Was uns vor- und aufwärts trägt
Vorwort
Unter dem winzigen Teil (etwa 1%) der Bevölkerung, der eingesehen hat, „was für ein Spiel hier gespielt wird“, gibt es einen kleinen Teil, der einsieht, dass dieses Spiel im Kern ein psycho-epistemologisches ist, d.h. dass es sich dabei nicht – wie es in der Öffentlichkeit von sich glauben lässt – um politische, militärische oder territoriale Machtverschiebungen handelt, sondern um den Abbau irrationaler, irrealer und selbstmörderischer Wirklichkeitskonstruktionen, damit alle menschlichen Gesellschaftsstrukturen und ihre Institutionen schließlich so neu aufgesetzt werden können, dass sie mit aller aufgehäuften Wissenschaft und Technologie wieder der Natur des Menschen und seinem Verwirklichungspotenzial entsprechen.
Dafür ist eine vollständige Rehabilitation der Grundprinzipien unserer Menschenbild- und Weltbildkonstruktionen notwendig, weil diese über Jahrhunderte vom Irrigen über das Kranke bis ins pervers Nihilistische abgerutscht sind.
Innerhalb dieses winzigen Teils von einem winzigen Teil der Bevölkerung gibt es wiederum einen sehr kleinen Teil von Menschen, die angefangen haben einzusehen, dass der durchinszenierte kollektive Wirbel unter dem hehren Titel „Das großartige Aufwachen“ überhaupt nicht das ist und sein kann, was sie in aller Gewissenhaftigkeit mit sich selbst als „Aufwachen“ bezeichnen können, von irgendeiner fühlbaren „Großartigkeit“ einmal ganz zu schweigen.
Das sogenannte „großartige Aufwachen“ – eigentlich eher „das großangelegte Aufwecken“ (great awakening, engl. to awaken = „wecken, aufwecken, aufrütteln“) – erfüllt nämlich keine der drängenden Sehnsüchte, beantwortet keine der brennenden Fragen und beruhigt keinen der nagenden Zweifel, die diese paar Wenigen umtreibt und nicht mehr in Ruhe lässt. Ganz im Gegenteil scheint es eher dazu zu dienen, die in aller Stille nach wirklicher Aufklärung Suchenden noch grundlegender zu enttäuschen und noch unübersehbarer von der restlichen Herde zu separieren, welche sich bloß auf eine neue grüne Aue führen lässt, um dort vielleicht weitere tausend Jahre ungestört grasen zu können und sich dabei keines Mangels bewusst zu sein.
Entgegen vollmundiger Versprechen im Tonfall religiöser Einweihungslehren und investigativer Insider-Tipps bemerkt der ein oder andere, dass man weder über ein immer akribischeres Studium perverser Machstrukturen und materiell-weltlicher Thronspiele noch über die ausgefeilteste Verbindung der Punkte aus dem allgemeinen Informationsrauschen jemals auch nur in die Nähe von so etwas wie einem übergeordneten Verständnis kommt. Man knüpft und verknüpft die Punkte, Pünktchen und Tröpfchen und kommt doch zu keinem Punkt. Man puzzelt sogar im Verein am schönsten, aber selbst das so entstehende Riesen-Poster entpuppt sich bloß als ein raffiniert gestellter Schnappschuss von der Matrix, die man glaubte zu hinterfragen.
Irgendwie kommt man von den bildhaft wirklich beeindruckenden Hollywood-Phantasmen über „Graue“, „Reptos“ und „Drakos“ doch nicht zu einem „Gott“. Und von dem Studium der Numerologie, kosmischer Geometrien oder kosmologischer Maximen auch nicht zu Gelassenheit und innerem Frieden. Man steckt in der Faust’schen Sackgasse und hat, ach, alle Theorien studiert, mit besonderem Misstrauen eben auch diejenigen über klandestine Verschwörungen, Hinter-Verschwörungen, Gegen-Verschwörungen und Verschwörungs-Jäger, und steht nach alledem dennoch vor den verschlossenen Toren der eigenen ungestillten Sehnsucht und Unruhe als wie zuvor.
Bei den meisten ist Verlass darauf, dass sie sich auch von dieser zuweilen aufblitzenden Erkenntnis geübt und dauerhaft erfolgreich wieder ablenken können. Den anderen kann dieser Artikel vielleicht an den Wächtern der Gewohnheit vorbei ein paar Hinweise in ihre Zelle schmuggeln, auf dass sie nicht resignieren in der scheinbaren Aussichtslosigkeit ihres ungewissen Strebens. Wir müssen also auch so chiffrieren und kodieren, dass die Sprache der Verständigung an diesen ungefiltert vorbeikommt und den Adressaten ( – das ist der Träger der Sehnsucht) dienlich erreicht.
