkten, wenn sie nicht gleichzeitig so kindisch naiv wären, und zum anderen der vollkommene Mangel an Selbstwahrnehmung, kritischer Selbstreflexion und Zweifel. Psychisch dienen solche schlichten bipolaren Welterklärungsmodelle dazu, die Wahrnehmung zu blockieren und von sich fern zu halten. Die Komplexität der Realität macht den in sich Eingeschlossenen Angst und so flüchten sie sich in immer abstraktere, immer magischere und immer mytho-religiösere Interpretationswelten, während sie sich aus dem Kontakt mit der Wirklichkeit, vor allem aus dem Kontakt mit jeder Art von Ungereimtheit und Verunsicherndem herausziehen. Sie werden zu Einsiedlern ihrer Schwarz-Weiß-Welt und üben in ihrer Fixierung, die zuweilen als Selbstsicherheit fehlgedeutet wird, auf selbstunsichere Menschen eine starke Anziehung aus. So werden sie manches Mal zu Predigern kleiner Gemeinden der gegenseitigen Abhängigkeit.


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Version 08.01.2023 (final)

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18 Kommentare
  1. Wolfgang Schneeweis
    Wolfgang Schneeweis sagte:

    Danke für`s Aufwecken!
    Bin leicht bis schwer überfordert, das Chaos im Außen zu verstehen
    und auch erfassen zu können.
    Und gleichzeitig den inneren Saustall aufräumen zu müssen,
    um aus dieser Misere wieder rauszukommen.
    Danke,
    wird noch ein bisschen Arbeit bedürfen
    um in die Kraft zu kommen.

    Antworten
  2. I.P.
    I.P. sagte:

    Lieber Philipp!
    Ganz lieben DANK für das Weihnachtsgeschenk!
    Ich dachte noch “wie schade” dass dauert ja so lange bis Sie es senden können!
    Ich freue mich wirklich sehr darüber!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    Antworten
  3. Barbara
    Barbara sagte:

    Lieber Philipp, es erschreckt doch ein bisschen, wie unfassbar dumm wirklich ein Großteil der Menschen sind. Alles was du in diesem gesamten Block erklärst ist gerade live und in Farbe 1:1 zu beobachten. Die Masse frisst ohne Hirn und Verstand jedem der ihnen Bequemlichkeit verspricht aus der Hand. Nur nicht selbständig denken und verifizieren müssen, sondern einfach, quadratisch – praktisch – gut (Handy), dem glauben, was mir am nähsten liegt.
    Es ist nicht leicht in meinem Umfeld echte und ehrliche Menschen für einen Dialog auf deiner Ebene zu finden… Da ist man doch ziemlich allein auf ganz weiter Flur.
    Ich wünsche Dir viel Spaß bei der Betrachtung dieser Dinge und freu mich schon auf den nächsten Artikel 😉

    Antworten
  4. Daniel
    Daniel sagte:

    Lieber Philipp, zu folgendem Abschnitt habe ich eine Frage:
    „Solche Kuhhändel sind zumeist Beleg unsortierter moralischer Werte und unreflektierter Werte-Prioritäten und werden oft von emotionalen Kurzschlüssen energetisiert, die man teuer bezahlt und dafür sauer entlohnt wird.“

    Wie stellt sich die Werte-Hierarchie Konkret dar? Dabei interessiert mich welche Werte in welcher Reihenfolge ideal sind. Ich selbst kenne zwar Werte, tue mich aber schwer, diese zu priorisieren. Danke und Gruß

    Antworten
    • Philipp
      Philipp sagte:

      “Wie stellt sich die Werte-Hierarchie Konkret dar?”
      Gute, wichtige Frage. Die Antwort ist aber nicht theoretisch, sondern praktisch: man muss Werte Schritt für schritt entdecken, ausformulieren und dann untereinander sortieren. Das ist eine Aufgabe für Jahre, nicht Stunden. Man muss sich mit Ethik und den Grundlagen gesunder Moral beschäftigen.
      Für den ersten Hausgebrauch: schreib alle Werte auf, die Dir wichtig sind, und bring sie in Reihenfolge. Das kann man über einige Monate hinweg immer wieder angehen und dann anfangen zu beobachten, wie weit man dieser Liste gerecht wird…
      Hinweis: ganz oben steht die Integrität des Wesentlichen.