Die Zelle und die Gefangenschaft sind real, insoweit sie wirksam sind und dauernde Folgen zeitigen. Und es gibt einen Ausgang, der jedoch mit den unzähligen Türen, Gängen und Räumen, Freiluftplätzen und Aussichtstürmen der komplexen Gefängniskonstruktion nichts zu tun hat. Der Ausgang hängt mit dem Eingang zusammen und kann nicht unabhängig von ihm gefunden werden. Der kluge Ausbrecher fragt sich, wie zum Teufel er in das Labyrinth der Schein-Ausgänge, Durchgänge und Kreuzgänge hineingekommen ist. Je mehr ihn diese Frage beschäftigt, desto mehr wird er stillstehen und jeden nervösen Aktivismus meiden.
Er wird die Notwendigkeit erkennen, sich erinnern zu müssen.
Erinnern ist ein unterschätzter Schlüssel. Wir denken dabei zu sehr an die Fakultäten des Sammelns und Zusammenfügens, mit denen man Multiple-Choice-Prüfungen bestehen und kriminalistische oder biografische Spurensuche betreiben kann. Wir übersehen dadurch aber sehr leicht, dass Erinnern auch ein sich-Entsinnen ist, also eine willentliche Ausrichtung des Denkens auf etwas Inneres, schon Vorhandenes. Dieser Vorgang ist kein Verbinden oder Zusammenfügen mehr, sondern eine Trennung und Aussortierung. Wer sich erinnert, sondert sich ab – und zwar zunächst von allem, was ihn (von Erstrebtem oder Innerem) ablenkt. Die Er-innerung ist somit immer auch eine Separation von der Ver-Äußerung und dadurch ein Herausheben von etwas aus der Undurchdringlichkeit aller äußerlichen Erscheinung.
Der im psychischen Labyrinth der verstrickenden Weltbilder Gefangene und Verlorene beginnt also, sich durch Erinnerung abzuheben von seiner offensichtlich ausgangslosen Umgebung. Denn die Besinnung auf seinen rätselhaften Eingang ins Lebens-Labyrinth – in der Mythologie ist es immer wieder die Suche nach der wahren Herkunft – sorgt dafür, dass er beginnt, sich als Gesonderten zu betrachten und eine neue Art von Blick auf sich entwickelt, die es ihm ermöglicht, zwischen sich selbst und den sogenannten „Umständen“ oder „Tatsachen“ zu unterscheiden.
Es tun sich so nach einiger Zeit solchen Erinnerns in seinem Verständnis zwei verschiedene Dimensionen auf: die vertraute Dimension der „Welt“ und die unbekannte Dimension des „Ich“. Und diese beiden Welten driften mit zunehmender Erinnerung immer weiter auseinander. Wo sie zuvor diffus miteinander verschmolzen erschienen, erweisen sie sich immer deutlicher als vollkommen unvereinbar miteinander und als sich gegenseitig abstoßend. Schließlich wird es notwendig, diese Trennung und Unvereinbarkeit als Merkmale der Beziehung von zwei verschiedenen Dimensionen zueinander zu erkennen, welche sich keineswegs gegenüberstehen, sondern ineinander verschachtelt sind.
Welche aber ist in welcher eingeschachtelt? Ist es das sich herauskristallisierende Ich des Gefangenen, das in eine undurchdringbare Welt der unendlichen Veränderungen eingeschachtelt ist? Oder ist es diese Welt, die in die so ungewohnte Dimension des Ich-Bewusstseins eingeschachtelt ist?
Muss für die ersehnte Freiheit ein Gefangener aus einem Gefängnis befreit werden oder muss für diese Freiheit das Gefängnis aus dem Verfangenen befreit werden?
Ist es die Welt, die das sehnsuchtsvolle Ich gefangen hält? Oder sind es nicht vielmehr das Gefühl und die Vorstellung von Gefangenschaft, die sowohl das strebende Ich als auch die wirre Welt miteinander gefangen halten?
Welche Art von Wahrnehmung muss man haben, um von solchen Fragen keinen Knoten mehr im Kopf zu bekommen, sondern sie als Bestätigung und Wegweiser wiederzuerkennen?
Es sollte deutlich werden, dass wir hier nicht primär über Erkenntnisse sprechen oder auf konzeptuelles Möbelrücken oder begrifflich-kombinatorische Akrobatik hinaus wollen, sondern dass es um Fähigkeiten der Wahrnehmung geht und dass es Zeit braucht, diese zu entwickeln. Wir sprechen also über einen Weg der Entwicklung. Wenn Entwicklung der Weg zum Ausgang ist, dann muss der Eingang in die bestehende, immer stärker drängende Not eine Verwicklung gewesen sein. Wenn es um die fortschreitende und letztlich befreiende Entwicklung von Wahrnehmungsfähigkeiten geht, dann muss der Eingang etwas mit Nichtbeachtung, Ausblendung und Erblindung zu tun haben.
Der erfolglos gesuchte und emsig übersehene Ausgang wird erkennbar durch die Erinnerung an den Eingang und die überraschend wachsende Heraus-Sonderung dessen, der sich verloren hatte. Er beginnt, sich (wieder) zu finden, wo er bisher irrigerweise nur nach faszinierenden Geheimtüren und Mysteriengängen „da draußen“ suchte (und sie vielleicht sogar fand und dann wie einen Schatz hütete).