      Antworten
  5. Bettina
    Bettina sagte:

    Hallo Philipp und hallo allen Mitlesern,
    schaut Euch das Video von William Toel auf YouTube an (noch verfügbar). Es wird ab 13. Januar… [gelöscht von Admin]
    Liebe Grüße
    Bettina

    Antworten
    • Philipp
      Philipp sagte:

      Hallo Bettina, dieser Bereich ist ausschließlich für Kommentare zu den jeweiligen Beiträgen reserviert.
      Im Übrigen habe ich in meinem live-Interview mit W. Toel für den interessierten Beobachter recht deutlich herausgearbeitet, dass mein Gesprächspartner für real belastbare und konkrete Vorhersagen oder auch nur Erklärungen die Zusammenhänge des tatsächlichen Geschehens und seiner wirkenden Kräfte viel zu wenig (um nicht zu sagen: gar nicht) weiß und versteht. Für akkurate, rational-empirische Aufklärung tritt er m.W. nicht auf und ein.
      Philipp

      Antworten
      • Bettina
        Bettina sagte:

        Hallo Philipp,
        es tut mir leid für meine Nachricht. Meine Gedanken dazu waren: Lieber einmal zu viel vorbereitet als zu wenig. Ich werde auch nichts weiter dazu posten! Ich selber bin von seiner Sprache und seinen Anhängern auch nicht sonderlich überzeugt. Diese sind für mich leider etwas zu esoterisch, was ich selber nicht bin. Ich interessiere mich nur für Psychologie, seit 40 Jahren – hobbymäßig quasi. Nichts destotrotz denke ich, dass er sowas wie ein Frühwarnsystem darstellen könnte – ganz ohne seine Auftritte. Sein Lebenslauf gibt es für meine Recherche jedenfalls her – auch wenn er selber es anders erklärt. Also entschuldige bitte noch einmal und ich werde auch nichts mehr dazu schreiben.
        Bitte nicht böse sein und viele Grüße aus Berlin
        Bettina

        Antworten
  6. Jeannette-EngadinerSonne
    Jeannette-EngadinerSonne sagte:

    Das Kapitel “Trägheit” hatte mich ganz besonders angesprochen weil darin die gängigen Therapien/Coachings beleuchtet worden sind. Die Aussage: “Dieses Lied können alle Berater, Coaches, Therapeuten und Lehrer singen” – hatte ich eigens insofern erfahren, als dass diejenigen Therapeuten/Coaches, welche ich unlängst aufgesucht hatte tatsächlich dieses: “hilf mir, dass ich weiter so denken kann wie bisher” im Grunde eigentlich sie selbst auch noch so leben, nicht nur sehen bei ihren Klienten. Gleichermassen könnte ich “ein Lied singen” was die “moderne” Psychotherapie betrifft. Das bisherige Wissen aus Blogs von Philipp liess mich bald erahnen, dass da was schief wäre, auch wenn Details, wie im Aufsatz Innenansichten erläutert, noch fehlten. Aus diesem Grund hatte ich auch ziemlich frustriert beide Versuche von Hilfe mit Therapien nach 1 Konsultation abgebrochen mit der festen Überzeugung: Das müsste ich nun wirklich selbst lösen, auch wenn’s schmerzhaft an die Substanz geht und ohne Erfolg suggerierende Referenzen. Nun, da ich über so viele fundierte Details lesen durfte, hatte sich dieser Frust in viele “Ahaaa’s” aufgelöst – super, Danke Philipp! Etwas jedoch blieb bei mir hängen:

    Der Coach/Therapeut wird ja in der Regel erst aufgesucht, wenn etwas plagt – sprich: (Krankheits)-Symptom. Nun wirft dies die in mir bereits länger nagende Frage auf: Weshalb ist es denn möglich, dass genau diese Therapeuten mit diesem: “Helfen so zu denken wie bisher”, zusammen mit ev. etwelchen Spezialdiäten, Ernährungsumstellung, Kräutermedizin etc., genau dieses Körper-“Zeige”-Symptom zu eliminieren vermögen? – wenn doch explizit durch bisheriges bzw. WEITERHIN falsches Denken dieses Symptom aktiviert wurde? Liesse sich denn der (Geist)-Körper-Mensch so leicht austricksen??

    Zum Schluss noch eine Bemerkung zu Textteil: “Würde es aber so auch nur noch ein halbes Jahr weitergehen ohne regulierenden und neu ausrichtenden Einfluss von oben, dann würde es lauter kleine, völlig isolierte und sich befeindende Lager geben, die eins nach dem anderen ausbrennen und verschwinden würden” Wäre demnach davon auszugehen, dass das ganze Theater kein halbes Jahr mehr ginge …? zu hoffen wär’s ja.

    Antworten
  7. Helga
    Helga sagte:

    Meine Website kann ich nach dem Artikel “Innenansichten” hinsichtlich der Beeinflussung durch “Readings” aus Vorleben… oder den ‘Bibeln der Coachs’ für super effiziente Online-Aktivitäten jetzt überarbeiten.
    Auch wenn ich diese Seite hier sehr oft erwähnt habe und Angebote erstellte, sich über die Texte auszutauschen, genügt mir das in dieser Form nicht mehr. Etwas muss in mir anders ausgerichtet sein. Weniger abhängig von denen, die es wissen oder mir Strategien anboten, um Veränderung in die Welt zu bringen.
    Als ich den Film “Werk ohne Autor” sah, in dem auch Beuys eine Rolle spielt und darauf verweist, dass nicht die Kopie von bereits Dagewesenem zu einer wirklichen persönlichen Werk-Aussage führt, anhand von Gerhard Richter’s Arbeiten als damaliger Student, habe ich in Bezug auf “Innenansichten” eine Ähnlichkeit vorgefunden.
    Wir sind zu sehr vom Außen abhängig geworden und haben dann Mühe, uns selbst zu finden und meinen dann, dass Meditationen uns ganz schnell wieder dorthin zurückbringen. Das ist meistens sehr oberflächlich gesehen und ich bin mit meinen Angeboten eben an der Stelle, herauszufinden, wie ich dieser Oberflächlichkeit begegnen kann. Mein eigener Rückzug aus allen sozialen Medien war dafür ein guter Einstieg, denn Stille bringt mich genau dorthin, wo ich beginnen kann aufzuräumen, erst äußerlich und dann weiter.
    Dass energetische “Tools”, wie es der Artikel deutlich sagt, eine ebenso betörende Sinnesbeeinflussung darstellt, wie es in Missbrauchskreisen ähnliche gibt, war schon harter Tobak. Bisher war FengShui a la Karen Kingston eine gute Sache. Die darüber hinausgehende Beeinflussung durch Essenzen o.ä. kann man durchaus als Verneblung oder nicht weiterführend betrachten, wenn das Gesamtgefügte Körper-Seele-Geist in diesem Ausmaß, wie es der Artikel anspricht, gar nicht stattfindet, sondern damit eher magisch gearbeitet wird. Dasselbe gilt für alle anderen “Spezialitäten”, sie können nur einen Teil unserer menschlichen Existenz ansprechen, auch wenn sie Teilerfolge damit erzielen.

    Antworten
  8. Carina
    Carina sagte:

    Lieber Philipp,

    tausend DANK für diesen sehr deutlich werdenden Artikel. Als ich ihn das erste Mal bis zum Ende durch hatte, liefen mir die Tränen übers Gesicht. Nicht, weil ich mich selbst darin erkannte ( der harte Schlag traf mich vor 4 Monaten ) sondern weil ich zum ersten Mal seit dieser Zeit, klare Worte dafür bekomme, was ich in mir erfahre und beobachte.