Dann beginnen sich seine Fragen zu ändern. Vor allem aber ändert sich der Adressat seiner Fragen. Das Studium der Welt wird zum Studium eines Spiegelbildes, das voller Hinweise auf das ist, was wir ohne Spiegel nicht sehen können: den Gefangenen aka uns selbst.
Wer es also gerne ein wenig martialisch hat, der kann diesen Artikel (und andere von diesem Blog) als PsyOp (Psychologische Operation) betrachten. Er ist eine Waffenlieferung an die kleine innere Minderheit von Rebellen und kann als solche zweckmäßig genutzt werden. Denn in diesem Artikel geht es um einige zentrale Aspekte dieses übersehenen Phantoms, das sich erst im Spiegelbild des Labyrinths (vulgo „Welt“) Aspekt für Aspekt, Ent-Deckung für Ent-Deckung, Ent-Täuschung für Ent-Täuschung erkennt und zusammenfügt, zusammengliedert, bildet.
Fragmentierung
Das Hauptcharakteristikum der Moderne, unter dessen Hyperdominanz wir heute allseits stehen, ist Fragmentierung.
Psychologisch gesehen ist Fragmentierung Symptom und Folge von chronischem Stress, d.h. von einem chronischen Zustand der existenziellen Unsicherheit, Bedrohung und Hilflosigkeit. Fragmentierung ist ein fortgeschrittener Zustand des psychischen Zerfalls, des Verlusts von Kohärenz und der traumatischen Dissoziation.
Was als Zustand der Fragmentierung beobachtet werden kann, hat einmal angefangen mit dem Verlust der inneren verbindenden Kräfte, die dafür zuständig sind, unsere verschiedenen menschlichen Funktionen und Fähigkeiten miteinander zu synchronisieren und zu orchestrieren, so dass aus ihnen zunächst funktional und dann auch in unserem Bewusstsein ein integeres Ganzes wird. Diese Kräfte der inneren Verbundenheit und integrierenden Ordnung gehen verloren, wenn wir in Konflikte geraten, die unsere instinktiven Überlebensmechanismen so sehr aktivieren, dass diese unsere feineren Wahrnehmungs-, Verarbeitungs- und Regulations-Fähigkeiten unterdrücken und ausschalten.
…
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Version 29.8.2023
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Lieber Philipp,
Im Gegensatz zu den letzten Artikeln, ließt sich dieser für mich flüssiger, klarer und leichter verständlich.
Und trotzdem, oder vielleicht gerade auch weil es zum Teil seltsam vertraut wirkende Gedanken sind, kommen Gefühlsregungen hoch.
Die Freude darüber, endlich hinter dem Spiegel gesehen zu werden, während vorher statt mir und meinen Gedanken, die Menschen meistens nur ihrem eigenen Spiegelbild Aufmerksamkeit schenkten, scheint wohl der Auslöser.
Andererseits, wie viel „Philipp“ erkennen wir denn wirklich und wie viel Anteil haben unsere eigenen Spiegelung in unserer Wahrnehmung?
Sind „Philipp“ und seine Texte ein Teil von uns? Wieso fühle ich mich besonders verstanden und gesehen wenn jemand für den ich nur Potential bin, seine Gedanken niederschreibt?
„Integrität“, der Begriff ist immer präsenter in meiner Wahrnehmung. Vor ein paar Jahren noch, konnte ich seine Bedeutung nur wage abschätzen. Und nun, begegnet er mir in deinen wertvollen Texten, wie auch als eine der vielen, leeren Worthülsen in den Propaganda Bemühungen unseres Unternehmens andauernd. Was für ein Kontrast! Hier das Hochhalten von Werten und dort ihre Verhöhnung durch die Verkehrung des Begriffes für Fassadenverschönerung. Diese leeren Worthülsen, lassen sich dann hervorragend mit eigenen Bedingungen auffüllen und als selbstgefällige Auszeichnung präsentieren.
Dem Aufruf zur Diskussion zum Thema Integrität konnte ich dann doch nicht widerstehen und verfasste einen satirischen Beitrag den ich hier gerne teile.
Integrität, eine Aktie auf Erholungskurs?
Nachdem das Wertpapier in den letzten Jahrzehnten statt der erhoffen Rendite nur Verluste einbrachte, ist der Kurs mittlerweile auf Ramschniveau gesunken. Für Kenner der Szenerie schon wieder eine gute Gelegenheit sich hiermit günstig einzudecken.
Die im gleichen Zeitraum, unglaublichen Kurssteigerungen von Opportunität und Autoritätsorientierung, sowie deren Stammaktien die Autoritätshörigkeit, zeigen erste, deutliche Schwächen. Analysten erwarten ein Umdenken der Anteilshalter hin zu nachhaltigeren Lösungen.
Und hier dürfte die Integrität in Zukunft besser abschneiden. Die wenigen Halter die Ihren Integritätsaktien trotz herber Verluste treu blieben, reiben sich verwundert die Augen. Die mittlerweile deutlich erkennbare Änderung der Kurstendenz dieser Aktie ist nicht mehr zu leugnen.
Ärgerlich und schmerzhaft für die vielen Verkäufer der Integritätsaktie. Während die ersten Verkäufer noch vor Jahrzehnten einen ordentlichen (vermeintlichen) Gewinn für den Verkauf erzielten, so gaben die letzten Ihre Integritätspapiere für fast nichts her. Manch einer wird seine Entscheidung bereuen und sich wünschen er hätte seine Integrität behalten.
Lieber Philipp,
wenn bei „sogenannten Hochsensiblen“ eine Öffnung zu mehr Transparenz von der körperlichen zur psychischen Ebene Probleme bereitet, welche Lösung gibt es für sie mit diesem Dilemma? Ist es das, nicht gewohnheitsmäßig in den Rückzug zu gehen, zu problematisieren, sondern zu lernen, sich körperlich abzugrenzen, zu spüren – ohne Grenzen schwierig – und darauf zu achten, sich zu beobachten, während sie fühlen, denken und handeln? Welche Möglichkeiten gibt es für sie?
Zu der Frage: „Ist es das, … zu lernen, sich körperlich abzugrenzen, zu spüren…?“
– Ja, körperlich und energetisch – das ist die Ebene, auf der sie ansetzen müssten und von der sie am meisten dissoziiert sind, weshalb sie chronisch zu mentaler und konzeptueller Hyperaktivität sowie emotionaler Dysregulation und Ausuferung neigen. Sie können das Mentale und ihre emotionalen Impulse (Reaktionen) mit ihrem Körper und Energiesystem weder in Verbindung noch in Synchronisierung bringen. Das können sie lernen. Im Grunde leben sie einer frühkindlichen (oft sogar pränatalen) Traumareaktion, die sie von der Wahrnehmung und von den Möglichkeiten ihres Körpers abschneidet, somit also auch von einem Großteil ihrer eigenen und sie umgebenden Realität.
„…darauf zu achten, sich zu beobachten, während sie fühlen, denken und handeln?“
– Das ist ein notwendiger Anfang, ja, aber selbst der wird für sie ohne äußere Hilfe kaum möglich sein, weil sie interpretations- und assoziationsfreies Beobachten erst vorgemacht bekommen und lernen müssen. Wichtig ist, dass sie lernen, ihren Körper zu beobachten und ihre Aufmerksamkeit im Körper zu halten, vor allem wenn sie aktiv / sozial inter-aktiv sind. Das bedeutet auch, dass ihre meist präferierten „Hilfs-„Methoden der Rückzugs-„Meditationen“ und sonstiger Abschirmungen keine Hilfe sind, sondern bloß Schonungsmethoden. Der wichtigste Faktor für ihre Stärkung und Entwicklung ist herausfordernder begleitender Kontakt, der die gemeinsame Aufmerksamkeit im Körperlichen und Energetischen hält.
Eine ihrer größten Hürden für diesen Prozess, der ganz basal „auf dem Boden der Tatsachen“ (und der verdrängten Schmerzen) beginnen muss, ist jedoch ihr eingebildeter Stolz auf ihre „Hypersensibilität“ oder „medialen Fähigkeiten“, aus dem heraus sie nicht nur ängstlich und verstört auf alles Real-Körperliche und Somatische schauen, sondern meist hochgradig aggressiv auf jede Kraft reagieren, die sie in die körperliche Selbstwahrnehmung – letzlich in jede Form der objektiven Selbstwahrnehmung und schließlich -beurteilung – zu bringen versucht. Die meisten bevorzugen dann das chronische Leiden (inkl. Jammern, Schmollen, Hadern und Sticheln), statt die demütige Aufgabe ihrer mentalen Schutz-Identität zugunsten mehr realer (und weniger sensationeller, „außerordentlicher“) Verkörperung. Da liegt die eigentliche Herausforderung für jeden Betroffenen oder Helfer. Eitelkeit ist die größte Hürde für jede echte Form der Entwicklung.
Hallo Philipp,
alles schön von Dir erklärt, aber was macht man, wenn die Realität anklopft? Beispiel die geplanten Änderungen beim Führerschein: Sollte es wirklich so umgesetzt werden und mein Mann, der die Welt immer noch prima findet, bis auf ein paar Spinnereien, die aber seiner Meinung nach sich auch wieder legen werden, wenn sich alle erst einmal ausgetobt haben (wie z.B. die hohen Kosten und die Inflation), denn in der Vergangenheit wurde ja nie so heißgegessen, wie gekocht wurde, ….. nützen mir Deine ganzen Gedankenkapriolen im realen Leben leider rein gar nichts. Wenn es so kommt, wie geplant, werde ich mich den Gesundheitstests unterziehen müssen oder ich verliere meine Fahrerlaubnis auf jeden Fall. Nicht mitmachen ist natürlich auch eine Lösung, dann habe ich sie schon gleich verloren. Petitionen oder ähnliches haben in den letzten Jahren in meinem Falle gar nichts gebracht. Gesetze wurden trotzdem verabschiedet – was soll überhaupt noch was bringen? In meiner Familie gelte ich immer noch als die Dumme und Unwissende, die zu blöd ist, die Realität zu sehen und voller Ängste ist in dieser Welt? Was ist denn schon passiert? Alle leben noch, wir haben alle noch Geld, keine Pleiten bei uns und das bischen Inflation (so tönt es mir laufend entgegen). Sollte ich mich aus so einem Umfeld (Mann und Kinder) verabschieden oder lieber, wie auch in den letzten 20 Jahren weiterhin die Klappe halten. Denn mit meiner Meinung stehe ich in meinem Umfeld alleine da – gelte nur als beschränkt und wunderlich. Mein Job ist leider BWL, da sehe ich auch keine großen Möglichkeiten. Vielleicht sollte ich schon mal in Rente gehen?! Was kannst Du mit in so einem Fall raten?