    Nun verstehe ich und kann benennen, wie ich da hin gekommen bin und was ich in der Folge gerade erlebe und auch tue, in meinem Prozess aus diesem tiefsten aller Täler wieder heraus zu gelangen. JA, ich sammle nur noch mich SELBST und auch JA, ich halte und pflege die Gedanken, die ich bereits als richtig zu mir selbst gefunden habe, und merke wie sich mit immer weiterem klarem und ehrlichem Denken-Üben, Selbstreflektieren und mir die harte Wahrheit weiter zugetrauen,, Stück für Stück mehr richtige Gedanken dazu kommen und dann auch Einsichten und Gefühle tief aus mir selbst heraus……und aus etwas Größerem, dass  sich nun beginnt, in mir zu zeigen.
    Ich habe mit Deinen Worten eine Vogelperspektive bekommen, vom Beginn, den Zwischenstationen und dem großartigen Ende ( Dein erster Kommentar im Artikel “Katzenmusik….”,;-), den ich beginne, bestätigt zu sehen ) dieses Weges.

    Und ebenfalls ja, ich konnte nie in einen Spiegel schauen, ich sah dort immer etwas, was ich mir nicht zuordnen konnte, was ich tief in mir nicht verstand und nicht sehen wollte. Und mir liefen die Tränen übers Gesicht, als ich nun, nach Deinem Artikel, wieder in den Spiegel schaute, und sich nach ein paar Minuten das Bild plötzlich veränderte. Es wurde schärfer und realer …..und erstmals schaute mich ( die lebendige) Carina an. Ich erkenne nun im Glas mich selbst.
    Es ist jetzt schön für mich, in den  Spiegel zu schauen. Ich finde darin nun einen Ankerpunkt, wenn ich mal wieder im Trubel des Alltags den Kontakt zu MIR verloren habe.

    Antworten
    • Carina
      Carina sagte:

      Dies kann ich nun erst schreiben, nachdem ich nun viele Male in den Spiegel geschaut  habe, um den Kontakt zu MIR zu erneuern und zu festigen:

      1.)

      Ich entdecke nun zum ersten Mal die Ordnung und Schönheit in meinem Gesicht ( es war Jahrzehnte lang nur eine Art Fratze, nicht mal ein Bild ).  Ich staune, dass ich nun wirklich ein Gesicht habe.

      Und ich spüre, das es die Art verändert, wie ich mich in der Welt wahrnehme. Ich beginne irgendwie standhafter, individueller und aufrechter in ihr zu stehen …… zu mir gehört ein wahres, vollständiges ( innen wie außen ) Gesicht, ich bin dieses Gesicht – und es repräsentiert ein (mehr und mehr) echtes, ganzes, vollständiges ICH.

      Diese erste Einsicht kommt mir, während ich die Biographie von Friedrich Schiller geschrieben von Rüdiger Safranski  lese.

      Schillers  Erkenntnisprozess über die Schönheit und Würde und den Sinn der Kunst in der Mitte des Buches lässt mir die Tränen kullern und diese Worte dafür finden.

      2.)

      Ich hatte noch gewartet, das zu veröffentlichen. Ich wollte noch ein wenig mehr Erfahrung sammeln und meine Worte auf ihre Wirklichkeit prüfen.
      Heute nun, beim nochmal durchlesen, merke ich, dass ich noch etwas hinzufügen kann / muss. Ich glaube es ist das “Warum” ich mich standhafter fühle.

      Denn schaue ich dann mit diesem Gesicht in die Welt hinaus, bin mir seiner bewusst gegenüber der Welt, dann bemerke ich einen Raum, hinter meinem Gesicht.
      Einerseits fühlt sich dieser Raum leer an, fähig die Welt ( besonders die Natur ) von draußen aufzunehmen und sie in mir klingen zu lassen, mich ihr nahe zu fühlen.
      Andererseits enthält dieser Raum aber auch Wachheit, Klarheit und eine sanfte, aber unverrückbare Stabilität. Es fühlt sich an, wie das absolute Wissen, wer ICH bin und was MEINS ist, und das für alle Zeit ( ich nehme keinen Anfang und kein Ende in diesem Raumgefühl wahr ).

      Dieser Raum dehnt sich inzwischen mehr und mehr aus in meinen Körper und er lässt eine größer werdende Welt in mir ( meinem Körper ) aufgehen, still, dunkel-schön, aus der heraus ICH in die Welt schaue, die Welt da draußen erlebe und an mir vorbei ziehen lassen kann.

      Wieder laufen Tränen, während es mir bewusst wird und ich versuche, dafür Worte zu finden.:-)

      P.S.

      Rüdiger Safranski ( er übersetzt  für den Schiller-Anfänger sehr gut Schillers Sprache in unsere Zeit ) und Schiller selbst hilft mir, zu entdecken, als was ich gedacht war, was ich eigentlich bin und wofür ich folglich damals, vor 46 Jahren, eigentlich hierher gekommen bin ( bevor ich in meiner Kindheit gezwungen wurde, falsch abzubiegen).

      P.S.S.

      Danke Philipp, für die Möglichkeit, dies hier aufzuschreiben / zu veröffentlichen. Ich verstehe jetzt Deinen Artikel ” Warum dieser Blog”.
      Ja, es hilft mir, mich klarer zu hinterfragen ( hier nur selbsterkannte und selbstbestätigte  Erkenntnisse zu veröffentlichen ).

      Es fordert mich aber auch gleichzeitig dazu heraus, Worte für pure Gefühle oder wage Wahrnehmungen zu finden…..und mir MEINERSELBST darüber mehr bewusst zu werden.

      Es ist eine Sache, etwas zu fühlen. Doch es bedeutet viel mehr (erschließt eine neue, bewusste Welt), dies dann in, auf Wahrheit geprüfte, selbstdurchdachte Worte zu fassen und……zu veröffentlichen.

      Antworten
  9. Carina Böhm
    Carina Böhm sagte:

    ” Diese Erkenntnis und Benennung ist nur für diejenigen sinnvoll, die sich davon angesprochen fühlen und bereit sind, die psychische Komplizenschaft mit der Trägheit aufzugeben. Adressiert wird hier der kleine innere Rebellenstützpunkt, dem der behagliche Stillstand im Denken schon als Kolonie des Imperiums verrufen ist und der diese Festung bereit ist, aufzugeben.”

    Mein Kommentar zu dieser Textstelle ist eigentlich an mich selbst gerichtet. Denn ich spüre den Sog noch anhaltend, wieder einzuschlafen und zum “behaglichen Stillstand “zurückzukehren. DIES IST HEUTE EIN VERSPRECHEN AN MICH SELBST.

    Als ich diesen Zustand in mir entdeckte, fing ich an, mich vor mir selbst zu gruseln. Ich tue es jetzt, während ich das schreibe und Tränen kullern.

    Es fühlt sich an, wie völlige Unbewegtheit. Ich lese Wörter, Texte auf Catwise oder bei Ayn Rand, doch …… nichts bewegt sich dazu in mir. Es fühlt sich an, wie “ein Staubsauger sein”, alles einfach aufsaugend, ungerührt es in eine Tonne schmeißend, wenn überhaupt sortiert, dann nur nach “Das hört sich schlau an, das möchte ich mal zitieren” oder “Hmm, interessant.”….. UND DANN verklingt es im nirgendwo!
    Ich hasse diese Unbewegtheit, seit ich sie entdeckt habe (Tränen) Etwas in mir assoziiert sie mit Erstarrung, vergeudeter Lebenszeit, Grabesstille und Betrug…..tief in mir selbst!!

    Dagegen liebe ich es, beim Lesen anwesend zu sein. Ich muss mir dann Zeit lassen, DIESES NUR KLEINE STÜCK TEXT in Kauf nehmen, mich wirklich darauf einlassen, von dem Text bewegt zu werden, ihn wieder und wieder zu lesen, dabei meine eigenen Gedanken dazu zu suchen, meine eigene Beteiligung indem, was ich lese. Inwiefern kenne ich diese Worte aus meinem Leben ? Wo gehen sie in mir in Resonanz, KANN ICH SIE IN MIR FÜHLEN?

    Erst wenn ich sie fühlen kann, ein spürbares “Bewegt werden” im Oberkörper, erst dann kann ich zur nächsten Textstelle weitergehen. Dann weiß ich, ich habe die Worte verstanden, vielleicht genau so, wie sie dort standen, aber meist ein wenig verändert, verknüpft mit eigenen Erfahrungen, anderen Büchern und neuen Gedanken, die plötzlich da waren. Und mit etwas in mir, was ich nicht anfassen kann, aber fühlen,….. dem echten, klaren, wachen Menschsein in mir.