Viele Grüße
Bettina
Hallo Bettina und andere Betroffene,
die Abspaltung des Denkens vom „realen Leben“ ist eines der Hauptmotive dieses Blogs bzw. vor allem der letzten Artikel. Das ist aber nur der zeigende Finger. Ihn dann auch in die Wunde zu legen, ist Aufgabe des Lesers. Dieses Problem bei sich selbst zu erkennen ist der erste notwendige Schritt für überhaupt irgendeine Möglichkeit des Einwirkens und nicht bloß weiter dissoziiert herumgetrieben und drangsaliert zu werden.
Natürlich kann ich keinen individuellen Rat geben, aber wenn ich einen Freischuss hätte, würde ich sagen: Mach auf jeden Fall das, was Du selbst schon vorschlägst: „… mich aus so einem Umfeld (Mann und Kinder) verabschieden…?“ – Genau das! (Und „die Klappe halten“ kannst Du trotzdem – oder auch nicht – das spielt keine große Rolle für das, worum es hier geht). Dann wird sich alles von selbst einrenken und gut werden.
Oder, wenn Du das innerhalb der nächsten 4 Wochen nicht tust, dann wirst Du – wenn Du Dir selbst gegenüber aufrichtig genug bist – zumindest viel deutlicher erkennen, was Dein eigentliches Problem und dessen Ursache ist. Und dann werden Deine Fragen (und Klagen, falls dafür noch Raum ist) ganz andere sein.
Tatsächlich sind diese Blogartikel hier für die Menschen geschrieben, die diese Entscheidung schon getroffen und hinter sich haben. Nur sie können hier für ihr „reales Leben“ profitieren.
Generell gilt (für uns alle): Wenn rationale Gedankengänge keinen Einfluss auf Dein reales Leben haben (oder keine Hilfe darstellen), dann ist Dein reales Leben mit großer Sicherheit irrational. Aus der irrationalen Sicht erscheinen rationale Gedanken stets wie „unnötiges Geschwätz“, „ganz nett“, aber „unnütz“, wenn nicht sogar unbequem, wo sie über die bloße Unterhaltung hinaus gehen.
Ich empfehle allgemein, das eigene Leben aus dem Konjunktiv und dem Konditional zu befreien und in den Indikativ zu überführen. Das erst macht es real (und ist, nebenbei bemerkt, in der Hauptsache ein mentaler Akt). Sonst, wie man so sagt: knapp daneben ist auch vorbei.
Nur Mut!
Dieser Kommentar ist sehr privat-persönlich. Trotzdem möchte ich berichten über die Wirkung, die Philipps Texte bisher in mir auslösten, vermute jedoch, seine PsyOp kann nur Erfolg haben bei denjenigen, welche gewillt sind, absolut ehrlich mit sich selbst zu sein und jegliches Selbstmitleid über gemachte Erfahrungen mal einstweilen auszublenden.
Zu diesem Blog kann ich nur sagen, was wenn nicht die starke Willenskraft, hatte mich denn bereits 4 stark schmerzvolle Jahre ohne Medikamente und gänzlich verabschiedet aus dem „Therapeut-Patienten-Spiel“ (Innenansichten S. 24), durchhalten lassen? Wer sowas bewusst erlebt und dazu laufend die Hintergründe, Ursachen der Dekadenz der Menschen aus dem Cat-Blog erfährt, wird bis zu einem gewissen Grad „ge“-tragen, um seinen bewusst gewordenen Zustand doch in irgend einer Form noch „er“-tragen zu können. Meine Rückschau in meine fast lebenslange Lebensweise, von aussen gelenkt, ohne Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse, ist ja sehr frisch und die Nähe zu dieser Erinnerung bis vor wenigen Jahren finde ich in meinem Fall gar nicht so sinnlos wie beschrieben denn nur durch in Praxis erlebte Erfahrung ist es mir doch möglich, das hier Geschriebene auch zu verstehen. Ich weiss heute haargenau, um was es eigentlich geht, wovon da drin die Rede ist ! Funktionieren statt Existieren kann nur nachvollziehen, wer solches tatsächlich auch aus seinem Gedächtnis abrufen kann. Aufsätze von mir, erst ca. 20 Jahre her, zeigten mir in erschreckender Weise mein Funktionieren bis ins hohe Alter als „Kollektiv-Mensch“ (Licht+Liebe, S. 21) was ich Dank Philipp’s PsyOp dankbar und endlich erkennen durfte!
Könnte sich der auszuhaltende Schmerz (hier S. 34) aus bisher gewonnener Einsicht, – welche ja (leider aber) Jahre benötigt um in Fleisch und Blut überzugehen (Licht+Liebe S. 61) – denn auch physisch zeigen?
Im Übrigen gefällt mir sehr wie Philipp auf die Bedeutung des „Omega“ hinweist. Genau das stünde jetzt nämlich für mich an: meinen schwierigen Zustand ohne Wenn und Aber zu Ende zu bringen, umso mehr ich mir der für mich allenfalls möglichen „un“-möglichen Alternativen bewusst wäre.
Egal wie das Endresultat meines physischen Zustandes dereinst aussehen wird, empfinde ich eine unendliche Dankbarkeit und Befreiung durch Philipps Beihilfe zur Bewusstwerdung. Und ohne diese Bewusstwerdung wäre ich längst in Depression versunken.
Lieber Herr Alsleben,
es ist für mich im Moment nicht möglich, das, was Ihre schöpferischen Leistungen bei mir erwirken, nur ansatzweise zu beschreiben. Als ebenso im gleichen Maße mich dafür zu bedanken.
Die letzten 2 1/2 Jahre mit Ihren Zeilen an der Hand, sind eine der eindrucksvollsten Zeiten, welche ich bisher wohl erlebt habe. Der erste Artikel, welchen ich von Ihnen las, war „Der Krieg, den wir besiegen müssen“. Für mich war/ist (wahr ist) es die atemberaubendste Reise welche ich durch Zeilen je unternommen habe, als auch eine Art Droge. Weshalb es schon dutzende Male vorkam, gerade jenen als auch andere Ihrer Texte immer wieder zu lesen.
Ich wünschte, ich könnte mich gebührend bedanken für dies und all jenes was ich unerwähnt ließ.
Alles gute für Sie und bitte weiter so brillant schreiben.
Mit herzlichen Grüßen,
ein Leser aus dem deutschen Norden
Geht mir ähnlich!
Ich würde es als Schönheit bezeichnen. Die Schönheit dieser Art der Mitteilung.
Ich wurde von diesem Leser aus dem deutschen Norden geradezu animiert, das genannte Werk über den „Krieg den wir besiegen müssen“ ebenfalls erneut zu lesen und bemerkte wie schon bei anderen Artikeln die neue Bedeutung der wunderbaren Zeilen. Manchmal scheint mir, dass mein Verstand wie eine alte Fasnacht hinten her hinkt, bin aber dann so glücklich, wenn ich etwas kapiert und intus bekommen habe (eben: Einsichten benötigen Jahre… = Licht+Liebe)
Eine spezielle Begebenheit führte mich kürzlich auch zu einem älteren Blog, älter als wo ich hier einstieg und absolut empfehlenswert sich in Erinnerung zu rufen und allenfalls sogar gerade auch passend zu Willenskraft: „Integrität in Zeiten der Massenpsychose“ v. 28.8.20, worin ausführlich die fatale Wirkungsweise der beiden Hirnhälften bei manipulierbaren Menschen erklärt wird. Mir jedenfalls gaben diese „alten“ Zeilen ein „neues“ Verständnis von was auch bei mir abläuft, bzw. (ab)gelaufen war bis vor wenigen Jahren und weshalb der Körper bzw. Nervensystem so heftig reagieren.
Auch meine Dankbarkeit ist gross denn Erkenntnisse, welche so tief gehen sind nicht beschreib- bzw. bewertbar.
Lieber Philipp,
immer noch war ich auf der Suche nach Büchern, die ich lesen konnte. Mit denen ich einfach mal schmökern konnte. Was ich fand, konnte ich an einer halben Hand abzählen. Ich war traurig darüber, den ich war früher eine Leseratte, dies war eine heißgeliebte Gewohnheit von mir.
Doch je mehr ich mich verändere, umso weniger erlebe ich mit Romanen, selbst wenn sie schon tiefgründiger sind, noch Spaß. Es ödet mich meist schon im ersten Kapitel an. als ob auch in meinen Entspannungsstrategien inzwischen ein nicht mehr aufzuhaltender Suchprozess mitläuft, der in Romanen anhaltend nicht befriedigt wird.
Was suche ich da? Auf welche Art erlebe ich heute Spaß und Entspannung, wenn ich ihn doch in meiner alten Schmökerliebe nicht mehr erleben kann?
Gestern habe ich Deine Textstelle über „ Wille und wie er Kausalität, Schicksal und Bestimmung relativiert“, zum dritten Mal gelesen. Ich ging diesmal tiefer in sie hinein, Ich las sie erstens als MENSCH, der den Raum für diese Worte um sich hält. Der innerhalb dieses Raums die offene Sehnsucht in sich spürt, solche Worte aufzunehmen, Worte die IHM gewidmet sind, dem MENSCHEN, der er in Realität IST.