    Dieses Bewegt werden, die gelesenen Worte zu fühlen, sie zu verdauen, zu integrieren, ist 1000x schöner, so viel mehr lebendig…..als das schläfrig, unbeteiligte “Vorbeiplätschern lassen”.

    Ich weiß, es kostet Zeit, Ruhe, Muße. Ich muss es mir erkämpfen, entgegen meines anstrengunglosen schnellen Habenwollens, gegen meine eigene Trägheit. Doch ich fange einfach an, und HÖRE NICHT WIEDER AUF. Jeden Tag ein kleines Stück……. bis ich mich eines Tages, noch in diesem Leben, endlich mal stabil lebendig fühle!

    Antworten
  10. Jeannette-Engadin.Sonne
    Jeannette-Engadin.Sonne sagte:

    Hätte Fragen: Die Erklärung S. 29: “…seine Psyche, die das Gefäß für Geist darstellt” sowie Seite 32 ganz unten: “…wenn wir “Mensch” konsequent als die Vereinigung von Geist + Körper betrachten und uns von dieser Kernidee nicht wieder abbringen lassen “, führt mich zur Eso-Spiri-Szene wo grossflächig verkündet wird, “wir seien geistige Wesen, wir seien NICHT unsere Körper” – Geistwesen also aber auch das Gegenteil von: “den Menschen nur als biologische Gestalt zu betrachten”. Aufgrund von was ich hier gelesen hatte verwirrte mich hingegen die Tatsache, dass ich doch eine Einheit (Vereinigung) nicht NICHT od. nur teilweise sein kann?
    Nein, nur als biologische Gestalt hätte ich mich nie betrachtet. Jedoch als “nur” Geistwesen auch nicht, insbesondere nicht wenn ich hier erfahre, dass der Mensch vorher schon da war, als Vorstufe, vor seinem Bewusstsein. Mein gegenwärtiger phys. Zustand liess mich diese Einheit od. sogar Macht des vereinigten Geistkörpers seit einiger Zeit ziemlich intensiv spüren.
    Aber, mehrfach war ich des Weiteren in div. Aufsätzen auch der von Dir beschriebenen “Spaltung” begegnet, u.a. in “Entr’acte” S. 22ff, im Zusammenhang mit Starre, (muskulär-faszial-organisch-emotional-sozial). Was genau hätte sich denn damit von dieser Vereinigung Geist/Körper ge- od. abgespalten? Und ja, damit wäre ich dann vermutlich nicht mehr diese Einheit?
    Vielleicht könnte irgendwann nochmal aus anderem Blickwinkel auf dieses “Menschsein” eingegangen werden. Ich gehe davon aus, dass ich nicht die Einzige wäre, wo aktuell grosse Veränderungen im physischen Körper stattfinden.

    Antworten
    • Jeannette-Engadin.Sonne
      Jeannette-Engadin.Sonne sagte:

      Nachtrag: Ha, ich habe nun meine Frage betr. Spaltung beantwortet gefunden! Und zwar in “Fragen + Antworten, Seite 20”. Es ist schon erstaunlich, diese Frage der Spaltung beschäftigte mich seitdem ich davon gelesen hatte in Entr’acte und zeigt auch auf, wie dienlich mehrere Lesedurchgänge sind und dass bei Erstlesung praktisch nie so alle Details aufgenommen werden (können). Genau dasselbe erlebte ich mit dem langen Aufsatz “Licht + Liebe”, wo ich 9 Mte. später eine ganz andere Sichtweise über Philipps Argumente bekommen hatte und, entgegen vorher, dann sehr begeistert war davon. Dies zeigt auch auf, dass der inhaltlich nicht immer einfache Text doch im Innern arbeitet. Psychotherapie eben! Super, Danke (Jeannette)

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  11. Jeannette-Engadin.Sonne
    Jeannette-Engadin.Sonne sagte:

    Alters-Glaubenssätze / Partner-Eltern durchfüttern-betreuen: Dazu wäre etwas Vorgeschichte nötig.

    Eine Txt-Stelle in “Innenansichten” hatte meine tiefere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Kapitel “Trägheit”, Seite ca. 24, spricht Philipp u.a. von: “Etwas in uns klammert sich…”, und diese Ausführungen hatten einen inneren Orkan ausgelöst wobei ich mich fragte, ob ich Dich richtig verstanden hätte. Es ist da von “festgehaltenen Glaubenssätzen + Prämissen” die Rede. Könnte es sich dabei auch um “Alters-Glaubenssätze” handeln, welche ja global tief verankert wären, also z.B. betreffend die Eigenverantwortung? Und wer od. was wäre dieses “Etwas in uns”?

    Meine Devise wäre ja seit meinem erkannten Bewusstwerdungsprozess, mit Start kurz vor 70, dass ich auch im Alter meine Eigenverantwortung leben möchte. Nun, mein physischer Körper scheint diesen Vorsatz ganz langsam jedoch stets erfolgreicher verhindern zu wollen. Mir scheint weiter, jede neue Erkenntnis wäre begleitet von intensiveren der bereits so tägl. 20-Std.-Nonstop Schmerzschüben. So langsam ginge es mir ans Lebendige! Begonnen hatten horrende Schmerzschübe insbesondere bei Betreten der Küche sobald ich kochen wollte und weiteten sich ganz ganz langsam aus auf sämtliche Haushaltsarbeiten, welche ich seit vielen Monaten nur noch beschränkt und ans Ungenügende grenzend ausführen kann.
    Bereits seit ca. 4 Jahren suche ich intensiv nach Gründen dieser offensichtlichen “Dienstverweigerung” für mich Selbst. Mir wurde auch klar, dass fast alle Alten sich sehr schnell bedienen lassen durch eine: “Bitte tue-mir – hole mir – erledige-mir-Mannschaft” je nach Finanzen und/od. verfügbaren Familienmitglieder, im ungünstigen Fall Alters-Institutionen. Dies weil sie alle völlig überzeugt wären, dass “ES…??” wegen “altersbedingter Abnützung” (so ein Blödsinn) nicht mehr ginge.
    Ich erinnere mich auch, bereits vor ca. 20 Jahren begannen in mir Panikzustände, dass ich dann mal meine Eltern “zu betreuen” hätte, dies wäre meine Pflicht als Tochter!? Glaubenssatz! Wäre ICH denn verantwortlich für deren Leben, deren Wohlbefinden? Wenn nun aber dieses “Etwas in uns”, dieser innere Widersacher so an die Grenzen geht, dass ich meine eigene Ernährung nicht mehr sicherstellen kann, was dann? Es könnte ja schon sein, dass ich in meinem Alter diese Herausforderung betr. tief innenliegender Alters-Glaubenssätze zugeschanzt bekommen hatte von meiner Seele da sich möglicherweise auch kaum Senioren zw. 70 + 80 finden liessen, welche gewillt wären, in so einen Bewusstwerdungs-Prozess überhaupt noch einzusteigen. Aber, nur um diese Erkenntnisse mit ins Grab zu nehmen – macht doch eigentlich auch wenig Sinn?

    Das führte mich zur Grundsatz-Frage der Verantwortlichkeit innerhalb Partnerschaft und/od. Familie? Wenn ich sehe in welche Zustände sich gesunde od. allenfalls noch nicht so kranke (?) Partner begeben wenn Angehörige wegen Krankheit, insbesondere auch Demenz durchzufüttern und zu betreuen sind? Und das wären dann tief eingegrabene Glaubenssätze in über 95% der Menschen! Ja, den Kranken/Dementen ginge es nicht mehr gut, jedoch meist zunehmend auch dem Betreuer nicht – dieser rafft sich dann bis zum Geht-nicht-mehr auf, egal ob er dann schliesslich dadurch auch in Mitleidenschaft gezogen und krank wird? Wer gewinnt diesen Kampf?
    Wie gesagt, eine Grundsatzfrage. Es ginge nicht darum, wann od. “darf” ich (man) Hilfe annehmen, sondern wie weit hätte Mensch bereit zu sein, seine Bequemlichkeit aufzugeben um seiner Aufgabe und seinem Selbst gerecht zu werden. So ganz ohne aktuelle Matrix würde die Menschheit in der Zeit der Wende eben auch noch nicht ganz auskommen. Jedoch der Gebrauch des Wann und des Wie dieser Matrix wäre klar eine Frage des Bewusstseins.