Zweitens wollte ich die Worte fühlen, wahrnehmen, was mein Körper zu ihnen sagt, wie sie in mir wirken. Und ich nahm ihn wahr, in der Tiefe meines Körpers: WILLE : groß, still, uferlos, unbeirrbar sanft strömend, ausgerichtet.
Und plötzlich verstand ich mein Leseproblem.
Ablenkung ist für mich nicht mehr im Willen.
Mein früher Spaß am Lesen war eine Fluchttstrategie aus meiner hochgradig anstrengenden weil falschen Wirklichkeit. Ich konnte so abtauchen, in Fiktionen und Geschichten, und damit mein Leben für eine Stunde aussetzen, mal etwas entspannen. Das war meine Art von „Spaß finden“. Diese Worte so zu finden für dieses „Damals“ erschüttert mich immer noch und Tränen fließen.
Auch wenn ich zunehmend anspruchsvoller an die Literatur wurde, nach Tiefe und Richtigkeit suchte ( und so diesen Blog fand:-) ), so war es doch immer noch eine Flucht, eine Pause von meinem Leben. Der Leseprozess war trotzdem immer noch schnell, irgendwie buchfressend …… und dann, trotzdem irgendwie unbefriedigt, buchschließend.
Nun habe ich KEINEN Roman mehr, und selbst wenn ich es noch verzweifelt versuche, eine Roman zu lesen, spüre ich das „unbefriedigend“ was in dieser Tätigkeit liegt.
Als ich deine Zeilen las, langsam, in mehrfachem Wiederholen und doppelter Wahrnehmung, spürend, wie ich nicht mehr mit Kopf und Augen lese, sondern die Worte von meinem Brustkorb aufgenommen werden, in mein Wesen fließen ….. und dort etwas zum Klingen bringen. Es klingt das an, wonach ich wohl schon immer gesucht habe – Wahrheit, meine (objektive) Wahrheit. Das, was ICH real bin, ……
….da verstand ich es.
Ich kann heute nur noch das lesen und verarbeiten, was über Wahrheit redet und Wahrheit enthält. Und ich will dann das Gelesene nicht mehr nur mental erfassen, ich WILL es fühlen, seine Tiefe ( oder meine ? ) dazu erfassen , spüren, was mein Körper dazu sagt..
Ich erfahre jetzt darin die echte Freude meines Wesens. Es geht für mich nicht mehr um den „Spaß“ aus einer Ablenkung oder Geschichte. Es geht jetzt um die Freude, die Welt, ihre Realität und mich darin zu erfahren. MEIN Leben zu LEBEN, DA zu sein und das feinstimmige Jubeln in mir zu spüren, wenn ich mich verbunden und lebendig fühle.
Und ich habe unendlich viel Lesestoff, wenn man meine nun. sehr veränderte Lesegeschwindigkeit berücksichtigt :-D, Deinen Blog, Schiller‘s Briefe, Walt Whitman‘s „Grashalme“ und die anderen Ausnahme-Autoren:-).
( Ja, die alte Gewohnheit und ihre Zugkraft sind noch da, nach 40 Jahren läßt sich das wohl nicht einfach so wegradieren. Aber, ich weiß jetzt immer, was ich da tue und die paar Male, wo ich mich nochmal dem hin(weg)gebe, sind in Ordnung. Es wird weniger werden, denn jedes Mal, wenn der alte Impuls kommt, werde ich als erstes diese Zeilen lesen ;-D. )
Ich erkenne es gerade mit Tränen in den Augen: Hierfür wurden diese Zeilen geschrieben!
Eine Frage, die für mich gerade noch bleibt:
Brauche ich es noch, mich zu ent-spannen? Wenn ja……um was geht es dabei wirklich?;-)
Mit lieben Grüßen und tausend Dank für Deinen unerwarteten Artikel. Ich freue mich, dass wohl noch lange nicht alles gesagt ist.
Carina
Ich verstehe jetzt, warum Du Deine Artikel „als eine Waffenlieferung für alle, die es gern ein wenig martialisch mögen“ bezeichnet hast.
Ich dachte bei den ersten Malen lesen, es gänge um weitere Informationsgaben, um weiter zu verstehen, wovon in Deinem Blog die Rede ist und wie der Weg aussieht, der gegangen werden muss.
Doch sie sind viel mehr als das!
Als ich im ‚ langsamen und VOLLSTÄNDIG die Worte verarbeiten ´ – Modus bei dem Satz „ Ein Wesen ist nicht zusammengesetzt, sondern ein in sich Ganzes.“ ankam, passierten mehrere Dinge hintereinander.
Ich bemerkte, dass ich „etwas Zusammengesetztes sein“ problemlos innerlich repräsentieren konnte. Ich hatte ein Erleben dazu in mir, welches sich tatsächlich normal anfühlte, gängig und gewohnt!
Jedoch ein ,in sich Ganzes sein‘ war für mich absolut nicht greifbar. Ich kannte es nicht, hatte dazu keine Vorstellung, kein „ wie fühlt sich so was an“ in mir. Es war ein erschütterndes Gefühl von Blind- und Taubheit an dieser Stelle.
Doch ich wollte hierzu etwas finden in mir. Also lauschte ich weiter, bemerkte Übelkeit, die aus meinem Bauch aufstieg, Tränen……und dann, an einer kleinen, punktförmige Stelle in meinem Bauch eine Ahnung, wie eine alte, verschüttete Erinnerung, zusammen mit dem Bild eines Säuglings, der sich in die Welt schreit.
Am nächsten Tag blieb ich weiter an diesem Satz hängen.
Wieder fühlte ich nach dem ,in sich Ganzem‘ in mir. Ich fand wieder diesen kleinen Bereich, jedoch diesmal ohne dass es sich wie eine alte Erinnerung anfühlte. Das Gefühl, was nun auftauchte, ähnelte einem Korn, etwas rundes, geschlossenes und in sich absolut einheitliches, von einer einheitlich-gleichen Qualität in sich.
Und es begann sich in mir auszubreiten, langsam in meinem Bauch größer zu werden, sich dann in meinen Körper auszudehnen. Alles, an dem es vorbei kam, begann es gefühlt zu erfassen und in sich aufzunehmen, es einzubinden und zu sich heranzuziehen….. und all diese „Teile“ aus meiner früheren Wahrnehmung, zu etwas Einheitlichem zusammenzuführen.
Es endete, über mehrere Tage, die ich mit diesem Satz arbeitete, in der Wahrnehmung, etwas Eigenes, Geschlossenes, Ganzes zu sein. Eine geschlossene Entität, durchwebt und zusammengehalten von einer einheitlichen Qualität. Etwas, was NICHT aus Teilen besteht, sondern Eigenschaften hat, Attribute in sich vereint und diese ausleben und erleben kann. Ein WESEN.
Ein Wesen, welches nun erstmals entdeckt, wie toll sich das ihm eigene Attribut des „sehen können“ anfühlt, oder einen Stift zu führen, Worte zu formen und zu verstehen. Ich spüre die Begeisterung dieses Wesens, die Verwunderung in mir, MICH als Wesen in diesen ( doch eigentlich lang schon bekannten ) Attributen jetzt nocheinmal zu entdecken. Diese Momente sind kurz, aber großartig.
Jetzt habe ich eine Repräsentation in mir von ,in mir etwas Ganzes sein‘ :-).
An diesem Tag, im Wahrnehmen dieser Erkenntnis, ein Wesen zu sein, hörte das Schwitzen an Händen und Füßen, welches mich seit meiner Kindheit quälte und immer auch beim Lesen Deiner Artikel leicht da war, auf. Meine Hände wurden plötzlich warm, trocken und entspannt.
Dieser Effekt begleitet mich seitdem, ich lerne gerade ein erstmals ‚steuern können‘ dieses Symptoms und dieses Entspanntsein an meinen vier Kontaktpunkten zur Welt ( Hände und Füße 🙂 ) auch in andere Lebensbereiche mitnehmen zu können.
So unwahrscheinlich ich es vor dieser Erfahrung fand, dass Deine Artikel schon echte Psychotherapie mit nachweisbaren Wirkungen sein könnten, so sicher sagt mir nun mein Körper, dass meine Worte hier keine Einbildung sind, sondern eine reale ( Aus-)Wirkung.
Ja, diese Artikel sind Waffenlieferungen, psychologische Waffen. Sie werden mir überreicht in Worten, welche auf meine innere Wahrheit hinweisen. Ich brauche diesen Worten dann, alles Unangenehme, was auftaucht, aushaltend, einfach nur zu folgen. Ich lausche ihrem Echo in mich hinein, lasse sie sich über-setzen in Wahrnehmung und Körpergefühl.
Tatsächlich ist Dein Satz jetzt meine eigene Waffe, meine Wahrnehmung von Ganzsein im Alltag nicht wieder zu verlieren. Er ist kurz und prägnant, wie eine Schlagfaust gegen die immer noch gern übernehmenden, trägen und dumpfen Automatismen der
Maschinenpersönlichkeit in mir. Diesen Satz in mich hinein zu sprechen und mir die Zeit zu nehmen, ihn zu fühlen und wirken zu lassen….:-)
Tausend Dank Philipp, für jedes einzelne Deiner Worte. Sie leiten und orientieren mich, wenn ich das zulasse ( jetzt weiß ich das ), wie ein kleiner versteckter reiner Wasserlauf durch innere und äußere Berge voll wertlosem, dreckigem Müll und ermöglichen mir (zusätzlich) dringend notwendige Mentalisierung zu eigenen Wahrnehmungen, für die ich selbst noch keine Worte finde.
So pathetisch-dramatisch das hier klingt, so ist es auch !!
Mit lieben Grüßen
Carina