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  12. Jeannette-Engadin.Sonne
    Jeannette-Engadin.Sonne sagte:

    Längeres Nachdenken hatte mich Worte finden lassen für die auf meine seit 4 Jahren erlebte, rätselhafte und in meinem obigen Comment v. 30.5.23 erwähnte Dienstverweigerung (Kochen/Haushalt). Die geistreichen Aussagen von Philipp (ca. Seite 24) stellten für mich den Bezug her zur gelebten und glaubenssatzträchtigen Alltagspraxis bei Senioren. Mir, als direkt Betroffene so um die 80, scheint es wichtig, dieses Thema im erweiterten Sinn aufzugreifen denn weder Philipp noch vermutlich den meisten anderen jüngeren Leser hier wäre die damit verbundene Auswirkung auf unsere Gesellschaft, so aus Distanz gesehen, ausreichend präsent. Aber Achtung! Neue Altersinstitutionen werden ja auch über Steuergelder der noch Berufstätigen finanziert!

    Mir war aufgefallen, dass nämlich praktisch alle Alten irgendwann eine solche Dienstverweigerung erfahren aber unbewusst. Sie mögen nicht mehr. Und was wäre denn dieses “Nicht-mehr-mögen” anderes als eine Dienstverweigerung? Hörte ich denn nicht immer wieder Aussprüche wie: “Ja, so für mich alleine lohnt es sich nicht mehr” (ja, der Sklaventreiber od. die private Futterquelle sind verstorben…) – od: “Das ist halt nun das Alter, Abnützungserscheinung in Gelenken und generell sind ja normal und hätten alle!” Solche Glaubenssätze wären dann doch ganz genau dieses “Etwas-in-uns”, diese starke Kraft welche sich gegen die Selbstwahrnehmung wehrt und sich an Glaubenssätze u. Prämissen klammert. Genau solche Glaubenssätze liefern denn auch bei den ersten Anzeichen des Nicht-mehr-mögens meist bereits im Voraus die Rechtfertigung, die “Entschuldigung” um sich bequeme, möglichst billige Hilfen zu organisieren und die Verantwortung abzugeben. Interessanterweise jedoch fühlen sich dann solche Menschen irgendwie trotzdem willens, sich in der “erworbenen Freizeit” in Freiwilligen-Hilfsdiensten (Spazieren mit Behinderten od. Besuche in Altersheimen) noch die nötige Anerkennung zu holen od. ev. auch ihr Gewissen zu beruhigen, währenddem zuhause dann die Putz- und andere Dienste die verweigerten Selbst-Pflichten erledigen, sie selbst aber um Himmels Willen nicht nachdenken wollen od. können weil sie dafür sowieso keine Zeit hätten.
    Ganz zu schweigen von der Zumutung, seinen Dreck von anderen, fremden wegputzen lassen und sich dann an den Senioren-Kaffeekränzchen über diese “günstigen” und nötigen Dienste auszulassen ohne einen Gedanken daran, was es eigentlich für diese Menschen bedeutet, solch eine, nicht gerade Freude erfüllende Arbeit ausführen zu müssen um das finanzielle Überleben zu sichern. Ausserdem liefern auch die Hausärzte ja genügend Gründe, den Glauben an “Alters-Abbau” so lange wie möglich zu festigen damit auch für ihr Einkommen gesorgt wäre.

    Und ich, die diese Dienstverweigerung bewusst gezeigt bekommen habe, habe das Gefühl, die Hartnäckigkeit dieses “Etwas-in-uns” grauenhaft zu spüren zu bekommen!
    Zum Schluss zur Erinnerung: Körperliche und psychische Starre; Unbeweglichkeit muskulär, faszial, organisch, emotional, sozial, mental; Sklerosen = siehe Entr’acte S. 22, 23.

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